Karlsruhe – Per Rundschreiben bittet BVOU-Präsident Dr. Johannes Flechtenmacher um Hilfe für die Hochwasser Opfer und kündigt Spende aus Verbandsgeldern an.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die verheerenden Überschwemmungen der letzten Tage in mehreren Bundesländern haben existenzielles sowie physisches Leid bei vielen Betroffenen verursacht, deren ganzes Ausmaß auch jetzt noch nicht überschaubar ist. Der Starkregen und die Überflutungen haben dabei zudem zahlreiche Menschenleben gefordert.
Als regional gut vernetzter Verband in allen Teilen unseres Landes, möchten wir das Thema Hochwasserkatastrophe im BVOU aufgreifen und diese Vernetzung für einen guten und dienlichen Zweck nutzen, denn wir alle haben gerade das Bedürfnis nicht nur tatenlos zusehen zu wollen bei dieser nie zuvor dagewesenen Naturkatastrophe.
Deshalb bitte ich Sie mit dieser Mail um Unterstützung der Hochwasseropfer. Als geschäftsführender Vorstand haben wir entschlossen die Aktion Deutschland Hilft zu empfehlen. Spenden können Sie auf der Internetplattform Betterplace, hier haben wir eine Seite für die Mitglieder des BVOU eingerichtet, die Spenden werden über die Plattform direkt an die genannte Organisation weitergeleitet und Sie erhalten nach Abschluss direkt Ihre Spendenquittung:
Zur Organisation: Bei Aktion Deutschland Hilft hat Bundesminister Heiko Maas vor drei Jahren den Vorsitz übernommen, Schirmherr ist der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler. Vorstandsvorsitzende ist Edith Wallmeier vom Arbeiter-Samariter-Bund.
Gerne können und sollen natürlich auch alle anderen Hilfsorganisationen oder lokale Organisationen unterstützt werden, die Ihnen am Herzen liegen. Entscheiden Sie sich also für eine andere Organisation, so würden wir uns freuen, wenn Sie uns über die Höhe der Spende in Kenntnis setzen (bitte Nachricht an rebecca.neukamp@bvou.net). Der BVOU wird aus Verbandsgelder ebenfalls 1000€ spenden.
Wir danken Ihnen bereits jetzt für Ihre Mithilfe und Ihren geschätzten Einsatz in dieser Sache!
Berlin/Euskirchen – Die verheerenden Überschwemmungen der letzten Tage in mehreren Bundesländern hat existenzielles sowie physisches Leid bei vielen Betroffenen verursacht. Der Starkregen und die Überflutungen haben dabei zahlreiche Menschenleben gefordert – so auch in Euskirchen in Nordrhein-Westfalen. Der Ort ist von dem Unwetter der vergangenen Tage stark betroffen. Dr. Steffen Hartmann ist in Euskirchen niedergelassen. Im Interview schildert der Orthopäde, wie er die letzten Tage erlebt hat.
Wie würden Sie die aktuelle Lage in Euskirchen beschreiben? Dr. Steffen Hartmann: Die aktuelle Lage in Euskirchen würde ich als relativ stabil bezeichnen. Die Aufräumarbeiten laufen im vollen Gange. Überall liegt noch der Müll vor den Häusern. Viele Straßen sind noch gesperrt und ein Großteil der Geschäfte bleiben geschlossen.
Wie haben Sie den Beginn der Flutkatastrophe erlebt? Wo waren Sie zu dem Zeitpunkt? Dr. Hartmann: Ich persönlich war zu Hause, als das Hochwasser begann. Ein Teil unseres Kellers war überflutet, aber es ist kein großer Schaden entstanden. In meinem Wohnort Kommern waren aber leider erneut, nach 2016, mehrere Familien betroffen. Viele Menschen haben erneut alles verloren. Donnerstag morgens [15.7.] bin ich früh um 6:00 Uhr nach Euskirchen zur Praxis gefahren. Es war schon kaum möglich, in die Stadt zu kommen. Die ansonsten kleinen Bäche Erft und Veybach hatten sich in Sturzbäche verwandelt. Es kamen mir Autos und Gegenstände entgegen geschwommen.
Inwiefern ist Ihre Arztpraxis von der Katastrophe betroffen? Dr. Hartmann: Der Großteil unserer Praxisräume blieb glücklicherweise verschont. Der rückwärtige Parkplatz, der an den Veybach angrenzt, war komplett übergeflutet. Hier schwamm Müll und ein Wohnwagen herum. Das Untergeschoss unserer Praxis, das den Gesellschaftsraum, das Badezimmer und den Aktenraum beherbergt, war mit Wasser, Matsch und Diesel/Heizöl kniehoch geflutet.
Halten Sie den Praxisbetrieb aufrecht? Wenn ja, wie? Dr. Hartmann: Unsere Mitarbeiterinnen haben es erst nicht geschafft nach Euskirchen in die Praxis zu kommen. Sie waren auch teilweise direkt von der Flut betroffen. Ab dem späten Vormittag war schließlich die Kernmannschaft zusammen und wir konnten die beschädigten Räume leerräumen. Donnerstag und Freitag haben wir praktisch damit verbracht, die Räume halbwegs nutzbar zu machen.
Aktuell halten wir den Praxisbetrieb aufrecht, müssen aber ohne Telefon und Internet auskommen. Wir können auch keinen Kontakt zu Kollegen aufbauen, um gegebenenfalls ein Versorgungsnetz aufzubauen.
Patienten, die in die Praxis kommen, werden selbstverständlich auch behandelt. Viele kommen aber nicht, da sie verunsichert sind, keinen Kontakt aufnehmen können oder durch eigene Aufräumarbeiten zu sehr eingespannt sind.
Im Vergleich zu anderen Euskirchenern haben wir aber großes Glück gehabt. Es sind ja leider auch einige Tote zu verzeichnen und viele haben ihre Existenz verloren.
Herr Dr. Hartmann, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute in dieser schweren Zeit.
Das Interview führte Janosch Kuno, BVOU-Pressearbeit.
Hochwasser: Hartmannbund begrüßt schnelle Reaktion vor Ort
Der Hartmannbund hat die schnelle Reaktion der Kassenärztlichen Vereinigungen in den von der Hochwasser-Katastrophe schwer betroffenen Regionen, insbesondere in Nordrhein und Rheinland-Pfalz, gewürdigt. „Inzwischen zeichnet sich immer deutlicher auch das Ausmaß der Beeinträchtigung der Strukturen der ambulanten Versorgung ab. Deshalb begrüßen wir es, dass die KVen sowohl die akute Sicherstellung der Patientenversorgung im Auge haben, als auch die teils erheblichen unmittelbaren Auswirkungen auf die betroffenen sowie die aushelfenden Praxen“, heißt es in einer Erklärung des Hartmannbund-Vorstandes. Mit Blick auf die Versorgung der Bevölkerung komme es nun vor allem darauf an, die in Aussicht gestellten Sofortmaßnahmen – wie z. B. die kurzfristige und unbürokratische Möglichkeit von Praxisverlegungen, die Vermittlung von Übergangsräumlichkeiten oder etwa die Bereitstellung von Praxisausstattung – so zügig wie möglich umzusetzen.
Für die wirtschaftliche Situation der Praxen sei die Weiterzahlung der gerade jetzt unverzichtbaren Abschlagszahlungen unbedingt sicherzustellen. Auch die Gewährung von nachteilsfreien Fallzahl- und Mengenausweitungen für jene Praxen, die nun Patientinnen und Patienten der betroffenen Praxen mitversorgen, sei ein wichtiger Schritt. Der Hartmannbund setzt außerdem auf einen großzügigen Umgang mit den Folgen des Ausfalls von Infrastruktur. Viele Praxen seien beispielsweise wegen erheblicher Störungen der Telekommunikation teilweise nur eingeschränkt handlungsfähig. Dies betreffe unter anderem Abrechnungsprobleme und den aktuell nicht vorhandenen Anschluss an die Telematik-Infrastruktur.
Berlin – Die Allianz Deutscher Ärzteverbände nimmt zu den Positionspapieren des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen und des AOK Bundesverbands Stellung und erteilt den geplanten Leistungskürzungen für Patienten eine Absage.
Mitten in der Hochphase des politischen Wettbewerbs mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 haben sich sowohl der GKV-Spitzenverband als auch der AOK Bundesverband deutlich für die Einführung von Leistungskürzungen für Versicherte und Patienten ausgesprochen. Nichts Anderes ist es, wenn man fordert, die mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) begonnene Entbudgetierung ärztlicher Leistungen in der ambulanten Versorgung wieder zurückzunehmen. Die Einen sprechen davon, dass nur so die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu sichern sei, die Anderen schreiben provokant über ihre Forderung „Neue Nähe in der Versorgung“.
„Die Äußerungen der Krankenkassen müssen sich die Versicherten und Patienten auf der Zunge zergehen lassen. Bei der Zuweisung neuer Aufgaben an Ärztinnen und Ärzte sind die Krankenkassen immer vorn und lautstark dabei. Wenn es dann aber darum geht, auch für diese geforderten Leistungen zu bezahlen, wird geknausert, getrickst und nach Budgetierung gerufen. Man will Alles und jede Leistung haben, bezahlen jedoch nicht. Wenn die gesetzlichen Krankenkassen eine Ausgabenbegrenzung bei sich durch starre Budgets wollen, dann sollten sie ihren Versicherten auch selbst sagen, welche Leistungen sie für die Beitragszahler nicht mehr vorsehen werden. Es ist nicht die Aufgabe der Ärztinnen und Ärzte, dem konkret betroffenen Patienten den Sparwillen seiner gesetzlichen Krankenkasse zu erklären.“, so Dr. med. Dirk Heinrich, Sprecher der Allianz Deutscher Ärzteverbände und Vorstandsvorsitzender des Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) zu den Vorschlägen.
Heinrich weiter: „Zur Begründung für die Leistungskürzung durch Budgetierung werden Argumente angeführt, die einen nur den Kopf schütteln lassen. Unter anderem wird behauptet, dass die gesetzgeberischen Maßnahmen aus dem Jahr 2019 kaum Versorgungsverbesserungen erzielt hätten. Dabei trat das TSVG erst im Mai 2019 als Gesetz in Kraft, seit Januar 2020 befindet sich das deutsche Gesundheitswesen bekanntermaßen im Dauerstress der Corona-Pandemie. Es ist daher bemerkenswert, wie die gesetzlichen Krankenkassen bereits heute beurteilen können, dass es keine Versorgungsverbesserungen gegeben hat. Nach unserer Meinung ist dies billige Stimmungsmache zur Bundestagswahl aus den Pressebüros der Krankenkassen in Berlin-Mitte.“
Die in der Allianz Deutscher Ärzteverbände organisierten Verbände erklären, dass sie den Forderungen der Krankenkassen gemeinsam und entschieden entgegentreten werden. Finanzdefizite der gesetzlichen Krankenkassen durch unbezahlte Mehrarbeit von Ärztinnen und Ärzten sowie des Praxispersonals ausgleichen zu wollen, macht die Leistungsfeindlichkeit im Denken der gesetzlichen Krankenversicherung deutlich. Es ist und bleibt die klare Forderung der Ärzteschaft, dass alle Leistungen, die erbracht werden, von den gesetzlichen Kassen auch voll bezahlt werden müssen.
Quelle: Allianz Deutscher Ärzteverbände, c/o Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa)
Berlin – Die Pandemie hat unser Leben auch bei den aktuell niedrigen Infektionszahlen noch fest im Griff. Wir haben im Lockdown gelernt, wie wertvoll starke Gemeinschaften sind.
Der BVOU als Verband für Orthopädie und Unfallchirurgie hat die Herausforderungen der Coronapandemie offensiv angenommen im vergangenen Jahr kraftvoll und erfolgreich auf die Krise reagiert.
So haben wir unsere Mitglieder nicht nur zeitnah über aktuelle Entwicklungen, Hygiene- und Verhaltensregeln und Schutzmaßnahmen informiert. In der Mangelsituation bei Persönlicher Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln sind wir gleich zu Beginn der Pandemie aktiv geworden. Innerhalb weniger Tage haben wir FFP2-Masken und Desinfektionsmittel beschafft, eine kompletten Online-Versandhandel hochgezogen und alle damit verbundenen Prozesse komplett digital abgebildet. Es ist uns gelungen, unsere Mitglieder mit den dringend benötigten Materialien auszustatten und damit den Praxisbetrieb zu sichern.
Später haben sich vor allem die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in Süddeutschland zusammengetan und die Kliniken in der Hauptbelastungszeit durch Praxisöffnungen am Wochenende zu entlasten. Der BVOU könnte für diese Leistungen durch Sonderverträge mit der AOK Südwest eine zusätzliche Honorierung sichern. Die Bevölkerung wurde über unser Portal Orthinform über teilnehmende Praxen und die Einsatzzeiten informiert.
Auch in anderen Bereichen unserer Verbandstätigkeit haben wir von der konsequenten Digitalisierung profitiert, die der BVOU seit 2015 betreibt. So haben wir das Weiter- und Fortbildungsangebot der Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) weitestgehend digital fortgeführt, als Präsenzveranstaltungen nicht mehr möglich waren. Dies hat uns einen erheblichen Zuwachs der Teilnehmerzahlen beschert, sowohl im klassischen Seminarbereich, als auch im BVOU Study Club.
Unsere Digitalkompetenz hat uns im Sommer 2020 den Auftrag beschert, die digitale Woche #digitalOU2020 als Ersatz zum abgesagten DKOU 2020 zu organisieren. Dies war eine der größten Herausforderungen für den BVOU und das Team unserer Geschäftsstelle. In nur 3 Monaten haben wir einen kompletten Onlinekongress mit 6.500 Teilnehmern aus dem Boden gestampft. Es hat nicht nur unserem Team im „Hauptstadtstudio für O&U“, sondern auch den Kongressteilnehmern großen Spaß gemacht.
Der BVOU hat sich als moderner und schlagkräftiger Verband in der Krisenzeit bewährt. Wir haben die Krise als Chance begriffen und kreativ auf neue Herausforderungen reagiert. Diese Flexibilität war nur möglich durch kurze Entscheidungswege, ein stabiles Team in der Geschäftsstelle und die vertraute Zusammenarbeit im Vorstand. So waren auch digitale Vorstandstreffen kein Problem und sind heute Alltag für unsere Mandatsträger.
Im Jahr 2021 feiern wir das 70-jährige Bestehen unseres Verbandes. Dieser hat bereits eine Vielzahl von guten und schlechten Zeiten erlebt. Darüber und über unsere Aktivitäten in 2020 und 2021 möchten wir unsere Mitglieder und Partner mit diesem Jahresbericht informieren.
Rückschau und Ausblick verbinden wir mit der Hoffnung, die Zukunft des deutschen Gesundheitssystems aktiv mitzugestalten. Dafür sind wir als starke Gemeinschaft von Fachärztinnen und Fachärzten gut aufgestellt und bereit, uns einzubringen. Über neue Selektivverträge und die Ausgestaltung der DMP-Programme Rückenschmerz und Osteoporose optimieren wir die Versorgung vor Ort. Mit Initiativen zur Digitalisierung wollen wir die digitale Transformation der Gesundheitsversorgung ebenso aktiv mitgestalten, wie es uns in der Weiter- und Fortbildung bereits gelungen ist.
Machen Sie mit und bringen Sie sich als Kolleginnen und Kollegen in unsere Verbandsarbeit ein. Wir sind gern für sie da. Und noch lieber mit Ihnen vor Ort aktiv. Wir brauchen Sie und Sie brauchen uns. Lassen Sie uns auf dieser Basis gemeinsam die Zukunft gestalten!
Berlin – Wir blicken zurück auf ein Jahr 2020, das für uns alle anders gewesen ist als ursprünglich geplant. Beruflich und privat hat die Corona-Pandemie bei uns allen für viele Veränderungen gesorgt. Auch der von uns bereits vollständig geplante DKOU 2020 wurde hiervon nicht verschont. Mit der Digitalen Woche O&U #digitalOU2020 konnten wir jedoch eine Alternativveranstaltung anbieten, die von unseren Gesellschaften mit viel Zustimmung und tollen Beiträgen angenommen und tatkräftig unterstützt wurde. Dennoch hätten wir Sie natürlich lieber alle in einem persönlicheren Rahmen auf dem DKOU in Berlin getroffen.
Die Mitglieder unserer Fachgesellschaften haben entschieden, dass wir als Kongressteam den diesjährigen DKOU 2021 erneut ausrichten dürfen. Für das Vertrauen möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken!
2021 halten wir an unserem Kongressmotto #vereintevielfalt fest. Wir glauben, dass es jetzt sogar noch besser passt als im vergangenen Jahr. Gerade in Krisenzeiten sind wir gut beraten, trotz aller Spezialisierung weiter aufeinander zuzugehen und zusammenzuhalten.
Für das Jahr 2021 stellen wir uns also breit auf, um auf die sich möglicherweise ändernden Rahmenbedingungen vorbereitet zu sein. Wir blicken voller Spannung nach vorne und freuen uns sehr, wenn wir Sie auch dieses Jahr beim DKOU 2021 vom 26.-29. Oktober 2021 – hoffentlich in Berlin – begrüßen dürfen.
Dr. med. Burkhard Lembeck (Kongresspräsident BVOU 2021), Univ.-Prof. Dr. med. Michael J. Raschke (Präsident DGU 2021), Univ.-Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz (Präsident DGOU, DGOOC 2021)
Berlin – BVOU-Mitgliedern vermittelt die Geschäftsstelle eine unentgeltliche Rechtsberatung, wenn sie Fragen zu rechtlichen Themen haben und eine grundsätzliche Einschätzung benötigen. Diese Erstberatung übernimmt der Münchner Fachanwalt und BVOU-Justitiar Dr. Jörg Heberer.
Er unterstützt den BVOU seit 2009 in Rechts- und Verbandsfragen. Seine Hauptaufgabe ist die Beratung und Unterstützung der Mitglieder in Medizinrecht, Arbeits- und Sozialrecht, bei Vertragsprüfungen und Anfragen zur Honorarpolitik. Auch werden von ihm mit Unterstützung des geschäftsführenden Vorstands Musterklagen geführt oder begleitet.
„Eine Beratung ist eine mündliche oder schriftliche Information, die jedoch nicht alle Einzelheiten verbindlich beinhalten kann“, so Heberer. Ausführliche Vertragsgestaltungen sind deshalb zum Beispiel nicht Inhalt einer Erstberatung. Sie ist jedoch hilfreich, wenn es darum geht, ein bestimmtes Thema grundsätzlich einzuordnen oder sich darüber im Klaren zu werden, wie man weiter vorgehen kann.
„Die häufigsten Themen sind Abrechnungsfragen, das Antikorruptionsgesetz, Probleme mit Kassenärztlicher Vereinigung und Ärztekammer, vornehmlich für Niedergelassene, aber auch Arbeitsrecht im Krankenhaus sowie sonstige strafrechtliche, zivilrechtliche oder sozialrechtliche Probleme des Orthopäden und Unfallchirurgen“, erläutert der Anwalt.
Dr. Jörg Heberer ist über die BVOU-Geschäftsstelle zu erreichen. Interessenten können sich bei Bedarf per E-Mail unter office@bvou.net melden. Sie sollten darin ihre Anfrage möglichst präzise in Kurzform schildern, um möglichst schnell eine Antwort direkt von Heberer zu erhalten.
Tipps für das Gespräch:
Fragen vorab notieren und während des Gesprächs prüfen, ob diese geklärt werden.
Unterlagen (Korrespondenzen, Verträge etc.) während des Gesprächs griffbereit halten.
Berlin – „Mehr als drei Jahre nach Einführung des novellierten Mutterschutzgesetzes ist die Realität verheerend.“ Dieses unbefriedigende Resümee hat den Deutschen Ärztinnenbund e.V. (DÄB) veranlasst, sich nun in einem offenen Brief an 3 Bundesministerinnen und -minister zu wenden: an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz, Christine Lambrecht; an den Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil sowie an den Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn. Obwohl zugesagt, stockt die Optimierung der Umsetzung des Gesetzes. Darum soll sich der nach § 30 MuSchG gebildeten Ausschuss für Mutterschutz kümmern. Bis heute liegen jedoch keine Ergebnisse vor. Ein Mangel, der massiv zu Lasten berufstätiger Frauen geht: „Es behindert schwangere Ärztinnen, aber auch andere Beschäftigte im Gesundheitswesen, übermäßig in ihrer Berufsausübung – und mindert so ihre Karrierechancen“, sagt PD Dr. Barbara Puhahn-Schmeiser, Vizepräsidentin des DÄB und im DÄB-Vorstand für das Thema Mutterschutz zuständig.
Der DÄB fordert das BMFSFJ sowie alle weiteren mitwirkenden Bundesministerien und den nach § 30 MuSchG gebildeten Ausschuss für Mutterschutz auf, endlich Taten folgen zu lassen. „Der Ausschuss für Mutterschutz muss die erforderlichen Regeln und Handlungshilfen für die Praxis zügig konkretisieren. Die zuständigen Bundesministerien sowie die Arbeitsschutzbehörden müssen ihrer Verantwortung für die Umsetzung gerecht werden“, heißt es in dem offenen Brief. Puhahn-Schmeiser ergänzt: „Wir fordern außerdem, dass konsequent individuelle Arbeitsplatzanpassungen durchgeführt werden, um die Arbeitsbedingungen sicher zu gestalten und so eine weiterbildungsrelevante beziehungsweise tätigkeitsrelevante Weiterbeschäftigung zu ermöglichen, die sich nicht beispielsweise aufs Briefeschreiben beschränkt, sondern Frauen beruflich weiterbringt.“
Vorausgegangen war dem offenen Brief die erste bundesweite Umfrage zu diesem Thema, die der DÄB Ende 2020 und Anfang 2021 initiiert hatte. Diese Erhebung hatte den dringenden Handlungsbedarf deutlich aufgezeigt. So zeigte sich, dass 43% der Befragten Bedenken hatten, ihre Schwangerschaft dem Arbeitgeber zu melden. Bei den Medizinstudentinnen waren es sogar 53%. 17% der Befragten konnten nach Bekanntgabe der Schwangerschaft ihre Tätigkeit nicht fortführen. Nur 7% konnten unverändert weiterarbeiten. Die große Mehrheit, 63%, erfuhr deutliche Einschränkungen und durfte nur bis zu 50% ihrer vorherigen Aufgaben ausüben. Bei den Medizinstudentinnen waren die Nachteile noch eklatanter: Nur 2% der Schwangeren konnten uneingeschränkt weiterstudieren.
Der DÄB benennt in dem offenen Brief die konkreten Defizite des Mutterschutzgesetzes und zeigt Ansätze zur Optimierung. „Es muss sich schnell etwas für die schwangeren Frauen im Gesundheitswesen verändern“, betont Puhahn-Schmeiser. „Sonst drohen einer ganzen Generation von Ärztinnen berufliche Nachteile, die zeitlich in ihrer gesamten Laufbahn nachwirken.“
München – Neun von zehn Deutschen (91,7 Prozent) suchen Ärzte in ihrer Nähe / 83 Prozent konsultieren Freunde, Bekannte und Familie für Empfehlungen / Knapp drei Viertel (73,8 Prozent) legen Wert auf vertrauensvolle Webseite / Mehr als die Hälfte recherchiert auf Google / 45,3 Prozent nutzen Arztsuchdienste der Ärztekammern und kassenärztlichen Vereinigungen / Vier von zehn Patienten (41,8 Prozent) vertrauen Bewertungen auf Jameda / Ein Drittel (34,5 Prozent) recherchiert in der „Weissen Liste“
Hey Google, suche einen HNO-Arzt mit mehr als 4 Sternen in der Nähe: Neun von zehn Deutschen (91,7 Prozent) legen Wert darauf, dass sich der neue (Fach-)Arzt in der Nähe des eigenen Wohnorts befindet. Weitere 83 Prozent setzen auf analoge Empfehlungen. Für sie bleibt die persönliche Weiterempfehlung durch Freunde, Bekannte und Familie die Nummer 1 bei der Suche nach einem neuen Mediziner. Das geht aus der aktuellen repräsentativen Umfrage „Datapuls 2021“ des Praxis-WLAN- und Kommunikationsdienstleisters Socialwave hervor, der in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork 1.005 Menschen über 18 Jahre zur Digitalisierung des Gesundheitswesens befragt hat. „Mit der Digitalisierung des Gesundheitswesens nimmt die Bedeutung von Online-Suchdiensten, Webseiten und Google-Bewertungen bei der Entscheidung für einen neuen Mediziner weiter zu. Ärzte, die das analoge Vertrauen in den virtuellen Raum übertragen wollen, müssen auch online ein Reputationsmanagement betreiben. Ein einziger Online-Kommentar kann in den meisten Fällen darüber entscheiden, ob Patienten, die nicht auf Empfehlung von Bekannten handeln, eine Arztpraxis aufsuchen oder nicht“, erklärt Felix Schönfelder, Geschäftsführer der Socialwave GmbH (www.social-wave.de).
Die Bedeutung der Internetkonzerne im Gesundheitswesen nimmt stetig zu: Mediziner-Webseiten müssen laut Socialwave entsprechend gepflegt und auffindbar sein. 73,8 Prozent der Deutschen achten auf eine vertrauenswürdige und informative Webseite bei der Arztsuche. Mehr als die Hälfte (53,1 Prozent) legt außerdem Wert auf einen seriösen Google-Eintrag mit mindestens 4 von 5 Sternen. Die Rolle des Internetgiganten geht aber darüber hinaus. Weitere 46,3 Prozent messen positiven Bewertungen anderer Nutzer und Patienten eine hohe Bedeutung bei. „Vier von zehn Deutschen ist es generell wichtig, dass die Praxis in der Google-Suche ein gutes Ranking aufweist. Viele machen sich nicht die Mühe, sich durch die vielen Seiten einer Internetrecherche zu wühlen. Wer unabhängig von seiner Ärzteleistung wettbewerbsfähig bleiben will, muss mehr denn je dafür sorgen, dass seine Webseite durch gutes SEO weit oben in der Google-Suche erscheint“, kommentiert Schönfelder die wachsenden Anforderungen an Arztpraxen im digitalen Zeitalter.
Alternative Online-Suche dicht hinter Google und Co.
Dicht auf Google folgen bei der Auswahl die Arztsuchdienste der Ärztekammern und kassenärztlichen Vereinigungen. Diese spielen für 45,3 Prozent der Deutschen eine wichtige Rolle bei der Suche nach einer neuen Arztpraxis. Aber ebenso Bewertungsportale wie Jameda werden konsultiert. Vier von zehn Patienten (41,8 Prozent) ziehen die Bewertungen auf dem Onlineportal für eine Entscheidung heran. Ein weiteres Drittel (34,5 Prozent) bevorzugt die Recherche in der unabhängigen „Weissen Liste“ im Internet.
Arztsuche und Informationsportal in einem: Orthinform
Orthinform ist das Patienteninformationsportal des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) und verzeichnet über 200.000 Nutzer monatlich.
Als Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie wollen wir erreichen, dass Ihnen bei allen oben genannten Leiden und Beschwerden schnell geholfen wird. Deshalb haben wir Orthinform ins Leben gerufen: Damit Sie ohne Umwege den passenden Ansprechpartner und Behandler für Ihr orthopädisches Anliegen finden.
Hierbei unterstützen wir Sie mit:
einer schnellen PLZ-basierten Arztsuche
einem hilfreichen Diagnose-Assistenten
einem informativen Lexikon zu Erkrankungen und Behandlungsmethoden sowie
zahlreichen Neuigkeiten rund um das Thema Orthopädie und Unfallchirurgie.
Datapuls 2021 – Patientenbefragung zur Digitalisierung des Gesundheitswesens
Datapuls 2021 ist eine bundesweite, repräsentative Studie zur Digitalisierung des Gesundheitswesens. Die Studie versteht sich als langfristiges Barometer für die Patientenperspektive. Ihr Erkenntnisinteresse liegt bei der Erforschung der Bedürfnisse und Bedenken der Versicherungsnehmer mit Blick auf die großen Telemedizin-Projekte in Deutschland wie die elektronische Patientenakte (ePA), das E-Rezept oder die digitale Sprechstunde sowie andere gesundheitsbezogene Alltagsanwendungen. Herausgeber der quantitativen Erhebung ist die Socialwave GmbH, Lösungsanbieter für Praxis-WLAN und digitale Arzt-Patienten-Kommunikation. Durchgeführt hat die Befragung das Hamburger Marktforschungsinstitut Consumerfieldwork im Zeitraum zwischen dem 3. und 9. Dezember 2020. Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: https://datapuls.social-wave.de/
Demografie
Insgesamt haben 1.005 Bürger im Alter von 19 bis 85 Jahre an der Befragung teilgenommen. 49,6 Prozent (498) der Probanden sind weiblich, 50,4 Prozent (507) männlich. Die Befragten sind im Durchschnitt 50,6 Jahre alt (SD=16.45), das Alter ist normalverteilt. Dabei sind 15,3 Prozent 18 bis 30 Jahre, 15,8 Prozent 31 bis 40 Jahre, 16,7 Prozent 41 bis 50 Jahre, 20,7 Prozent 51 bis 60 Jahre, 16,1 Prozent 61 bis 70 Jahre und 15,3 Prozent älter als 70 Jahre alt. 27,5 Prozent (276) leben in einem 1 Personen-Haushalt (PHH), 46,2 Prozent (464) in einem 2-PHH, 14,4 Prozent (145) in einem 3-PHH, neun Prozent (90) in einem 4-PHH, 2,4 Prozent (24) in einem 5-PHH, 0,5 Prozent (5) in einem 6-PHH und 0,1 Prozent (1) in einem 8-PHH. 50,4 Prozent (507) sind verheiratet, 49,6 Prozent (498) ledig. Mit Blick auf den höchsten Bildungsabschluss verfügen vier Prozent (40) über einen Hauptschulabschluss, 14,3 Prozent (144) über die mittlere Reife, 9,2 Prozent über die Hochschulreife, 3,8 Prozent (38) über die Fachhochschulreife, 35,1 Prozent (353) über eine abgeschlossene Berufsausbildung, 6,3 Prozent (63) über einen Fachhochschulabschluss und 25,3 Prozent (254) über einen Hochschulabschluss (Bachelor, Master, Diplom, Magister). Zwei Prozent (20) haben promoviert und ausschließlich ein Teilnehmer hat keinen Abschluss. 6,3 Prozent (63) sind beruflich selbstständig, 39,3 Prozent (395) sind in Vollzeit und 14,2 Prozent (143) in Teilzeit angestellt, 1,8 Prozent (18) sind temporär (Elternzeit oder temporärer Beurlaubung) und 38,4 Prozent (386) langfristig nicht oder nicht mehr erwerbstätig. Das Netto-Haushaltseinkommen der Studienteilnehmer verteilt sich wie folgt: 11,2 Prozent (113) verdienen weniger als 1.000 Euro, 25,8 Prozent (259) zwischen 1.000 und 2.000 Euro, 25,6 Prozent (257) zwischen 2.000 und 3.000 Euro, 19,8 Prozent (199) zwischen 3.000 und 4.000 Euro, 9,9 Prozent (99) zwischen 4.000 und 5.000 Euro und 7,8 Prozent mehr als 5.000 Euro. Die Prozentangaben sind gerundet auf eine Nachkommastelle.
1951 – 2021: Wir feiern unser Jubiläum: Am 29. April 1951 beschlossen Fachärzte für Orthopädie während eines Treffens auf der Insel Reichenau den „Wirtschaftsring Deutscher Orthopäden“ zu gründen, der sich stärker ihren wirtschaftlichen Interessen widmen sollte als dies die wirtschaftliche Abteilung der „Deutschen Orthopädischen Gesellschaft“ zu der Zeit tat. Es herrschte Unzufriedenheit mit den Honorarsätzen in der jungen Bundesrepublik und Forderungen nach einer Aufbesserung des Honorars durch die Gründung eines Wirtschaftsrings wurden laut. Der Untertitel des Wirtschaftsrings hieß von Anfang an „Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie“.
Die Gründungsversammlung erfolgte am 12. August 1951 in Baden-Baden. Bereits zwei Wochen später wurde der Wirtschaftsring als Verein registriert. Die Motivation der Gründungsmitglieder entsprach der heutigen Motivation. Im Paragraf 2 der Satzung hieß es damals: „Der Wirtschaftsring soll die wirtschaftlichen und Berufsinteressen seiner Mitglieder wahrnehmen, fördern und sichern.“ Das tut der BVOU heute auch für die über 7500 in Praxis und Klinik tätigen Mitgliederinnen und Mitglieder des BVOU, der der größte Berufsverband für O und U in Europa. Die Themen sind die Gleichen, aber die Rahmenbedingungen haben sich grundlegend geändert.
Berlin – Die Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) führt nun schon seit über 15 Jahren sehr erfolgreich den Vorbereitungs- und Refresherkurs zur Facharztprüfung (FAB) für Orthopädie und Unfallchirurgie durch. Der 30. FAB fand vom 14. Bis 19. Juni 2021 komplett online statt. Betreut wurde die Kurswoche, von den Mitarbeiterinnen der ADO Anette Köhler und Linda Machalinski.
Regelmäßige Interaktivität und fachlicher Austausch waren durch die Chatfunktion der O&U-Events-App sichergestellt, die bei der FAB-Woche zum Einsatz kam: „Während der Vorlesungen und einzelnen Sessions entstanden dadurch interessante Diskussionen und spannende Fragerunden“, fasste Dr. Thilo John zusammen. Zusammen mit Prof. Dr. Michael Wich und PD Dr. Stephan Tohtz und hatten sie traditionsgemäß wieder die wissenschaftliche Leitung der Kurswoche übernommen. Der 31. Facharztvorbereitungs- und Refresherkurs vom 29.11. – 4.12. ist wieder als Präsenzveranstaltung in Berlin geplant: „Bei der digitalen Form gibt es einfach einen gewissen Verlust an Empathie, die wir während einer Präsenzvorstellung in Berlin besser rüberbringen können. Dies ist bei Onlineformaten etwas schwieriger, das muss man klar sagen. Aus diesem Grund hoffen wir, unsere Teilnehmer Ende November wieder wie gewohnt in Berlin begrüßen zu dürfen!“