Wiesbaden – In der orthopädischen Gemeinschaftspraxis an der HELIOS-Aukamm-Klinik in Wiesbaden erfolgt bereits seit den 70er Jahren die Versorgung von orthopädischen, rheumatologischen und sportverletzten Patienten auf höchstem fachlichen und technischen Niveau. Im Bereich der differenzierten Diagnostik setzt die Klinik seit mehr als sechs Jahren auf das SCS MedSeries H22 DVT.
Herr Dr. Preis, wie haben Sie das SCS MedSeries H22 DVT in Ihren Praxisalltag integriert?
DVT-Untersuchungen gehören mittlerweile seit 6 Jahren zu unserem Praxisalltag und sind aus unserer diagnostischen Kette bei Gelenkerkrankungen nicht mehr wegzudenken. Nach der entsprechenden Untersuchung des Patienten – mit Sichtung seiner Unterlagen und der vorhandenen bildgebenden Diagnostik, wie konventionelle Röntgenbilder, Szintigraphien oder MRT – besteht häufig die rechtfertigende Indikation für eine DVT-Untersuchung.
Diese wird über unsere Praxissoftware angemeldet. Im Anschluss erfolgt der entsprechende Datenaustausch mit dem DVT, da das Gerät komplett in die Praxissoftware integriert ist. Unser unterwiesenes Praxispersonal führt die definierte Untersuchung durch. Etwa fünf Minuten nach der Aufnahme stehen die Bilder bereits im Praxisnetzwerk zur Verfügung. In Anwesenheit des Patienten betrachten wir gemeinsam die DVT-Bilder und befunden und erläutern diese in unseren Untersuchungszimmern. Die reine DVT-Aufnahme bedeutet im Alltag keinen wesentlichen Unterschied im Ablauf bezüglich Zeit und Aufwand gegenüber einer normalen Röntgenuntersuchung.
Was ist für Sie persönlich der wichtigste Vorteil eines DVTs gegenüber den allgemein bildgebenden Verfahren – wie dem CT, dem MRT oder dem 2-D-Projektionsröntgen?
Der größte Nutzen ist mit Abstand die direkte Verfügbarkeit der DVT-Aufnahme. Bei der Betrachtung der Bilder bin ich nicht auf festgelegte Schnitte des Radiologen angewiesen, sondern definiere selbst die zu betrachtenden Ebenen mit der entsprechenden Dokumentation der relevanten Befunde. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Klinik und Befundung. Zum anderen sind wir in der Lage aus dem Datensatz virtuelle Röntgenbilder in allen gewünschten Ebenen zu erstellen – ohne den Patienten einer weiteren Strahlenbelastung auszusetzen.
Mittels Kontrastmittelapplikation bekommen wir zusätzliche Informationen hinsichtlich der intraartikulären Befunde. Der größte Vorteil gegenüber allen anderen Schnittbildverfahren ist die Erstellung der Bilder unter Belastung des Gelenks. Hier werden klinisch relevante Befunde eindeutig darstellbar und für den Patienten visualisierbar.
Als Fuß-Spezialist, für welche Indikationsstellungen nutzen Sie das DVT in Ihrer Praxis?
Grundsätzlich werden alle Aufnahmen unter Belastung erstellt. Wir können hier mit nur einer einzigen Untersuchung eine Vielzahl der für die Diagnostik relevanten Ebenen abbilden. Neben der Diagnostik der gesamten Vorfußpathologien, kommt die DVT-Untersuchung bei der Beurteilung des Rückfußes routinemäßig zum Einsatz. Bei der Arthrose des OSGs und im Rahmen der OSG-TEP-Planung ist neben der Beurteilung des Bone-Stocks, die Position des Mittel- und Rückfußes von Bedeutung. Alle Fragestellungen der knöchernen Veränderungen wie aseptischen Knochennekrosen, osteochondralen Läsionen, Coalitio, und natürlich Frakturen, werden durch nur eine DVT-Untersuchung abgeklärt.
Im klinischen Verlauf ist hier die Möglichkeit der Kontrolle von knöchernen Konsolidierungen nach Arthrodesen, Osteosynthesen oder Osteointegration von Prothesen möglich. Dies wird erst durch die extreme Reduktion der Metallartefakte der Implantate möglich. Auch ermöglicht es die Beurteilung implantierter Prothesen der untersuchbaren Gelenke bezüglich Stellung und Position – wenn nötig unter Belastung, um hier nur einige der relevanten klinischen Anwendungen aufzulisten.
Und wie profitiert Ihre Praxis von der DVT-Technologie, seitdem Sie diese eingeführt haben?
Für uns als Praxis ist das Angebot der DVT-Diagnostik insbesondere eine hervorragende Darstellung unserer medizinischen Kompetenz, denn die 3-D-Bildgebung wird direkt durch uns durchgeführt und auch beurteilt. Immer nach dem Motto: Alles aus einer Hand, ob konservativer oder operativer Patient.
Durch die direkte Demonstration und Besprechung der Aufnahmen vor Ort und gemeinsam mit dem Patienten gelingt eine wesentlich bessere Darstellung der Pathologie und Erläuterung der notwendigen Maßnahmen. Dies schafft Vertrauen.