Ratzeburg – „Da geht doch was in der Orthopädischen Rheumatologie“, möchte man derzeit sagen. Zahlt sich regelmäßiges Diskutieren und Verhandeln also doch aus? Haben es die großen „Player“ im Gesundheitswesen endlich erkannt, dass ohne Orthopäden und Orthopädische Rheumatologen eine Verbesserung der Versorgungslandschaft Rheuma in Deutschland nicht möglich ist? Die Patientenorganisationen Deutsche Rheuma-Liga und Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew haben seit Jahren vehement eine solche Kooperation eingefordert.
ASV: Infoveranstaltung am 13. Juni in Hamburg
Die Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV) ist am Start. Die Orthopädischen Rheumatologen gehören unter bestimmten Voraussetzungen zum Kernteam. Die entsprechenden Kollegen sollten sich vor Ort bei dem Teamleiter (Internistischer Rheumatologe) einbringen. Wir planen dazu eine weitere Informationsveranstaltung am 13. Juni 2018 in Hamburg. Bitte merken Sie sich diesen Termin, Einladungen folgen.
Rheumavorverträge in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz
Rheumavorverträge sind in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz unterzeichnet, mit den Orthopäden auf Stufe 1 mit den Hausärzten, mit den engagierten Orthopädischen Rheumatologen auf Stufe 2 mit den Internistischen Rheumatologen. Unsere „local heroes“ vor Ort, Dr. Wolfgang Böker und Dr. Philipp Bolze, werden sicher in Kürze über ihre Erfahrungen berichten.
Schleswig-Holstein: Neue Vereinbarung rheumatologische Versorgung
Ganz aktuell: Für Schleswig-Holstein gibt es ab dem III. Quartal eine neue Vereinbarung zur rheumatologischen Versorgung. Orthopädische Rheumatologen dürfen teilnehmen, wenn ein zehnprozentiger Anteil an rheumatologischer Betreuung (GOP 18700 EBM) an der Gesamtzahl des Arztes im jeweiligen Quartal gegeben ist oder aber mindestens 150 Rheumafälle (GOP 18700 EBM) versorgt worden sind.
Nach Darstellung von Dr. Ralph Ennenbach, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Schleswig-Holstein, bleibt die Förderung nach der alten Regelung mit einer HVM-Stützung bei 15 Euro bei zehnprozentigem Anteil für das II. Quartal erhalten. Meine Eingabe, bei entsprechenden Sitzungen der KV Schleswig-Holstein zusätzlich über die ADO rheumatologisch fortgebildete Orthopäden (RhefO) einzubeziehen, wurde auf Intervention des internistischen Vertreters zunächst zurückgestellt. Aktuell würden zehn der 25 Orthopädischen Rheumatologen in Schleswig-Holstein von dieser neuen Vereinbarung, deren Inhalte mir noch nicht bekannt sind, profitieren. Aber es sollte für die übrigen Kollegen ein Ansporn sein, die Zehn-Prozent-Hürde zu überspringen. Die Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen haben immens lange Wartezeiten bei Internistischen Rheumatologen. Wir haben alle Voraussetzungen, Rheuma früh zu erkennen und früh zu behandeln!
Ärztetag in Erfurt: Hürde für die Orthopädische Rheumatologie
Die unter Federführung von Prof. Wolfgang Rüther eingebrachten und gegen große Widerstände vor der Bundesärztekammer verteidigten Regelungen zur Orthopädischen Rheumatologie in der Muster-Weiterbildungsordnung (M-WBO) müssen beim kommenden Deutschen Ärztetag im Mai in Erfurt die vorletzte Hürde nehmen, um dann auch vor den Landesärztekammern zu bestehen. Die Lerninhalte der neuen Weiterbildung wollen Prof. Rüther und ich im Rahmen eines Curriculums zusammenfassen und dann ab 2019 in Fortbildungseinheiten anbieten.
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) hat am 3. März 2018 ihr Intensivmeeting in der Vitos Klinik in Kassel abgehalten. Zum zweiten Mal waren auch die konservativen Inhalte neben den operativen Versorgungen ein großes Thema. Über die neue Leitlinie zum spezifischen Rückenschmerz berichtete Dr. Hans-Gottfried Klärner aus Lindau, über die frühe Diagnostik, frühe Therapie und innovative Therapie entzündlich rheumatischer Erkrankungen referierten Dr. Philipp Bolze aus Ludwigshafen, Dr. Thomas Gräber aus Gütersloh und ich. Zum Abschluss wurden zwei verdiente Kollegen aus dem Umfeld von Kassel in den Ruhestand verabschiedet. Dr. Burkhard Mai als Leiter der Abteilung Orthopädische Rheumatologie an der Vitos Klinik sowie Dr. Hermann Uhlig aus Lohfelden, der sich in seiner Niederlassung speziell um die Rücken seiner Patienten verdient gemacht hat und hierüber auch wissenschaftlich tätig war. Eine sehr schöne Veranstaltung mit noch familiärem Charakter – auf ein Neues 2019 in Hannover.