Archiv für den Monat: Oktober 2019

Umfrage: Indikation zur Hüft-TEP bei Coxarthrose

Prof. Dr. Karl-Dieter Heller bittet um Unterstützung bei einer Online-Befragung zum Thema EKIT-Hüfte – Arztsurvey der angewandten Indikationspraxis Hüft-TEP bei Coxarthrose.

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der Häufigkeit des Eingriffs Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP) bei Coxarthrose, der damit verbundenen Morbidität und regionaler Unterschiede in der Versorgungsdichte, kommt einer hohen Indikationsqualität große Bedeutung zu. Ich habe die Freude den BVOU bei dem Leitlinienprojekt EKIT-Hüfte zu vertreten. Hinter EKIT verbirgt sich der Begriff ,,Evidenz- und konsensbasierte Indikation Totalendoprothese Hüfte“. Ziel der Initiative “EKIT-Hüfte” ist daher die Festlegung expliziter Indikationskriterien für den elektiven Hüftgelenkersatz bei Coxarthrose anhand eines evidenzgeleiteten Konsensprozesses unter Einbeziehung aller relevanter Interessengruppen.

Zurzeit läuft eine bundesweite Online-Befragung von Orthopäden und Unfallchirurgen, Allgemeinmedizinern, Rheumatologen und Physiotherapeuten über die derzeitig praktizierte Indikationsstellung zur Hüftendoprothese bei Coxarthrose, welche u.a. unter den Mitgliedern des BVOU verteilt werden soll. Mit Hilfe dieses Fragebogens wird untersucht, anhand welcher Kriterien die überweisenden und operierenden Kollegen derzeit eine Indikation zur Hüft-TEP bei Coxarthrose stellen, welche Zielstellungen verfolgt und welche Untersuchungsmethoden genutzt werden. Wir sind auf eine hohe Zahl an Teilnehmern an dieser Befragung angewiesen und wir wären Ihnen extrem dankbar, wenn Sie sich ca. 10 – 15 Minuten Zeit nehmen könnten.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dr. rer. medic. Cornelia Lützner (Cornelia.Luetzner@uniklinikum-dresden.de).

Ich verbleibe mit herzlichem Dank und Grüßen

Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller

Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie – Ellenbogen

Berlin – Das Werk „Expertise in Orthopädie und Unfallchirurgie – Ellenbogen“ von den Herausgebern Lars Peter Müller, Boris Hollinger und Klaus Burkhart ist im Jahr 2016 im Thieme Verlag erschienen.

Inzwischen sind bereits zahlreiche weitere Werke in dieser Reihe erschienen. Ich selbst habe bisher die Werke zu „Wirbelsäule“, „Knie“ und „Hüfte“ gelesen und war von jedem einzelnen sehr angetan. Insofern bin ich erneut besonderes neugierig.

Entsprechend des Vorworts verfolgt das Werk das Ziel, auf die „(…) potenziellen Stolpersteine der Behandlung… (hinzuweisen) und die in vielen Sitzungen besprochenen Algorithmen zu Diagnostik, Indikationsstellung und Therapie (… zu beschreiben)“.

Das Werk umfasst 520 Seiten mit 1206 Abbildungen und einen zusätzlichen eRef Zugang. Nationale wie auch internationale Autoren haben daran mitgewirkt.

Im Anschluss an einen propädeutischen Abschnitt des Buches über Anatomie und Biomechanik, Diagnostik und chirurgische Zugänge folgen Kapitel zu den einzelnen Gruppen der Pathologien des Ellenbogengelenkes und dies einschließlich der kindlichen Ellenbogengelenkserkrankungen. Etwas störend erscheint mir hier das quasi nicht vorhandene Kapitel zur Sonografie bzw. die Formulierungen, welche meines Erachtens die Sinnhaftigkeit dieser diagnostischen Methode nicht in ausreichendem Maße darstellt.

Wie bereits in den anderen Werken dieser Reihe ist die offenbar sehr sorgsame durchgeführte Auswahl an Bildern, mit welchen die einzelnen Kapitel illustriert werden, hervorzuheben. Es handelt sich hierbei um hervorragende Fotografien eines OP-Situs ferner um einprägsam Skizzen und Zeichnungen.

Des Weiteren ist als besonders positiv hervorzuheben, dass sich innerhalb des gesamten Buches -soweit dies die vorhandene Evidenz zulässt- Algorithmen zur Findung einer patientenindividualisierten Therapie auffinden lassen. Auch werden die einzelnen Kapitel in einem sog „Schlusspunkt“ noch einmal in ihren wesentlichen Aspekten zusammengefasst. Nur an einzelnen Stellen sind kleine Fehler in den Abbildungen zu finden (so z.B. Seite 20, Abb. 1.10 – der Radius „umrundet“ die Elle, dies ist hier falsch dargestellt).

Es lässt sich bereits an dieser Stelle betonen, dass das formulierte Ziel der Herausgeber (s.o.) meines Erachtens voll erreicht wurde.

Zusammenfassend möchte ich festhalten, dass ich dieses Buch zum Kauf empfehlen möchte. Besonders interessant erscheint mir hier auch der Aspekt (welcher quasi für die gesamte „Expertise-Reihe“ gilt), dass dieses Buch gewiss für den fortgeschrittenen Orthopäden und Unfallchirurgen mit Fokus Ellenbogengelenk aber eben auch für einen fortgeschrittenen Arzt in Weiterbildung ohne jeden Zweifel nachdrücklich zu empfehlen ist.

Dr. David Merschin, Berlin

Neue Regelung zur Leiharbeit in den Kliniken

Berlin – Letzter Ausweg Leiharbeit. Nur mit Leih-Pflegekräften können viele Krankenhäuser die Versorgung ihrer Patienten zu bestimmten Zeiten oder sogar regelmäßig in einigen Bereichen aufrechterhalten. Jetzt scheint es, als reagiere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf diesen unguten Zustand, auf den er in der Jahrestagung des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) im Mai dieses Jahres aufmerksam gemacht wurde. Mit einer neuen Regelung soll das Ausweichen auf Leiharbeiter in der Pflege möglichst vermieden werden. Sie soll Ausnahme und nicht Regel sein.

„Genau das wollen wir auch“, betont Dr. Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD). „Wenn der Minister allerdings seine neue Regelung u. a. auch damit begründet, dass Anreize geschaffen werden sollen, Pflegekräfte fest anzustellen, statt auf Leiharbeit auszuweichen, kann ich nur sagen: Das würden wir sogar ohne solche Anreize sehr gern tun – wenn es denn angesichts des leergefegten Arbeitsmarktes möglich wäre. Uns geht es vor allem um die erheblichen Zusatzkosten und darum, dass unsere Teams Kolleginnen und Kollegen haben, die verlässlich da sind, die gleichen Qualifikationen haben, auch alle Dienste absolvieren und zu denselben Tarifen arbeiten wie sie.“

Krankenhäuser sind angesichts des permanenten Personalmangels, der sich nicht von heute auf morgen beheben lässt, in einer anderen Situation als Industrie- oder Dienstleister, die nicht ständig auf externe Mitarbeiter angewiesen sind. Für sie stellt sich der Zwang, externes Pflegepersonal zu beschäftigen, vielfach als Dauerproblem und keinesfalls als Sparmöglichkeit dar. Leiharbeit verschlingt erhebliche finanzielle Mittel, die an vielen anderen Stellen dringend benötigt werden und sie bringt zudem Unruhe in die Stammbelegschaften.

Etliche Dienstleister werben zudem in den Kliniken Mitarbeiter ab und vergrößern so den Personalmangel noch. Mit den Pflegeuntergrenzen in vier sensitiven Bereichen, die sich nachweislich nicht bewähren, die nun aber sogar noch ausgeweitet werden sollen, haben sich die Preise, die von den Krankenhäusern an die Dienstleister zu zahlen sind, vielfach noch weiter erhöht – eine Entwicklung, die zu den wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler Häuser beiträgt. Der neuen Regelung zufolge sollen die Kosten für Leiharbeit im Rahmen des Pflegebudgets nun nur bis zum Tariflohn vergütet werden. Das begrenzt hoffentlich künftig das Geschäft der Zeitarbeitsfirmen in diesem Bereich. Höhere Kosten, die für den Einsatz von Leih-Mitarbeitern von den Krankenhäusern zu zahlen sind, sollen der Regelung zufolge künftig nicht refinanziert werden. „Dadurch würde allerdings neuer finanzieller Druck auf die Krankenhäuser ausgeübt, die eben wegen des Personalmangels der Beschäftigung von Leiharbeitern gar nicht ausweichen können, wenn sie die Versorgung der Patienten sichern wollen“, so der VKD-Präsident. Unterbunden werden müsse außerdem eine gängige Praxis der Krankenkassen, die schon die ganz normalen Tarife für externe Pflegende oft nicht refinanzieren, obwohl sie Fachkräfte seien. „Wir wollen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und personellen Lage der Krankenhäuser vor allem eins: faire Bedingungen“, so Dr. Düllings.

Die Regelung ist Teil eines Änderungsantrags, der an das MDK-Reformgesetz angehängt werden soll.

Quelle: vkd

Blitzumfrage Elektronische Patientenakte: Bitte teilnehmen!

Berlin – Die elektronische Patientenakte (ePA) wird von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ebenso wie von vielen Vertretern der Selbstverwaltung als wesentlicher Baustein und Basis für die Digitalisierung des Gesundheitssystems angesehen. Dabei geht das Verständnis, was eine solche elektronische Akte überhaupt ist und welche Informationen darin vorgehalten werden sollen, weit auseinander. Ganz zu schweigen von den Anwendungsfällen, Nutzern und Zugriffsrechten auf eine solche Akte. Das Dilemma liegt irgendwo zwischen informationellem Selbstbestimmungsrecht des Patienten und dem fraglichen Wert einer womöglich unvollständigen ePA für den Arzt.

Der BVOU erhebt ein Stimmungsbild zur ePA, um in künftigen Diskussionen die Interessen seiner Mitglieder zu formulieren und sich aktiv einbringen zu können. Dafür haben wir eine Umfrage mit nur sechs Fragen erstellt, die Sie in einer Minute beantwortet haben.

Bitte klicken Sie hier, um an der Umfrage teilzunehmen…

Bitte machen Sie mit und helfen Sie uns, Ihre Interessen zu vertreten.

Vielen Dank,

Ihr BVOU-Team.

Jetzt unterstützen: Dr. Stefan Heidl rennt für den guten Zweck

Steinfurt – Der stellvertretende BVOU-Landesvorsitzende Dr. Stefan Heidl ist begeisterter Sportler. Er hat bereits unzählige Marathon und Langstreckenläufe, wie Extremtriathlons über mehr als die Ironmandistanz in ganz Europa erfolgreich absolviert (z.B. Austria Xtreme, Wasdale X, StoneBrixiaMan, Celtman, Thor Xtreme, Norseman).

Am 04. April 2020 möchte er den PiesBerg Ultra Marathon (63,3 km, 2.220 Höhenmetern, 3390 Treppenstufen) als Vorbereitung für den Berliner Mauerlauf im Spätsommer 2020 (100 Meilen) nutzen. Zehn Startplätze werden über eine Charity Aktivität vergeben – Dr. Stefan Heidl möchte für diesen Zweck möglichst viele Unterstützer für den guten Zweck gewinnen und bittet mit dem folgenden Anschreiben um finanzielle Unterstützung:

Liebe BVOU-Mitglieder,

alle die mich kennen, werden wissen, dass ich gerne sportlich an meine Grenzen gehe und mich immer bei Veranstaltungen anmelde, die mir besondere Herausforderungen abverlangen.

Am 4. April 2020 soll es der Internationale Piesberg-Ultra-Marathon (PUM) in Osnabrück sein. Die Veranstalter kündigen ihn wie folgt an: „Überlegt es Euch gut, denn 63,3 KM, 2220 HM und 3390 Treppenstufen sind kein Sonntagsspaziergang und Ihr werdet euch sicher unterwegs des öfteren fragen: Warum tun wir uns das an?“

Das ist genau mein Ding und ich möchte gerne dabei sein! Um einen Startplatz zu bekommen, muss ich meinen Lauf dem guten Zweck widmen. Das will ich gerne tun und zwar mit eurer Hilfe! Ich laufe in diesem Fall für die Großmütter/Enkel-Projekte von HelpAge Deutschland e.V. im südlichen Afrika. HelpAge ist eine entwicklungspolitische Hilfsorganisation in Osnabrück, die für Rechte älterer Menschen weltweit eintreten.

Schaut bitte auf die Website von HelpAge für mehr Informationen: www.helpage.de und unterstützt mich bitte mit eurer Spende bei meiner Aktion. HelpAge Deutschland e.V. ist gemeinnützig und stellt jedem Spender auf Wunsch gerne eine Spendenquittung aus. HelpAge trägt das Spendensiegel des DZI. Ich freue mich über jeden Betrag und bedanke mich jetzt schon für eure Unterstützung!

Herzlichen Dank,
Dr. Stefan Heidl, stellvertretender Landesvorsitzender BVOU-Westfalen-Lippe

Oberärzte beklagen zu wenig Zeit für Weiterbildung der Assistenzärzte

Köln – Der Marburger Bund NRW/RLP hat vom 22. Juni bis zum 22. Juli 2019 erstmals eine digitale Umfrage unter Oberärztinnen und Oberärzte in NRW und RLP durchgeführt. Die 1.247 Teilnehmer arbeiten zu 42 Prozent in einem Krankenhaus mit kirchlichem Träger, zu 27 Prozent an einer kommunalen Klinik, zu 16 Prozent an einer Uniklinik und zu 15 Prozent an einer Klinik in privater Trägerschaft. Die Abteilungsgröße beträgt im Schnitt 75 Betten. 34,2 Prozent der Teilnehmer sind Oberärztinnen, 65,8 Prozent Oberärzte.

Oberärzte haben zu wenig Zeit für die Weiterbildung ihrer Assistenzärzte

Über 77 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Oberärztinnen und Oberärzte beklagen, dass sie nicht ausreichend Zeit für die Weiterbildung Ihrer Assistenzärzte haben. Lediglich 22,8 Prozent finden nach eigenen Angaben genug Zeit für die Weiterbildung des ärztlichen Nachwuchses. Nur jeder zweite Teilnehmer hat ferner ausreichende Möglichkeiten für seine eigene Fortbildung.

Administrative Tätigkeiten rauben Oberärzten wertvolle Zeit für Patienten

Zwei Drittel aller Oberärztinnen und Oberärzte beurteilen Ihre Arbeitssituation als gut oder befriedigend, 18,2 Prozent als ausreichend, 9,6 Prozent als mangelhaft und 1,9 Prozent als ungenügend. Gut 92 Prozent der Umfrageteilnehmer beklagen aber dennoch, dass sie täglich zwischen einer und vier Stunden ihrer wertvollen Arbeitszeit verlieren, weil sie nichtärztliche administrative Tätigkeiten ausführen müssen.

Interne ökonomische Vorgaben prägen oft die oberärztliche Tätigkeit

Was prägt Ihre ärztliche Tätigkeit? 69 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass das Wohl der Patienten ihren Alltag prägt. 41,3 Prozent gaben an, das interne ökonomische Vorgaben ihre ärztliche Tätigkeit bestimmt. Das Gebot der Wirtschaftlichkeit gaben 39 Prozent als prägend an. Fast Dreiviertel der Umfrage-Teilnehmer gaben an, dass sie eigene medizinische Schwerpunkte setzen können. 

Entlastung gibt jeder zweite Chefarzt und über 82 Prozent der ärztlichen Kollegen

Oberärzte erhalten offenbar wenig Unterstützung und Entlastung von der Geschäftsführung (Neun Prozent) oder Pflegedienstleitung (Vier Prozent). Aber jeder zweite Chefarzt und über 82 Prozent der Kolleginnen und Kollegen entlasten und unterstützen sie jedoch. Über 37 Prozent gaben an, dass auch Pflegekräfte sie entlasten und unterstützen.

30 Prozent erhalten keine übertarifliche Zulage oder Poolbeteiligung

42 Prozent der Oberärztinnen und Oberärzte gaben an, dass sie eine übertarifliche Zulage oder Poolbeteiligung erhalten. Knapp 30 Prozent der Oberärztinnen und Oberärzte erhalten jedoch keine übertarifliche Zulage oder Poolbeteiligung. Gut 29 Prozent der Oberärztinnen und Oberärzte beklagen, dass sie eine zu geringe Zulage oder Poolbeteiligung bekommen. 

Überstunden werden oft weder vergütet noch mit Freizeit ausgeglichen

Über 28 Prozent der Oberärztinnen und Oberärzte erhalten für ihre geleisteten Überstunden keine Vergütung und keinen Freizeitausgleich. Über die Hälfte der Oberärztinnen und Oberärzte bekommen ihre Überstunden in Freizeit ausgeglichen. 26 Prozent bekommen eine finanzielle Vergütung, knapp zwölf Prozent in Form einer Pauschale. 

Bereitschaftsdienst – jede fünfte Oberärztin und jeder fünfte Oberarzt geht leer aus

Jede fünfte Oberärztinnen und jeder fünfte Oberarzt erhält für Bereitschaftsdienst keine finanzielle Vergütung und keinen Freizeitausgleich. Über 61 Prozent bekommen Bereitschaftsdienst bezahlt, gut 20 Prozent nur einen Freizeitausgleich.

Rufbereitschaft – zwei Drittel erhalten finanzielle Vergütung

Besser sieht es bei der Rufbereitschaft aus: Fast 67 Prozent gaben an, dass sie finanziell entgolten wird, über 30 Prozent erhalten eine Pauschale. Nur 5,6 Prozent erhalten gar nichts. Die durchschnittliche Belastung liegt bei 21 Prozent der Umfrage-Teilnehmer unter zehn Prozent, bei 45 Prozent zwischen zehn und 25 Prozent, bei gut 33 Prozent darüber.

Quelle: Marburger Bund