Archiv für den Monat: Oktober 2016

Qualitätsbericht: Mängel bei präoperativer Verweildauer

Berlin – Im Hinblick auf eine kurze präoperative Verweildauer gibt es bei der Versorgung von hüftgelenknahen Femurfrakturen noch Qualitätsmängel. Darauf verweist das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) im diesjährigen Qualitätsbericht im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Der Bundeswert überschreite bei den beiden Indikatoren „Präoperative Verweildauer über 24 Stunden nach Aufnahme im Krankenhaus“ und „Präoperative Verweildauer über 48 Stunden“ den Toleranzbereich. Im Fall des ersten Indikators seien 835 Krankenhausstandorte auffällig, im Fall des zweiten Indikators 760.

Man wolle hierzu Ergebnisse des sogenannten Strukturierten Dialogs mit den Kliniken prüfen und den angegebenen Ursachen nachgehen, heißt es im Bericht. Verwiesen wird auf die S2e-Leitlinie „Schenkelhalsfraktur des Erwachsenen“ der DGU. Sie enthalte die Empfehlung, betroffene Patienten so schnell wie möglich innerhalb von 24 Stunden zu operieren, sofern der Allgemeinzustand dies zulasse.

Hinweis auf gerinnungshemmende Medikamente

Im Qualitätsbericht wird ergänzend darauf verwiesen, dass etwa die Hälfte der Patienten mit einer bestehenden antithrombotischen Dauertherapie aufgenommen worden sei. Der größte Anteil nehme ein Arzneimittel aus der Gruppe der Vitamin-K-Antagonisten ein. „Nicht jedes gerinnungshemmende Medikament rechtfertigt jedoch eine längere präoperative Verweildauer“, heißt es hierzu. Angekündigt wird, dass die zuständige Fachgruppe die Landesgeschäftsstellen für Qualitätssicherung mit aktuellen Informationen zum Umgang mit neuen oralen Gerinnungshemmern versorgen wolle. Diese könnten sie an die Krankenhäuser weiterleiten. Hingewiesen wird im Bericht zusätzlich darauf, dass auch eine ungeklärte Situation einer Betreuung oder Vormundschaft zu einer verzögerten Operation führen könne.

Im Erfassungsjahr 2015 wurden im Bereich „Hüftgelenknahe Femurfraktur mit osteosynthetischer Versorgung“ knapp 60.000 standortbezogene Datensätze an die Bundesauswertungsstelle übermittelt. Bis auf die präoperative Verweildauer wurden alle Qualitätsziele erreicht. Unter anderem zeigten sich beim Indikator „Reoperation aufgrund von Komplikationen“ positive Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Sabine Rieser

Frauen verletzen sich häufiger am Knie als Männer

Berlin – Verletzungen sind ein häufiger Grund, warum Frauen und Männer in Deutschland zum Arzt gehen. Von den bei der AOK Baden-Württemberg Versicherten war im Jahr 2013 jeder Zehnte wegen einer Verletzung in ärztlicher Behandlung. Neben Verletzungen am Kopf, an der Hand und am Fuß standen Verletzungen an Knie und Unterschenkel an vierter Stelle.

Auffällig bei Knieverletzungen ist: Sie nehmen seit Jahren zu. Frauen verletzen sich häufiger als Männer – besonders häufig in den ersten drei Monaten des Jahres, wenn viele Skifahren. Zwischen 2008 und 2013 stieg die altersadjustierte Inzidenzrate bei Frauen um 9,7 Prozent, bei Männern um 4,6 Prozent. Dies geht aus Daten hervor, die Orthopäden und Unfallchirurgen, darunter BVOU-Präsident Dr. med. Johannes Flechtenmacher, gemeinsam mit der AOK Baden-Württemberg ausgewertet haben. Grundlage sind fallbezogene, pseudonymisierte Daten von 3,8 Millionen Versicherten aus den Jahren 2008 bis 2013.

„Knieverletzungen haben auch etwas mit dem Sportverhalten zu tun. Im ersten Quartal eines Jahres war die Inzidenz für Knieverletzungen bei Frauen um fast ein Drittel höher als im Jahresmittelwert. Frauen verletzen sich also offensichtlich häufig beim Skifahren“, so der BVOU-Präsident. Auffällig ist bei ihnen insgesamt auch die steigende Anzahl von Kniebandverletzungen. „Wir müssen die Frauen darauf aufmerksam machen“, betont Flechtenmacher. Ein neuromuskuläres Training könne hilfreich sein.

Er wertet es als Erfolg, dass Ärzte und Krankenkassen gemeinsam die Daten analysiert haben. „Eine so große Kohorte ist für diese Indikation noch nie in den Blick genommen worden“, sagt Flechtenmacher. „Unsere Daten zeigen auch, welche ambulanten und welche stationären Gesundheitsleistungen bei Knieverletzungen in Anspruch genommen wurden. Wir sollten auf dieser Basis die Behandlung weiterentwickeln und die Rehabilitation stärken.“ Der BVOU-Präsident schlägt weiterhin vor, möglichst schnell alters- und geschlechtsadaptierte Präventionssysteme zu entwickeln und umzusetzen. Dies gelte auch im Hinblick darauf, dass sich Jüngere eher beim Sport verletzten, Ältere hingegen beim Sturz.

Die Studie „Inzidenz von Knieverletzungen“ ist online bereits erschienen (O. Schneider, H.-P. Scharf, T. Stein et al. (2016), Inzidenz von Kniegelenksverletzungen. Zahlen für die ambulante und stationäre Versorgung in Deutschland. Orthopäde DOI 10.1007/s00132-016-3301-6). Beteiligt waren die AOK Baden-Württemberg, das Orthopädisch-Unfallchirurgische Zentrum der Universität Mannheim, das Institut für Sport- und Sportwissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie, das Ortho-Zentrum Karlsruhe und der BVOU.

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Prof. Wolfgang Rüther neuer Präsident der DGORh

Hamburg – Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung auf dem deutschen Rheumatologenkongress im September 2016 hat die Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) einen neuen geschäftsführenden Vorstand gewählt. Dieser hat am 1. Oktober 2016 offiziell sein Amt angetreten. Neuer Präsident der DGORh ist Prof. Dr. Wolfgang Rüther.

Er übernimmt die Leitung der Fachgesellschaft von Prof. Dr. Stefan Rehart, der 2010 zum Präsidenten der DGORh gewählt und 2013 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden war. Rüther selbst hatte das Präsidentenamt bei der DGORh bereits von 2004 bis 2010 inne. Er ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie Leitender Arzt der Klinik für Orthopädie und Orthopädische Rheumatologie am Klinikum Bad Bramstedt. Innerhalb des BVOU ist Rüther als einer der Leiter des Referats Orthopädische Rheumatologie aktiv.

Neben Rüther gehören für die kommenden drei Jahre Prof. Dr. Ralph Gaulke aus Hannover (Vizepräsident), Dr. Christoph Biehl aus Gießen (Schriftführer), Dr. Roger Scholz aus Oschatz (Schatzmeister) und Dr. Ludwig Bause aus Sendenhorst (Tagungsleiter) zum geschäftsführenden Vorstand der DGORh.

Die Fachgesellschaft ist eine eigenständige, außerordentliche Sektion der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie. Sie sieht sich zuständig für alle Belange der orthopädischen Rheumatologie und vertritt den Fachbereich in vielen Kommissionen und Gremien. Die DGORh ist aus der deutschsprachigen Assoziation für orthopädische Rheumatologie hervorgegangen und hat Mitglieder in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Über das BVOU-Referat Orthopädische Rheumatologie besitzt die Fachgesellschaft zudem eine enge personelle und inhaltliche Verzahnung mit dem BVOU.

Frankfurter Wissenschaftler erforschen Arthroseentstehung

Frankfurt am Main – Mehr als 50 Prozent der Frauen und etwa ein Drittel der Männer über 60 Jahre in Deutschland sind von Arthrose betroffen. Wie genau die Gelenkerkrankung entsteht und wie man ihr möglicherweise vorbeugen kann, ist bisher allerdings noch wenig erforscht. Ein neuer Forschungsbereich an der orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim soll dies nun ändern. Hier sollen künftig die Mechanismen der Arthroseentstehung entschlüsselt und damit die Prävention und Therapie der Erkrankung verbessert werden.

Neben dem Rheumaforschungszentrum Berlin sei der neue Arthroseforschungsbereich der bundesweit einzige auf diesem Gebiet, so die Frankfurter Universitätsklinik. Ermöglicht wird sein Aufbau durch eine Millionenspende der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung. „Mit dieser Unterstützung bietet sich uns die besondere Chance, die Arthroseforschung und -therapie substanziell voranzubringen“, betont Prof. Dr. Andrea Meurer, Ärztliche Direktorin der Orthopädischen Universitätsklinik Friedrichsheim.

Über einen Zeitraum von sieben Jahren fördert die Stiftung den Dr. Rolf M. Schwiete Forschungsbereich für Arthrose mit 4,2 Millionen Euro. „Dieser Betrag ist für das Fachgebiet der Orthopädie eine gewaltige Summe, durch die ein ganz wesentlicher Anstoß für die Arthroseforschung gegeben wird“, betont der künftige Leiter des Forschungsbereichs, Prof. Dr. Frank Zaucke, der für seine neue Position von der Universität Köln nach Frankfurt wechselt.

Der Biochemiker und Molekularbiologe hat sich zum Ziel gesetzt, die Prozesse bei der Entstehung und dem Fortschreiten der Arthrose auf molekularer und zellulärer Ebene zu verstehen. Damit sollen zum einen Biomarker identifiziert werden, mit deren Hilfe die Erkrankung frühzeitiger diagnostiziert werden kann. Zum anderen sollen die Zelltypen herausgefiltert werden, die für die Arthrose verantwortlich sind, damit deren Entwicklung gezielt blockiert und die Erkrankung so gestoppt oder verlangsamt werden kann.

Die Forschung auf zellulärer und molekularer Ebene wird ergänzt durch bildgebende Verfahren. Dafür steht an der Universitätsklinik Friedrichsheim unter anderem ein Bewegungsanalyselabor mit modernster Messtechnik zur Verfügung. Dort haben die Forscher die Möglichkeit, detailgetreue 3-D-Modelle des menschlichen Bewegungsablaufs zu erstellen und auch die Belastung einzelner Gelenke zu erfassen. So sollen Grundlagenforschung, klinische Forschung und Behandlungspraxis unmittelbar miteinander verknüpft werden.

Quelle: Universitätsklinikum Frankfurt

BSG: Nachbesetzung von Chirurgiesitzen nur mit Chirurgen

Berlin – Das Bundessozialgericht (BSG) hat am 28. September 2016 in einem Berliner Verfahren entschieden, dass die Nachbesetzung von chirurgischen Vertragsarztsitzen grundsätzlich durch Chirurgen erfolgen muss. Ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie darf eine solche Stelle demnach nur noch in Ausnahmefällen übernehmen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin begrüßte die Entscheidung des BSG, da nur so langfristig eine gleichmäßige und qualitativ hochwertige ambulante vertragsärztliche Versorgung garantiert werden könne.

Im zugrunde liegenden Fall ging es um die Frage, ob bei der Nachbesetzung der genehmigten Anstellung eines Chirurgen in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) diese auch durch einen Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie erfolgen dürfe. Das Sozialgericht Berlin hatte dies abgelehnt, das klagende MVZ hatte im Wege der Sprungrevision das BSG angerufen. Es handelte sich dabei um eine grundsätzliche Rechtsfrage, die zahlreiche Zulassungsgremien im Bundesgebiet beschäftigt.

Das Bundessozialgericht lässt eine Nachbesetzung genehmigter Anstellungen von Fachärzten für Chirurgie durch Fachärzte für Orthopäden und Unfallchirurgie nur noch dann zu, wenn der zuvor angestellte Facharzt für Chirurgie auch über die Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurgie verfügt. Ob auch in den Fällen, in denen ein Facharzt für Chirurgie zusätzlich über die Anerkennung als Durchgangsarzt verfügte, eine Nachbesetzung durch Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie erfolgen darf, ließ das BSG bewusst offen.

Die KV Berlin hatte im Verfahren darauf hingewiesen, dass die Möglichkeit der Nachbesetzung von Chirurgensitzen durch Orthopäden und Unfallchirurgen langfristig dazu führen würde, dass auch in Berlin Probleme in der Sicherstellung der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung entstünden. Denn damit würde die Zahl der Chirurgen stetig sinken, während die Zahl der Orthopäden stiege.

KV Berlin begrüßt BSG-Entscheidung

Auch wenn es gerade unter Berücksichtigung des aktuellen ärztlichen Weiterbildungsrechtes eine weite Überschneidung zwischen beiden Fachgebieten gebe, seien dennoch enorme Unterschiede gegeben, betont die KV. Daher begrüße die KV Berlin die Entscheidung des Bundessozialgerichts ausdrücklich.

Auch im Zuge etwaiger Änderungen des ärztlichen Weiterbildungsrechtes müsse ein Ausbluten einzelner Fachgebiete zugunsten anderer Fachgebiete verhindert werden, erklärt die KV weiter. Nur so könnten die Kassenärztlichen Vereinigungen ihrem Sicherstellungsauftrag nachkommen und eine gleichmäßige und qualitativ hochwertige ambulante vertragsärztliche Versorgung garantieren.

Quelle: KV Berlin

DKOU 2016 - Zurück in die Zukunft

Schwerstverletzte brauchen ganzheitliche Betreuung

Berlin – Jährlich leiden mehr als acht Millionen Menschen in Deutschland an den Folgen eines Unfalls oder einer körperlichen Verletzung. Häufig leidet auch die Psyche unter traumatischen Belastungen: Experten schätzen, dass fast jeder fünfte Bundesbürger von seelischen Traumafolgen betroffen ist. Trotz der hohen Patientenzahlen fehlt es in Deutschland bislang an einer ganzheitlichen Trauma-versorgung, bei der die körperlichen und die seelischen Verletzungen von Betroffenen gleichermaßen und gesamtheitlich behandelt werden. Auch die Forschung bleibt auf diesem Gebiet  hinter dem gesellschaftlichen Bedarf zurück. Was nötig ist, um Traumapatienten optimal zu betreuen, diskutieren Orthopäden und Unfallchirurgen auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2016 vom 25. bis 28. Oktober in Berlin.

Die in Deutschland gute Akutversorgung von Verletzungsopfern muss durch eine ganzheitliche Betreuung erweitert werden, die auch die Psyche umfasst. Weltweit fehlt es an spezialisierten Zentren, in denen Betroffene nach der Akutphase – sowohl physisch als auch psychisch – erfolgreich behandelt werden können.

„Körperliche und psychische Traumata gehen oft Hand in Hand“, erklärt Professor Dr. Anita Ignatius, Direktorin des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik am Universitätsklinikum Ulm. Beide Arten von Traumata haben Einfluss auf die gleichen körperlichen Systeme, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-, Immun- und Hormonsystem. So können körperliche Verletzungen ein seelisches Trauma auslösen. Umgekehrt können psychische Belastungen die Reaktion auf ein körperliches Trauma und den Heilungserfolg beeinflussen. „Um die Zusammenhänge zwischen körperlichen und seelischen Traumata zu verstehen, bedarf es Forschungsansätze, die diese Interaktion untersuchen“, erklärt Ignatius. Dafür müssten Unfallchirurgen und Psychiater transdisziplinär zusammenarbeiten. „Beide Fachrichtungen scheinen  derzeit weit voneinander entfernt. Es fehlt an einer gemeinsamen Sprache, Forschungsarbeiten und Strukturen“, ergänzt Professor Dr. med. Jörg Fegert, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm.

Um die transdisziplinäre Traumaforschung zu stärken, wurde 2015 an der Universität Ulm das Zentrum für Traumaforschung gegründet. „Damit ist eine international einzigartige Einrichtung entstanden, die physische und psychische Traumata zusammenführt“, sagt Professor Dr. med. Florian Gebhard, Kongress-Präsident des DKOU 2016 und Prodekan der Medizinischen Fakultät. Auch die Deutsche Traumastiftung setzt sich für eine bessere Versorgung von Traumapatienten ein und setzt dabei auf öffentliche Aufklärung und Forschungsförderung. Als erstes großes Projekt bereitet die Stiftung, die parallel zum Zentrum für Traumaforschung gegründet wurde, die Aktion „Kinder-Leben-Schützen-Retten“ vor, die für das Thema Verkehrssicherheit, Unfallverhütung, Gewalt und Integration bei Kindern und Jugendlichen sowie Erziehenden sensibilisieren soll.

Wie groß der Bedarf bei der Traumaversorgung ist, verdeutlichen die hohen Kosten in diesem Bereich: Mehr als 40 Milliarden Euro kosten die Behandlung und Rehabilitation körperlicher Verletzungen pro Jahr. Die Therapie seelischer Traumafolgen erreicht eine ähnliche Größenordnung. „Allein Kindheitstraumata wie sexueller Missbrauch oder körperliche Misshandlung sind in Deutschland so häufig wie Volkskrankheiten, zum Beispiel Diabetes Typ 2“, so Fegert. Wie es um die aktuelle Traumaversorgung bestellt ist und welche Schritte nötig wären, erklären Experten auf einer Pressekonferenz im Rahmen des DKOU 2016 am 27. Oktober 2016.

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Nachgefragt bei Oehm und Rehbein

Gern beantworten wir Ihre Fragen persönlich.

Digitale Röntgensysteme, dicomPACS®, DR-Aufrüstung, CR-Systeme und Telemedizin in der Cloud – all dies präsentiert die Oehm und Rehbein GmbH auf der diesjährigen MEDICA, Halle 10, Stand E35. Vom 14.-17. November 2016 wird eine interessante Palette von Röntgensystemen und Softwarelösungen – vom voll motorisierten Allround-Gerät für niedrige Deckenhöhe bis hin zu leichten mobilen Komplettlösungen – einem breiten internationalen Publikum vorgestellt.

Seit 1991 ist die Oehm und Rehbein GmbH sowohl als Hersteller von digitaler Röntgentechnik, als auch als Entwickler von Bildmanagementsoftware tätig und hat sich national und international einen Namen gemacht.

Das Portfolio reicht von DR-Aufrüstlösungen (Direktradiographie mit Detektoren) für vorhandene stationäre oder mobile Röntgenanlagen über CR-Systeme (Röntgen mit Speicherfolien-Kassetten) und Röntgenkomplettsysteme bis hin zur mobilen DR-Kofferlösung für den Outdoor-Einsatz. Das zusammen mit renommierten Fachleuten entwickelte und erprobte Bildmanagementsystem dicomPACS® und die cloudbasierte Archiv- und Teleradiologie-Lösung ORCA runden das Produktportfolio ab.

In über 70 Ländern kommen die hauseigenen Produkte und individuell zugeschnittenen medizinischen Systemlösungen im stationären und mobilen Bereich erfolgreich zum Einsatz.

Digitale Röntgentechnik aus dem Hause Oehm und Rehbein hat sich tausendfach bewährt und überzeugt durch schnelle und professionelle Diagnosewerkzeuge, kostensparendes Arbeiten sowie konstante und exzellente Bildqualität. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in Düsseldorf. Unser kompetentes Team berät Sie gern.

Nutzen Sie Ihre Chance für eine Live-Vorführung der Systeme. Zur Anmeldung gelangen Sie hier.

 

Autor: Oehm und Rehbein

Rückenschmerzen häufigste Diagnose in deutschen Arztpraxen

Berlin – Rund 552 Millionen Behandlungsfälle im Jahr betreuen die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Deutschland. Doch mit welchen Krankheiten kommen die Patienten eigentlich in die Praxis? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat zu diesem Thema eine neue Infografik erstellt. Auf Platz eins der häufigsten Krankheiten in deutschen Arztpraxen liegen demnach Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes und darunter insbesondere Rückenschmerzen.

So haben laut KBV im vergangenen Jahr 36,7 Millionen Patienten wegen Muskel-Skelett- oder Bindegewebserkrankungen eine Arztpraxis aufgesucht. Auf Platz zwei der größten Krankheitsgruppen stehen Erkrankungen des Atmungssystems (35,1 Millionen), gefolgt von Endokrinen, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (29,5 Millionen), Erkrankungen des Kreislaufsystems (28,5 Millionen) und psychischen Verhaltensstörungen (25,6 Millionen).

22 Millionen Patienten mit Rückenschmerzen in 2015

Die Grafik bildet zudem die häufigsten Diagnosen je Krankheitsgruppe ab und beleuchtet deren Entwicklung seit dem Jahr 2010. Sonstige Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens, wie zum Beispiel Rückenschmerzen, waren demnach mit 22,1 Millionen Patienten die häufigste Diagnose im Bereich der Muskel-Skelett- und Bindegewebserkrankungen. Die Zahl der Behandlungsfälle ist hier seit 2010 um 5,7 Prozent gestiegen.

Starke Zunahme bei Atemwegsinfekten und psychischen Verhaltensstörungen

Akute Infektionen der oberen Atemwege waren mit einer Zunahme um 16,2 Prozent seit 2010 die häufigste Diagnosegruppe bei den Krankheiten des Atmungssystems – 20,7 Millionen Patienten gingen deshalb im vergangenen Jahr zum Arzt. Eine noch deutlichere Steigerung ist bei den neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen zu beobachten. Diese Diagnose stieg um 19,6 Prozent und ist damit die häufigste in der Krankheitsgruppe der psychischen Verhaltensstörungen. 13,6 Millionen Patienten ließen sich 2015 deswegen behandeln.

Infografiken der KBV

Mit „Die häufigsten Krankheiten in deutschen Arztpraxen“ veröffentlicht die KBV die zweite Infografik in diesem Jahr. Im Frühjahr wurde das Thema „ambulant vor stationär!?“ aufgegriffen. Die damalige Grafik zeigte, dass es im Jahr 2014 im ambulanten Sektor 552,7 Millionen Behandlungsfälle mit Kosten von insgesamt 33,4 Milliarden Euro gegeben hat. Demgegenüber standen im stationären Bereich Kosten in Höhe von 67,9 Milliarden Euro bei 19,1 Millionen Behandlungsfällen. Diese Infografik kann auf der Website der KBV eingesehen werden.

Quelle: KBV

Osteoporose: Neue Therapie zur Vorbeugung von Knochenbrüchen

Dresden – Forscher des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden haben kürzlich gemeinsam mit weiteren Medizinern aus acht Nationen eine große Phase-III-Studie erfolgreich abgeschlossen, in der ein neues Medikament zur Verhinderung osteoporosebedingter Knochenbrüche getestet wurde. Wie die sogenannte FRAME-Studie zeigt, kann eine Behandlung mit dem Medikament Romosozumab das Risiko verschiedener Knochenbrüche um bis zu 73 Prozent reduzieren.

Jede dritte Frau entwickelt im Laufe ihres Lebens eine Osteoporose. Knochenbrüche – vor allem an der Wirbelsäule, der Hüfte oder den Gliedmaßen – sind eine häufige Folge und führen zu starken Schmerzen und erheblichen Einschränkungen der Mobilität. Ein Drittel aller Patienten überlebt das erste Jahr nach einer hüftnahen Fraktur nicht.

Das Medikament Romosozumab, hergestellt von den Unternehmen Amgen und UCB, ist ein Antikörper, der an das von Osteozyten gebildete Protein Sklerostin bindet und dieses somit hemmt. Dadurch wirkt Romosozumab förderlich auf den Knochenaufbau und verhindert den Knochenabbau.

In die FRAME-Studie (FRActure study in postmenopausal woMen with ostEoporosis) wurden insgesamt 7.180 Frauen mit postmenopausaler Osteoporose eingeschlossen. Die Medizinische Klinik III des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus war eines der beteiligten Studienzentren der multizentrisch angelegten Phase-III-Studie. Die Hälfte der in die Studie eingeschlossenen Frauen erhielt zunächst zwölf Monate Romosozumab, welches unter die Haut injiziert wird, die andere Hälfte ein Placebo-Präparat. Beide Gruppen wurden anschließend für weitere zwölf Monate mit dem bereits zugelassenen Osteoporosemedikament Denosumab behandelt.

Bereits nach den ersten zwölf Monaten der Behandlung konnte ein um 73 Prozent reduziertes Risiko für neue Knochenbrüche bei den Romosozumab-Patientinnen im Vergleich zur Kontrollgruppe nachgewiesen werden – bei insgesamt sehr guter Verträglichkeit und Sicherheit, so die Forscher. Diese Ergebnisse konnten nach dem weiteren Jahr Behandlung mit Denosumab bestätigt werden.

Die erfolgreich verlaufene Phase-III-Studie bildet nun die Grundlage für den weiteren Zulassungsprozess des Medikaments. Die beiden Hersteller Amgen und UCB haben eigenen Angaben zufolge bereits einen Zulassungsantrag für Romosozumab bei der amerikanischen Arzneimittelagentur FDA (Food and Drug Administration) gestellt.

„Mobilität im Alter zu erhalten, ist eines der Hauptziele unseres vor kurzem gegründeten UniversitätsCentrums für Gesundes Altern (UCGA). Mit dem neuen Medikament können wir dieser Vision für viele Patientinnen näher kommen“, erläutert Prof. Dr. med. Lorenz Hofbauer, Leiter des Bereichs Endokrinologie und Direktor des UCGA, die Bedeutung der Ergebnisse für die Dresdner Hochschulmedizin.

Die Studie „Romosozumab Treatment in Postmenopausal Women with Osteoporosis” wurde am 18. September 2016 in der Fachzeitschrift The New England Journal of Medicine veröffentlicht.

Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

ATP: Alltagsbewegung für Menschen ab 60

Berlin – Ein AlltagsTrainigsProgramm (ATP) für Menschen ab 60 haben in Berlin die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorstellt. Es soll ab 2017 bundesweit in Sportvereinen angeboten werden und ältere Menschen dabei unterstützen, die Bewegungsmöglichkeiten in ihrem Alltag zu erkennen – und regelmäßig zu nutzen.

Kerngedanke von ATP: Alltagsbewegungen wie Gehen, Aufstehen, Tragen, Ziehen und andere werden beim Training bewusstgemacht und gezielt trainiert. In zwölf Einheiten geht es in den Kursen unter anderem um das Training beim Spazieren, den bewegten Haushalt oder das Wohnviertel als Fitnessstudio.

Im Vorfeld des Internationalen Tags der älteren Menschen am 1. Oktober erklärte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU): „Ein körperlich aktiver Lebensstil kann helfen, Erkrankungen vorzubeugen oder bereits bestehende Krankheiten günstig zu beeinflussen.“ Durch Studien des Robert Koch-Instituts wisse man, dass viele Ältere nicht die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 2,5 Stunden an anstrengender körperlicher Aktivität pro Woche erreichten. Dem wolle man in Zukunft mit dem AlltagsTrainingProgramm begegnen. Sabine Rieser