Archiv für den Monat: Januar 2016

SPD Fraktion möchte GOÄ Novelle verhindern

Für ihre Privatpatienten brauchen die Ärzte dringend eine neue Gebührenordnung. Die SPD will das Projekt verhindern – weil dadurch aus ihrer Sicht das “System der Zwei-Klassen-Medizin zementiert” würde, so formuliert es Rainer Woratschka im Tagesspiegel vom 12.01.2016.

Die SPD Bundestagsfraktion hat nun auch formell beschlossen, dass es künftig keine Zusatzbeiträge mehr geben sollte. Arbeitgeber sollen wieder genauso viel für die Krankenversicherung zahlen wie gesetzlich versicherte Arbeitnehmer. Dabei stemmt man sich gegen die Novellierung der veralteten Gebührenordnung für Ärzte, die Privatpatienten behandeln – kurz: GOÄ.

Durch eine runderneuerte Gebührenordnung würde, würde eine Zwei-Klassen-Medizin implementiert. Deutlich höhere Honorare sollen durchgesetzt werden zu Lasten der Steuerzahler.

Der Präsidente der Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery wertet dies als Eröffnung zum Bundestagswahlkampf und mahnt eine kluge Politik für Beamte und PKV Versicherte an. Eine Novellierung der über 30 Jahre alten Gebührenordnung ist dringend nötig um die Rechtssicherheit für Ärzte herzustellen.

Viele Leistungen sind in dem alten Regelwerk noch nicht abgebildet und es gibt Verschiebungen im Preis-Leistungsverhältnis

„Die mehr als 8,8 Millionen Privatversicherten, davon über die Hälfte kleine Beamte des Bundes und der Länder, brauchen Sicherheit“, sagt Montgomery. Die Verweigerung der SPD, die ihre Grundsätze nun auf dem Rücken der Betroffenen durchzusetzen versuche, sei „weder vernünftig noch hilfreich.

Man hofft sich auf dem Sonderärztetag am 23.01.2016 auf eine gemeinsame GOÄ einigen zu können.

 

Zwei Ulmer stehen an der Spitze der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie

Berlin, 11. Januar 2016: Professor Heiko Reichel (55) ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU). Er ist Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Orthopädie der RKU Universitäts- und Rehabilitationskliniken in Ulm. Die stellvertretende DGOU-Präsidentschaft übernimmt Professor Florian Gebhard (55). Er ist Ärztlicher Direktor am Zentrum für Chirurgie der Klinik für Unfallchirurgie, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie sowie Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm. Die DGOU-Mitgliederversammlung wählte Reichel und Gebhard im Oktober 2015 für die Amtszeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2016 an die Spitze der Fachgesellschaft.
Reichel und Gebhard übernehmen 2016 zudem die Präsidentschaft bei ihren Muttergesellschaften: Reichel ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie e.V. (DGOOC), Gebhard Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU).

Die Präsidenten werden unterstützt von den Generalsekretären. Auch dort gibt es einen Wechsel: Der DGU-Generalsekretär Professor Reinhard Hoffmann ist gleichzeitig DGOU-Generalsekretär. Der DGOOC-Generalsekretär Professor Bernd Kladny wechselt in die Position des stellvertretenden DGOU-Generalsekretärs. (1)

Mit ihrer Präsidentschaft werden Reichel und Gebhard auch die Kongresspräsidenten des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU). Dieser findet vom 25. bis 28. Oktober 2016 unter dem Motto „Zurück in die Zukunft“ in Berlin statt. Schwerpunktthemen sind Gelenkerhalt und Gelenkersatz, konservative Frakturbehandlung, chronischer Rückenschmerz, Sportorthopädie und Sporttraumatologie sowie Patientensicherheit und Komplikationsmanagement.

Das Kongressmotto soll die Herausforderung von Ärzten widerspiegeln, die tagtäglich abwägen müssen, ob sie auf alte Erfahrungen, wie z. B. die konservative Frakturbehandlung, die schon über 100 Jahre alt ist, zurückgreifen oder auf neueste technische Entwicklungen, wie z.B. modernste Implantate, dreidimensionale intraoperative Bildgebung oder die Konzepte zur Schwerverletztenversorgung. Als Gastländer haben die Kongresspräsidenten dieses Jahr Israel und die Schweiz eingeladen.

Heiko Reichel studierte Humanmedizin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Nach Promotion (1988) folgte die Facharztweiterbildung für Orthopädie an der Orthopädischen Universitätsklinik Halle. Nach Forschungsaufenthalten an internationalen orthopädischen Zentren habilitierte er 1996. 2003 wurde Reichel zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Halle ernannt. 2004 folgte die C4-Professur für Orthopädie in Ulm. 2005 wurde Reichel Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Ulm am RKU, ein Jahr später Leitender Ärztlicher Direktor der RKU Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm.

Florian Gebhard studierte Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach Approbation (1985) und Promotion (1985) folgte die Facharztausbildung am Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz und dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm. Die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie war 1993, zwei Jahre später die Anerkennung als Facharzt für Unfallchirurgie und 1998 die Habilitation. Seit 2007 ist er Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfallchirurgie, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie. Im gleichen Jahr erhielt er die W3-Professur für Unfallchirurgie. Seit 2010 ist er Prodekan der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm.

Download unter www.dgou.de
Portraitfoto Professor Dr. med. Heiko Reichel (Fotonachweis: Reichel)
Portraitfoto Professor Dr. med. Florian Gebhard (Fotonachweis: Pressestelle UK Ulm)

Terminhinweis:
25. bis 28. Oktober 2016: Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU)
Internetbasierte Abstracteinreichung zum DKOU: bis 15. Januar 2016
ic.abstracts-online.de/dkou16/submission/de/login.html

Weitere Informationen:
(1) Weitere Informationen über den DGOU-Vorstand 2016 finden Sie unter:
www.dgou.de/ueber-uns/vorstand/geschaeftsfuehrender-vorstand.html.
www.dgou.de
www.dkou.de

Kontakt für Rückfragen:
Susanne Herda und Regina Radke-Lottermann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) e.V.
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Telefon: +49 (0)30 340 60 36 -06 oder -00
Telefax: +49 (0)30 340 60 36 01
E-Mail: presse@dgou.de

Terminservicestellen 2016

Laut dem Focus Magazin 02/2016 erwartet  der KBV- Vorsitzende, Andreas Gassen, dass die Terminservicestellen für Facharzttermine pünktlich Ende Januar starten. Die einzelnen Kassenärztlichen Vereinigungen setzen den Plan in ihren Regionen um. „Ich gehe davon aus, dass sie pünktlich starten werden“, sagte Gassen dem Nachrichtenmagazin FOCUS. Laut Gesetz startet das Projekt am 23. Januar – in der Praxis aber vielerorts erst am darauf folgenden Montag, also am 25. Januar.

Andreas Gassen warnt aber vor zu hohen Erwartungen, da die Servicestellen keine Wunschtermine vergeben können sondern, der in dem jeweiligen Zeitraum freie Termine hat.

Quelle: Focus 02/2016

Beachten Sie unser Angebot für BVOU Mitglieder der Firma Samedi hier auf der Homepage oder in unserer Servicebroschüre!

Aufklärungsgespräch zwischen Arzt und Patient ist entscheidend

Das OLG Hamm hat entschieden, dass eine Aufklärungsrüge nicht allein nach dem Inhalt eines vom Patienten unterzeichneten Aufklärungsbogens zu beurteilen ist.

Es komme vielmehr auf den Inhalt des persönlichen Aufklärungsgespräches zwischen Arzt und Patient an, so das Oberlandesgericht in Hamm.  Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme sei der Oberlandesgericht davon überzeugt, dass die Klägerin auch über das Risiko von Nervenschäden in der bevorstehenden Operation hinreichend aufgeklärt worden sei. Das bestätigten die Angaben der beteiligten Ärzte.

Quelle Juris / Pressemitteilung OLG Hamm

Aktenzeichen: 3 U 68/15

Wettkampf: Nachwuchs löst klinische Fälle auf dem Kongress

VSOU-Frühjahrstagung erstmals mit Weiterbildungscontest.

Baden-Baden, den 21. Dezember 2015

Die zentralen Fragen für das tägliche Handeln in der Orthopädie und Unfallchirurgie stehen im Fokus der 64. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) vom 28. bis 30. April 2016 in Baden-Baden. Ein Höhepunkt der kommenden Tagung ist der Weiterbildungscontest für den Nachwuchs.

Erstmals messen sich beim Nachwuchswettbewerb für Ärzte in Weiterbildung acht verschiedene Teams und lösen auf dem Kongress klinische Fälle. Eine Sitzung lang haben die zwei Kandidat/Innen eines Teams Zeit, einen aufwändigen Versorgungsfall zu erarbeiten und am Ende vorzustellen. Die Besucher entscheiden, welches Team eine Runde weiterkommt. Die Gewinner des Wettbewerbs erhalten ein Stipendium inklusive Flug und Hotel für den Besuch des Kanadischen Orthopäden-Kongress im Juni 2016 in Quebec. „Der Contest soll der Förderung der Besten während der Weiterbildung dienen und natürlich Spaß machen“, sagt Prof. Dr. med. Dr. h. c. Joachim Grifka. Zusammen mit Univ.-Prof. Dr. med. Ulrich Stöckle leitet er als Kongresspräsident die Frühjahrstagung.

Medizinrechtliche Themen im Programm

Ganz nach dem Kongressmotto „Was, Wann, Wie“ können sich die Teilnehmer über wichtige Empfehlungen für das gesamte therapeutische Vorgehen und die tägliche Arbeit in der Orthopädie und Unfallchirurgie informieren. Rund 400 Punkte, darunter Fachvorträge, Workshops, Seminare und Podiumsdiskussionen, stehen auf dem Programm.

Auf der Tagung werden auch medizinrechtliche Aspekte thematisiert. „Uns ist es wichtig, neben den Behandlungserfolgen auch Probleme zu reflektieren. Wir sind in einem gefahrengeneigten Bereich aktiv, da ist es elementar, sich dessen bewusst zu sein“, sagt Prof. Grifka. Dabei müssen die Probleme nicht durch den Behandler verursacht worden sein, sondern können beispielsweise aus ungünstigen Konstellationen der operativen Voraussetzung, Multimorbidität und Beeinträchtigung der Heilung oder generellen Problemen der Versorgung entstanden sein.

Sportverletzungen stehen im Fokus

Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses liegt auf Sportverletzungen, hier erwartet die Teilnehmer – neben verschiedenen Expertensitzungen – eine spannende Podiumsdiskussion. Die Podiumsdiskussion soll einen Wissenstransfer von den Betreuern der Spitzenathleten zu den Behandlern der Breitensportler ermöglichen. „Die verschiedenen Facetten der Betreuung – Wettkampf, Training, Rehabilitation sowie Motivation und Kommunikation –werden diskutiert, so dass wir dem Leitgedanken ,von den Profis lernen‘ gerecht werden können“, sagt Prof. Stöckle.

Die Sitzung „Muskelverletzungen im Sport“ wird durch Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt und sein Team, PD Dr. Peter Ueblacker und Dr. Lutz Hänsel, abgebildet. Dr. Müller-Wohlfahrt hat in der Behandlung der Muskelverletzung größte Expertise und wurde bereits 2015 mit dem Carl-Rabl Preis der VSOU ausgezeichnet. Für die weiteren Sitzungen zu Sportverletzungen an Bändern, Sehnen, Knorpel und Knochen konnten ebenfalls hochkarätige Referenten gewonnen werden.

Weitere Schwerpunktthemen des Kongresses 2016

  1. Arthrose: Früh-Diagnostik, Knorpeltherapie evidenz-basiert, Gelenkerhalt vs. Gelenkersatz
  2. Behandlungsergebnisse sichern: Komplexe Fälle, Komplikationsbehandlung, Berichte aus Gutachterkommissionen
  3. Technische Orthopädie und Sport: Sportverletzungen, Orthesenversorgung aktueller Stand, Sport mit Handicap
  4. Alterstraumatologie: Frakturen bei Osteoporose, Insuffizienzfrakturen, Osteoporosetherapie
  5. Freie Themen: Wirbelsäule, obere Extremität, untere Extremität (auch Fuß/OSG), Trauma, Innovationen

Weitere Informationen unter: www.vsou.de

Pressekontakt:

Semikolon, Inge Kölle, Kaiserstraße 67, D-76437 Rastatt

Tel.: +49 (0) 7222 / 154275, Fax: +49 (0) 7222 / 154281, koelle@semikolon.de

Foto: Copyright ©_Foto Haumann-Frietsch)

 

Beitragsentwicklung: Angebot einer Partnerschaft zur Beitragssatzstabilität

Berlin, 18.12.2015 – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) fordert vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen um die Beitragserhöhungen der gesetzlichen Krankenkassen für 2016 zum Dialog über eine effiziente Patientensteuerung, zur Finanzierbarkeit von Innovationen und digitaler Vernetzung im Gesundheitswesen auf.

„Die Ärzteschaft muss sich mit dieser Problematik auseinandersetzen“, so SpiFa Hauptgeschäftsführer Lars F. Lindemann. Politik, Krankenkassen und Ärzteschaft sollten hierzu im Sinne einer langfristigen Finanzierbarkeit unserer außerordentlich guten Gesundheitsversorgung in Deutschland ins Gespräch kommen. „Tabus wie eine Patientensteuerung, eine Neudefinition des Umgangs mit und der Finanzierung von Innovationen sowie der Ausbau der digitalen Vernetzung im Gesundheitswesen gehören auf den Tisch“, so Lindemann weiter. „Die Entwicklung der Kosten unserer Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung der Bevölkerung können und dürfen wir nicht ignorieren.“ Ziel sollte es sein, gemeinsam Modelle zu entwickeln, die das System innovationsfreundlich ausrichten, die Ressourcen effektiv einsetzen und damit die Patientenversorgung auf stabile Füße stellen. Dazu bietet die Fachärzteschaft ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den gesetzlichen Krankenkassen und der Politik an.

Vor Hüftprothesenoperationen sollten alle sinnvollen konservativen Behandlungsmaßnahmen ausgeschöpft werden.

Bei Hüftprothesen-Operationen liegt Deutschland in Europa im Spitzenfeld. Daran gemessen ist die Zahl der Behandlungsfehler gering. Trotzdem will die Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) dafür sorgen, dass Operieren noch sicherer und damit die Patientensicherheit weiter optimiert wird.

“Selbstverständlich ist die Null-Fehler-Behandlung Ziel jedes Arztes. Aber jede Operation ist ein komplizierter Prozess mit vielen Beteiligten, die nahtlos zusammenarbeiten müssen”, sagt Professor Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik des Bad Abbacher Klinikums und diesjähriger VSOU Kongresspräsident.

Intensive Abstimmung ist nötig!

Eine intensive Abstimmung im Team sorgt dafür, dass Fehler ausgeschlossen werden könnten. Vorhandene und verborgene bakterielle Infektionen im Körper müssen im Vorfeld sicher ausgeschlossen werden, gerade etwa beim Einsatz von Gelenkprothesen.

Die VSOU wolle ihre Mitglieder allerdings auch sensibilisieren, Patientenwünschen nach kontraproduktiven Über- und Maximalbehandlungen zu widersprechen. “Zunächst müssen alle sinnvollen konservativen Behandlungsmaßnahmen ausgeschöpft werden.”, hebt Grifka hervor.

Auch leichte Schmerzen in der Hüfte seien noch kein Grund für den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. “Manche Patienten verlangen Maximalbehandlung, vergessen aber dabei, dass Kliniken kein Reparaturbetrieb mit Gelenkaustausch auf Bestellung sein können und sein wollen”, ergänzt er.

Die Verbesserung der Patientensicherheit werde auch Thema der Jahrestagung des VSOU in Baden-Baden im Frühjahr 2016 sein. ( Quelle ÄZ vom 29.12.2015 )

Orthopädische Rheumatologie – Nachlese 2015 – Perspektive 2016

  • Konservative Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie in der Berufspolitik
  • Orthopädische Rheumatologie an der Basis – Absprachen mit den KV `en
  • Orthopäden Aktion 2016 : „ Psoriasisarthritis – mehr als nur ein Hautproblem “
  • Fortbildungen zur ORFA und zum RhefO
  • Termine – Termine

Was wir noch kurz zu sagen hätten ( IV 2015 / I 2016 )

Liebe Kolleginnen und Kollegen , liebe Freunde der Orthopädischen Rheumatologie,

während einer stürmischen Nacht auf der Insel Sylt, Windstärke 6 -7 aus Südost, hat die rauhe See wieder beträchtliche Meter Sand von der Hörnumer Odde an der Südspitze der Insel weggerissen. Sehe ich im Rückblick dabei einen Vergleich zur Situation der konservativen Orthopädie und insbesondere der Orthopädischen Rheumatologie ? Wird uns hier auch immer mehr genommen ?

Dem ist nicht so, denn die Präsidenten der wissenschaftlichen Gesellschaften DGOOC, DGOU, DGORh und auch unser BVOU Präsident Johannes Flechtenmacher haben eindeutige Bekenntnisse zur ORh abgelegt.

Die Rheumatologie in der Diagnostik und kompletten Therapie, insbesondere auch die medikamentöse Basistherapie mit DMARD´s und Biologika, gehören eindeutig zum Fach der Orthopädie und Unfallchirurgie ( u.a. Artikel ON 9-2015 ). Die neue WBO wird diese Aussagen durch veränderte Weiterbildungsinhalte deutlich abbilden.

Was bedeutet diese Rückenstärkung für uns Kollegen an der Basis ?

Wir haben die Unterstützung für unsere rheumatologische Tätigkeit aus dem eigenen Lager.

Aber wie sieht es die KV in unseren Bundesländern? Und die Ärztekammern? Gerade haben sich die BVOU Landesfürsten in Baden Württemberg gegen eine Aussage der dortigen Ärztekammer, eine spezielle Rheumatherapie sei nicht Bestandteil der WBO, erfolgreich durchgestezt. Und das möchte ich vermitteln; setzen Sie sich vor Ort ein, diskutieren Sie mit Ihrer KV, so wie es die Herren Uhlig, Gräfe und Rauch ( alle RhefO´s ) in Hessen tun.

Das Versorgungsdefizit in der Rheumatologie ist evident, die O/U, RhefO´s und ORh müssen in die Frühdiagnostik und frühe Therapie mit einbezogen werden. Ende 2013 waren 424 Internistische Rheumatologen ambulant tätig ( KBV Statistik ), nach dem Raspe Memorandum sind aber 1300 ! erforderlich.

Ich werde mit gutem Beispiel vorangehen und mit einigen RhefO´s in Schleswig Holstein bei der KV Anfang 2016 vorsprechen, um verbesserte Rahmenbedingungen für unsere rheumatologisch fortgebildeten Kollegen zu erreichen; weniger Budgetdruck, spezielle Medikamente extrabudgetär, Laborbudget deutlich anheben, ggf. auch eine extrabudgetäre Pauschale für Rheumapatienten. Ich werde mein Vorgehen mit den Kollegen aus Hessen und dem BVOU Landes-Vorstand in SH absprechen – Nachahmung empfohlen !

Die Strukturverträge mit Internistischen Rheumatologen und Hausärzten helfen in der Versorgungsrealität nicht weiter. Wir brauchen die O/U dringend in der rheumatologischen Primärversorgung.

Auch im Bereich der Ambulanten Spezialärztlichen Versorgung ( ASV ), bei der es im Augenblick um die Versorgung aller entzündlich rheumatischen Erkrankungen geht, muss der Orthopädische Rheumatologe im Kernteam präsent sein und der O/U gehört auf Stufe 2 ebenfalls zum Versorgerteam. So äußert sich auch der KBV Vorsitzende Andreas Gassen. Verhandlungen mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss ( GBA ) in Berlin und dem BVOU laufen aktuell.

Wir sehen, dass es auch im Jahr 2016 viel zu tun gibt.

Ich möchte Sie, und insbesondere auch die Qualitätsnetzleiter vor Ort ermuntern, sich in unsere Aktivitäten zum Wohle aller O/U einzubringen. Reden Sie mit Ihren KV Vertretern, warten Sie nicht ab, bis Regressandrohungen kommen.

Orthopäden – Aktion 2016:
„Psoriasisarthritis – mehr als nur ein Hautproblem“

Patienten mit Rücken- , Gelenk- und Sehnenproblemen sehen wir täglich in unseren Orthopädischen Praxen. Wenn sich hierbei entzündliche Veränderungen nachweisen lassen, müssen wir dringend an Spondyloarthritiden und insbesondere an die Psoriasisarthritis denken. Durch eine gezielte Anamnese und Untersuchung kann dann nach den Caspar-Klassifikationskriterien möglicherwiese die Diagnose weitgehend gesichert werden.

Eine frühe Diagnosestellung und frühe Therapieeinleitung ist in der Lage eine Remission herbei zu führen. Durch neue innovative Medikamente sind auch wir als O/U und ORh in der Lage schnellstmöglich eine adäquate Therapie einzuleiten.

Viele Dermatologen sind inzwischen sehr aktiv in der Behandlung der PsO und PsA . Und wir als Orthopäden ? Was spricht gegen eine verbesserte Versorgung dieser Patienten durch uns ?  In Kooperation mit Frank Ernst ( RhefO ) werde ich am 26.01.2016 in Lübeck eine Pilotveranstaltung unter dem oben genannten Motto starten.

Weiterhin wird die Aktion durch Patienteninformationen mit Flyer und Poster, wie beim „ Bechterew übersehe ich nicht “ unterstützt werden. Wenn bei Ihnen vor Ort Interesse an weiteren Informationen oder einer entsprechenden Veranstaltung besteht, bitte ich um kurze Rückmeldung                               

RhefO, ORFA und weitere Fortbildungen der ADO

Unsere Fortbildungsaktivitäten in Kooperation mit der ADO ( www.institut-ado.de) werden auch 2016 unvermindert fortgeführt. Die neu erstellte Homepage ( www.bvou.net ) wird in der Lage sein, Sie über alles Aktuelle in der Orthopädischen Rheumatologie zu informieren.

Als Besonderheit möchten wir Ihnen den Kompaktkurs Orthopädie am 22/23.01.2016 in Stuttgart ankündigen, in dem wir Workshops zu den entscheidenden Themen der konservativen Orthopädie anbieten. Dieser Kurs stellt die Inhalte dar, die wir bereits als FoBi Wochenende im Sommer 2015 in Hamburg geplant hatten. Besonderer Dank gilt Reinhard Deinfelder, der diese Fortbildung mit dem Medi Verbund BaWü organisiert hat ( weitere Infos über Homepage des Medi Verbundes BaWü ).

Wolfgang Rüther und ich planen, diese Fortbildungsreihe im Juni 2016 in Hamburg in Verbindung mit dem NOUV anzubieten.

Termine

Ort: BVOU- Geschäftsstelle, Straße des 17. Juni 106 – 108/ Ecke Bachstr., 10623 Berlin

ORFA V : Berlin 13.02.2016 s.o.

ORFA VI : Berlin 05.03.2016 s.o.

ORFA VII: Berlin 13.04.2016 s.o.

RhefO III : Bonn 29/30.01.2016

RhefO II : Hannover-Lehrte 12.03.2016

RhefO III : Baden Baden zum VSOU 29/30.04.2016

RhefO I   : Frankfurt 04.06.2016

Rheuma Refresher : Baden Baden zum VSOU   28.04.2016

Weitere Info´s, auch über zusätzliche rheumatologische Veranstaltungen mit zusätzlichen ADO-Punkten zur Erlangung des RhefO unter www.institut-ado.de oder unsere BVOU Homepage.

Danksagung

Abschließend möchten wir uns bei allen Mitstreitern herzlichst bedanken, die sich auch 2015 aktiv für unsere Interessen eingesetzt haben. Hierzu zählen insbesondere die Referenten, die unsere ORFA- und RhefO Kurse zu einem Erfolgsmodell gemacht haben: Bislang 630 Teilnehmer im Kurs I sprechen für sich.

Reinhard Deinfelder, Philipp Bolze, Hermann Uhlig, Malte Natalis, Jörg Jäger, Thomas Gräber sowie die Kollegen aus der Internistischen Rheumatologie Markus Gaubitz, Christian Kneitz, Raoul Bergner und Christof Iking-Konert, alle haben sich für unsere Fortbildung hervorragend eingesetzt.

Dank gilt auch unserem journalistischen Begleiter Joachim Stier, der uns nicht nur für Veröffentlichungen zur Verfügung steht, sondern uns insbesondere in organisatorischen Dingen großartig unterstützt. Von unserem Präsidenten Johannes Flechtenmacher und seinem BVOU Vorstandsteam erhoffen wir weiterhin die bisherige gute Unterstützung für unsere gemeinsamen Interessen

Nun bleibt uns nur noch der abschließende Wunsch, dass möglichst viele Kollegen diesen persönlichen Newsletter lesen und somit auch unsere herzlichen Grüße verbunden mit den besten Wünschen für das Jahr 2016 wahrnehmen können

Ihre/Eure

Wolfgang Rüther und Uwe Schwokowski

 


 

 

Forscher entwickeln Roboteranzug zur Linderung von Rückenschmerzen

HEIDELBERG – Mithilfe von Assistenzrobotern Schmerzen im Rücken vorzubeugen oder sie zu lindern – das ist das Ziel eines neuen europäischen Forschungsprojekts, an dem Wissenschaftler der Universität Heidelberg beteiligt sind. Im Rahmen des von der EU mit rund vier Millionen Euro geförderten Vorhabens wollen die Forscher ein sogenanntes Exoskelett für die Wirbelsäule entwickeln, das Menschen bei schwerer körperlicher Arbeit unterstützt. Zugleich kann ein solcher Roboteranzug auch in der Rehabilitation eingesetzt werden. Das auf vier Jahre angelegte Projekt SPEXOR startet in diesem Monat.

Im Rahmen des Projekts werden die Heidelberger Wissenschaftler um Prof. Dr. Katja Mombaur unter anderem zur Simulation der unteren Wirbelsäule am Computer ein Modell des Menschen mit der Abbildung aller Muskeln entwickeln. Sie erhalten für ihre Forschungsarbeiten Fördermittel in Höhe von knapp 680.000 Euro.

„Exoskelett-Roboter werden als Schalen wie Kleidungsstücke an Körperteile oder den ganzen Körper angelegt. Sie können individuelle physische Einschränkungen kompensieren, indem etwa die Bewegungsfähigkeit von Armen und Beinen verbessert wird“, erklärt Mombaur, die am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen der Universität Heidelberg die Arbeitsgruppe „Optimierung in Robotik und Biomechanik“ leitet. Die an SPEXOR beteiligten Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wollen ein Exoskelett für die Wirbelsäule entwickeln, um Schmerzen im unteren Rücken vorzubeugen und die Behandlung der Beschwerden zu unterstützen. Die Mathematikerin und Informatikerin Katja Mombaur analysiert in ihrer Forschungsarbeit Bewegungsabläufe des menschlichen Körpers. Sie modelliert und simuliert die Prozesse am Computer, um sie auf Roboter zu übertragen.

Im Rahmen des SPEXOR-Projekts wollen die Heidelberger Wissenschaftler die Interaktion von Exoskeletten mit dem menschlichen Körper modellieren und optimieren. Dazu werden sie ein Menschmodell mit Muskeln entwickeln, das die untere Wirbelsäule simuliert, und in diesem Zusammenhang sowohl passive als auch aktive Exoskelette entwerfen. Außerdem analysieren sie das Verhalten von Menschen mit Schmerzen im unteren Rücken und die Entlastungsmechanismen, um anschließend das Design von Exoskeletten für Prävention und Rehabilitation zu optimieren. Zusätzlich werden die Forscher Kontrollstrategien für Exoskelette entwerfen.

Die Koordination des Projekts „Spinal Exoskeletal Robot for Low Back Pain Prevention and Vocational Reintegration (SPEXOR)“ liegt bei dem Forschungsinstitut Jozef Stefan Institute im slowenischen Ljubljana. Weitere Partner sind die Freie Universität Brüssel in Belgien und das Universitätsklinikum Amsterdam in den Niederlanden sowie verschiedene Unternehmen aus der Medizintechnik und Rehabilitation.

 

Weitere Informationen:

SPEXOR-Projekt

IWR Research Group “Optimization in Robotics and Biomechanics”