Bei Hüftprothesen-Operationen liegt Deutschland in Europa im Spitzenfeld. Daran gemessen ist die Zahl der Behandlungsfehler gering. Trotzdem will die Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) dafür sorgen, dass Operieren noch sicherer und damit die Patientensicherheit weiter optimiert wird.
“Selbstverständlich ist die Null-Fehler-Behandlung Ziel jedes Arztes. Aber jede Operation ist ein komplizierter Prozess mit vielen Beteiligten, die nahtlos zusammenarbeiten müssen”, sagt Professor Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik des Bad Abbacher Klinikums und diesjähriger VSOU Kongresspräsident.
Intensive Abstimmung ist nötig!
Eine intensive Abstimmung im Team sorgt dafür, dass Fehler ausgeschlossen werden könnten. Vorhandene und verborgene bakterielle Infektionen im Körper müssen im Vorfeld sicher ausgeschlossen werden, gerade etwa beim Einsatz von Gelenkprothesen.
Die VSOU wolle ihre Mitglieder allerdings auch sensibilisieren, Patientenwünschen nach kontraproduktiven Über- und Maximalbehandlungen zu widersprechen. “Zunächst müssen alle sinnvollen konservativen Behandlungsmaßnahmen ausgeschöpft werden.”, hebt Grifka hervor.
Auch leichte Schmerzen in der Hüfte seien noch kein Grund für den Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. “Manche Patienten verlangen Maximalbehandlung, vergessen aber dabei, dass Kliniken kein Reparaturbetrieb mit Gelenkaustausch auf Bestellung sein können und sein wollen”, ergänzt er.
Die Verbesserung der Patientensicherheit werde auch Thema der Jahrestagung des VSOU in Baden-Baden im Frühjahr 2016 sein. ( Quelle ÄZ vom 29.12.2015 )