Archiv für den Monat: Juli 2016

Anschluss-Rechtsschutzversicherung für BVOU Mitglieder

Hamburg – Sonderkonditionen exklusiv für BVOU-Mitglieder

Kraft Ihrer Mitgliedschaft im BVOU genießen Sie bereits automatisch Versicherungsschutz im Rahmen der Berufs-Rechtsschutz-Versicherung des Berufsverbandes.

Über den genauen Umfang der versicherten Leistungen wurden die Verbandsmitglieder bereits in der letzten Ausgabe der OUMN informiert.

Rahmenvertrag zum Anschluss-Rechtsschutz – exklusiv für BVOU-Mitglieder

Für die Absicherung der darüberhinausgehenden beruflichen und privaten Rechtsschutzrisiken, ob für Angestellte oder freiberuflich Tätige, unterhält der BVOU für seine Mitglieder – unter Vermittlung der Funk-Hospital Versicherungsmakler GmbH – den Rahmenvertrag zur Anschluss-Rechtsschutz-Versicherung bei der ÖRAG Versicherung. Diese Sonderkonditionen gelten exklusiv für BVOU-Mitglieder und sehen zudem außerordentlich günstige Prämien vor.

Dieses Konzept schließt sich nahtlos an den bestehenden Gruppen-Rechtsschutzvertrag des Berufsverbandes an, so dass nachteilige Doppelabsicherungen und Überschneidungen der Rechtsschutzrisiken ausgeschlossen sind.

Besonderheiten der Anschluss-Rechtsschutz-Konditionen

Die Sonderkonditionen der Anschluss-Rechtsschutz-Versicherung sehen inhaltlich zahlreiche Alleinstellungsmerkmale vor. So wurde zunächst eine unbegrenzte Versicherungssumme im Versicherungsfall vereinbart.

Der Vertrags-Rechtsschutz – auch im beruflichen Bereich – (z. B. im Falle der Beitreibung von Patientenhonoraren) gilt in den Sonderkonditionen der Anschluss-Rechtsschutz-Versicherung ab gerichtlicher Geltendmachung automatisch mitversichert.

Die aktuellen Sonderkonditionen des Rahmenvertrages zur Anschluss-Rechtsschutz-Versicherung sind aufgrund bestimmter in den Versicherungsschutz bereits integrierter Leistungen für Niedergelassene/Honorarärzte besonders hervorzuheben. So gelten Streitigkeiten im sozialrechtlichen Bereich automatisch bereits ab Widerspruchsverfahren versichert.

Auch angestellte BVOU-Mitglieder, welche zusätzlich einer Honorararzt-Tätigkeit nachgehen, können sich gegen diese Streitigkeiten auf Wunsch zu Sonderkonditionen versichern.

Die aktuellen Sonderkonditionen beinhalten zudem noch weitere Highlights, wie z. B. die Mitversicherung des Wettbewerbs-Rechtsschutzes (aktiv und passiv), wobei Urheberrechtsverletzungen nicht unter Versicherungsschutz fallen. Neu gelten auch Streitigkeiten vor deutschen Verwaltungsgerichten (mit Ausnahme der Auseinandersetzungen mit berufsständischen Versorgungseinrichtungen) automatisch mitversichert.

Wartezeiten

Lediglich für die Bereiche Arbeits-Rechtsschutz, Verwaltungsgerichts- sowie Wohnungs- und Grundstücks-Rechtsschutz besteht eine dreimonatige Wartezeit – sofern hierfür keine Vorversicherung bestanden hat. Für alle anderen mitversicherten Risiken gelten dagegen keine Wartezeiten vereinbart!

Geltungsbereich der Anschluss-Rechtsschutz-Versicherung

Der Versicherungsschutz der Anschluss-Rechtsschutz-Versicherung besteht in Europa (mit Ausnahme von Sozial- und Verwaltungsgerichts-Rechtsschutz) und gilt ohne zeitliche Begrenzung. Darüber hinaus gilt der Versicherungsschutz für vorübergehende Auslandsaufenthalte bedingungsgemäß bis zu 1 Jahr weltweit vereinbart.

Ermittlung des individuellen Versicherungsbedarfs

Es bestehen exzellente Sonderkonditionen für verschiedene Konstellationen der Berufsausübung, ob für Angestellte/ Niedergelassene bzw. für ausschließlich honorarärztlich tätige BVOU-Mitglieder, für Ärzte im Ruhestand bzw. Nachwuchsmediziner (Studenten/Famulanten) in Weiterbildung in OU.

Angebotsanforderung/Umstellung bestehender Verträge

Auf Wunsch kann gern ein unverbindliches Angebot eingeholt werden. Nutzen Sie die Möglichkeit einer individuellen Beratung durch Ihren Betreuer beim Funk Ärzte Service.

Funk Hospital-Versicherungsmakler GmbH

Funk Ärzte Service

Valentinskamp 20

20354 Hamburg

E-Mail: o.zoellner@funk-gruppe.de

Auch bereits bestehende Einzel-Rechtsschutzverträge können kurzfristig auf die neusten Sonderkonditionen der umgestellt werden.

 

KV-Wahl: Erfahrungen aus der täglichen Arbeit einbringen

Wernigerode – Die Stadt, in der Dr. Christian Gottwald in einer Gemeinschaftspraxis niedergelassen ist, wirbt mit ihrem historischen Bezug zu Graf Otto von Stolberg-Wernigerode. Der Vizekanzler Otto von Bismarcks unterstützte diesen bei der Entwicklung der Sozialgesetzgebung; die Vorlagen wurden unter anderem im Schloss der Stadt entwickelt. Gottwald, Facharzt für O + U mit dem Schwerpunkt Rheumatologie, hat sich für eine mögliche Arbeit in der Vertreterversammlung (VV) der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen-Anhalts kleinere, aber wichtige Aufgaben vorgenommen: Selektivverträge befördern, die ambulante Versorgung stärken, eine gerechte Vergütung erreichen.

7 Fragen an Dr. Christian Gottwald

BVOU.net: Warum kandidieren Sie für die Vertreterversammlung (VV)?
Gottwald:
Ich möchte mich an unserer Berufspolitik beteiligen und sie aktiv mitgestalten. Das heißt vor allem: Ungerechtigkeiten aufdecken und Erfahrungen aus der täglichen Arbeit am Patienten einbringen.

BVOU.net: Wofür steht Ihre Liste?
Gottwald: Bisher haben wir keine Liste.

BVOU.net: Wofür wollen Sie sich engagieren, wenn Sie gewählt werden?
Gottwald: Ich möchte konkret den Abschluss von Selektivverträgen unter Einbeziehung der KV und der Krankenkassen angehen.

BVOU.net: Welches Versorgungsthema wollen Sie dann vor allem vorantreiben?
Gottwald: Die Stärkung der ambulanten Versorgung von Patienten. Ich möchte herausarbeiten, um wieviel günstiger diese bei einer effektiven ambulanten Versorgung behandelt werden können im Vergleich zur stationären Behandlung. 

BVOU.net: Und welches Honorarthema wollen Sie vorantreiben?
Gottwald: Ich möchte eine gerechte Vergütung für die Arbeit am Patienten erreichen.
BVOU.net: Wie wollen Sie es schaffen, Zeit für die Arbeit in der VV zu erübrigen?
Gottwald: Die nehme ich mir, falls ich gewählt werde, weil ich mich einem Votum dann verpflichtet fühlen werde.

BVOU.net:
Wie motivieren Sie sich, wenn Sie einmal gar keine Lust auf Berufspolitik haben?
Gottwald: Darüber habe ich mir bisher keine Gedanken gemacht.

Das Interview führte Sabine Rieser. Der BVOU veröffentlicht zurzeit regelmäßig Interviews mit Orthopäden und Unfallchirurgen, die für die KV-Wahlen kandidieren.

Weiterführende Informationen:

KV-Wahlen 2016: Alle wichtigen Informationen im Überblick

Weitere Interviews:

KV-Wahlen 2016: Die Kandidaten aus O und U im Gespräch

Foto: privat

 

BVO(U) – Geschichte des Berufsverbandes – Das Leitbild

Leitbild des Berufsverbands Orthopädie und Unfallchirurgie

Der orthopädisch-unfallchirurgischen Kompetenz, der Außendarstellung und dem Verständnis des BVOU entsprechend hat sich der Berufsverband 2009 dieses Leitbild gegeben:

Orthopädie und Unfallchirurgie umfasst die Vorbeugung, Erkennung, konservative und operative Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation von Verletzungen aller Art und deren Folgen sowie von angeborenen und erworbenen Formveränderungen, Fehlbildungen, Funktionsstörungen und Erkrankungen der Halte- und Bewegungsorgane.

Dies erfolgt auch unter Einbeziehung fachübergreifender Kompetenz und gilt für alle Altersstufen. Durch Spezialisierung wird den wechselnden Anforderungen bei der Erfüllung dieser Aufgaben zum Wohle unserer Patienten bestmöglich Rechnung getragen. Wir gewährleisten Kompetenz aus einer Hand.

Wir Orthopäden und Unfallchirurgen setzen uns für das Wohlergehen und das Leben unserer Patienten ein und sorgen für eine Behandlung, welche die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen unter Achtung der Menschenwürde und Patientenrecht respektiert.

Bei der Wahl unserer Behandlungsverfahren berücksichtigen wir gleichermaßen Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien gute klinische Praxis sowie vorhan-dene Ressourcen im Sinne verantwortungsbewussten wirtschaftlichen Handelns.

Wir sind einerzeilorientierten Aus-, Weiter- und Fortbildung verpflichtet.
Wir fördern Forschung und Lehre und die Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis auf höchstem Niveau.

Den Kollegen aus anderen Fachdisziplinen begegnen wir partnerschaftlich und bemühen uns um konstruktive interdisziplinäre Diskussionen, um eine kompetente fachübergreifende Zusammenarbeit sicherzustellen und weiter zu entwickeln.

Die uns anvertrauten Patienten stehen jederzeit im Mittelpunkt aller unserer Bemühungen.

Unser Auftrag

Der BVOU setzt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder durch, indem er zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls

  • gemeinsam mit den wissenschaftlichen Gesellschaften den Standard orthopädisch-unfallchirurgischer Versorgung entwickelt,
  • die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen prägt und dadurch
  • die öffentliche Wahrnehmung seiner Mitglieder als Experten für orthopädisch unfallchirurgische Versorgung gestaltet.

Kritik an Ärzteatlas 2016: keine Überversorgung

Berlin – Bei den niedergelassenen Ärzten gibt es keinen Ärztemangel, sondern vielfach Überversorgung. Diese Auffassung hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) bei der Vorlage seines “Ärzteatlas 2016″vertreten. Im internationalen Vergleich liege Deutschland mit einer Arztdichte von 4,1 praktizierenden Ärzten je 1.000 Einwohner auf einem der Spitzenplätze, hieß es. “Die Überversorgung in einigen Regionen bindet Ressourcen, die anderswo fehlen”, sagte der stellvertretende WIdO-Geschäftsführer Helmut Schröder.

Orthopäden: Versorgungsgrad von 138 Prozent

Gemessen an der aktuellen Bedarfsplanung liegt nach Ansicht des Instituts selbst bei Hausärzten eine Überversorgung vor. Der Gesamtversorgungsgrad betrage in dieser Facharztgruppe fast 110 Prozent. Bei den Orthopöden sind es 138 Prozent, bei den Chirurgen 170 Prozent. Allerdings gebe es zum Teil enorme regionale Unterschiede. Auch räumt das WIdO ein, dass in den nächsten Jahren Praxisnachfolger vor allem für Hausärzte fehlen werden, die in den Ruhestand gehen. Um ein realistisches Bild der Versorgungssituation zu erhalten, fordern die Wissenschaftler eine stärkere sektorenübergreifende Betrachtung des Bedarfs.

KBV: Teilzeit und Anstellung werden nicht berücksichtigt

Der Pressesprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Roland Stahl, kritisierte, dass die Analyse aktuelle Trends wie Anstellung und Teilzeit nicht berücksichtige. Zudem gehe die Anzahl der Ärzte in grundversorgenden Fächern weiter zurück. Zwar habe sich nach der KBV-Statistik im Jahr 2015 die Zahl der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 167.316 erhöht. “Jedoch ist damit die Anzahl der geleisteten Arztstunden nicht unbedingt gestiegen”,  so Stahl.

Sachverständige: keine fundierte Bedarfsermittlung

Die Kritik an der Bedarfsplanung und daraus abgeleiteten Analysen hält schon länger an. Vor zwei Jahren hatte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen in seinem  Gutachten angemerkt, dass für eine hilfreiche Planung grundlegende Daten fehlten. Die Gesundheitsweisen urteilten damals: “Es bleibt das Problem, dass es bis heute keine wirkliche Bedarfsermittlung gibt, die auf fundierten empirischen Füßen steht. Das heißt, es gibt keine Daten, die zeigen, wie viele Versorgungsstunden eines Hausarztes, eines Augenarztes oder eines Kardiologen beispielsweise ein 65-Jähriger im Schnitt für eine ausreichende und angemesssene Versorgung benötigt.”   Sabine Rieser

WIdO-Publikation Ärzteatlas 2016

 

Junges Forum O&U: engagiert fürs eigene Fach werben

Braunschweig – Die Arbeit in Orthopädie und Unfallchirurgie lässt sich durchaus mit einer Familie vereinbaren, findet Dr. med. Tanja Obermeier. Die Schriftführerin im Jungen Forum O&U im Interview über notwendige Werbung fürs eigene Fach, den Sinn einer Nachwuchsorganisation und ihre Erfahrungen mit der Weiterbildung am Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig.

BVOU.net: Das Junge Forum O&U tritt seit kurzem als gemeinsame Organisation des ärztlichen Nachwuchses im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie auf. Wieso ist das Ihrer Meinung nach wichtig?
Tanja Obermeier:
Es gibt aus historischen Gründen in Deutschland unterschiedliche Fachorganisationen in O + U. Aber wichtig ist für die Nachwuchsförderung, dass möglichst viele kreative und engagierte Köpfe des Fachs zusammenkommen. Im BVOU sind vor allem niedergelassene Kolleginnen und Kollegen engagiert. Es ist gut, dass deren Perspektive in ein gemeinsames Forum miteinfließen kann.

BVOU.net: Was will das Forum aus Medizinstudierenden, Weiterbildungsassistenten und jungen Ärztinnen und Ärzten aus O und U vor allem leisten?
Obermeier: Ich finde, wir müssen die Interessen all dieser Gruppen vertreten, damit die Weiterbildung im Fach O + U gefördert wird. Da kann der medizinische Nachwuchs im Fach wichtigen Input geben. Anregungen kommen nun einmal am besten von denjenigen, die sich gerade in der Aus- oder Weiterbildung befinden. Das Forum ist auch interessiert daran, das eigene Fach für junge Ärztinnen und Ärzte interessant zu machen.

BVOU.net: Ist das denn notwendig? Orthopädie und Unfallchirurgie leiden doch nicht unter Nachwuchsmangel wie die Allgemeinmedizin.
Obermeier:
O und U ist ein interessantes Fach, auf jeden Fall für die Kolleginnen und Kollegen, die in ein chirurgisches Fach gehen wollen. Aber O + U hat, wie andere chirurgische Fächer auch, den Ruf, die Arbeitszeiten seien schlecht und ließen sich nicht gut mit familiären Verpflichtungen verbinden. Das schreckt manche ab. Das Fach und eine Familie beziehungsweise ein Privatleben lassen sich aber durchaus verbinden, unter anderem, weil es ja schon eine Menge hilfreicher Arbeitszeitmodelle an Kliniken gibt.

BVOU.net: Wie ist das an Ihrer Klinik?
Obermeier:
Wir sind relativ gut aufgestellt. Das Team der Assistenz- wie der Oberärzte ist vergleichsweise groß, so dass sich die Arbeit auf viele Schultern verteilt. Die Klinikleitung sorgt zudem dafür, dass Überstunden möglichst ausgeglichen werden können und dass Dienste gleichmäßig verteilt werden. Was auch von Bedeutung ist: Wir haben Helfer, die beispielsweise Haken im OP halten, so dass die Arbeitszeit nicht dauerhaft für solche Tätigkeiten eines zweiten Assistenten genutzt werden muss. Manche Kolleginnen arbeiten Teilzeit. Das geht schon. Auch wird versucht, schwangeren Kolleginnen noch das Operieren zu ermöglichen, damit sie ihre Weiterbildung nicht zu lange unterbrechen müssen.

BVOU.net: Was würden Sie sich von niedergelassene
n Kollegen oder dem BVOU als Junges Forum an Impulsen oder Unterstützung wünschen?
Obermeier:
Wichtig ist grundsätzlich, dass man Ansprechpartner findet, also nach der Weiterbildung beispielsweise bei Fragen zur Niederlassung. Während der Weiterbildung ist es hilfreich, wenn Praxen zur Verfügung stehen, damit man dort einen Teil seiner Weiterbildung absolvieren kann. Ich fände es gut, wenn die ambulante Weiterbildung noch stärker in der Weiterbildungsordnung verankert würde. Ideal wäre ein großer Pool an Ansprechpartnern, damit man nicht nur auf diejenigen angewiesen ist, die man aus seiner Klinikzeit in der näheren Umgebung kennt.

BVOU.net: Eine ambulante Weiterbildung in O + U hat den Nachteil, dass es dafür keine Finanzierungsgrundlage gibt wie in der Klinik. Hält das junge Kolleginnen und Kollegen von einer längeren Zeit in der Praxis während der Weiterbildung ab? Oder sind es andere Gründe?
Obermeier:
Ich glaube, eine große Rolle spielt, dass man seinen OP-Katalog voll bekommen möchte und deshalb lieber in der Klinik bleibt. Außerdem sieht man dort ein großes Spektrum an Patienten.

BVOU.net: Noch einmal zurück zum Stichwort Vereinbarkeit Familie und Beruf in O + U: Das Junge Forum hat gerade einen Fotowettbewerb gestartet. Gesucht werden Aufnahmen von Vätern in Elternzeit. Was wollen Sie damit bewirken?
Obermeier:
Wir möchten zeigen, dass auch Ärzte in O + U in Elternzeit gehen können – und dass es Kollegen gibt, die das auch schon gemacht haben. In den letzten Jahren wurden vor allem Aktionen angestoßen, um zu belegen, dass eine Tätigkeit in O + U und eine Familie für Ärztinnen möglich sind. Nun geht es um die Väter.


(Das Interview führte Sabine Rieser.)

Knie-OP: Chirurgen erhalten vordere Kreuzbänder

Die Implantation eines künstlichen Kniegelenks bedeutete bisher für die Patienten auch den Verlust des vorderen Kreuzbandes. Am Universitätsklinikum Münster (UKM) kommt nun eine neue Prothese zum Einsatz, die den Erhalt möglich macht. Nach dem Eingriff bleibt das Gefühl, einen Fremdkörper in sich zu tragen, bei den Operierten aus, was zu schnellen Fortschritten in Hinblick auf die Mobilität führt. Dr. Ralf Dieckmann, Leiter des EndoProthetikZentrums der Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie am UKM, erklärt gegenüber BVOU.net, in welchen Fällen die Prothese implantiert werden kann und worauf der Chirurg beim Eingriff achten sollte.

BVOU.net: Herr Dr. Dieckmann, seit dem vergangenen Jahr wird am EndoProthetikZentrum in Münster eine neuartige Prothese eingesetzt, die den Erhalt intakter Kreuzbänder ermöglicht. Was genau ist das für eine Prothese?
Dr. Ralf Dieckmann: Bei dieser Art der Kniegelenksendoprothese kann durch eine spezielle Resektionstechnik die Kreuzbandinsel erhalten bleiben und somit auch ein Erhalt des vorderen und hinteren Kreuzbandes erreicht werden. Das Prothesensystem wird in den USA seit 2012 verwendet. In Deutschland ist es seit Ende 2014, Anfang 2015 verfügbar. Unserer Kenntnis nach wurde es weltweit mehrere tausend Mal verwendet. Derzeitig sind verschiedene internationale Zentren dabei, die ersten Studien zu publizieren.

Welche Vorteile ergeben sich für den Patienten durch den Erhalt der Kreuzbänder?
Dieckmann: Im Bereich der Kniegelenksendoprothetik gibt es im Vergleich zur Hüftgelenksendoprothetik einen höheren Anteil an nicht zufriedenen Patienten. Die Ursache dafür ist zum größten Teil unklar. Der Ansatz dieses Prothesensystems ist, dass die Propriozeptionsrezeptoren des vorderen Kreuzbandes erhalten werden und der Patient dadurch eine bessere Tiefensensibilität hat. Unser Ansatz ist, dass durch eine bessere Tiefensensibilität auch ein besseres funktionelles Ergebnis erzielt werden kann.

Für welche Patienten kommt die Operation in Frage?
Dieckmann: Nicht alle Patienten kommen dafür in Frage. Erste Voraussetzung ist natürlich, dass die Kreuzbänder und der Seitenbandapparat intakt sind. Wir verwenden dieses Prothesensystem bei moderaten Arthrosen ohne relevante Begleiterkrankungen, da wir oftmals bei stark ausgeprägten Arthrosen bereits eine Insuffizienz der Kreuzbänder sehen.

Ergeben sich bei dem Eingriff signifikante Besonderheiten für den Chirurgen?
Dieckmann: Die Implantation der kreuzbanderhaltenden Kniegelenksendoprothese ist im Vergleich zu einer herkömmlichen Kniegelenksendprothese operativ anspruchsvoller. Neben den herkömmlichen Herausforderungen bei der Implantation einer Kniegelenksendprothese muss der Erhalt der Kreuzbänder beachtet werden. Durch eine spezielle Resektionstechnik wird das Tibiaplateau reseziert und der Mittelsteg mit den Kreuzbändern bleibt erhalten. Dabei ist darauf zu achten, dass die Resektionsebenen im Verhältnis zueinander nicht stark differieren, um unnötige mechanische Belastungen des Implantates zu vermeiden. Des Weiteren muss das Kniegelenk von der Bandspannung gut balanciert werden, um eine gute Funktion zu gewährleisten.

Was ist Ihr Resümee nach zehn Eingriffen dieser Art am EndoProthetikZentrum Münster?  Würden Sie Kollegen an anderen Einrichtungen diese Methode uneingeschränkt weiterempfehlen?
Dieckmann: Bei der kreuzbanderhaltenden Kniegelenksendoprothese handelt es sich um einen anspruchsvollen Eingriff, der nur von erfahrenen Endoprothetikern durchgeführt werden sollte. Unsere ersten Ergebnisse sind erfolgsversprechend, Langzeitergebnisse sind jedoch abzuwarten.

Interview: Yvonne Bachmann

Bilder: Postoperative Röntgenbilder nach Implantation einer kreuzbanderhaltenden Knieendoprothese. (Quelle: UKM)

FAB-Stipendiat Alsalloum: „Jeder Patient hat etwas Besonderes“

Berlin – Vor zwei Jahren kam Maamoun Alsalloum nach Deutschland. Den FAB in Berlin hat er genutzt, um sich auf die Facharztprüfung vorzubereiten. „Es werden genau die Themen behandelt, die ich brauche“, sagt Alsalloum über den sechstägigen Facharztvorbereitungs-Refresherkurs (FAB), den die ADO (Akademie deutscher Orthopäden des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie) Ende Juni zum 20. Mal veranstaltet hat.

Das Besondere: Alsalloum ist einer von zwei Stipendiaten, deren Kurs die ADO gemeinsam mit ottobock finanziert hat. BVOU.net hat den angehenden Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie von der Aukamm-Klinik Wiesbaden in einer Pause interviewt: zu seinen bisherigen Erfahrungen in der Weiterbildung, dem Stoff im FAB – und seiner Berufswahl.

BVOU.net: Herr Alsalloum, wie war es für Sie, von der Stipendienvergabe zu erfahren?
Alsalloum: Ich habe mich sehr gefreut – ein Dankeschön an die Sponsoren! Aber ich hätte den Kurs auch so gemacht. Mein Chef hat ihn mir empfohlen. Ich stehe kurz vor der Facharztprüfung in Deutschland, und mir fehlte bislang etwas der Überblick, was für die Prüfung hier alles wichtig sein könnte und wie man sich am besten vorbereiten sollte.

BVOU.net: Wie gefällt Ihnen der Kurs?
Alsalloum: Bisher sehr gut. Es werden genau die Themen behandelt, die ich brauche. Und es wird ein sehr guter Überblick gegeben. Der Kurs wird mir sicher für die Prüfung helfen.

BVOU.net: Wie ist Ihre Zeit in der Klinik bisher verlaufen?
Alsalloum: Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich in der Helios Aukamm-Klinik Wiesbaden. Es läuft alles wirklich super. Von Anfang an habe ich von meinen Chefs und Kollegen immer sehr viel Unterstützung bekommen. Damit stehe ich jetzt kurz vor der Facharztprüfung.

BVOU.net: Was gefällt Ihnen besonders gut?
Alsalloum: Das Team und die Arbeitsatmosphäre sind einfach toll und sehr freundlich. Auch fachlich empfinde ich meine Klinik als sehr gut. Ich interessiere mich vor allem für die Hüft- und Knieendoprothetik. Dafür bin ich an der Aukamm-Klinik schon richtig. Ich habe in diesem Bereich schon viel gelernt, und es gibt immer noch jeden Tag was Neues zu lernen. Das gefällt mir besonders.

BVOU.net: Was hat bei Ihnen zur Entscheidung geführt, die Weiterbildung in O + U zu machen?
Alsalloum: Für mich war das schon während des Medizinstudiums klar. Ich habe Freunde, die schon in der Weiterbildung O + U waren, und sie haben mir bei der Entscheidung geholfen. Ich finde, in diesem Gebiet von O+U hat jeder Patient, jede Fraktur etwas Besonderes. Das gefällt mir.

BVOU.net: Wie soll es für Sie nach der Facharztprüfung weitergehen?
Alsalloum: Ich möchte mich noch intensiver mit dem Bereich Hüft- und Knieendoprothetik beschäftigen. Und selbstverständlich würde ich mich freuen, in Wiesbaden weiterzuarbeiten.

Das Interview führte Sabine Rieser.

Anmeldung zum nächsten FAB-Kurs

FAB-Stipendiat Hawi im Interview: „Kompletter Ritt durch O + U“

Berlin – Ein FAB in Berlin ist das, was anderswo Druckbetankung heißt: Morgens Schmerztherapie, mittags Kinderorthopädie, nachmittags Wirbelsäulenerkrankungen. „Ich denke, dass ich mich am Ende der Woche schon gut vorbereitet auf die Facharztprüfung fühlen werde“, sagt PD Dr. med. Nael Hawi, einer der Absolventen des sechstägigen Facharztvorbereitungs-Refresherkurses (FAB). Diesen hat die ADO (Akademie Deutscher Orthopäden des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie) Ende Juni zum 20. Mal veranstaltet.

Das Besondere: Hawi ist einer von zwei Stipendiaten, deren FAB die ADO gemeinsam mit der Firma ottobock finanziert hat. BVOU.net hat den angehenden Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) interviewt: zu seinen bisherigen Erfahrungen in der Weiterbildung, dem Stoff im Kurs – und wieso seine Berufswahl früh feststand.

BVOU.net: Herr Dr. Hawi, wie war es für Sie, von der Stipendienvergabe zu erfahren?
Hawi: Super! Danke an alle Sponsoren für das Stipendium! Hätte ich es nicht bekommen, hätte ich aber trotzdem an dem Kurs teilgenommen. Ich hatte großes Interesse daran, die vielen Themen des Fachs vor der Prüfung noch einmal sehr kompakt nachzuvollziehen.

BVOU.net: Was haben Sie vom FAB erwartet?
Hawi: Ich habe erwartet, dass der Kurs einen kompletten Ritt durch die Orthopädie und Unfallchirurgie bietet. Gleichzeitig habe ich mir überlegt, wie das eigentlich gehen soll, weil das Fach ja so breit gefächert ist. Aber das Programm ist straff. Wir fangen morgens um acht Uhr an, und die Vorträge gehen dann teilweise bis in die frühen Abendstunden. Es ist viel Stoff. Aber dadurch, dass man die Präsentationen alle noch einmal in digitaler Form bekommt, kann man ihn gut nacharbeiten. Ich denke, dass ich mich am Ende der Woche schon gut vorbereitet auf die Facharztprüfung fühlen werde.

BVOU.net: Haben Sie sich auf ein Thema des Kurses besonders gefreut?
Hawi: Mich hat eher der Überblick gereizt.

BVOU.net: Wie ist Ihre Weiterbildungszeit bisher verlaufen?
Hawi: Ich habe in der Unfallchirurgie der MHH angefangen und so früh das gesamte traumatologische Spektrum kennengelernt. In der MHH hat man zudem die Möglichkeit, sich in der Forschung einzubringen. Hinzu kamen dann Rotationen für jeweils ein Jahr in die Helios Endo Klinik Hamburg und in das Deutsche Schulterzentrum / ATOS Klinik München. Das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie ist sehr vielfältig und facettenreich. Mir haben die verschiedenen Stationen die Möglichkeit gegeben, mich mit verschiedenen Herangehensweisen vertraut zu machen. Letztendlich muss man sich überlegen, welche Schwerpunkte man setzen will. Das führt dazu, dass man mit bestimmten Bereichen weniger Kontakt hat. Ich bin mit meiner Wahl und meinem Weg bisher aber sehr zufrieden und bin meinen jeweiligen Ausbildern dankbar.

BVOU.net: Häufig ist zu hören, die Weiterbildung sei zu unstrukturiert, und es gebe zu wenig Feedback. Und bei Ihnen?
Hawi: Das ist sicher von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Für den Facharzt sind teilweise Klinikwechsel erforderlich. Das kann schon dazu führen, dass die Weiterbildung nicht ganz strukturiert verläuft. Im Rahmen der Evaluationsgespräche hat man aber schon die Möglichkeit, Feedback zu bekommen, Defizite anzusprechen und die Weiterbildung zu planen. Vieles hängt jedoch von der Klinikleitung und den vorhandenen Ressourcen ab. Für mich ist es sehr gut gelaufen, ich bin sehr zufrieden.

BVOU.net: Hat Ihnen irgendein Element gefehlt in der Weiterbildung?
Hawi: Zur unfallchirurgischen Klinik der MHH gehört neben dem üblichen unfallchirurgischen und orthopädischen Spektrum mit Notaufnahme, Poliklinik und operativer Versorgung eine eigene, von Unfallchirurgen betreute Intensivstation. Die Klinikmitarbeiter besetzen auch die Rettungsmittel, also Notarzteinsatzfahrzeug und Rettungshubschrauber. Dadurch ist eine sehr breit gefächerte Weiterbildung gewährleistet. Ich fühle mich für den weiteren Weg, vor allem für Notfallsituationen, ganz gut vorbereitet.

BVOU.net: Im ambulanten Bereich sind Sie nicht tätig gewesen?
Hawi: Nein, ich habe meine Ausbildungszeit komplett in Kliniken absolviert.

BVOU.net: Was hat bei Ihnen zur Entscheidung geführt, die Weiterbildung in O + U zu machen?
Hawi: Ich bin familiär geprägt. Durch meinen Vater hatte ich bereits früh Einblick in die Unfallchirurgie und empfand den Bereich als sehr reizvoll. Während des Studiums war bei mir schnell klar, dass es entweder die Unfallchirurgie oder die Orthopädie wird. Daher war es perfekt, dass es dann eine gemeinsame Weiterbildung Orthopädie und Unfallchirurgie gab. Es ist ein immens großes Spektrum, man hat jedoch die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen. Das macht schon Spaß.

Das Interview führte Sabine Rieser.

Anmeldung zum nächsten FAB-Kurs

 

KV-Wahl: Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten

Donzdorf – Dr. Reinhard Deinfelder würde in der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg gern das Thema Weiterbildungsassistenten in Facharztpraxen vorantreiben – nach dem Vorbild der Hausärzte. Er ist in Donzdorf in einer Einzelpraxis niedergelassen und arbeitet dort mit einem Team von sieben Helferinnen.

7 Fragen an Dr. Reinhard Deinfelder


BVOU.net:
Warum kandidieren Sie für die Vertreterversammlung (VV)?
Deinfelder:
Ich setze mich für eine gedeihliche Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten ein.

BVOU.net: Wofür steht Ihre Liste?
Deinfelder: Für die Zusammenarbeit statt den Gegensatz von Haus- und Facharzt.

BVOU.net: Wofür wollen Sie sich engagieren, wenn Sie gewählt werden?
Deinfelder: Für O + U.

BVOU.net: Welches Versorgungsthema wollen Sie dann vor allem vorantreiben?
Deinfelder: Ich möchte als Thema die fachärztliche Grundversorgung und die Assistentenweiterbildung in unseren Praxen vorantreiben – nach dem Vorbild der Förderung von Weiterbildungsassistenten in der Hausarztpraxis.

BVOU.net: Und welches Honorarthema wollen Sie vorantreiben?
Deinfelder: Ein geregeltes Miteinander von Kollektiv- und Selektivvertrag und die Förderung der konservativen O + U.

BVOU.net: Wie wollen Sie es schaffen, Zeit für die Arbeit in der VV zu erübrigen?
Deinfelder: Das geht schon. Ging bisher auch schon. Dafür ist strukturiertes Arbeiten nötig.

BVOU.net: Wie motivieren Sie sich, wenn Sie einmal gar keine Lust auf Berufspolitik haben?
Deinfelder: Ich denke an die Jahre 2008 und 2009, dann kommt die Lust wieder. Denn das damals Geschehene darf sich nicht wiederholen. Damals verloren die Orthopäden auf Grund einer missglückten EBM-Reform und eines katastrophalen Honorarverteilungsmaßstabs 30 Prozent an Honorar in Baden-Württemberg.

Das Interview führte Sabine Rieser. Der BVOU veröffentlicht zurzeit regelmäßig Interviews mit Orthopäden und Unfallchirurgen, die für die KV-Wahlen kandidieren.

Weiterführende Informationen:

KV-Wahlen 2016: Die Termine für ganz Deutschland

Weitere Interviews:

KV-Wahlen 2016: Die Kandidaten aus O und U im Gespräch

Bild: Dr. Reinhard Deinfelder (privat)

DGOU plädiert im Straßenverkehr für 0-Promille-Grenze

Berlin – Für eine Null-Promille-Grenze und für einen konsequenten Handyverzicht im Straßenverkehr hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) plädiert. Anlass ist die jüngste Verkehrsunfallstatistik für Deutschland. Danach wurden im vergangenen Jahr 3.459 Menschen auf deutschen Straßen getötet. Das sind 2,4 Prozent mehr als im Vorjahr. „Diese Bilanz zeigt, dass sinkende Unfallzahlen kein Selbstläufer sind und sämtliche Anstrengungen zur Unfallprävention nicht nachlassen dürfen“, sagte DGOU-Generalsekretär Prof. Dr. Reinhard Hoffmann.

Viele Unfälle gehen laut Unfallexperten auf Handy-Nutzung und Alkohol am Steuer zurück
Bereits geringste Promillewerte können das Seh- und Reaktionsvermögen sowie die Fahrtüchtigkeit gravierend einschränken. „Ausfallerscheinungen können bereits bei niedrigeren Blutalkoholwerten auftreten. Autofahrer können Entfernungen anderer Verkehrsteilnehmer und Geschwindigkeiten oft gar nicht mehr realistisch einschätzen“, erklärte Dr. Christopher Spering, Sektionsleiter Prävention der DGOU. „Im Sinne der Vision Zero ist angesichts der hohen Zahl der Unfallopfer die Einführung eines konsequenten Alkoholverbots sowohl am Steuer als auch auf dem Rad daher nur logisch.“

Verkehrsunfälle führen häufig zu schweren Folgen bei Älteren

Neue Herausforderungen für die Verkehrssicherheitsarbeit sieht die DGOU in der Zukunft auch im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel und dem zunehmenden Wunsch nach Mobilität im Alter. Denn: Kommt es zu einem Verkehrsunfall, erleiden ältere Menschen häufig deutlich schwerere Unfallfolgen, so die Erfahrung der Orthopäden und Unfallchirurgen. Zahlen aus dem „TraumaRegister DGU“ zeigen zwar, dass nur drei Prozent aller schwerverletzten Motorradfahrer älter als 70 Jahre alt sind. Aber das Risiko, an den Unfallfolgen zu versterben, steige mit zunehmendem Alter bis auf das Vierfache bei älteren schwerverletzten Motorradfahrern an, so die DGOU.

Organisationen wie die Deutsche Verkehrswacht bieten regelmäßig Sicherheitstrainings für  unterschiedliche Verkehrsmittel an. Dazu zählen auch Fahrradtrainings für Ältere. Auf ihrer Jahreshauptversammlung in Erfurt im Juni sprach sich auch die Deutsche Verkehrswacht  dafür aus, die Ablenkung im Straßenverkehr durch mobile Endgeräte wie Smartphones noch mehr zum Aufklärungsthema zu machen.

Quelle: DGOU

Quelle: DVW

Foto: Sicherheitstraining – Deutsche Verkehrswacht