Vor allem die Öffnung der Krankenhäuser für fachärztliche ambulante Leistungen sei ein „echter Hammer“ gewesen. „In dieser Form kann das Gesetz nicht bleiben“, so Vogel, der einer von drei Kongresspräsidenten des am Dienstag (22. Oktober) beginnenden Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) in Berlin ist.
Gut 8.000 Orthopäden und Unfallchirurgen aus Krankenhäusern und aus Praxen würden zum Kongress wieder erwartet, so Vogel. Seine Erwartung: Das Thema Klinikreform werde in vielen Veranstaltungen heiß diskutiert werden. Und nicht nur diese Reform: Auch das Thema Ambulantisierung könnte neben den medizinischen „Hot Topics“ in den Vordergrund rücken, nachdem jetzt erste Erfahrungen mit ambulanten Operationen gemacht worden seien, die über Hybrid-DRG abgerechnet werden, wie Vogel im Podcast berichtet.
Bei der Ambulantisierung, so Vogel weiter, hinke Deutschland der Entwicklung in vergleichbaren Ländern hinterher. Er warnt aber davor, diese jetzt mit der Brechstange umzusetzen. Die erforderlichen Op-Kapazitäten müssten dafür aufgebaut werden, und es müssten auch genügend Fachärzte in Praxen arbeiten, damit die Wartezeiten nicht immer länger würden. Die Krankenhausreform führe zu einer weiteren Zentralisierung, es dürfe darüber aber nicht passieren, dass darüber die Versorgung in der Fläche weiter ausblute.
Im Gespräch berichtet Vogel über die ersten Erfahrungen in der Orthopädie mit den Hybrid-DRG und über die Probleme mit der Abrechnung, weil die Implantatkosten in die Hybrid-DRG inkludiert seien, was am Ende dazu führen könne, dass der Versorgungsstandard absinke, etwa, wenn Schrauben statt Platten als Implantate in der Fußchirurgie verwendet würden.
Nicht zuletzt berichtet Vogel auch kurz über die medizinischen Schwerpunkte des Kongresses und die neuen Möglichkeiten der KI und der Virtual Reality unter anderem für die Ausbildung, aber auch für die wissenschaftliche Publizistik. Der DKOU läuft noch bis zum 25. Oktober.
Quelle: aerztezeitung.de