Berlin – Im Herbst treten Dr. Daniel Peukert und Dr. Claudio Freimark zur Wahl für die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin an. Im Interview berichten sie über ihre Expertise, Pläne und Forderungen an die Politik.
Herr Dr. Freimark und Herr Dr. Peukert, welche Erfahrungen können Sie als Kandidaten einbringen?
Dr. Claudio Freimark: Als amtierender Vorsitzender des Facharztausschusses konnte ich viele Ideen und Änderungen für uns Fachärzte in der KV Berlin durchsetzen. Im HVA (Honorarverteilungsausschuss) kann ich meine fachliche Expertise einbringen und passe auf, dass man nicht den Honorartopf der Orthopäden beschneidet, was sicher viele Fachgruppen gerne sehen würden.
Dr. Daniel Peukert: Seit meinem Studium sammle ich Erfahrungen in der Berufspolitik. Nach meiner ersten Legislaturperiode in der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin möchte ich mich hier auch weiter für unsere Kolleginnen und Kollegen engagieren.
Welche Themen möchten Sie in nächster Zeit vorantreiben?
Dr. Peukert: Themen für die nächste Legislaturperiode sind aus meiner Sicht die Weiterentwicklung der TI hin zu einer anwenderfreundlichen Softwarelösung mit einem klaren Mehrwert für uns Ärzte. Auch muss endlich Bewegung in die beiden DMPs Osteoporose und Wirbelsäule kommen.
Nach der Entbudgetierung der Hausärzte sollten wir die Entbudgetierung auch für alle Fachärzte einfordern.
Dr. Freimark: Dem kann ich mich nur anschließen. Wir Orthopäden und Unfallchirurgen müssen wie auch schon in dieser Legislaturperiode immer wieder auf die Belange unserer Fachgruppe aufmerksam machen. Ansonsten geht unser Fach zwischen den Hausärzten und Psycho-Gruppen unter.
Glücklicherweise ist O und U gleich mehrfach in der Vertreterversammlung vertreten – Welchen Vorteil hat das Fach und was liegt Ihnen besonders für Ihren Fachbereich am Herzen?
Dr. Peukert: Dass wir in dieser Legislaturperiode drei Kollegen aus dem Bereich O+U sind – Dank guter Kooperation mit Dr. Volker Lacher – ist wirklich ein Glück. Gerade frisch niedergelassen und neu in der KV-Welt hat das sicher sehr geholfen hier seinen Weg zu finden. Auch für die Themen unseres Berufsverbandes konnten wir durch unser Stimmengewicht zumindest immer Gehör finden. Das spannende an unserem Fach ist, dass wir neben den operativen Möglichkeiten auch ein weites konservatives Spektrum anbieten. Hier wünsche ich mir für die konservative Tätigkeit eine Stärkung und auch bessere finanzielle Ausstattung um diesen Bereich auch in Zukunft für die nachfolgenden Kollegen attraktiv zu halten.
Dr. Freimark: Wir müssen den anderen Fachgruppen immer wieder zeigen, dass wir Orthopäden die Ärzte mit den meisten Spezialisierungen und Zusatzqualifikationen sind. Und diese sollen adäquat vergütet werden!
Herr Dr. Freimark und Herr Dr. Peukert, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Janosch Kuno, Pressearbeit.