Archiv für den Monat: Dezember 2022

10 Punkte was sich 2023 berufspolitisch ändern muss!

Hamburg – Es sollten sich mehr Menschen politisch engagieren – auch aus der Ärzteschaft. Damit das gelingt, müssten aus Sicht von Dr.med. Torsten Hemker Facharzt für Orthopädie (BVOU-Landesvorsitz Hamburg) einige Dinge passieren. Seine Vorschläge hat er in 10 Punkte zusammengefasst:

  1. Seit Jahren bekommen wir für Kassenpatienten nur ein Budget. Wenn wir mehr arbeiten (z. B. Grippewelle, Corona), wird die einzelne Leistung geringer bezahlt. Wie viel weniger, erfahren wir erst mit der Abrechnung 6 bis 8 Monate später. Wo gibt es sonst für Mehrarbeit das gleiche Geld?
  2. Das Budget führt dazu, dass die Einkünfte nicht planbar sind. Die “Ampel” hat im Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Budgets nur für die Hausärzte abgeschafft werden sollen. Die Aufhebung der Budgets ist aber für alle Ärzte dringend erforderlich!
  3. Die Rücknahme der Neupatientenregelung ist für uns Ärzte deshalb so unfassbar, weil die Einführung ein Ausgleich für die Erhöhung der Sprechstundenzeit von 20 auf 25 Stunden pro Woche sein sollte. Wir werden gezwungen mehr zu arbeiten, aber die Vergütung sinkt! Welche andere Berufsgruppe muss sich so etwas bieten lassen?
  4. Die Absenkung der Vergütung kommt zu einer Zeit, in der die Kosten extrem steigen. Der Bundesgesundheitsminister hat angekündigt, dass die Krankenhäuser 8 Milliarden Euro als Inflationsausgleich bekommen sollen. Wo bleibt der Ausgleich für die Praxen?
  5. Ab Januar 2023 sollen viele stationäre Operationen ambulant erbracht werden. Dafür wurde eine neue “Hybrid-DRG” geschaffen, da die bisherige Bezahlung ambulanter Operationen nicht kostendeckend war und Krankenhäuser deshalb möglichst die Operationen als stationäre Behandlung durchführen. Ursprünglich sollte dieser neue Preis für Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte gelten. Nun ist der Plan von Prof. Lauterbach, die höhere Vergütung nur Krankenhäusern zukommen zu lassen. Wo gibt es sonst für die gleiche Leistung unterschiedliche Preise?
  6. Die Gebührenordnung für Privatpatienten (GOÄ) ist seit 1986 unverändert. Niedergelassene Ärzte erhalten für die Beratung seitdem unverändert 10,71 €. Eine Anpassung inhaltlich wie materiell wird seit Jahren von der Politik verhindert, weil jeder zweite Privatpatient Beamter ist und damit eine Erhöhung die kommunalen Haushalte belasten würde. Seit Oktober 2022 ist die neue Gebührenordnung für Tierärzte in Kraft. Jetzt kostet die Behandlung eines Hundes deutlich mehr, als wir für Privatpatienten in Rechnung stellen können! Wo gibt es sonst seit 36 Jahren keine Erhöhung von Gehältern oder Gebühren?
  7. Patienten, die einen Heilpraktiker aufsuchen, bekommen in der Regel ca. 100 Euro pro Behandlung in Rechnung gestellt. Der Fallwert eines Orthopäden z.B. in Hamburg  (Preis für 3 Monate Behandlung für alle erbrachten Leistungen) liegt bei unter 50 Euro. Das Studium dauert 6,5 Jahre, die Weiterbildung zum Facharzt mindestens 6 Jahre. Ärzte müssen nach GOÄ abrechnen, die Heilpraktiker dürfen eine freie Vereinbarung mit dem Patienten schließen. Wo bleibt die Gerechtigkeit?
  8. Die selbständig tätigen Heilberufe (Apotheker, Zahnärzte, Ärzte, Psychologen, Physiotherapeuten) unterliegen bei ihren Einnahmen der Planwirtschaft (Politik nach Kassenlage), bei den Ausgaben der Marktwirtschaft. Sonst gilt in der Wirtschaft, dass bei steigenden Kosten auch die Preise steigen.
  9. Die niedergelassenen Ärzte kochen vor Wut, dürfen aber nicht streiken. Wir beneiden Piloten, Lokführer und andere Arbeitnehmer.
  10. All diese Probleme sind lange bekannt. Die Gesundheitspolitik ändert daran nichts! Die Ampelkoalition lässt sich von Prof. Lauterbach am Nasenring durch die politische Manege ziehen.

Neue BVOU-Einkaufsvorteile im Dezember

Berlin – BVOU-Mitglieder können sich ab diesem Monat auf viele neue Vergünstigungen freuen: Ob Gewürze, Bademode, Gartenartikel oder Versicherungen – der BVOU bietet seinen Mitgliedern vielfältige Angebote. Stöbern lohnt sich.

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Perspektive DVT – „Eine präzise Bildgebung mit geringer Raumanforderung“

In der Bonner Südstadt befindet sich die spezialisierte Facharztpraxis für Orthopädie und Sportmedizin. In den kompetenten Händen der Ärzte Dres. med. Marcus Linzbach und Dominik John sowie deren Kollegen Dr. med. Benjamin Balzien und Frau Julia Nitsche werden die Patienten auf modernen 400 qm² Praxisfläche mit aktuellem Know How und der nötigen Zeit behandelt. Die Praxis und der ihr im selben Gebäude angeschlossene OP-Bereich bietet Patienten die komplette Bandbreite orthopädischer und sporttraumatologischer Behandlungen. Sowohl konservativ als auch operativ. Dr Linzbach und Dr. John sind überzeugt, dass eine optimale Patientenversorgung nur mit optimaler Kommunikation mit kooperierenden Ärzten und Physiotherapeuten funktioniert. Die Praxis ist aus diesem Grund immer bestrebt, bestehende Netzwerke zu erweitern und die gemeinsame Patientenversorgung zu verbessern. Hierzu trägt auch die technische Ausstattung in der orthopädischen Praxis bei. Daher verfügt die Praxis seit April 2022 über ein DVT der SCS MedSeries® H22, welches das Team im Praxisalltag unterstützt und gerade im Bereich der Gelenkerkrankungen, auf die die Ärzte besonders spezialisiert sind, einen großen Beitrag zur Diagnosesicherheit leistet. In einem kleinen Interview sprach Herr Dr. Linzbach über die Gründe, weshalb er sich für die 3-D-Bildgebung entschieden hat.

Ein kompaktes System mit vielen Vorteilen

„Über den BVOU sind wir auf die SCS Bildgebung aufmerksam geworden“, erzählt der Facharzt auf die Frage hin, wo ihm das System zum ersten Mal aufgefallen war. Da eine Hospitation an einem DVT-Standort wichtig ist, um sich selbst von den Funktionen und der hohen Aufnahmequalität zu überzeugen, besuchte das Ärzte Duo die Praxis von Herrn Dr. med. Guido Laps in Köln. „Unsere Hospitation und der Ablauf der Implementierung verliefen ohne Probleme, wirklich super!“

Die ausschlaggebenden Kriterien, die zur Entscheidung für die 3-D-Schnittbildgebung führten, lagen auf der Hand: „Die SCS Bildgebung stellt für uns eine Diagnostik dar, die bei spezifischen Fragestellungen, eine in der Handhabung einfache und in der Aussage exzellente Option bietet. Die Anforderung an die notwendigen Räumlichkeiten ist im Vergleich zum konventionellem Röntgen simpel.“ Seit der Implementierung unterstützt das DVT das Team bei Fragestellungen aller Art. „Insbesondere die Option, belastete Aufnahmen mit einer dreidimensionalen Technik anfertigen zu können ist sensationell!

Überzeugend für die Praxis war neben dem Zugewinn diagnostischer Sicherheit die Einfachheit und der geringe Zeitaufwand bei der Anfertigung der Bilder. Aufgrund der Dreidimensionalität fallen Wiederholungsaufnahmen aufgrund schlechter oder schwieriger Einstellungsmöglichkeiten weg und die Aufnahme ist innerhalb von wenigen Minuten durchgeführt. „Für mich gehört in eine moderne, patientenorientierte Praxis eine zeitsparende und sichere Bildgebung einfach dazu. Der Patient muss nicht mehr die Praxis verlassen und mehrere Termine vereinbaren, sondern bekommt sofort eine Antwort auf die Ursache seiner Beschwerden“, sagt Dr. Linzbach über die Arbeitserleichterung im Alltag und in der Sprechstundenorganisation über das DVT.

BAG Südstadt Orthopäden
Dr. med. Marcus Linzbach und Dr. med. Dominik John
Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie
Bonner Talweg 59-61
53113 Bonn
www.suedstadt-orthopaeden.de

„Ein Hüpfer in Richtung Ambulantisierung-Feintuning und großer Sprung müssen folgen“

Am heutigen Freitag hat der Änderungsantrag zum § 115f die parlamentarischen Hürden genommen.

„Das geht schon in die richtige Richtung: Ambulantisierung und Strukturwandel, aber es braucht noch erhebliche Nacharbeit zum 01.04.2023 und einen großen Sprung in den nächsten zwei Jahren“, kommentiert der Präsident des BVOU, Dr. Burkhard Lembeck.

Konkret sieht der neue § 115f eine sektorengleiche Vergütung vor, die lt. Absatz 3 und 1 unabhängig davon erfolgt, wo – im Krankenhaus oder der vertragsärztlichen Versorgung – oder wie – ambulant oder stationär – sie erbracht wird. Die Auszahlung soll als Fallpauschale erfolgen.

Hiermit gibt der Gesetzestext die richtige Richtung vor – wenn dann allerdings in der Gesetzesbegründung davon die Rede ist, dass die Höhe der Fallpauschale von der Dauer der Nachbehandlung abhängt und der Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) im Gesetzestext die Wirtschaftlichkeit prüfen soll, dann scheint die Chance verpasst, hier endlich einen kontroll- und bürokratiearmen Sektor einzuführen.

Weiterhin müssen zum 1.4.2023 konkrete Regelungen von den Vertragsparteien zu Implantatkosten, zu Erlaubnis- bzw. Verbotsvorbehalt und zum Umgang mit Zusatzversicherungen her, sonst droht die Ersatzvornahme. Da sollte man sich nicht noch ein neues Regelwerk zu abgestuften Fallpauschalen zumuten.

„Zum 1.4.2023 sollte man mit Einheitspauschalen ohne Abstufung starten, dann braucht man keine neuen Kataloge, der MDK ist draußen und der Start nicht gefährdet.“, so Lembeck und ergänzt: „Ein richtiger Hüpfer in Richtung Ambulantisierung-Feintuning und der große Sprung müssen folgen“.

Zum großen Sprung in Richtung Strukturwandel wird es in dieser Legislaturperiode allerdings erst kommen, wenn man den DRG-Sektor konsequent bereinigt. Dann erhält man genug Volumen, um den Kliniken die Ambulantisierung zu ermöglichen. Wie so etwas gehen kann, hat das Wiesbaden Institute for Healthcare Economics and Patient Safety (WiHelP) in einem Working Paper unter Mitarbeit des BVOU ausgearbeitet.

Das Working Paper zeigt eine „Road Map“ zu einer sektorengleichen Versorgung auf, in der Kliniker und niedergelassene Ärzte ihre Patienten besser versorgen können.

Es gibt auch die notwendigen ordnungspolitischen Maßnahmen an, die den jetzt durchgeführten Änderungen folgen müssen. Dahingehend sollte es eigentlich gelingen, einen fraktions- und institutionsübergreifenden Konsens zu erreichen.

Dann erst wird aus einem Hüpfer ein Sprung!

Über den BVOU:

Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Praxis und Klinik tätige Kollegen und Kolleginnen. Der BVOU setzt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder durch, indem er zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls gemeinsam mit den wissenschaftlichen Gesellschaften den Standard orthopädisch-unfallchirurgischer Versorgung entwickelt, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen prägt und dadurch die öffentliche Wahrnehmung seiner Mitglieder als Experten für orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung gestaltet.

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Janosch Kuno
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