Osteoporose ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch eine verringerte Knochendichte und erhöhte Fragilität gekennzeichnet ist. Die neue DVO-Leitlinie 2023 zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern stellt ein wichtiges Instrument zur Verbesserung der Behandlung dieser Erkrankung dar. Mit der hohen wissenschaftlichen Qualitätsstufe S3 bietet sie eine fundierte Grundlage für klinische Entscheidungen.
Die Leitlinien der AWMF sind in Deutschland fest etabliert, um wissenschaftliche Evidenz zur Diagnostik und Therapie zu gewährleisten. Insbesondere die Leitlinie zur Osteoporose, nun als DVO-Leitlinie 2023 aktualisiert, umfasst die Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und Männern. Diese Leitlinie wurde durch die AWMF moderiert und in Form einer S3-Leitlinie konsentiert, was ihr die höchste wissenschaftliche Qualitätsstufe verleiht. Aufgrund neuester Erkenntnisse zu modernen osteoanabolen Präparaten für Hochrisikopatienten haben sich die Therapieempfehlungen verändert.
Präzisere Risikoberechnung
Die individuelle Risikoberechnung ist nun deutlich präziser. Tabellen zur Berechnung des individuellen Risikos sind in den Leitlinien hinterlegt und wurden umfangreich anhand neuerer Studienergebnisse überarbeitet. Die App des BVOU zur Einschätzung des Osteoporoserisikos erweist sich als wertvolle Unterstützung im Praxisalltag. Damit können Hochrisikopatienten vermehrt identifiziert werden, was durch die empfohlenen osteoanabolen Therapien jedoch zu einer Kostensteigerung führt.
Empfehlung zur leitliniengerechten Verordnung
Wir empfehlen eine leitliniengerechte Verordnung und präzise Dokumentation. Aufgrund der gehäuften Identifikation von Risikopatienten und der damit verbundenen Kostensteigerungen durch osteoanabole Therapieoptionen, herrscht unter Ärzten die Sorge vor einem erhöhten Regressrisiko. Eine genaue Dokumentation kann jedoch durch die DVO-Leitlinie 2023 die eingeleitete Therapie gut begründen. Diese Transparenz ermöglicht es den Kostenträgern, die Kostensteigerungen nachzuvollziehen, was in den Folgejahren zu einer Anpassung der Arzneimittelbudgets führen sollte.
Der BVOU unterstützt die Patientenversorgung mit Hilfestellungen, wie der kostenfreien App zur Risikoeinschätzung von Osteoporose, sowie Empfehlungen zur Dokumentation der Risikofaktoren, welche im Mitgliederbereich als ICD-10 Codes hinterlegt sind.
Prof. Dr. Andreas Kurt, Dr. Angela Moewes