München/Berlin – Die Zufriedenheit von Patienten mit ihren Orthopäden ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von knapp 125.000 Online-Bewertungen, die in den letzten vier Jahren auf dem Arztempfehlungsportal jameda veröffentlicht wurden. So vergaben Patienten für die Zufriedenheit mit ihren Orthopäden im Jahr 2015 auf einer Schulnotenskala von 1 bis 6 noch eine Durchschnittsnote von 2,07. Im Jahr 2018 bewerteten sie ihre Ärzte mit der Note 1,96. Damit liegen die Orthopäden jedoch weiterhin unter dem bundesweiten Durchschnitt von 1,77, der über alle Fachgruppen hinweg erhoben wurde.
Vor allem hinsichtlich des Vertrauensverhältnisses sind aus Patientensicht Verbesserungen zu verzeichnen: Im Jahr 2018 bewerteten Patienten dieses mit der Note 2,0 im Vergleich zu einer 2,12 im Jahr 2015. Und auch in Bezug auf die Zeit, die sich Orthopäden für ihre Patienten nehmen, konnten die Mediziner punkten. Im Durchschnitt vergaben Patienten hierfür 2018 die Note 2,02, im Jahr 2015 nur die Note 2,15.
Terminmanagement aus Patientensicht noch ausbaufähig
Verbesserungsbedarf besteht aus Patientensicht nach wie vor hinsichtlich der Wartezeit in Orthopädiepraxen. Mit einer Note von 2,20 liegen orthopädische Praxen hierbei unter dem bundesweiten Durchschnitt von 1,99. Ähnlich beurteilen Patienten auch die Wartezeit auf einen Termin: Während diese über alle Fachgruppen hinweg mit einer 1,83 bewertet wird, vergeben Orthopädiepatienten nur eine durchschnittliche Note von 2,04. Um die Zufriedenheit ihrer Patienten diesbezüglich zu erhöhen, könnten Orthopäden demnach ihr Terminmanagement und somit auch die Wartezeiten optimieren.
Online-Terminvergabe steigert Patientenzufriedenheit
Auffallend ist, dass Patienten, deren Ärzte eine Online-Terminvergabe anbieten, insgesamt und insbesondere in Bezug auf das Zeitmanagement der Praxen zufriedener sind. Auch bei Orthopäden lässt sich dieser Trend deutlich erkennen: Orthopäden mit einer Online-Terminvergabe erhalten von ihren Patienten durchschnittlich die äußerst gute Gesamtnote 1,49. Ihre Kollegen, die dieses Angebot nicht zur Verfügung stellen, werden hingegen nur mit einer 2,04 bewertet. Insbesondere mit der Wartezeit auf einen Termin scheinen Orthopädiepatienten dann zufriedener zu sein, wenn die Möglichkeit zur Online-Buchung besteht (1,58 bzw. 2,07). Dies könnte damit zusammenhängen, dass Patienten bei Ärzten, die ihre Termine online zur Buchung anbieten, sofort sehen können, wann der nächste Termin frei ist.
Orthinform–Digitalisierungsangebote: Kostenfrei testen
Die digitale Terminbuchung mit nur einem Klick ist nicht nur für den Patienten ein hilfreiches Mittel, um jederzeit schnell und einfach einen Arzttermin zu vereinbaren. Auch für den Arzt und sein Praxispersonal bildet ein Online-Buchungssystem einen erheblichen Zugewinn für ein effektiveres Praxismanagement.
Das BVOU-Patientenportal Orthinform bietet Patienten neben einer fundierten Informationsplattform mittels der Arzt- und Kliniksuche die Möglichkeit, einen geeigneten Spezialisten in ihrer Nähe zu finden und auch unmittelbar online einen Termin zu vereinbaren. Den dafür notwendigen Button können BVOU-Mitglieder über die Websoftware samedi schnell und einfach in ihr Profil integrieren.
Mit samedi bieten bereits über 500 Orthopäden und Unfallchirurgen ihren Patienten eine verbindliche 24/7 Online-Terminbuchung und SMS-Terminerinnerungen. BVOU-Mitglieder erhalten ein exklusives Kennenlern-Angebot: Das BASIC-Paket erhält man im ersten Jahr kostenlos.
Den Gemeinschaftsgedanken leben
Der Auf- und Ausbau des Patienteninformations- und Arztsuchportals Orthinform ist dem Vorstand des BVOU und dem Projektteam um Dr. Angela Moewes ein großes Anliegen. Mit Orthinform will der Berufsverband nach innen den Gemeinschaftsgedanken in O&U leben („Das WIR der starken Individuen“) und nach außen die Themenführerschaft im Internet zu Fragen rund um Gesundheit und Erkrankungen des Bewegungsapparates übernehmen.
Leserbrief zur Patientenzufriedenheits-Statistik
In die aktuelle Debatte um das Arztsuch- und Bewertungsportal Jameda sind viele Facharztgruppen involviert. Sie schreiben auch dem BVOU, wie ein Leserbrief von Dr. Peter Gorenflos zeigt, Gesichts- und Kieferchirurg in Berlin:
„In dem Link ‘Pressecenter, Die Medien über Jameda’ wirbt das Portal mit Ihrem Artikel, denn mit dieser Publikation erscheint man seriös und erweckt den Eindruck großer Akzeptanz bei der Ärzteschaft und in der Öffentlichkeit. Natürlich schmeichelt das einer Facharztgruppe, wenn die Aussage, dass die Patientenzufriedenheit steigt, auch noch statistisch untermauert wird.
Ein wichtiger Aspekt bleibt dabei aber völlig unberücksichtigt. Der ZEIT-Artikel vom 18. Januar diesen Jahres und beliebige Stichproben beweisen, dass zahlende Ärzte bei Jameda besser abschneiden, als zwangsrekrutierte Kollegen, die sich laut Jameda und entgegen des Urteils des BGH vom Februar dem Portal nicht entziehen dürfen. Bewertungsdurchschnitte zu manipulieren, indem man Negativ-Bewertungen bei Kunden blockiert und bei Nicht-Kunden durchwinkt, ist die einfachste Sache der Welt, denn es liegt alleine im Ermessen des Portalbetreibers, ob der äußerst dehnbare Sachverhalt einer Schmähkritik oder Tatsachenbehauptung vorliegt, beides obsolet. Jetzt werden die zwangsrekrutierten Kollegen unter Druck gesetzt, Jameda-Kunde zu werden, um eine Rufschädigung zu vermeiden, ein klarer Fall digitaler ‘Schutzgelderpressung’, wie das die Rechtsanwältin der Kölner Dermatologin Astrid Eichhorn formulierte.
Die Statistik von Jameda in Sachen Patientenzufriedenheit, die in den letzten vier Jahren angeblich zugenommen habe, wirft also die entscheidende Frage auf: wie viele Orthopäden haben dem Erpressungsdruck des Portals in den letzten vier Jahren nachgegeben, denn von den Kammern werden sie ja im Stich gelassen. In dem Augenblick, wo sie Jameda-Kunden werden, verbessern sich die Bewertungs-Durchschnitte ganz von alleine, dafür zahlt man in Wirklichkeit und jeder Kollege weiß das auch! In gewisser Weise ist das verzeihlich, da sich die Kammern seit 10 Jahren Jameda gegenüber erklärungsbedürftiger Weise merkwürdig permissiv verhalten. Aber es ist der falsche Weg, denn sobald man Kunde ist, übervorteilt man seine Kollegen, die sich weigern, sich von schlechten Bewertungen freizukaufen, also auf ihrer Integrität bestehen. Besser wäre es, den Kammern Druck zu machen, damit sie gegen Jameda juristisch vorgehen.
Die eigentliche Frage lautet also nicht, ob die Patienten im genannten Zeitraum zufriedener geworden sind, sondern wie viele Orthopäden in diesem Zeitraum Jameda-Kunde geworden sind. Das statistische Ergebnis ist nämlich exakt das gleiche nur hätten wir es einmal mit der Verbesserung des Rufes der Facharzt-Gruppe zu tun, z.B. Dank verbesserter Qualität, bei der anderen – wahrscheinlicheren – Variante, mit der zunehmenden Kapitulation vor einem Portal, das immer stärker unter öffentlichen Druck gerät, wegen des schwerwiegenden und wohlbegründeten Verdachts, sein Geschäftsmodell auf unlauterem Wettbewerb zu begründen.“
Quellen: jameda, samedi