Wertheim – Am 5. Dezember 2020 fand der traditionelle Landeskongress Baden-Württemberg erstmals in coronagerechter, digitaler Form auf der Plattform Zoom statt, keineswegs weniger interessant als bei früheren Präsenzveranstaltungen. Unter der Organisation von Dr. Dipl.-Ing. Hans-Peter Frenzel begriff das den Kongress organisierende BVOU-Landesteam mit Dr. Johannes Flechtenmacher, Dr. Uwe de Jager, Dr. Burkhard Lembeck und Reinhard Deinfelder das neue Medium als Chance, weiterhin ein interessantes fachliches und berufspolitisches Programm mit überregional bekannten Experten zu bieten. Denn das bewährt zweigleisige Programm für Ärzte und medizinische Fachangestellte wurde in der gestrafften Form einer dreistündigen Online-Veranstaltung fortgeführt.
Im MFA-Programm machte Bernhard Vollmer, Facharzt für Allgemeinmedizin im Referat Politik und Grundsatzfragen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, sehr anschaulich mit den Neuerungen der am 1. Januar 2021 in Kraft tretenden neuen Heilmittelrichtlinie vertraut und beantwortete im Chat anschließend zahlreiche Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Für die teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte war der Kongress wie jedes Jahr in den wissenschaftlichen und den berufspolitischen Vortragsteil gegliedert. Unter der Moderation des stellvertretenden baden-württembergischen Landesvorsitzenden Dr. Dip.-Ing. Hans-Peter Frenzel startete der wissenschaftliche Teil mit einem Vortrag mit dem Schwerpunkt konservativer und operativer Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen der Achillessehne. Referent war Dr. Manfred Thomas von der Hessingpark-Clinic Augsburg. Im Anschluss stellte Dr. Boris Hollinger von der Orthopädischen Klinik Markgröningen den Zusammenhang der chronischen Tendinose und der Instabilität am Ellenbogen mit dem Schwerpunkt chronischer Tendinosen dar. Im Vortrag wurden auch interessante Operationsvideos gezeigt, die die Themen eindrucksvoll illustrierten. Im Anschluss an die Vorträge konnten zahlreiche Fragen zu den dargestellten Vortragsthemen geklärt werden.
Der berufspolitische Kongressteil wurde vom Vorsitzenden des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Norbert Methke, wie gewohnt mitreißend präsentiert. „Gute Zeiten – schlechte Zeiten … und wie weiter?“ lautete der Titel seines Vortrags, in dem die Glanzleistung niedergelassener Ärzte und Krankenhäuser bei der Versorgung von Coronapatienten, Corona-Schutzschirm und andere Honorarthemen, IT-Sicherheits- und neue Vertreterrichtlinie sowie andere aktuelle Themen der Berufspolitik dargestellt wurden. Sorgenvoll war dabei der honorarpolitische Ausblick für die Jahre ab 2021. Besonders viele Fragen tauchten zur neuen Heilmittelrichtlinie auf.
Nach dem Dank an Dr. Metke sowohl für den interessanten Vortrag wie auch den Einsatz auf KV-Ebene und die gute Kooperation stellte BVOU-Präsident Dr. Johannes Flechtenmacher die aktuellen BVOU-Themen und insbesondere die neuen Vertrags- und Versorgungsformen vor, darunter den neuen Selektivvertrag mit der Techniker Krankenkasse für bildgebend gestützte Injektionen an der Wirbelsäule und den CheckMyBack Vertrag mit der Allianz-PKV, beide mit Zugang nur für BVOU-Mitglieder. Außerdem informierte er über die aktuellen Entwicklungen bei den DMP Rückenschmerz und Osteoporose. Coronabedingt ist mit diesen wohl erst ab Mitte 2021 zu rechnen.
Kongressorganisator Dr. Frenzel dankte den Referenten sowie den Sponsoringpartnern mit der virtuellen Industrieausstellung von Amgen, Bauerfeind, medi, OPED, ottobock, Häussler und Thuasne, ohne die auch dieser Kongress nicht möglich gewesen wäre. Die für den Landeskongress eigentlich vorgesehenen Neuwahlen des Landesvorstandes sind coronabedingt auf den Landeskongress im Dezember 2021 verschoben. Die jetzigen Mandatsträger üben bis dahin weiterhin ihre Ämter aus.
Dr. Karsten Braun, LL. M. BVOU-Referat Presse/Medien