Baden-Baden – Eine Vielzahl von Themen haben die Vorstandsmitglieder des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie in den zurückliegenden Monaten bearbeitet. In Baden-Baden berichteten sie der Mitgliederversammlung davon.
Die Dauerbaustelle Reform der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) hat auch die Mitgliederversammlung (MV) des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) Ende April in Baden-Baden beschäftigt.
BVOU-Präsident Dr. med. Johannes Flechtenmacher betonte mit Hinweis auf die kurz zuvor gerade gescheiterten Verhandlungen zwischen Bundesärztekammer und Privater Krankenversicherung: „Die Orthopäden und Unfallchirurgen hätten gern gesehen, dass bei der Reform etwas Anständiges herauskommt – aber das war so nicht möglich.“ Die Problematik der Novellierungsvorschläge sei „ganz oben nicht erkannt worden“.
GOÄ-Novelle nun besser in Ruhe vorbereiten
Flechtenmacher dankte dem BVOU-Vizepräsidenten Prof. Dr. med. Karl-Dieter Heller, der die Fachgruppe bei der GOÄ-Novellierung engagiert vertreten habe – und zwar mit enormem Arbeitseinsatz.
Heller stellte vor der MV klar: „Es macht keinen Sinn, sich mit einer neuen GOÄ zu beeilen. Es ist sinnvoll, sie nun in aller Ruhe zu novellieren.“ Korrekte Legendierungen für den Bereich der Orthopädie und Unfallchirurgie lägen vor.
Neues gemeinsames EBM-Kapitel mit den Chirurgen
Neben der Novellierung der GOÄ begleitet der BVOU auch die anstehende Überarbeitung des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs (EBM). Geplant ist nach Darstellung von Flechtenmacher die Zusammenlegung der Kapitel 7 (Chirurgie) und 18 (Orthopädie).
Mit dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen sei man sich in Bezug auf die Definition von Unterkapiteln in einem neuen gemeinsamen Kapitel einig, so der BVOU-Präsident. Probleme könne es später aber durch die neue Bedarfsplanung geben.
Auf jeden Fall müsse die Orthopädie/Unfallchirurgie nicht nur korrekt abgebildet werden in einem neuen EBM-Kapitel, sondern auch der niedrige Fallwert müsse thematisiert werden: „Es muss am Ende mehr Honorar für uns geben.“
KV-Wahlen: Aufruf zur Beteiligung
BVOU-Schatzmeister Dr. med. Helmut Weinhart erinnerte an die in diesem Jahr bundesweit anstehenden Wahlen in den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen). Er rief die BVOU-Mitglieder auf, sich daran zu beteiligen und Kollegen des eigenen Fachs in die Vertreterversammlung (VV) zu wählen: „Wenn es Facharzt-Listen gibt, soll man diese auch wählen. Sonst verwässern wir uns selbst die Möglichkeiten, die wir haben.“
Er appellierte an Kolleginnen und Kollegen, sich mit ihrer regionalen Wahlordnung zu befassen. So ist es aus Weinharts Sicht zwar verständlich, dass mancher vielleicht eine Liste in die engere Wahl zieht, auf der ein regional bekannterer Kollege platziert ist. Doch je nach Listenplatz ist unsicher, ob dieser dann auch in die VV kommt.
Und bei gemischten Hausarzt-Facharzt-Listen ist mehreren Wortmeldungen aus der Mitgliederversammlung zufolge oft unklar, welche Politik die Gewählten in der Vertreterversammlung später machen werden.
Homepage wird weiter verbessert
Im Bericht des BVOU-Vorstands spielten auch Verbesserungen an den Medien des Verbands und zusätzliche Fortbildungsangebote eine Rolle.
Flechtenmacher wies darauf hin, dass die Homepage an vielen Stellen optimiert worden sei, aber: „Das ist work in progress. Noch funktioniert nicht alles so wie gewünscht.“
Die Rundmail-Funktion für Mandatsträger sei auch im neuen System verfügbar. Und die Information der Kolleginnen und Kollegen in der Region mit internen Informationen sei über die jeweiligen Landesgruppen abgebildet. Mitglieder, die sich für andere BVOU-Landesverbände interessieren, können sich bei diesen Landesgruppen anmelden und erhalten dann ebenfalls alle Informationen.
ADO-Fortbildungsangebot wird ausgebaut und Kooperationen gestärkt
Verbessert wurde auch die Integration der ADO auf der Homepage. So lassen sich Kurse nun direkt über die Homepage buchen und bezahlen.
Gleichzeitig arbeitet der BVOU intensiv an der gemeinsamen Akademie mit der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Bis Ende 2016 wolle man noch offene organisatorische und buchhalterische Fragen abschließend klären, so Flechtenmacher.
Junges Forum in Orthopädie und Unfallchirurgie
Auch die Arbeit im „Jungen Forum“ geht voran, wie Vorstandsmitglied PD Dr. med. Axel Sckell berichtete. Mit der Zusammenlegung aller Aktivitäten im Jungen Forum O und U wollen BVOU und DGOU dem Nachwuchs im Fach eine gemeinsame Plattform geben und Kräfte bündeln.
Sabine Rieser