Berlin – Berufe, die vor allem mit körperlich belastenden Tätigkeiten verbunden sind (zum Beispiel Fertigungsberufe), sind vor allem durch Fehlzeiten aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen geprägt. Dagegen zeigen sich bei Berufen mit hoher emotionaler Belastung (zum Beispiel Gesundheitsberufe) besonders viele Fehltage aufgrund von psychischen Störungen.
Auch bei den Arbeitsunfällen zeigt sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem ausgeübten Beruf und den damit verbundenen Arbeitsbedingungen. Werden bei den im Hoch- und Tiefbau Tätigen im Schnitt 1,5 Tage Arbeitsunfähigkeit (AU) je Beschäftigtem durch einen Arbeitsunfall verursacht, so sind es bei den im Bereich Finanzdienstleistungen, Rechnungswesen und Steuerberatung Tätigen gerade einmal 0,1 AU-Tage.
Das geht aus dem diesjährigen Gesundheitsreport des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor. Dafür wurden die Daten von 9,3 Millionen Versicherten analysiert, darunter 4,4 Millionen BKK- Mitglieder. Der Report biete damit ein repräsentatives Bild des Krankheitsgeschehens in der Arbeitswelt, so der Verband. Insgesamt lag die Arbeitsunfähigkeit bei durchschnittlich 16,1 Tagen pro Person. Mit 23 AU-Tagen je Beschäftigtem sind die Reinigungsberufe bei den Fehlzeiten Negativ-Spitzenreiter, gefolgt von den Verkehrs- und Logistikberufen (22 AU-Tage) und den Sicherheitsberufen (20,5 AU-Tage).
Im Zusammenhang mit dem neuen Report verweist der BKK-Dachverband darauf, dass die Betriebskrankenkassen viel Erfahrung mit betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) haben. Für „BGM-innovativ“, ein neues Programm zur Versorgung von Beschäftigten mit Muskel-Skelett-Erkrankungen, hat der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses vor kurzem eine Förderung bewilligt. 15 Betriebskrankenkassen werden „BGM-innovativ“ in ihren traditionellen Trägerbetrieben einsetzen, 1.500 Versicherte sollen teilnehmen. Das Projekt soll 2017 starten, Einzelheiten dazu wird der BKK-Dachverband noch bekanntgeben.
Quelle: BKK-Dachverband