Archiv für den Monat: September 2017

Integrative Notfallversorgung: Neue Konzepte

Berlin – Koordiniertes Vorgehen, bessere Zusammenarbeit und mehr Integration – diesem Leitgedanken folgt das gemeinsame Konzept der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und des Marburger Bundes (MB) für eine Reform der Notfallversorgung aus ärztlicher Perspektive. „Wir wollen das Thema ärztlich entscheiden. Schließlich kümmern sich die Niedergelassenen gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen in den Krankenhäusern um die Patienten“, erklärte Dr. Andreas Gassen, KBV-Vorstandsvorsitzender. „Wir wollen die Ärzte in den Notaufnahmen der Krankenhäuser entlasten, damit sie sich wieder um die Patienten kümmern können, die auf die Hilfe des Krankenhauses tatsächlich angewiesen sind. Gleichzeitig wollen wir für die Patienten, die ambulant bleiben können, durch eine klarere Strukturierung die Versorgung verbessern“, sagte Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des MB.

Gemeinsame Anlaufstellen, klare Kriterien der Ersteinschätzung

Notfallpatienten sollten demnach zukünftig durch eine standardisierte Ersteinschätzung bedarfsentsprechend ohne Umwege in die für sie passende Versorgungsebene geleitet werden. Dazu schlagen MB und KBV vor, gemeinsame medizinische Anlaufstellen einzurichten und die bisherigen Notrufnummern des Rettungsdienstes sowie des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigungen stärker zu vernetzen. So solle die bundesweite Bereitschaftsdienstnummer 116117 künftig rund um die Uhr erreichbar sein, fordern KBV und MB.

Ein abgestimmtes Vorgehen wollen KBV und MB durch eine einheitliche und standardisierte Ersteinschätzung der Patienten erreichen, die an allen Anlaufstellen der Notfallversorgung gleich ist. Die Ersteinschätzung soll einem möglichst EDV-gestützten gestuften Schema folgen und in eine klare Empfehlung der geeigneten Versorgungs- und Fachebene münden. Dringlichkeit, medizinische Notwendigkeit oder Schwere der Erkrankungen seien dabei wichtige Kriterien, die zukünftig über die adäquate Versorgungsebene entscheiden sollen. Wirtschaftliche Interessen müssten dabei ebenso in den Hintergrund treten wie Wünsche einzelner Patienten, die über die medizinisch indizierte Notfallbehandlung hinausgehen.

Sachverständigenrat: Vollintegrierte, regionale Leitstellen zur Steuerung

Auch der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) hat im Rahmen eines Werkstattgesprächs Vorschläge zur Zukunft der Notfallversorgung vorgestellt und diskutiert. Der Rat empfiehlt die Schaffung vollintegrierter, regionaler Leitstellen, die über eine bundeseinheitliche Rufnummer erreichbar sind und je nach Patientenanliegen die individuell beste Versorgungsoption wählen. Das für viele Patienten unverständliche Nebeneinander verschiedener Rufnummern (vor allem 112 und 116117) solle besser entfallen. Die integrierten Leitstellen könnten eine telefonische Beratung durch geschultes Personal sowie auch durch erfahrene Ärzte anbieten. Je nach Bedarf erfolge eine direkte Terminvergabe in Praxen niedergelassener Ärzte oder in integrierten Notfallzentren. Auch Hausbesuche des ärztlichen Bereitschaftsdienstes und Rettungseinsätze würden hierüber dann koordiniert.

Die neu geschaffenen sektorenübergreifenden Einheiten sollten an bestehenden Kliniken, aber als eigenständige organisatorisch-wirtschaftliche Einheit angesiedelt werden. Als Träger könnten Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) und Kliniken gemeinsam agieren. Zur Vermeidung unangemessener Anreize zur stationären Aufnahme sollten diese jedoch von Kassenärztlichen Vereinigungen betrieben werden.

Zi und Aqua-Institut legen Konzept zur Patientensteuerung vor

Nahezu zeitgleich hat das Aqua-Institut im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) eine Studie vorgelegt, wie Patienten am gezieltesten in die für sie geeignete Ebene gesteuert werden könnten, wenn sie das Gefühl haben, umgehend einen Arzt zu brauchen. „Das Zi gibt damit einen wissenschaftlich fundierten Anstoß, wie Fehlentwicklungen in der Notfallversorgung abgefangen werden könnten“, sagte Zi-Geschäftsführer Dr. Dominik von Stillfried. So wird vorgeschlagen, dass qualifizierte Pflegekräfte in der Notaufnahme eines Krankenhauses anhand eines standardisierten Verfahrens eine Ersteinschätzung abgeben sollen.

Anerkennung für Dr. Helmut Weinhart

Starnberg – Dr. Helmut Weinhart ist für sein Engagement im Standespolitik-Komitee der Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) ausgezeichnet worden. Der AGA-Vorstand verlieh ihm als Vorsitzenden des AGA-Standespolitik-Komitees sowie den weiteren Mitgliedern die Auszeichnung „Best-AGA-Komitee 2016“. Weinhart unterstützt die AGA mit seiner Expertise nunmehr als Vorstandsbeauftragter Berufspolitik. Die AGA ist nach eigenen Angaben Europas größte Fachgesellschaft für Arthroskopie. Sie hat fast 5.000 Mitglieder.

Im BVOU ist Weinhart als Schatzmeister Vorstandsmitglied. Er engagiert sich darüber hinaus für zahlreiche berufspolitische Themen, so für die Arbeit an der Novellierung der GOÄ.

Quelle: AGA

Patientensicherheit: Reden ist der beste Weg

Berlin – „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Während dieses altbekannte Sprichwort in einigen Situationen durchaus zutreffen mag, ist gerade im Gesundheitswesen meist das Gegenteil der Fall: Hier ist eine gute Kommunikation entscheidend, um Patienten erfolgreich zu behandeln, Fehler zu vermeiden und damit in manchen Fällen sogar Menschenleben zu retten. Darauf hat der diesjährige Internationale Tag der Patientensicherheit aufmerksam gemacht, der gestern bereits zum dritten Mal bundesweit sowie in sechs weiteren Ländern stattfand.

Veranstalter und Initiator ist das Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS), das mit dem Motto „Wenn Schweigen gefährlich ist“ die Kommunikation im Gesundheitswesen in den Mittelpunkt des diesjährigen Aktionstages gestellt hat und damit für mehr Mut zu einer offenen Kommunikation bei Patienten und Akteuren im Gesundheitswesen werben möchte. Denn viele Behandlungsfehler seien auf Kommunikationsdefizite zurückzuführen und damit vermeidbar, so die Organisatoren.

Hürden in der Kommunikation abbauen

Doch die Hürden für eine gelungene Arzt-Patienten-Kommunikation sind groß, sagt die Vorsitzende des APS, Hedwig François-Kettner: „Oft haben behandelnde Ärzte nur ein paar Minuten Zeit, um mit ihren Patienten über wichtige Behandlungsschritte oder andere relevante Themen zu reden. Zudem bleibt Patienten häufig nur ein kleines Zeitfenster, um ihre Fragen und Probleme zu äußern.“ Da Ärzte über mehr Fachwissen als ihre Patienten verfügen, sei es zudem schwierig, eine Kommunikation auf Augenhöhe zu führen und bei vermuteten Sicherheitsproblemen Zweifel anzusprechen. Das sei allerdings enorm wichtig, so die Organisatoren: „Mit einer Nachfrage oder einer Reaktion bei Unklarheiten können Patienten Fehler und Zwischenfälle vermeiden helfen, schließlich sind sie die einzigen Personen, die am gesamten Behandlungsprozess direkt beteiligt sind.“

Auch zwischen den Mitarbeitern in Gesundheitseinrichtungen würden Sicherheitsbedenken oft nicht offen angesprochen, sei es aufgrund von Stress, Zeitmangel oder aus Unsicherheit, Zweifel gegenüber dem Vorgesetzten zu äußern. Deshalb seien gerade auch die Führungskräfte in Kliniken und Praxen aufgerufen, eine offene Kommunikationskultur über Hierarchien hinweg zu fördern, so die APS-Vorsitzende François-Kettner.

Für eine gute Kommunikation zu sensibilisieren, das fange schon im Kleinen an, sind die Organisatoren überzeugt: „Bereits ein gutes Arzt-Patienten-Gespräch kann die Behandlung fördern. Eine umfassende Beratung in der Apotheke kann dazu beitragen, dass die Medikamente richtig und regelmäßig eingenommen werden.“ Zudem könne ein offener Austausch auf einer Station im Krankenhaus dazu führen, die Patientensicherheit bei der Übergabe von einer Schicht zur nächsten zu erhöhen.

Zahlreiche Aktivitäten in Deutschland und weltweit

Mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen haben sich bundesweit an dem Aktionstag beteiligt und im Rahmen von Podiumsdiskussionen, Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen sowie Tagen der offenen Tür demonstriert, wie eine sichere Kommunikation funktionieren und die Gesprächskultur in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Apotheken verbessert werden kann. Auch international erhält der Aktionstag zunehmend Aufmerksamkeit und wird mittlerweile in sechs weiteren Ländern ebenfalls am 17. September begangen: in Österreich, der Schweiz, Kroatien, Spanien, Brasilien und Argentinien.

Neue Broschüre mit Informationen für Patienten

Passend zum Aktionstag hat das APS eine neue Broschüre für Patienten herausgegeben, die gemeinsam mit 18 Patientenorganisationen entwickelt wurde. Der Ratgeber mit dem Titel „Reden ist der beste Weg“ enthält Tipps, wie Betroffene nach einem vermuteten oder tatsächlichen Behandlungsfehler reagieren und mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin darüber sprechen können, welche Rechte sie als Patient haben und an wen sie sich nach einem Zwischenfall wenden können. Die Broschüre kann auf der Website des APS als PDF heruntergeladen werden.

BVOU-Landeskongresse und Jahrestagungen

Berlin – Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Praxis und Klinik tätige Kollegen und Kolleginnen – deutschlandweit. Er vertritt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder auch auf regionaler Ebene. Die Präsenz des BVOU zeigt sich dort durch regelmäßige Landeskongresse und Jahrestagungen. Eine Übersicht der nächsten Veranstaltungen in Ihrer Nähe finden Sie auf dieser Seite.

Regionale Kongresse/Jahrestagungen  Ort  Datum Wissenschaftliche Leitung
Mitgliederversammlung BVOU Sachsen Leipzig 8.9.2018 Dr. Jörg Panzert
Jahresversammlung Schleswig-Holstein Neumünster 7.11.2018 Dr. Christian Hauschild
Jahrestagung Brandenburg  Templin 9.-10.11.2018 Dr. Ulrike Evemarie Fischer
Jahrestagung Mecklenburg-Vorpommern Heringsdorf 16.-17.11.2018 Dr. Uwe Schneider
Jahrestagung Bayern Bad Wörishofen 1.12.2018 Dr. Tobias Vogel
Landeskongress Westfalen-Lippe Dortmund 5.12.2018 Dr. Angela Moewes

DKOU 2017: Innovations-Highlights aus O und U

Berlin – Von der Prothese aus dem 3D-Drucker bis zum intelligenten Gelenk-Sensor: Mehr als 230 Firmen aus Pharma- und Medizintechnik nehmen an der Industrieausstellung des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2017 teil. 16 Firmen werden auf der Plattform BrandNew@DKOU ihre neuesten Produkte präsentieren, um diese von den Kongressbesuchern bewerten zu lassen. Mit dem Prädikat „besonders innovativ“ will Europas größter Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie Produkte auszeichnen, die als besonders fortschrittlich gelten.

„Der medizinische Fortschritt lebt von der Innovationskraft der pharmazeutischen und medizintechnischen Industrie“ sagt Prof. Alexander Beck, Kongresspräsident des DKOU 2017. „Wir erwarten auch in Zukunft wichtige Innovationen, etwa dass mehr Informationen aus Bilddateien herausgelesen werden können, dass Endoprothesen zunehmend individualisiert werden und dass Patienten per App aufgeklärt werden.“

„Mit dem Format BrandNew@DKOU möchten wir einigen Firmen, die besonders zur Innovationskraft der Branche beitragen wollen, die Möglichkeit geben, ihre Produkte in einem besonderen Rahmen zu präsentieren“, so Kongresspräsident Prof. Ingo Marzi. Die 17 Produkte der 16 teilnehmenden Firmen werden in Glasvitrinen ohne Standpersonal präsentiert. Die Kongressteilnehmer können diese mithilfe einer App mit dem Prädikat „besonders innovativ“ bewerten. Die besten drei Produkte erhalten eine Auszeichnung und werden nach dem Kongress in einem Newsletter ausführlich dargestellt.

„Ich freue mich, dass wir eine neue Plattform geschaffen haben, um den Kongressbesuchern zu zeigen, wie sich unser Fachgebiet stetig weiterentwickelt“, sagt die Kongresspräsidentin Prof. Andrea Meurer.

Eine Liste aller teilnehmenden Firmen und Produkte ist unter http://dkou.org/brandnew/ erhältlich. Medienvertreter sind herzlich eingeladen, am Presse-Rundgang am 25. Oktober 2017 teilzunehmen.

Terminhinweise

Presse-Rundgang:
Termin: Mittwoch, 25. Oktober 2017, 10.15 bis 10.45 Uhr

Ausstellung BrandNew@DKOU:
Termin: 24. bis 27. Oktober 2017, täglich 8.30 bis 18.30 Uhr
Ort: Messe Berlin, Eingang Süd, Halle 4.2
(zwischen dem Übergang zum Festsaal und dem Orthopaedic Video Theater der AAOS)
Zugang nur mit gültiger Einlasskarte.

Erinnerung: Teilnahme für Operateure an Zi-Studie

Berlin – Gemeinsam mit anderen Berufsverbänden ist der BVOU der Ansicht, dass eine realistische Zusammenstellung der Kostenstrukturen beim ambulanten und belegärztlichen Operieren überfällig ist. Besonders perioperative Prozesse gelten als völlig unzureichend bewertet. Um den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) weiterzuentwickeln, wurde zudem auf politischer Ebene festgelegt, eine verlässliche neue Datengrundlage zu den Operationszeiten zu schaffen, die dann Basis der Bewertungen der Leistungen im Bewertungsausschuss sein soll.

Dazu hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) eine Befragung gestartet. Für den BVOU haben wir, Dr. Helmut Weinhart und Dr. Peter Heppt, Verantwortliche für den Arbeitskreis niedergelassene Operateure, die Vorbereitungen des Zi unterstützt. Wir appellieren dringend an alle ambulant und belegärztlich operierenden Kolleginnen und Kollegen, sich an der laufenden Datenerhebung zu beteiligen.

Hintergrund: Das Zi erhebt jedes Jahr im Auftrag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der KVen bundesweit Daten zur Wirtschaftslage und den Versorgungsstrukturen bei den ambulant tätigen Vertragsärzten und Psychotherapeuten. Ergebnisse aus diesen Praxispanels (ZiPP) liefern KBV und KVen wichtige Grundlagen für Honorarverhandlungen. Die Aussagekraft der Daten steht und fällt allerdings mit verlässlichen Angaben ausreichend vieler Ärztinnen und Ärzte einer Fachgruppe.

Neben der routinemäßigen Erhebung übernimmt das Zi jedes Jahr zusätzlich wechselnde Aufträge. In diesem Jahr stehen für den neuen Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) das ambulante und das belegärztliche Operieren im Fokus, wofür die beschriebene zweite Umfrage durchgeführt wird.

Wer sich beteiligt, bekommt eine Aufwandsentschädigung und einen individuellen Praxisbericht

Die Teilnahme am ZiPP wird mit einer Aufwandsentschädigung von 200 Euro je Einzelpraxis und 350 Euro je Gemeinschaftspraxis vergütet, sofern der ausgefüllte Fragebogen vom Steuerberater testiert ist. Wer sich beteiligt, erhält zudem einen individuellen Praxisbericht mit Vergleichskennzahlen zu seiner Fachgruppe.

Nur wenn viele aus O und U teilnehmen, wird unser techniklastiges Fach gut abgebildet

Das Zi hat bereits begonnen, in Frage kommende Praxen anzuschreiben. Für die einmalige Datenerhebung zum ambulanten und belegärztlichen Operieren ist eine Beteiligung von möglichst vielen Kolleginnen und Kollegen dringend notwendig. Denn aus den Rückmeldungen muss noch eine Clusterung in unterschiedliche Operateur-Einheiten durchgeführt werden. Gerade unser techniklastiges Fach O und U muss hier hinreichend repräsentiert sein. Deshalb unser Appell an alle operativ tätigen Praxen: Bitte teilnehmen!

Ärzte können gegen Plattform Jameda vorgehen

Berlin – Vor rund zehn Jahren, im Juli 2007, ging www.jameda.de an den Start. Nach eigenen Angaben der Bewertungsplattform suchen mehr als sechs Millionen Menschen jeden Monat nach einem passenden Arzt bei jameda für sich. Zahnärzte und Ärzte haben sich jedoch immer wieder kritisch zu den Bewertungen auf der Plattform geäußert und mangelnde Transparenz beklagt. Kurz vor dem Jubiläum hat das Landgericht München (Aktenzeichen: 25 O 1870/15) einem Zahnarzt recht gegeben, der sich gegen negative Urteile gewehrt hatte. Darüber hatte vor kurzem auch das „Deutsche Ärzteblatt“ (DÄ) ausführlicher berichtet.

Ein Zahnarzt war demnach einem negativen Eintrag nachgegangen und konnte keinen Patienten finden, zu dem die Beschwerden gepasst hätten. Er verlangte daraufhin die Löschung des Beitrags. Jameda lehnte dies ab, verwies auf eine Bestätigung durch den Nutzer und präsentierte als Beweis anonymisierte Mails. Dieses Vorgehen ist nach Meinung des Landgerichts Münchens unzulässig. „Künftig dürften für eine Beweisführung eindeutige Belege eines Behandlungskontakts nötig sein beziehungsweise müssen Name und Adresse des Zeugen benannt werden“, zitiert das DÄ Rechtsanwalt Dr. Carsten Brennecke, einen der Juristen, die die Entscheidung in München erstritten hatten.

Ärzte, so der Rat in dem Fachmagazin, sollten ihr Profil auf jameda und anderen Portalen regelmäßig prüfen. Im Fall von unwahren oder unangemessenen Kommentaren sollten sie die Löschung verlangen. Auf eine vollständige Löschung ihres Profils haben Ärztinnen und Ärzte aufgrund höchstrichterlicher Rechtsprechung bisher allerdings kein Anrecht.

Ambulantes Operieren heute und morgen

Berlin – Mit den Rahmenbedingungen des Ambulanten Operierens heute und morgen setzt sich das 3. Forum Ambulantes Operieren auseinander. Es findet vom 1. bis zum 2. Dezember in Berlin statt. Die Themen der Tagung, veranstaltet von der B. Braun Melsungen AG, reichen von Telemedizin, E-Health und Telematik über Praxismanagement, die Anforderungen an sektorenübergreifende Qualitätssicherung bei Wundinfektionen, Abrechnung und rechtliche Grundlagen.

Die Diskussionen um die Sektorengrenzen und damit auch die Zusammenarbeit an den Schnittstellen ebbt nicht ab. Gelder aus dem Innovationsfonds sind in Projekte geflossen, die an sektorenübergreifenden Konzepten arbeiten und sich mit Versorgungsforschung auseinandersetzen.

So präsentiert die Veranstaltung unter anderem ein durch den Innovationsfonds gefördertes Projekt aus der Telemedizin, informiert über die digitale Transformation in der Chirurgie und beschäftigt sich in einer Session mit der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung in der Nachverfolgung postoperativer Wundinfektionen.

Auch aktuelle Rahmenbedingungen für die Qualitätssicherung in der Praxis, Abrechnungstipps und rechtliche Belange werden thematisiert.

Autor: B. Braun Melsungen AG

Sonderkonditionen Berufs-Haftpflicht-Versicherung

Hamburg/Berlin – Die Rahmenvertragskonditionen des Funk Ärzte Service zu Berufsversicherungen, sehen für BVOU-Mitglieder ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis vor. Sie zeichnen sich insbesondere durch folgende Highlights aus:

Dreijährige Vertragslaufzeit

Die Versicherungskammer Bayern (VKB) ist der starke Partner an der Seite von Funk. Gemeinsam wurde für BVOU-Mitglieder eine Laufzeit der Einzelverträge von drei Jahren vereinbart – trotz des angespannten Arzt-Haftpflichtmarktes. Dies erhöht Ihre Planungs- und Prämiensicherheit deutlich.

Mitversicherung der Nachhaftungsversicherung

Im Fall des vollständigen Risikofortfalls profitieren sämtliche bei der VKB versicherten Mitglieder von der Mitversicherung der Nachhaftung. Diese gilt ohne zeitliche Befristung und erfolgt beitragsneutral.

Absicherung des Off-Label-Use

Werden aufgrund fehlender Alternativen Mittel eingesetzt, die zwar zugelassen sind, allerdings nicht für bestimmte Patientengruppen bzw. nicht für die bestehende Indikation, so gilt diese Behandlung als mitversichert. Eine entsprechende Aufklärung des Patienten/der Eltern bezüglich der abweichenden Zulassung und Indikation wird vorausgesetzt.

Zusätzliche Rabatt-Möglichkeiten

Die Sonderkonditionen sehen zusätzlich zahlreiche Rabatt-Modelle vor. So werden Rabatte bei Erstniederlassung für bis zu zwei Jahre gewährt. Bei Betrieb einer Gemeinschaftspraxis bzw. Praxisgemeinschaft erfolgt die Rabattierung der Prämie bereits dann, wenn sich nur ein Arzt aus der Praxis über den Rahmenvertrag versichert.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Profitieren auch Sie von der Möglichkeit einer qualifizierten Beratung und überzeugen Sie sich vom Know-how der Kundenbetreuer beim Funk Ärzte Service.

Interessierte Verbandsmitglieder können sich durch die qualifizierte und kompetente Beratung des Funk Ärzte Service umfassend informieren und ein kostenfreies unverbindliches Angebot anfordern.

Funk Hospital-Versicherungsmakler GmbH
Funk Ärzte Service
Frau Olga Zöllner
Valentinskamp 20 | 20354 Hamburg
fon +49 40 35914-494 | fax +49 40 3591473-494
o.zoellner@funk-gruppe.de

Aktionstag gegen den Bewegungsmangel

Köln – Mehr als ein Viertel der Erwachsenen bewegen sich im Alltag zu wenig. Viele verbringen 70 Prozent ihres Wachzustands im Sitzen. Die Folge: Bewegungsmangel erhöht das Krankheitsrisiko und stellt weltweit aktuell den viertgrößten Risikofaktor für die Sterblichkeit dar. Darauf hat der Deutsche Verband für Physiotherapie heute hingewiesen.

Anlass: Jedes Jahr am 8. September ruft die World Confederation for Physical Therapy (WCPT) zum internationalen Tag der Physiotherapie auf. Ziel des Aktionstages ist es, auf die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten der Physiotherapie aufmerksam zu machen sowie den Nutzen und Wert der physiotherapeutischen Arbeit darzustellen.