Archiv für den Monat: Juli 2024

Einladung zur ordentlichen BVOU-Mitgliederversammlung 2024

Gemäß Satzung des BVOU laden der Präsident, Dr. Burkhard Lembeck, und der geschäftsführende Vorstand des BVOU zur Mitgliederversammlung 2024 ein.

25. Oktober 2024
11:45–13:15 Uhr
Großer Saal
DKOU-Gelände Messe Süd
Berlin

TOP 1: Begrüßung und Feststellung der Ordnungsmäßigkeit der Ladung zur Mitgliederversammlung

TOP 2: Beschluss der Tagesordnung

TOP 3: Ehrungen

TOP 4: Bericht des Präsidenten und der Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes

TOP 5: Bericht des Schatzmeisters

TOP 6: Bericht Kassenprüfer

TOP 7: Entlastung Kassenprüfer/ Wahl Kassenprüfer

TOP 8: Beschluss über die Entlastung des Vorstandes

TOP 9: Anträge

Die Mitgliederversammlung findet am Freitag, den 25. Oktober 2024, 11:45–13:15 Uhr Großer Saal, DKOU-Gelände Messe Süd, Berlin, statt. Der Zutritt ist nur Mitgliedern vorbehalten. Gemäß Satzung ist die Mitgliederversammlung unabhängig von der Zahl der erschienenen Mitglieder beschlussfähig.

Auch in diesem Jahr: Assistenzärztinnen und -ärzte kostenfrei zum DKOU

Berlin – Haben junge Medizinerinnen und Mediziner ihre Approbation in der Tasche, warten große Herausforderungen zum Karrierestart. Da heißt es plötzlich, den Stationsalltag mit der ganzen Verantwortung für die Patienten und der Administration im Krankenhaus zu meistern. Viele junge Ärztinnen und Ärzte planen bereits die nächsten Schritte und organisieren ihre Facharztweiterbildung – und das alles neben der starken Belastung als Berufsneuling. Hier können Berufsverbände und Fachgesellschaften wie BVOU und DGOU eine gute Unterstützung sein, denn sie helfen Assistenzärzten und -ärztinnen gezielt bei der Facharztweiterbildung und fördern sie mit speziellen Weiterbildungsprogrammen. Darüber hinaus bieten sie ein Netzwerk zum Austausch über berufliche und wissenschaftliche Themen. Damit Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten das Fach O und U in seiner ganzen Breite kennenlernen und sich mit Gleichgesinnten treffen können, bieten der BVOU und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) auch 2024 kostenfreuen Eintritt für Assistenzärzte und -ärztinnen. 

Freier DKOU-Eintritt bei Doppelmitgliedschaft

Weiterzubildende, die vor Kongressbeginn am 24. Oktober 2023 ihre Mitgliedschaft in beiden Gesellschaften vorweisen können, erhalten freien Eintritt zum DKOU.

Das Angebot gilt für Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildung, die bislang weder Mitglied in der DGOU noch im BVOU sind. Ebenfalls gilt es für bereits bestehende BVOU-Mitglieder, die dann allerdings zusätzlich die DGOU-Mitgliedschaft erwerben müssen.

 

Für Doppelmitglieder spezieller Registrierungslink

Weiterzubildende, die bereits in BVOU und DGOU Mitglied sind, können den speziellen Anmeldelink zum DKOU nutzen und sich so direkt den kostenfreien Eintritt sichern. Für die Registrierung werden die jeweiligen Mitgliedsnummern von BVOU und DGOU sowie ein entsprechender Nachweis über den Weiterbildungsstatus benötigt, z. B. die aktuelle Ermäßigungsbescheinigung, die den Mitgliedsstatus als Arzt oder Ärztin in Weiterbildung ausweist.

 

Zukunft wollen. Zukunft machen.“ Unter diesem Motto steht der DKOU 2024

Zahlreich sind die Veränderungen und Weichenstellungen in Medizin, Wissenschaft und Gesundheitspolitik der letzten Jahre. Noch zahlreicher die Vorschläge und Wünsche der verschiedensten Interessengruppen.

Um die optimale Behandlung unserer Patienten auch zukünftig zu gewährleisten, treiben wir den medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt voran, entwickeln neue Behandlungsmethoden, verfeinern die bekannten und bewährten Konzepte und bilden unseren Nachwuchs aus. Doch die politischen Rahmenbedingungen, der demographische Wandel und Krisen mit weltweiten Auswirkungen machen es uns im Alltag schwer. Wie ist der medizinisch-wissenschaftliche Fortschritt zu finanzieren? Wie lässt sich die medizinische Behandlung einer alternden Gesellschaft für Jede und Jeden realisieren? Wie gewinnen und halten wir den Nachwuchs, speziell in unserem Fach?

Kurz gesagt, wie lässt sich Orthopädie und Unfallchirurgie nachhaltig, zukunftsweisend und zum Wohle unserer Patienten und Patientinnen gestalten und entwickeln? Sinnvolle und innovative Konzepte müssen im Konsens von Gesellschaft, Politik und uns Leistungserbringern erarbeitet werden. Wenn wir auch in Zukunft in Patientenversorgung, Wissenschaft und Aus- und Weiterbildung exzellent sein wollen, müssen diese Konzepte heute umgesetzt und implementiert werden.

Es geht also ums Machen! Dies wollen wir auf dem DKOU 2024 u.a. mit Hauptthemen wie „Ambulant vor Stationär?“, „Digitalisierung und Big Data“, „Evidenz in konservativer und operativer Behandlung“ und „Nachwuchs gewinnen, Nachwuchs halten“ vorantreiben. Dabei lohnt der Blick zu unseren unmittelbaren Nachbarn. Zusammen mit unseren Gastnationen Dänemark und Schweiz wollen wir diesen Blick wagen.

Wir danken unseren Fachgesellschaften, Berufsverbänden, Sektionen, Arbeitsgemeinschaften, Akademien, Teams, Industriepartnern und Kongressorganisatoren für ihre große Unterstützung, ohne die Europas größter Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie nicht seit vielen Jahren so erfolgreich wäre.

Ein Kongress wie der DKOU lebt aber in erster Linie von Ihren Inhalten, Präsentationen, Programmen, Ausstellungen und den Begegnungsmöglichkeiten mit Ihnen. Nutzen Sie diese hervorragende Gelegenheit, um sich zu informieren, fortzubilden, die Ergebnisse Ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu präsentieren und sich fachlich und kollegial im direkten Gespräch auszutauschen. Wir wollen gemeinsam auch Spaß dabei haben!

Kommen Sie im Oktober 2024 auf den DKOU nach Berlin! Wir freuen uns auf Sie!

Perspektive DVT – „Die SCS Bildgebung als Grundpfeiler einer erfolgreichen Behandlung“

In Mering setzt Herr Dr. med. Ivor Ruf bei der Behandlung von Erkrankungen sowie Verletzungen des Bewegungsapparates auf eine schonende und besonders hochwertige Therapie. Die Grundlage seiner Behandlung ist eine präzise Diagnostik. Diese erzielt der Facharzt insbesondere durch den Einsatz der SCS Bildgebung, die er seit April 2023 eigenständig in seiner Praxis betreibt.

Wir haben uns in einem interessanten Interview darüber unterhalten, wie die 3-D-Schnittbildgebung den Arbeitsablauf des Praxisteams verändert hat und wie sich die Vorteile im Arbeitsalltag zeigen.

Sehen Sie sich hier das Video an:

https://www.youtube.com/watch?v=Faa66abvz74&ab_channel=SCSMedSeries

Orthopädische Praxis Dr. Ivor Ruf
Münchener Straße 62a
86415 Mering
www.orthopaede-mering.de

 


Jetzt Beratungsangebot zum planungssicheren Einstieg in die SCS Bildgebung anfordern.

Die Mitglieder-App – eine Kurzanleitung

Der BVOU hat die mobile Kommunikation via Smartphone und Tablet weiter ausgebaut. Obwohl die BVOU-Webseiten von jeher alle für die Nutzung mit mobilen Endgeräten optimiert sind, wurde der Ruf nach einer eigenen Mitglieder-App immer lauter.

Auf der Wunschliste ganz oben standen die Vereinfachung der Kommunikation in den Regionalstrukturen des BVOU und die rasche Verbindung von Mitgliedern untereinander in Form von Chatgruppen sowie 1:1-Chats. Außerdem sollten der Zugang zu den wichtigsten Informationen des BVOU über die App möglich sein und das Login (nach einer einmaligen Registrierung) entfallen.

Mit der neuen BVOU-Mitglieder-App haben wir all diese Anforderungen und noch einiges mehr in einem neuen Programm für das Smartphone, Tablet und natürlich auch für PC und Mac zusammengefasst.

Einmalig Registrieren

Alle Mitglieder mit gültiger eMail-Adresse sind automatisch in der App angemeldet. Nach dem Download der App oder über den Link im Web müssen Sie sich bei der BVOU-Mitglieder-App einmalig mit Ihren bekannten Login-Daten anmelden. Es sind dieselben wie im BVOU.net.

Sollten Sie Ihr Passwort vergessen haben, nutzen Sie die Funktion „Passwort vergessen“. Bitte beachten Sie, dass Sie damit Ihr Passwort auf allen Webseiten des BVOU (www.bvou.net, www.orthinform.de, www.edoucate.de und www.aouc.de) ändern.

Gruppen und Funktionen

Auf der Startseite der App finden Sie eine Liste mit Gruppen, denen Sie automatisch zugeordnet wurden. Dies ist neben der Gruppe für alle Mitglieder zumindest Ihr Landesverband sowie für Ihre Dienstgruppe. In der Regel sind Sie auch weiteren fachlichen Interessengruppen zugeordnet.

Erkunden Sie die Gruppen, denen Sie automatisch zugeordnet wurden:

  • BVOU
    Hier sind alle Mitglieder versammelt. Sie haben Zugriff auf News, Mitgliedervorteile, Termine, Beratungsangebote und einen Chat
  • Landesverband
    Hier haben Sie Kontakt zu allen Kolleginnen und Kollegen Ihres Landesverbandes. Ihr Landesvorstand publiziert hier regelmäßig aktuelle Informationen und Einladungen zu Veranstaltungen.
  • Dienstgruppen

Ja nach Anstellungsverhältnis finden Sie hier Gleichgesinnte auf Ihrer Ebene (peers). Es gibt Gruppen für Niedergelassene, Chefärztinnen und Chefärzte, angestellte Fachärztinnen und Fachärzte usw. Hier bleiben Sie unter sich.
Die Gruppe der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung wird vom Jungen Forum moderiert, die der Studentinnen und Studenten von den Youngsters.

  • Frauen in O und U
    Spezielle Gruppe für unsere Kolleginnen.
  • Fachgebiete und Interessengruppen
    Hier gibt es sowohl fachspezifische Gruppen für Osteologie, Rheumatologie oder Wirbelsäule, als auch Gruppen für konservativ und operativ Tätige.
    Eine spezielle Gruppe richtet sich an alle Kolleginnen und Kollegen, die sich für unsere Selektivverträge interessieren oder bereits an diesen aktiv teilnehmen.

In jeder Gruppe erfahren Sie Neuigkeiten und haben die Möglichkeit, mit Kolleginnen und Kollegen über die Chat-Funktion in Kontakt zu treten, Daten auszutauschen oder sich zu bestimmten Themen zu beraten. In jeder Gruppe können Sie selbst Chatgruppen gründen und sich geschützt austauschen. Wie WhatsApp, nur auf einem deutschen Server in einem geschützten Umfeld.

Folgende Inhalte werden in den Gruppen spezifisch auf das jeweilige Interessengebiet gebündelt bereitgestellt:

  • News: : aktuelle Nachrichten in der Gruppe. Daran werden Sie per Pushbenachrichtigung in der APP erinnert.
  • Termine der Gruppe: z.B. Landes- und Bezirkstreffen, spezielle Veranstaltungen
  • Chatfunktion: Treten Sie mit Ihren Fachkollegen in dieser Gruppe in Kontakt.
  • Suchen & Bieten: Schwarzes Brett für Kleinanzeigen in den Gruppen. Von Stellenanzeigen über Praxisvertretungen bis Praxisabgaben
  • Vorsitzende: Hier werden in den Gruppen die jeweils verantwortlichen aufgeführt. In den Landesgruppen sind das die Landes- und Bezirksvorsitzenden, ansonsten Referatsleiter und weitere Mandatsträger.
  • Vorteile: In der Gruppe BVOU haben Sie über diesen Menüpunkt auf die exklusiven Einkaufs- und Mitgliedervorteile des BVOU.

Je nach Aktivitätslevel der Gruppenmoderatoren gibt es weitere Bereiche, z.B. zum Download von Dokumenten. So können Vortagsfolien von wichtigen Sitzungen ebenso in den Gruppen platziert werden, wie Videoaufzeichnungen von Sitzungen.

Auch Live-Veranstaltungen als Videokonferenz oder Webinare werden wir künftig über die App in aktiven Gruppen anbieten und es so allen Mitgliedern der Gruppe ermöglichen, an Veranstaltungen teilzunehmen.

Neu: Ein schwarzes Brett in jeder Gruppe

Jetzt starten!

Ob News aus dem Verband, bevorstehende Landesveranstaltungen oder Zugang zu den vielfältigen Serviceangeboten: Mit der frischentwickelten BVOU-App verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr.

Der digitale Helfer für Orthopäden und Unfallchirurgen ist ab sofort bei Google Play und im App Store zum Download verfügbar. Die App bündelt zahlreiche Angebote und liefert aktuelle Informationen.

Treten Sie bei und sehen Sie sich um, treffen Sie Freunde und Weggefährten und tauschen Sie sich auf Bundes-, Landes- und Bezirksebene aus. Wir sind ein lebendiger Verband und freuen uns auf gute Ideen, intensiven Austausch und gemeinsame Projekte.

Wir sind O und U und mit der neuen App schaffen wir einen Raum für Austausch und Leben.

Dr. Jörg Ansorg

Geschäftsführer BVOU

Newsbeiträge in der BVOU-Mitgliederapp: Eine Anleitung

Der BVOU hat die mobile Kommunikation via Smartphone und Tablet in den letzten Monaten weiter ausgebaut. Obwohl die BVOU-Webseiten von jeher alle für die Nutzung mit mobilen Endgeräten optimiert sind, wurde der Ruf nach einer eigenen Mitglieder-App immer lauter. Diese steht Ihnen zum Download bereit.  Auf der Wunschliste für die vielseitigen Funktionen der App stand ganz oben standen die Vereinfachung der Kommunikation in den Referats- und Regionalgruppen des Berufsverbandes.

In jeder Gruppe erfahren Mitglieder Neuigkeiten und haben die Möglichkeit, mit Kolleginnen und Kollegen über die Chat-Funktion in Kontakt zu treten, Daten auszutauschen oder sich zu bestimmten Themen zu beraten. Wie WhatsApp, nur auf einem deutschen Server in einem geschützten Umfeld.

Hilfe zur Erstellung von Newsbeiträgen in der Mitgliederapp

Die folgende Hilfe ist für Mandatsträger und Referatsleiter gedacht, die einzelne Gruppen der BVOU-Mitgliederapp als Administratoren betreuen.

Falls noch nicht geschehen, laden Sie sich zunächst die Mein BVOU App auf Ihr mobiles Endgerät. Sie benötigen die App zur abschließenden Kontrolle der erstellten Newsbeiträge sowie zur einfachen Kommunikation mit den Mitgliedern Ihrer Gruppe, beispielsweise per Chat. Die Links zu den Appstores finden Sie über die Buttons am Ende des Beitrags.

Sie können die Mitglieder-App auch im Browser Ihres PCs oder Laptops nutzen:

  1. Mein BVOU App
  2. Inhaltsbearbeitung

Für die normale Nutzung der App im Browser verwenden Sie den Link unter a). Weitere Informationen zur BVOU Mitglieder App finden Sie hier.

Die Erstellung und Bearbeitung von Inhalten wird über das sog. Content Management System realisiert, das sie über den zweiten Link b) erreichen. 

Step by Step: Erklärvideo für die Erstellung von Newsbeiträgen

Für die Erstellung von Newsbeiträgen haben wir für Sie ein Video vorbereitet, das Ihnen die wichtigsten Schritte zeigt:

Außerdem finden Sie hier eine Schnellanleitung für den ersten Überblick.

Jetzt starten!

Ob News aus dem Verband, bevorstehende Landesveranstaltungen oder Zugang zu den vielfältigen Serviceangeboten: Mit der BVOU-App verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr.

Der digitale Helfer für Orthopäden und Unfallchirurgen ist ab sofort bei Google Play und im App Store zum Download verfügbar. Die App bündelt zahlreiche Angebote und liefert aktuelle Informationen.

Weitere Fragen?

Gern steht Ihnen Linda Planert für weitere Informationen und Hilfe zur Verfügung:

T 030 797 444 402
E linda.planert@bvou.net

Welchen Nutzen haben moderne Knie- und Fußpassteile in der Rehabilitation von Menschen mit einer Beinamputation?

Die Rehabilitation nach einer Beinamputation stellt eine komplexe Herausforderung dar,  die nicht nur physische, sondern auch psychologische und soziale Aspekte umfasst. Der Verlust eines Beins hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche, einschließlich der Bewältigung von Aufgaben des täglichen Lebens, der Mobilität und des emotionalen Wohlbefindens der Betroffenen. In diesem Zusammenhang gewinnen Prothesen, die mit modernen Prothesenkniegelenken und Prothesenfußpassteilen ausgestattet sind eine herausragende Bedeutung, da sie nicht lediglich als technologische Ergänzungen betrachtet werden können, sondern als Instrumente und Komponenten einer Beinprothese, die neben dem Prothesenschaft als Funktionsteile einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebensqualität nach einer Amputation ausüben.

Dieser Beitrag beabsichtigt, sich mit diesem Thema zu befassen, indem er den Mehrwert moderner Prothesenkniegelenke und Prothesenfußpassteile in der Rehabilitationsphase nach einer Beinamputation beleuchtet. Gleichzeitig soll jedoch der fehlende Fokus auf die Prothesenschaftgestaltung und damit die wichtige Schnittstelle zwischen Menschen und Bauteilen nicht den Eindruck erwecken diese sei weniger wichtig – ganz im Gegenteil.  Ohne eine biomechanisch und anatomisch funktionelle Anbindung der Bauteile an den Menschen über dessen Amputationsstumpf ist keine Funktion erreichbar. Die Schaftgestaltung stellt mitunter eine hochkomplexe und nach wie vor primär handwerkliche Tätigkeit dar, die differenzierter Herangehensweisen und diffiziler Anpassungsprozesse bedarf.

Der Verlauf der prothetischen Entwicklungen im Bereich der Passteile oder Komponenten hat im Laufe der Geschichte beachtliche Fortschritte erfahren und moderne Prothesenkniegelenke sowie Prothesenfußpassteile repräsentieren einen besonderen Teil dieser Entwicklungen. Frühere Modelle waren häufig starr und unflexibel, was die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Aktivitäten und Untergründe erheblich einschränkte. Erst in den letzten Jahrzehnten haben technologische Fortschritte in den Bereichen Robotik, Materialwissenschaften und Sensorik zu hochentwickelten Prothesentechnologien geführt.

Eine Untersuchung von Thibaut et al. (2022) zeigt, dass sich insbesondere die mikroprozessorgesteuerten Prothesenkniegelenke (MPK) in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt haben. Die Autoren betonen die zunehmende Anpassungsfähigkeit dieser Prothesen an verschiedene Bewegungsmuster, was einen entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen Rehabilitation und Wiedererlangung der Mobilität nach einer Beinamputation leistet. Gleichzeitig zeigen die Autoren jedoch auch, dass die Differenzierung des Benefits mit zunehmend erhöhtem technischem Aufwand nicht abschließend klar ist. Hier besteht also weiterer Forschungsbedarf.

Die essenzielle Funktion moderner Prothesenkniegelenke liegt in ihrer Fähigkeit zur funktionalen Anpassung. Mithilfe innovativer Sensortechnologien und intelligenter Regelungssysteme können sich diese Kniegelenke dynamisch an verschiedene  Bewegungsmuster anpassen. Diese Anpassungsfähigkeit ist von entscheidender Bedeutung für ein natürliches und effizientes Gangbild. Dieses wiederum ist notwendige Voraussetzung für die erfolgreiche Rehabilitation des Betroffenen. Gleichzeitig ist jedoch festzustellen, dass zwischen den verfügbaren Kniekomponenten unterschiedliche technische Umsetzung bestehen und Studien auch durchaus zum Ergebnis kommen, dass unterschiedliche MPK auch differierende Outcomes bedingen (Mileusnic et al. 2021). Eine individuelle Betrachtung im Einzelfall bleibt also unabdingbar.

In ihrer Studie betonen Kaufman et al. (2007) die Wichtigkeit der situativen funktionellen Anpassung von Prothesengelenken für die Verbesserung der Gangsymmetrie und die Reduzierung von Muskelungleichgewichten. Die Fähigkeit moderner Prothesenkniegelenke, sich an die individuellen Bedürfnisse und Bewegungsmuster anzupassen, spielt somit eine zentrale Rolle im gesamten Rehabilitationsprozess.

Sicherheit, Stabilität und psychosoziale Aspekte

Ein weiterer essenzieller Aspekt moderner Prothesenkomponenten besteht in der dynamischen Stabilität, die beispielhaft genannte moderne Prothesenkniegelenke bieten. Nach einer Beinamputation sehen sich Betroffene mit neuen Herausforderungen im Alltag konfrontiert und eine stabile und sichere Prothese minimiert das Risiko von Stürzen. Dies wurde von Highsmith et al. (2010) in ihrer Metaanalyse hervorgehoben. Dabei ist ergänzend anzumerken, dass eine verbesserte dynamische Stabilität nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Stürzen reduziert, sondern auch die Selbstständigkeit und das Vertrauen der Prothesenträger stärkt. So profitieren nicht zuletzt auch geriatrische Patienten von modernen MPKs im Sinne einer sichereren Mobilisation (Hahn et al. 2022). Verhinderungsstrategien werden also vermieden und Menschen mit Amputation erhalten somit die Möglichkeit sich freier zu bewegen als dies in der Vergangenheit technisch mit einer hinreichenden Sicherheit möglich gewesen ist. Dies führt zu einer Erweiterung des Aktivitätsradius und zu einer signifikanten Verbesserung der Teilhabe.

Der Fokus auf die dynamische Stabilität verdeutlicht, dass moderne Prothesenkniegelenke nicht nur als passive Ersatzteile dienen, sondern aktiv zur Sicherheit und zum Gleichgewicht der Betroffenen beitragen. Diese Aspekte spielen eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Rehabilitation und den erfolgreichen Wiedereinstieg in ein möglichst eigenständiges Leben. Dabei gibt es auch zahlreiche Belege dafür, dass diese modernen Kniegelenke auf Grund der implementierten Regelungs- und Steuerungstechnik, zu einer realen, kognitiven Entlastung der Anwender beitragen. Das Ausmaß an Konzentrationsbedarf für ein sicheres Gehen sinkt signifikant und schafft dadurch kognitive Valenzen – „Ich kann laufen und die Umgebung genießen und mich dabei unterhalten.“ – so oder so ähnlich berichten Patienten (Stevens 2021).

Der Verlust eines Beins führt aber nicht nur zu physischen und mobilitätsbezogenen Einschränkungen, sondern zweifelsohne hat eine Amputation erhebliche Auswirkungen auf die psychische Verfassung und daher spielt der psychologische Aspekt der Prothesenversorgung eine äußerst wichtige Rolle (Şimsek et al. 2020). Neben der Tatsache, dass eine psychologische Betreuung insbesondre in der Frühphase der Amputation unabdingbarer Teil der Versorgung ist, haben auch moderne Prothesen dazu beigetragen nicht nur die Funktionalität zu verbessern, sondern zeigen auch positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Betroffenen.

In ihrer Studie betonen Miller et al. (2001) die relevante Problematik von Stürzen und der Angst vor Stürzen in der Gruppe amputierter Menschen. Von 435 Menschen mit Amputation berichteten etwa 50 % von einem Sturz in den vorangegangenen Monaten. Insofern sind die zuvor angeführten positiven Effekte moderner Prothesenkniegelenke von hoher Relevanz und es darf angenommen werden, dass ein besser befriedigtes  Sicherheitsbedürfnis auch positive Effekte auf die psychische Gesundheit hat. Die Möglichkeit, sich frei und selbstbewusst zu bewegen, kann das Selbstwertgefühl stärken und die soziale Integration fördern. Dies hebt die Bedeutung von Prothesen hervor, die nicht nur physische, sondern auch emotionale Bedürfnisse ansprechen.

Die Gesamtschau der vielen beeinflussenden Faktoren zeigt jedoch auch die Komplexität der Gesamtbehandlung und es zeigt, dass es eben weitaus mehr ist als die biomechanistische Denkweise eines Extremitätenersatzes.

Die Physiotherapie im Kontext moderner Prothesen

Im Verlauf der Rehabilitation und der prothetischen Versorgung nach einer Beinamputation spielen Physiotherapeuten eine weitere Schlüsselrolle. Die personalisierte und damit hoch individuelle Anpassung des Rehabilitationsplans an die individuellen Bedürfnisse eines jeden Patienten nimmt dabei einen herausragenden Stellenwert ein.

Einfeldt et al. (2022) zeigen in ihrem systematischen Review die positiven Effekte einer Gangschulung also dezidierten physiotherapeutischen Behandlung und Begleitung im Kontext der prothetischen Versorgung nach einer Amputation auf.

Die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung und der gezielten Berücksichtigung spezifischer Anforderungen im Kontext der Prothesenversorgung, die auch eine sogenannte Gebrauchsschulung erfordert, also die umfassende und sicher nicht
beiläufige Unterweisung der Patienten in die Nutzung dieser Systeme ist dabei essentiell für den Outcome der Gesamtversorgung. Die technisch beste Prothese muss gemeinsam mit dem Patienten „funktionieren“. Dazu gehört das strukturierte Erlernen des Umganges mit dem Hilfsmittel und die Schaffung und der Erhalt auch der physischen Leistungsfähigkeit des Patienten. Grundlagen des motorischen Lernens unterstreichen dabei die Notwendigkeit auch zufälliger, aber repetitiver Übungen zur Verinnerlichung der Bewegungsmuster (Lee et al 1983). Diese dienen dem Erlernen der neuen Art der Fortbewegung mit einer Beinprothese ganz gleich welcher Ausführung.

Die Einbindung moderner Prothesenkniegelenke in physiotherapeutische Übungen erweist sich als unerlässlich für die Rückgewinnung der Muskelfunktion, Balance und Koordination. Dies bedingt jedoch die Notwendigkeit der Fortbildung im Bereich
moderner prothetischer Konzepte. Durch präzise durchdachte Übungen tragen Physiotherapeuten dazu bei, die Mobilität und Selbstständigkeit der Betroffenen auf optimale Weise zu fördern. Dabei reagieren alle Gelenksysteme spezifisch und Übungen müssen auf die potentiellen Funktionen hin optimiert werden. Die Leistungsfähigkeit und der Status des Patienten sind selbstverständlich ebenso essentielle Größen, die die Strategie und den Übungsplan bestimmen.

Ziel ist eine möglichst vollkommene Integration der Prothese einschließlich ihrer technischen Komponenten und der kosmetischen Gestaltung ins Körperschema der betroffenen Patienten. Erst dadurch können die Patienten die Prothese vollumfänglich
im Alltag nutzen. Moderne elektronische Systeme helfen und unterstützen dabei in der Fortfolge diese erlernten Fähigkeiten im Alltag sicherer umzusetzen als es in der Vergangenheit ihre rein mechanischen Konkurrenten vermochten. Dennoch soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch noch mechanische Gelenke am Markt verfügbar sind und zurecht ihre Anwendungsgebiete haben. Allerdings müssen gerade im Hinblick auf Stabilität und unter Aspekten der geteilten Aufmerksamkeit zum Teil, erhebliche Abstriche gemacht werden.

Die Komponenten in Funktion und Wirkung

Wie bereits erwähnt spielen im Rahmen der umfassenden Rehabilitation nach einer Beinamputation auch die Prothesenfußpassteile eine essenzielle Rolle, insbesondere in Verbindung mit Prothesenkniegelenken. Diese Komponenten beeinflussen nicht
nur, wie ausgeführt die Gangsymmetrie, sondern tragen maßgeblich zur natürlichen Abrollbewegung und Stabilität bei, was einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtfunktionalität der Prothese hat.

Untersuchungen heben die Bedeutung von Prothesenfußpassteilen für eine stabile Gehfunktion und eine natürliche Abrollbewegung aber auch deren Einfluss auf den Metabolismus hervor (Hafner et al. 2022, Gardiner et al. 2016). Die Forschung in diesen Bereichen verdeutlicht aber auch, dass die Koordination zwischen Prothesenkniegelenken und Prothesenfußpassteilen entscheidend für ein harmonisches und effizientes Gangbild ist. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, das Verständnis für die Zusammenarbeit dieser Komponenten zu vertiefen und somit die Rehabilitation nach einer Beinamputation weiter zu verbessern, wie sie beispielsweise von Sapin et al.
(2008) beschrieben werden. Dies bedingt, dass alle versorgungsbeteiligten Disziplinen ein Grundverständnis der prothetischen Funktion benötigen, um diese beurteilen zu können.

Ein wesentlicher Faktor, der die Bedeutung von Prothesenfußpassteilen unterstreicht, ist ihre Auswirkung auf die Stabilität und Balance der Prothesenträger. Durch die präzise Abstimmung dieser Komponenten können Unsicherheiten beim Gehen minimiert und das Risiko von Stürzen reduziert werden. Eine effektive Koordination zwischen Prothesenkniegelenken und Prothesenfußpassteilen ermöglicht eine optimale Gewichtsverlagerung während des Gehens, was wiederum die Stabilität verbessert, und eine natürliche Gangdynamik fördert. Anzumerken ist jedoch, dass diese Koordination aktuell in der Regel nicht durch eine echte Verbindung zwischen Kniegelenk und Fußpassteil geschieht, sondern primär auf Basis der Abstimmung beider Komponenten für sich und auf Basis der Regelungsalgorithmen etwaiger eingesetzter Passteile, ohne dabei Steuergrößen für das jeweils andere Bauteil zu teilen. Alleine hieraus wird schon die Komplexität der Prothesenkonfiguration beim Orthopädietechniker und die Feinabstimmung im Sinne des Erreichens einer bestmöglichen Funktion sehr deutlich.

Ein weiterer Aspekt, der in der Forschung vermehrt Beachtung findet ist die Anpassungsfähigkeit von Prothesenfußpassteilen an unterschiedliche Untergrundbeschaffenheiten. Die Fähigkeit, sich flexibel an verschiedene Bodenverhältnisse anzupassen, ist entscheidend für eine sichere und komfortable Fortbewegung der Prothesenträger in verschiedenen Umgebungen. Hierbei spielen nicht nur die mechanischen Eigenschaften der Prothesenfußpassteile eine Rolle, sondern auch die Integration von sensorischen Technologien, die eine kontinuierliche Anpassung an die Umgebung ermöglichen.

Die enge Verzahnung von Prothesenkniegelenken und Prothesenfußpassteilen wird zunehmend als Schlüsselfaktor betrachtet, um den Betroffenen eine nahtlose und effiziente Mobilität zu ermöglichen. Eine präzise Abstimmung dieser Komponenten fördert nicht nur die physische Rehabilitation, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle bei der psychologischen Anpassung der Prothesenträger an ihre neue Lebenssituation.

Die Forschung im Bereich der Prothetik hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht, insbesondere im Hinblick auf die Integration moderner Materialien, biomechanischer Erkenntnisse und technologischer Innovationen. Diese Fortschritte tragen dazu bei, die Leistungsfähigkeit von Prothesenfußpassteilen kontinuierlich zu verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen zu steigern.

Neben den biomechanischen und technologischen Aspekten sind auch soziale und psychologische Faktoren von großer Bedeutung. Die Wirkung von Prothesenfußpassteilen auf die Selbstwahrnehmung und das Selbstbewusstsein der Betroffenen ist nicht zu unterschätzen. Eine Prothese, die nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch ansprechend ist trägt dazu bei, dass sich die Prothesenträger selbstsicherer fühlen und besser in soziale Aktivitäten integriert sind.

Aber auch Fortschritte im Design und bei den verwendeten Materialien von modernen Prothesen und ihren Komponenten haben deutliche Fortschritte gemacht und relevante Verbesserungen in der Versorgung hervorgebracht.

Weiterhin bleibt es sowohl im Einzelfall als auch grundsätzlich ein Ziel leichtere, komfortablere und benutzerfreundlichere Prothesen zu entwickeln. Dies erleichtert den Menschen die kontinuierliche Nutzung ihrer Prothesen, sei es beim Gehen, Stehen
oder Sitzen. In Bezug auf innovative Materialien und Designs sind Kohlefaserverbundstoffe und biomechanisch optimierte Gestaltungen von entscheidender Bedeutung für die Effektivität moderner Prothesen. Diese Materialien ermöglichen nicht nur eine Verringerung des Prothesengewichts, sondern fördern auch eine natürlichere Bewegung, die sich den natürlichen Bewegungsmustern annähert. So sind Prothesenfüße aus faserverstärktem Kunststoff nach wie vor als Goldstandard zu bezeichnen.

Nicht nur Studien zu biomechanischen Untersuchungen, sondern auch solche, die sich mit klinischen Outcome Messungen auseinandersetzen unterstreichen die herausragende Bedeutung von Designinnovationen im Bereich der Prothesenkniegelenke (Palumbo et al. 2022).

Durch die Optimierung der Gelenkdynamik wird nicht nur der Gang effizienter, sondern auch die Muskelermüdung minimiert. Dabei sind innovative Materialien und Designelemente nicht nur ästhetisch von Relevanz, sondern haben wie schon angedeutet auch unmittelbare Auswirkungen auf die Funktionalität und Effektivität der Prothese.

Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Entwicklungen die weitreichende Bedeutung von modernen Prothesenpassteilen in der Rehabilitation nach einer Beinamputation. Ihre Integration in das Gesamtkonzept der Prothesenversorgung spielt eine zentrale Rolle für eine erfolgreiche und ganzheitliche Rehabilitation, bei der nicht nur die physischen, sondern auch die psychologischen und sozialen Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt werden.

Ausblick und weitere Herausforderungen

Trotz der enormen Fortschritte in der Prothetik stehen noch immer Herausforderungen an. Neueste Entwicklungen stehen trotz aller Anstrengungen dem natürlichen Vorbild in allen Belangen nach und es bleibt ständig ein relevanter Raum für Verbesserungen. Zwar bietet die einschlägige Literatur eine umfassende Übersicht über die jüngsten Fortschritte in der einschlägigen exo-prothetischen Forschung und betonen dabei die Rolle von Knie- und Fußkomponenten in der ganzheitlichen Verbesserung von Prothesensystemen. Allerdings existiert auch in der Beinprothetik ein Translationsproblem – nicht alle Fortschritte aus dem Labor finden ihren Weg in die klinische Anwendung. Neben technischen Herausforderungen sind sicherlich auch Kostenaspekte als ein Grund zu nennen. Daraus ergeben sich nicht zuletzt auch ethische Herausforderungen, die Kliniker, Forscher und Entwickler gleichermaßen tangieren (Gavette et al. 2024).

Die Zukunft der Prothetik wird weiterhin von technologischen Innovationen und interdisziplinärer Forschung geprägt sein. Die Finanzielle Erschwinglichkeit und der Zugang zu modernen Prothesenkniegelenken und Prothesenfußpassteilen bleiben zentrale Anliegen. Die potentielle Integration von künstlicher Intelligenz, 3D-Drucktechnologien und weiteren innovativen Ansätzen wird voraussichtlich die Entwicklungen in der Prothetik weiter vorantreiben aber vermutlich nicht immer kostengünstiger machen. Evidenz hinsichtlich des Nutzens aber auch der Nutzung moderner Systeme zu schaffen und zu steigern wird weiter daher an Bedeutung gewinnen.

Zusammenfassung

Die Nutzung moderner Prothesenkniegelenke und Prothesenfußpassteile in der Rehabilitation nach einer Beinamputation ist von entscheidender Bedeutung für die Lebensqualität, Mobilität und psychische Gesundheit der Betroffenen. Durch funktionelle Anpassungsfähigkeit, dynamische Stabilität, psychologische Integration und eine nahtlose Alltagsintegration tragen diese technologischen Fortschritte maßgeblich dazu bei, den Betroffenen ein aktives und erfülltes Leben zu ermöglichen. Während also weiterhin Herausforderungen für zukünftige Entwicklungen bestehen bleibt also die moderne Prothetik ein vielversprechendes Feld mit dem Potenzial, das Leben von Menschen nach einer Beinamputation nachhaltig zu verbessern.

Literatur auf Anfrage bei der Redaktion.

Postoperative orthopädietechnische Therapie nach Fußoperationen

Ziel einer postoperativen Versorgung mit Orthesen ist der Schutz des Operationsergebnisses. Bei Operationen am Vorfuß wie Operationen des Hallux Valgus und/oder der Kleinzehen gelingt dies durch gute Entlastung des Vorfußes. Des Weiteren ist oftmals eine Spitzfußprophylaxe durch Schienen, Gipsverbände oder Walker sinnvoll. Hierdurch kann auch eine bessere Abschwellung und insgesamt ein Schutz des OP-Ergebnisses erreicht werden. Wichtig ist hier eine einfache und gut verständliche Funktionsweise. Und schließlich soll eine schneller Wiedergewinn der Mobilität erreicht werden.

Operationen am Vorfuß

Nach Hallux Valgus und Hallux Rigidus-Operationen sowie Operationen an den Kleinzehen findet der Vorfußentlastungsschuh seine Anwendungen, andere Anwendungen sind Wunden im Vorfußbereich, auch solche im Rahmen des diabetischen Fußsyndroms.

Der Vorfußentlastungsschuh ist regelhaft universell sowohl für den linken als auch den rechten Fuß einsetzbar. Es handelt sich um ein bewährtes Konzept aufgrund von jahrelangen Erfahrungen. Es gibt Vorfußentlastungsschuhe mit Vorfuß-Plateau und solche mit durchgehender Sohle. Vorfußentlastungsschuhe durchgehender Sohle erreichen die Entlastung über eine durchgehende Schuhbodenversteifung, Pufferabsatz und Mittelfußrolle sowie Dämpfungselemente beim Auftritt.

Bei Vorfußentlastungsschuhe mit Vorfuß-Plateau wird diese Entlastung durch die Absenkung der Ferse mit Vordehnung der Wadenmuskulatur und einer Reduktion der Schrittlänge erreicht. In biomechanischen Studien konnte belegt werden, dass durch Vorfußentlastungsschuhe im Fersenbereich eine Reduktion des plantaren Druckes von 62 %, im Mittelfußbereich bis zu 85 % und im Bereich der Großzehe von 66 % erreicht werden kann. (Abb. 1)

Bei Versorgung von Patienten mit einem Fußteilentlastungsschuh mit durchgehender Sohlenkonstruktion wurde in eigenen Untersuchungen ein deutlich höheres Komfortgefühl angegeben im Vergleich mit Versorgung mit „Balkon“-Vorfußentlastungsschuh. Die plantaren Druckverhältnisse zeigten pedobarografisch im Rahmen der Insole Messung eine deutliche Reduktion der auf den Vorfuß wirkenden Kräfte, insbesondere im Bereich der Großzehe, die den Druckwerten beim herkömmlichen Vorfußentlastungsschuh mit Balkon (Barouk-Schuh) entsprach.Es zeigte sich ein deutlich verbessertes harmonisiertes Gangbild mit weniger Waden- oder über Rückenbeschwerden.

Bei der Versorgung mit einem herkömmlichen Vorfußentlastungsschuh mit Vorfuß-Plateau ist oft ein alternierendes Gehen schwierig und manchmal sieht man Patienten unter Vollbelastung ein alternierendes Gehen mit Abrollen über den Vorfußbalkon, was dann zu einer sehr hoher Druckverteilung unter der Großzehe führt. (Abb. 2)

Operationen an Mittel- und Rückfuß

Nach Mittel-/Rückfußoperationen oder Operationen am Sprunggelenk ist oftmals eine Therapie mit Schienenversorgung zur Spitzfußprophylaxe und auch besseren Abschwellung in eine industriell hergestellten Walkerorthese sinnvoll.

Gerade bei rekonstruktiven OPs, Fersenbeinosteotomien oder Double-/Triple-Arthrodesen ist dies zur Reduktion der auf den Rückfußwirkenden (Scher-) Kräfte eine gute Option. Auch scheint die Abschwellung in einer Lagerungsorthese besser zu gelingen. Vorteile einer abnehmbaren Walkerorthese sind die Möglichkeit einfacherer Wundkontrollen durch leichtes Abnehmen und wieder Anlegen sowie ein hoher Komfort durch vollflächige Weichbettung der Fußsohle bei Möglichkeit des Einbringens einer Einlegesohle. Bei manchen Walkerorthesen ist die Sohle abnehmbar. Dies ist gerade beim Tragen als Lagerungsorthese im Bett hygienisch von Vorteil. Auch bieten Walkerorthesen einen guten Stoßschutz zur Verletzungsprophylaxe (Abb. 4).

Eine weitere Möglichkeit ist die Rückfußentlastung beispielsweise nach Fersenbeinfrakturen in einer Rückfußentlastenden Orthesen (Orthese nach Settmer-Münch).

Nach Achillessehnenverletzungen ist bei vielen Walkerorthesen die Möglichkeit einer standardisierten Spitzfußeinstellung gegeben – sei es durch die Einlage von Fersenkeilen oder durch Einstellen eines Gelenkes am Walker.

Bei sehr aufwendigen Mittel-/Rückfuß- und Sprunggelenksoperationen beispielsweise beim Hohlfuß mit komplexen Sehnentranspositionen oder nach Luxationsfrakturen am Fuß kann postoperativ auch eine Retention im Gips notwendig werden. Dies kann beispielsweise als abnehmbarer Kunststoffgips individuell durch gute Gipspfleger hergestellt werden. Vorteil des Gipses ist die individuelle Anpassung an die anatomischen Strukturen und eine geringere Bewegungsmöglichkeit des Fuß-/Sprunggelenkes wie dies im Walker durchaus der Fall ist.

In der nächsten Phase der Rehabilitation nach Erlauben der Vollbelastung ist oft eine orthopädieschuhtechnische Versorgung beispielsweise mit  Weichschaumeinlagenversorgung getragen in einem Sportschuh mit guter dämpfender Sohlenkonstruktion sinnvoll. Moderne Sportschuhe oder Walkingschuhe sind meist mit einer sehr guten Sohlenrolle und Pufferrollabsatz konzipiert (Abb. 5a, b).

Nach Rückfußoperationen wie komplexer Hohlfuß- oder Knickplattfußkorrektur oder posttraumatisch kann bei Bedarf auch ein orthopädischer Innenschuh in Kombination mit einer zurückgelegten Ballenrolle am Konfektionsschuh das OP-Ergebnis zuverlässig sichern. In manchen Fällen besteht auch postoperativ die Indikation zur einer dauerhaften orthopädischen Maßschuhversorgung.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die post-Operative Hilfsmittelversorgung das OP-Ergebnis sichern kann. Ziel ist eine schnelle Mobilisierung und Schutz des OP-Ergebnisses. Je nach operativem Eingriff stehen hier Verbandsschuhe,  Vorfußentlastungsschuhe, Walkerorthesen oder Gipsverbände meist in Kunststofftechnik zur Verfügung. Auch orthopädieschuhtechnische Maßnahmen wie individuelle Einlagenversorgungen, Zurichtungen am Konfektionsschuh, orthopädische Innenschuhe bis hin zum orthopädischen Schuh können zum gutem OP-Ergebnis
beitragen.

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Hartmut Stinus