Rostock – Forscher der Universität Rostock und 13 weiterer Institutionen untersuchen innerhalb eines neuen Sonderforschungsbereichs die Möglichkeiten zur Regeneration von Knorpel und Knochen mittels neuartiger, elektrisch aktiver Implantate. Das Vorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit 9,5 Millionen Euro gefördert.
Aufgrund der alternden Bevölkerung gewinnen regenerative Therapien und medizinische Implantate für verschiedene Indikationsbereiche zunehmend an Bedeutung. Mit dem neuen Sonderforschungsbereich 1270 „ELektrisch Aktive ImplaNtatE – ELAINE“ wollen die Wissenschaftler dieser Entwicklung begegnen und Implantate erforschen, die mittels elektrischer Stimulation Knorpel- und große Knochenschäden heilen könnten. Dies stelle ein absolutes Novum dar. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bilden Implantate für die Tiefe Hirnstimulation zur Therapie von Bewegungsstörungen.
Dafür arbeiten in dem interdisziplinären Forschungsverbund Wissenschaftler aus den Bereichen Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Materialwissenschaften, Physik, Biologie und Medizin zusammen. Zentrales Ziel der Forscher ist es, innovative energieautonome Implantate herzustellen, die eine rückgekoppelte elektrische Stimulation ermöglichen. Die Forscher wollen dafür eine miniaturisierte elektronische Implantatplattform mit extrem niedrigem Stromverbrauch konzipieren.
So schaffe man die Basis für neue medizinische Langzeitanwendungen und eine individuelle Therapie. Darüber hinaus sollen effiziente Simulationsmodelle entwickelt werden. Ein drittes, langfristiges Ziel der Forscher ist es, die grundlegenden Mechanismen der elektrischen Stimulation in Knochen, Knorpel und Gehirn zu analysieren und dieses Wissen in die klinische Praxis zu übertragen.
Quelle: Universität Rostock