Entbudgetierung in der ambulanten Versorgung umsetzen
Etwa 20 Prozent aller ambulant erbrachten fachärztlichen Leistungen werden den Vertragsärzten nicht vergütet. Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) fordert deshalb, die bestehende Budgetierung in der vertragsärztlichen Versorgung aufzuheben. Als Einstieg in eine Entbudgetierung hält der SpiFa sein im Juni 2017 vorgelegtes Konzept für geeignet. Danach würden alle relevanten Betreuungs- und Koordinationsleistungen sowie die Leistungen, die die Abrechnung der pauschalierten fachärztlichen Grundvergütung (PFG) nicht verhindern, gesamthaft in die Extrabudgetäre Gesamtvergütung (EGV) überführt. Dabei müsse gesichert sein, dass die gesetzlichen Krankenkassen wie gesetzlich vorgesehen auf Dauer das Morbiditätsrisiko übernehmen.
Kritik an der Erhöhung der Mindestsprechstundenzeit
Die durch den GKV-Spitzenverband ins Spiel gebrachte und daraufhin in den Koalitionsvertrag aufgenommene Erhöhung des Mindestsprechstundenangebots für die niedergelassenen Vertragsärzte löst kein Problem der Versorgung, kritisiert der SpiFa weiterhin: . „Wir lehnen diese pauschale Erhöhung um 25 Prozent grundlegend ab. Dieser Eingriff stellt die gemeinsame Selbstverwaltung grundsätzlich in Frage. Wenn nicht mehr die Vertragspartner über die gemeinsam gefundenen Vertragsinhalte entscheiden, sollte man das System nicht mehr Selbstverwaltung nennen, sondern vielmehr von Staatsverwaltung sprechen“, so der SpiFa-Vorstandsvorsitzende Dr. Dirk Heinrich.
Weitere Themen der SpiFa-Tagung: https://www.spifa.de/fruejahrsklausur-spifa-koav