Am 9. November 2019 findet in Frankfurt am Main der 9. Hessische Orthopäden- und Unfallchirurgentag (HOUT) statt. Warum die Veranstaltung auch über die hessische Landesgrenze besonders für jüngere BVOU-Mitglieder von Interesse ist, erklärt Landesvorsitzender Dr. Gerd Rauch im Gespräch.
Herr Dr. Rauch, warum sollte man auch aus anderen Bundesländern am 9. November zum HOUT nach Frankfurt am Main kommen?
Dr. Gerd Rauch: Wir bemühen uns, in Hessen immer Themen zu finden, die allgemeine Bedeutung für unser Fach und darüber hinaus haben. Die Inhalte sollen möglichst für ein breites Spektrum – auch außerhalb der hessischen Landesgrenze – interessant sein. Wir würden uns als Landesvorstand deswegen freuen, wenn nicht nur Hessen, sondern auch viele Kolleginnen und Kollegen aus der Bundesrepublik kommen.
Welches Thema haben Sie für dieses Jahr geplant?
Dr. Rauch: Es ist so, dass viele Kolleginnen und Kollegen schon älter sind und in den nächsten fünf bis zehn Jahren viele Praxen ab- bzw. übergeben werden. Junge BVOU-Mitglieder stellen sich in der heutigen Zeit eine alternative Work-Live-Balance vor. Die Tendenz, in Gemeinschaftspraxen als Angestellte zu arbeiten, macht sich bemerkbar. Wie können wir diesen Vorstellungen der jungen Generation, die mit anderen Arbeitszeitmodellen tätig sein möchte, gerecht werden? Um dieser Fragen nachzugehen, ist der kommende HOUT eine Art “Zukunftsworkshop”.
Was bedeutet das konkret? Welchen Fragen werden Sie hinsichtlich der Versorgungslandschaft nachgehen?
Dr. Rauch: Wir möchten erörtern, wie man Praxen sinnvoll an eine jüngere Generation übergeben kann, oder anders ausgedrückt: Welche Strukturen können beibehalten werden, welche müssen neu geschaffen werden? Was ist mit der Einzelpraxis auf dem Land? Kann man diese noch verkaufen? Wenn ja wie? Oder werden diese zu Portalpraxen? Momentan geht der Trend ja dahin, dass Großpraxen zu Klinik-MVZ werden. Diesen und weiteren Fragen möchten wir auf den Grund gehen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.
Welche Referenten haben Sie eingeladen?
Dr. Rauch: Wir haben wieder viele hochkarätige Gäste: Es wird ein Jurist zu Wort kommen, der Fusionen verschiedener Praxen begleitet hat. Außerdem spricht ein Vertreter des Ärzte- und Apothekerverbandes, um die Angelegenheit von der finanziellen Seite zu betrachten. Auch Präsident Dr. Johannes Flechtenmacher und der KV-Vorsitzende Frank Dastych werden referieren. Aus der Sicht des Chefarztes referiert Herr Prof. Reinhard Hoffmann, Direktor der BG Klinik Frankfurt zu dem Thema.
Frau Gina Grimaldi vom Jungen Forum wird ebenso einen Vortrag halten und erörtern, auf welche Modelle und Strukturen es besonders für junge, weibliche O und U-ler ankommt. Wir bemerken, dass die Medizin insgesamt weiblicher wird. Gerade für Eltern sind Teilzeit-Arbeitsmodelle interessant. Und deswegen ist es besonders wichtig zu hören, was Frau Grimaldi als Vertreterin des Jungen Forums dazu sagt, damit wir wissen, was die junge Generation denkt und von uns erwartet.
Wie und wo kann man sich für die Veranstaltung anmelden?
Dr. Rauch: Anmelden kann man sich auf den Seiten unseres Berufsverbandes über die Akademie Deutscher Orthopäden (ADO). Dort findet man auch eine genaue Übersicht der geplanten Vorträge. Über zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit spannenden Diskussionen freue ich mich.
Herr Dr. Rauch, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte Janosch Kuno Presse- und Öffentlichkeitsarbeit BVOU