Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) unterstützt die Forderung des Präsidenten der Bundesapothekerkammer nach einer stärkeren Beteiligung der Apotheker an Medikationsplänen. „Der Gesetzgeber hat bei der Umsetzung des E-Health-Gesetzes zwar einen richtigen Ansatz gewählt, der aber nicht konsequent zielführend ist, da er sich lediglich auf die Verantwortlichkeit des Arztes fokussiert“, so Lars F. Lindemann, Hauptgeschäftsführer des SpiFa e.V.
Von 1. Oktober an können Patienten, die dauerhaft drei oder mehr Medikamente einnehmen, die Erstellung eines Medikationsplans verlangen. In erster Linie fällt dies in den Zuständigkeitsbereich der Hausärzte. Dem Gesetz zufolge können auch Apotheker den Plan auf Wunsch des Versicherten aktualisieren.
Es sei nicht berücksichtigt worden, dass gerade diese Patienten überwiegend eine Stammapotheke ihres Vertrauens hätten, monierte Lindemann. Von den dortigen Apothekern könnten auch zusätzliche rezeptfreie Medikamente, die eventuell noch dazu kommen, mitberücksichtigt und auf die verordneten Medikamente abstimmt werden: „Die Expertise und Kommunikationsmöglichkeit der Apotheker hier so außen vor zu lassen, spart an der falschen Stelle, da wir wissen, dass Wechselwirkungen von Arzneien neben großen körperlichen Nachteilen für die Patienten auch enorme Kosten verursachen.“
Notwendig sei ein kontinuierliches Medikationsmanagement, koordiniert durch Arzt und Apotheker, das für alle Beteiligten auch honoriert werden müssen. Hintergrund: Der SpiFa e.V. bekennt sich nach eigener Darstellung ausdrücklich dazu, dass die Aufgaben der Zukunft nur gemeinsam durch Ärzte und andere Gesundheitsberufe gelöst werden können. Quelle: SpiFa