Bremen – Bei der Sitzung des BVOU-Gesamtvorstands am vergangenen Wochenende in Bremen haben sich die Kandidaten für die Wahl des geschäftsführenden Vorstands des BVOU vorgestellt. Der Gesamtvorstand hat sämtliche Kandidaturen aus den eigenen Reihen einstimmig begrüßt und bestätigt.
Unter Beifall und mit dem Dank der Vorstandskollegen wurde in Bremen Prof. Dr. Karl-Dieter Heller verabschiedet, der sich unter anderem mit erheblichem Aufwand für die Novellierung der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) eingesetzt hat. Die noch anstehenden Arbeiten wird er fortsetzen. Heller verzichtet auf eine erneute Kandidatur, weil er aus privaten Gründen sein umfassendes berufspolitisches Engagement reduziert.
Auch Frank-Ullrich Schulz kandidiert nicht mehr für den Vorstand; er ist seit einigen Monaten Präsident der Landesärztekammer Brandenburg. Auch ihm wurde für seine langjährige BVOU-Vorstandsarbeit gedankt.
Folgende Kollegen kandidieren bei der Mitgliederversammlung während des DKOU 2017 für den Vorstand:
Präsident Dr. Johannes Flechtenmacher, niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis mit sieben Kolleginnen und Kollegen in Karlsruhe. Er kündigte an, im Fall seiner Wiederwahl die zahlreichen begonnenen Strukturentwicklungen im Verband weiter voranzutreiben und die Positionen des BVOU weiter nach innen zu diskutieren und engagiert nach außen zu vertreten. Honorarverbesserungen für O und U stehen weiter vorn auf seiner Agenda, ebenso Weiterbildungsfragen. Die Gemeinsame Akademie mit den Fachgesellschaften, die kurz vor dem Start steht, soll vorangetrieben werden und relevante Inhalte aus der ganzen Breite des Fachs bieten. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Integration und Repräsentation aller Gruppen in O und U durch den Verband – vom Assistenzarzt bis zum Chef oder Praxisinhaber, vom Orthopäden bis zum Unfallchirurgen.
Vizepräsident Prof. Karsten Dreinhöfer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie des Medical Park Berlin Humboldtmühle. Er betonte, dass er erneut die Interessen der Rehabilitation im geschäftsführenden Vorstand vertreten will, die Vernetzung im Bereich der Versorgungsforschung mit dem Deutschen Netzwerk verbessern möchte und sich zudem erneut in zahlreichen Gremien auf nationaler und internationaler Ebene für das Fach O und U einsetzen will. Zudem möchte er sich weiterhin als Mitherausgeber für die Fachzeitschrift OUMN, für die Aktion Orthofit – Zeigt her Eure Füße und für den Journalistenpreis von BVOU und DGOU engagieren. Außerdem will er unterstützend einwirken, dass bei der Vergabe von Weiterbildungsbefugnissen die Vermittlung von Inhalten der konservativen O und U überprüft wird.
Schatzmeister Dr. Helmut Weinhart, niedergelassen in einer Gemeinschaftspraxis in Starnberg mit Tätigkeit als ambulanter und stationärer Operateur. Er erläuterte, dass er sich als Vorstandsmitglied weiterhin in zahlreichen Gremien auf Landes- und Bundesebene für die Interessen des BVOU einsetzen will. Dazu zählen beispielsweise die Fachärzteausschüsse von KBV und KV Bayern und der Spitzenverband der Fachärzte Deutschlands, hier auch mit dem Schwerpunkt Schnittstellenausschuss ambulant- stationär. Sein besonderes Augenmerk wird dabei der Tätigkeit als niedergelassener Operateur und einer Neuordnung des stationären Arbeitens für die Niedergelassenen (Beleg-Kooperation-Consultant) gelten. Außerdem setzt er sich dafür ein, Selektivverträge zu fördern. Seinen Aufgaben als Schatzmeister will er wie bisher in enger Abstimmung mit dem Vorstand und in Kooperation mit der BVOU-Geschäftsstelle nachgehen.
Prof. Alexander Beck, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im Krankenhaus Juliusspital Würzburg. Er verwies darauf, dass die letzten beiden Jahre stark durch seine Aufgabe als DKOU-Präsident 2017 geprägt waren. In der nächsten Amtsperiode will er sich wieder umfassender der Vorstandsarbeit widmen. Eines seiner Anliegen ist die Vernetzung von ambulanten und stationären Strukturen, die man angesichts des Antikorruptionsgesetzes umsichtig weiterentwickeln müsse. Er sieht Potential für mehr Engagement von Klinikärztinnen und -ärzten im Verband.
Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV. Er konnte wegen einer Verpflichtung als Vorstandsvorsitzender der KBV nicht an der Sitzung in Bremen teilnehmen. Er ist seit vielen Jahren Teil des BVOU-Vorstands und steht für dieses Amt weiter zur Verfügung.
PD Dr. Axel Sckell, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Rehabilitative Medizin der Universitätsmedizin Greifswald. Er will nach einer Wiederwahl die Anbindung an und die Förderung des „Nachwuchses“ und Mittelbaus durch den BVOU intensivieren. Durch die Teilnahme an Projekten wie der Reform der BVOU-Homepage und dem Neustart des Patienten- und Arztsuchportals Orthinform soll zur Verstetigung der Vorstandsarbeit im BVOU und zur kontinuierlichen Impulssetzung beigetragen werden. Dazu zählt für ihn auch ein Engagement zur Reform der ambulanten Notfallversorgung, wofür er nicht zuletzt durch ein Werkstattgespräch beim Sachverständigenrat für die Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen motiviert wurde. Besonderes Augenmerk soll weiterhin auf dem Ausbau der Netzwerkbildung zwischen Klinik, Forschung, Lehre und Internationalität unter berufspolitischen Aspekten gelegt werden. Dazu zählt zum Beispiel auch sein Engagement für die jährliche Summer School der europäischen Vereinigung der Asssistenzärzte in O und U (FORTE).
Prof. Reinhard Hoffmann, Ärztlicher Direktor und Chefarzt für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie der BG Unfallklinik Frankfurt am Main. Er will sich für die enge Verbindung des BVOU zu den wissenschaftlichen Fachgesellschaften in O und U einsetzen und zur Steigerung der Attraktivität des BVOU für Kliniker beitragen sowie den Aufbau der gemeinsamen Akademie aktiv mitgestalten. Als berufspolitische Themen hält er Delegation/Substitution ärztlicher Leistungen, die Akademisierung nicht-ärztlicher Gesundheitsberufe, die Überwindung der Sektorengrenzen und den Abbau von Bürokratie für besonders wichtig.
Dr. Henning Leunert, in einer Gemeinschaftspraxis in Teltow niedergelassen. Er kandidiert neu für den Vorstand und möchte einen Beitrag dazu leisten, den BVOU noch professioneller aufzustellen. Dabei will er die Interessen aller Kolleginnen und Kollegen gut vertreten, sowohl der ambulant wie der stationär tätigen, egal ob selbstständig oder angestellt. Er ist seit 2001 Landesvorsitzender Brandenburg, Facharztvertreter O und U bei der KV Brandenburg und im Vorstand des „Bund der Osteologen Brandenburg“. Wegen seiner örtlichen Nähe ist er zudem sehr gut in der Lage, den BVOU-Vorstand bei den zahlreichen Terminen in Berlin zu repräsentieren.