Ulm – Im TraumaNetzwerk Ulm kümmern sich insgesamt 12 Krankenhäuser gemeinsam um die optimale Versorgung Schwerverletzter in Ulm und Umgebung. Das von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zertifizierte Netzwerk wurde nun erneut durch unabhängige Experten geprüft und in seiner Versorgungsqualität bestätigt. Um die Behandlung schwerverletzter Patienten noch weiter zu verbessern, kommt in den Kliniken des Traumanetzwerks außerdem seit kurzem die Online-Plattform TKmed zum Einsatz.
Unter Federführung des Universitätsklinikums Ulm und des Bundeswehrkrankenhauses (BWK) Ulm schlossen sich 2008 vier lokale, sechs regionale und zwei überregionale Traumazentren im TraumaNetzwerk Ulm zusammen. Das gemeinsame Ziel: Verletzte in Ulm und Umgebung schneller und effizienter zu versorgen – egal wann und wo der Unfall passiert. Das Traumanetzwerk stellt bestimmte Standards in der Patientenversorgung und in den Abläufen sicher und regelt darüber hinaus, wo welche Patienten behandelt werden. So werden Unfallopfer ohne Umwege in die passende Klinik gebracht, was wertvolle Zeit spart.
Bestätigung der Versorgungsqualität durch die DGU
Die für die Zertifizierung notwendigen Qualitäts- und Versorgungsstandards hat die DGU im „Weißbuch Schwerverletztenversorgung“ festgehalten und überprüft deren Einhaltung in regelmäßigen Audits. Diese beinhalten einen digitalen Fragebogen und eine Begehung der Kliniken durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle der DGU. „Die Rezertifizierung des Traumanetzwerks Ulm beweist erneut, dass in der Region die Verletztenversorgung auf höchstem Niveau gewährleistet ist“, sagt Prof. Dr. Florian Gebhard, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Ulm und Sprecher des Traumanetzwerks.
Digitale Vernetzung mit TKmed
Um die Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks und die Behandlung schwerverletzter Patienten weiter zu verbessern, nutzen die Kliniken seit kurzem das teleradiologische System TKmed der DGU. Die Online-Plattform ermöglicht den digitalen Austausch von Röntgenaufnahmen, CT- und MRT-Bildern sowie Patientenbefunden und Arztbriefen via Internet. So kann sich eine behandelnde Klinik noch vor Eintreffen des Patienten mit dem bereits vorhandenen Bildmaterial und Befund auseinandersetzen und weitere Behandlungsschritte planen. Auch Zweitmeinungen oder Konsile von Spezialisten aus anderen Kliniken oder Praxen können mit TKmed eingeholt werden. „Durch das TraumaNetzwerk Ulm und den Einsatz von TKmed lässt sich bei der Behandlung von Unfallopfern wertvolle Zeit sparen – das kann im Ernstfall über Leben und Tod eines Patienten entscheiden“, so Gebhard.
Die Initiative TraumaNetzwerk DGU
Das TraumaNetzwerk Ulm ist eines von insgesamt 52 von der DGU zertifizierten Traumanetzwerken. Innerhalb dieser Netzwerke sind gegenwärtig 615 Kliniken aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg, Belgien und der Niederlande organisiert. Die im Jahr 2008 ins Leben gerufene Initiative verfolgt das Ziel, eine einheitlich hohe Behandlungsqualität zu sichern und durch die regionale Vernetzung für eine noch schnellere und effizientere Versorgung von schwerverletzten Patienten zu sorgen. Das Zertifikat der DGU ist jeweils für drei Jahre gültig.
Quelle: Universitätsklinikum Ulm/TraumaNetzwerk DGU
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