Berlin – In den letzten vier Wochen sind 327 Termine bei Orthopäden/Unfallchirurgen über das Webtool „eTerminservice“ gebucht worden. Dieses Angebot der KV Telematik GmbH (KVTG) nutzen derzeit elf von 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) für die Arbeit ihrer Terminservicestellen. Bei Chirurgen wurden im gleichen Zeitraum 63 Termine vergeben für Patienten, die ein Recht auf die Vermittlung eines Facharzttermins innerhalb von vier Wochen haben. In anderen Facharztgruppen war die Nachfrage viel größer: So wurden knapp 2.000 Termine bei Internisten gebucht, ebenso viele bei Nervenärzten. Bei Augenärzten waren es mehr als 400.
Darauf verwies am 4. Mai Dr. Florian Fuhrmann, Geschäftsführer der KVTG. Mit Hilfe von „eTerminservice“ können Haus- und Fachärzte Überweisungscodes für Patienten anfordern und auf deren Überweisung speichern, um die vorgeschriebene Dringlichkeit der Überweisung zu belegen. Sie können das System nutzen, um freie Termine anzubieten. Die Terminservicestellen der KVen können damit freie Arzttermine suchen und vermitteln. Zukünftig sollen Terminmeldungenen und deren Verwaltung auch über die Praxissoftware steuerbar sein. Sechs KVen arbeiten derzeit noch mit eigenen Servicetools.
Gassen: Vermittlung wird „nicht wirklich gebraucht“
Nach den ersten 100 Tagen wurden mit „eTerminservice“ 19.500 Arzttermine gebucht, bundesweit waren es schätzungsweise 31.500. 12.000 Facharztpraxen stellten Termine via „eTerminservice“ zur Verfügung. „Technisch einwandfrei und pünktlich haben die KVen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Terminservicestellen organisiert und eingerichtet“, erklärte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. med. Andreas Gassen. Sie würden aber „nicht wirklich gebraucht“. Denn angesichts von mehr als 550 Millionen Behandlungsfällen im ambulanten Bereich sei die Nachfrage sehr gering. Möglicherweise wird sie aber stark steigen, wenn die neue Psychotherapie-Richtlinie verabschiedet worden ist. Dann müssen auch psychotherapeutische Erstsprechstunden vermittelt werden. Sabine Rieser