Berlin – Das Werk „Das Sportlerknie“ sei, so die Aussage der renommierten Sportmediziner und Herausgeber (Prof. Dr. Martin Engelhardt aus Osnabrück, Dr. Casper Grimm aus Osnabrück und Prof. Dr. Stefan Nehrer aus Krems an der Donau), ein Buch, welches sich als Nachschlagewerk wie auch für die Ausbildung jüngerer Kollegen geeignet sei. Es thematisiere die wichtigsten Verletzungen, Fehlbelastungen und überlastungsschäden des Kniegelenkes.
Auf 255 Seiten wird die komplexe Thematik mit Hilfe von mehr als 200 farbigen Abbildungen dargestellt. Es begrenzt sich offenbar bewusst auf jene Pathologien, welche dem Behandler in Praxis und Klinik gehäuft begegnen werden und als „wahre Pathologien“ zu bewerten sind. Die Gliederung des Buches ist übersichtlich. Der Abschnitt Diagnostik besticht insbesondere durch die hervorragenden Abbildung von Herrn Prof. Dr. Breitenseher, wie sie der ein oder andere Leser gewiss aus den MR-Trainern dieses Autors gewohnt sein dürfte. Das Kapitel hinsichtlich der Sonografie erscheint, im Vergleich mit der vorhandenen Literatur aus Orthopädie und Unfallchirurgie, zunächst überdurchschnittlich lang. Dies ist ausgesprochen erfreulich und sollte den Leser motivieren dieser wertvollen Untersuchung ein höheres Gewicht beizumessen.
Insgesamt bleibt das Buch in seinen anatomischen Bezeichnungen nicht immer korrekt. Bei Betrachtung der Kapitel zu den einzelnen Überlastungsschäden und Verletzungen fallen sehr gut gegliederte Kapitel mit positiv übersichtlichem Umfang auf. Bei einzelnen Verletzungen fällt dem Leser jedoch auf, dass die Nachbehandlungsschemata doch mitunter sehr kurz und wenig dezidiert ausfallen. Im Weiteren folgt ein Kapitel zu sportartspezifischen Aspekten, welches von einzelnen Verbandsärzten geschrieben wurde.
Unter Berücksichtigung des Buches „Sportverletzungen – GOTS Manual“, welches ebenfalls von Prof. Dr. Engelhardt herausgegeben wurde, könnte der Leser meinen, dass es sich um eine Wiederholung, herausgegebeben unter einem anderen Verlag, sein könnte. Doch weit gefehlt. Resümierend möchte ich sagen, dass dies ein Buch ist, welches meines Erachtens als empfehlenswert zu betrachten ist. Durchaus eigent es sich als Nachschlagewerk, gleichwohl der Leser nicht alle erforderlichen Informationen finden wird, welche man nach dem Lesen des Titels und des Vorwortes erwartet.
Autor der Rezension:
Dr. med. David Merschin
Helios Klinikum Bad Saarow