„Die Aufgabe der Deutschen Vereinigung für Schulter- und Ellenbogenchirurgie e.V. ist es, die ethische Ausübung einer evidenzbasierten, hochwertigen und kostentransparenten Medizin auf ihrem Fachgebiet zu unterstützen.
Zweck des Vereins ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der Erkrankungen und Verletzungen von Schulter- und Ellenbogengelenk in Forschung, Lehre und Krankenversorgung, einschließlich der Rehabilitation bei diesen Krankheiten.“
So definieren wir uns- seit nunmehr 26 Jahren. Und schon 1994 im Gründungsjahr der DVSE unter der Präsidentschaft von Achim Hedtmann ging es um jene Kernthemen, die uns heute mehr denn je beschäftigen: Standardisierte Untersuchungen, Befunddokumentation, Übernahme des Funktionsscores nach Constant und Murley, sowie die Einleitung von Sammelstudien zur Schulterchirurgie, damals insbesondere zu den Ergebnissen der Rotatorenmanschettenrekonstruktion.
Dabei sieht sich die DVSE mehr als alle anderen wissenschaftlichen Vereinigungen als Organspezifische und Fachübergreifende Gesellschaft in O und U. Seit Beginn der DVSE habe Orthopäden und Unfallchirurgen Hand in Hand zusammengearbeitet, zusammen gearbeitet, diskutiert und natürlich auch gefeiert. Der Schulter- und Ellenbogenchirurg definiert sich über die ganzheitliche Behandlung aller Verletzungen und Erkrankungen der Gelenke- auch in Kooperation und gemeinsamen Kongressen mit prozeduralen Fachgesellschaften wie der AE, AO und AGA.
Aus anfänglich 20 Mitgliedern sind mittlerweile über 1.000 geworden und die initial definierten Kernaufgaben wurden mehr und mehr professionalisiert. 11 Kommissionen mit je 10 Kommissionsmitgliedern kümmern sich um die Themenbereiche
- Preise und Stipendien
- Research und Development
- Leitlinien und Begutachtung
- Strukturverbesserung, Transparenz & Qualitätssicherung
- Assistenzärztinnen | Ärzte
- Kommunikation
- Fortbildung/Zertifikat
- Junges Forum
- Ellenbogen
- Endoprothesenregister
- Rehabilitation
Zu den Themen Leitlinien und Begutachtung, Qualitätssicherung und Rehabilitation wird in dieser Ausgabe berichtet. Standardisierte Untersuchungstechniken für Schulter und Ellenbogen sowie deren Bildgebung sind auf der Homepage der Gesellschaft zum Download frei verfügbar.
Nicht zuletzt durch die Unterstützung unserer Industriepartner können wir jährlich 13 Preise zu Grundlagen- und angewandter Forschung sowie nationale und internationale Fellowships anbieten.
In den letzten Jahren wurde der Zentrumsbegriff zunehmend als Qualitäts- und PR-Merkmal missbraucht. Die Kommission hat nun Kriterien und Verfahrensweisen erarbeitet, um eine von der DVSE anerkannte zertifizierte Einrichtung zu werden. Dies wurde auch durch die Mitglieder begleitet und anerkannt. In Zusammenarbeit mit Clarcert konnten auf dem letzten DKOU-Kongress in Berlin die ersten drei Zentren ausgerufen werden.
Die Qualitätskriterien, die in der DVSE seit langem intensiv bearbeitet und kontrolliert werden, wurden auch in Europa positiv beobachtet, sodass eine Kommission dafür unter deutschem Vorsitz in der SECEC (Europäische Gesellschaft für Schulter- und Ellenbogenchirurgie) gegründet wurde.
Neben der Personenspezifischen Zertifizierung sowie der Zertifizierung der Schulter- und Ellenbogenchirurgisch tätigen Institutionen, über die noch ausführlich in dieser Ausgabe berichtet wird, waren zwei weitere Themen der letzten Jahre ein Kernanliegen des aktuellen Vorstandes, bestehend aus Prof M.Scheibel (Präsident), Prof. L. J. Lehmann (1. Vizepräsident), Prof. L. P. Müller (2. Vizepräsident), Prof. P. Raiss (Schriftführer) und PD Dr. Frieder Mauch (Kassenführer):
Die Integration und Förderung des Nachwuchses, sei es im studentischen Bereich als auch der Assistenzärzte sowie die Internationalisierung der Fachgesellschaft.
2010 von Studenten ins Leben gerufen und seitdem studentisch geleitet, vertritt das Junge
Forum die Interessen der studentischen Mitglieder der DVSE mit dem Ziel, die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens zu erlernen und zu deren Umsetzung zu engagieren, die klinischen Grundlagen der Schulter-und Ellenbogenchirurgie zu vermitteln und seine Mitglieder bei der Karriereplanung zu unterstützen. Erfahrene DVSE Mitglieder dienen als Mentoren und unterstützen den medizinischen Nachwuchs auf ihrem Werdegang.
Nach Gründung des DVSE Forums für Assistenzärztinnen und Assistenzärzte im Oktober 2016 wurde ein strukturiertes Fortbildungskonzept erarbeitet, um die systematische Ausbildung von Weiterbildungsassistentinnen und -Assistenten in der Schulter- und Ellenbogenchirurgie sicherzustellen. Dies war ein wichtiges Bindeglied zwischen dem jungen Forum und dem als Facharzt zertifizierten Schulter und Ellenbogenchirurgen. 36 Korrespondierende Mitglieder aus allen Teilen der Welt repräsentieren den wichtigen Stellenwert, den die Internationalisierung unserer Fachgesellschaft hat.
Reisestipendien wie das internationale Hospitationsstipendium, das SLAHOC Fellowship und das Ellenbogen-Fellowship bei Prof. Graham King am Upper Limb Centre (Western University) in London Ontario, Kanada ermöglichen jungen Kolleginnen und Kollegen zahlreihe neue Kontakte zu schaffen.
Die schon von Beginn an enge Verbundenheit zu unseren Kollegen in Österreich und der Schweiz führte zu einer weiteren Öffnung der DVSE. Erstmals konnten wir in 2018 eine Jahrestagung in St. Gallen austragen. Es bleibt weiterhin unser Ziel, die deutschsprachigen Schulter- und Ellenbogenchirurgen unter einem Dach zu vereinen.
Die DVSE ist eine schnell wachsende, wirtschaftlich gesunde und fachlich überaus aktive Fachgesellschaft und bleibt dennoch eine Familie.
Dies ist neben all den aufgeführten Fakten wohl der wichtigste Punkt, der die DVSE so attraktiv macht.