DÜSSELDORF/BERLIN – Das BQS Institut für Qualität und Patientensicherheit ist einer der Gründungsinitiatoren des Endoprothesenregisters Deutschland (EPRD) und seit 2010 an dessen Aufbau maßgeblich mit beteiligt. Nach erfolgreichem Testbetrieb, über 200.000 registrierten Operationen und erstem Statusbericht hat das Institut den Betrieb der Registerstelle des EPRD zum Jahreswechsel an die EPRD Deutsche Endoprothesenregister gGmbH (EPRD gGmbH) übergeben.
Das EPRD ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), dem AOK-Bundesverband, dem Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), dem Bundesverband Medizintechnologie e.V. (BVMed) sowie dem BQS-Institut.
Das BQS-Institut war bisher für die Entwicklung, den Aufbau und Betrieb der „Registerstelle“, dem Verfahren zur Verknüpfung von ausgewählten Routinedaten der Krankenhäuser und Verlaufsdaten der Krankenkassen mit prothesenspezifischen Daten aus einer Produktdatenbank, verantwortlich.
In einer feierlichen Übergabe wurde die von der BQS entwickelte und bis dahin betriebene Registerstelle an die Betreibergesellschaft des EPRD, die EPRD gGmbH übergeben. Das BQS-Institut wird künftig noch beratend und in Einzelleistungen das EPRD begleiten.
Qualität sichern und innovative Versorgungsforschung ermöglichen
Ziel des EPRD ist es, die Standzeiten von Endoprothesen in Deutschland zu ermitteln. Dies dient in erster Linie dazu, plötzliche Wechsel in der Qualität bekannter Implantate oder Implantationsverfahren bzw. auffällig kurze Standzeiten bei neu eingeführten Produkten oder Verfahren frühzeitig zu entdecken. Das EPRD besitzt damit eine Frühwarnfunktion, die unmittelbar der Sicherung und Verbesserung der Qualität der endoprothetischen Versorgung dienen und so die Patientensicherheit erhöhen soll.
Mit dem EPRD soll ein Datenpool geschaffen werden, der eine differenzierte wissenschaftliche Analyse der Standzeiten in Abhängigkeit von weiteren dokumentierten Versorgungsparametern ermöglicht. Dies soll dann als Grundlage für differenzierte Produkt- und Prozessoptimierungen dienen.
Das Register soll somit für die nationale Forschung eine valide Referenzbasis der bisher erreichten Qualitätsstandards in der Endoprothetik darstellen, an der innovative Produktentwicklungen und alternative Prozesse zu messen sind, so das BQS-Institut.
„Insofern dient das Endoprothesenregister nicht nur der Qualitätssicherung, sondern ermöglicht auch eine umfassende patientenorientierte Forschung in der Endoprothetik. Profiteure sind somit Patienten, Kostenträger, Leistungserbringer, wissenschaftliche Fachgesellschaften, die politischen Entscheidungsträger wie auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gleichermaßen“, sagt Kurt M. Lang, Geschäftsführer des BQS-Instituts.
Krankenkassen informieren Patienten über Kliniken im EPRD
Um Patienten auf das EPRD aufmerksam zu machen und ihnen zusätzliche Qualitätsinformationen zur Verfügung zu stellen, informieren die AOK und die BARMER GEK ab sofort auf ihren Klinik-Suchseiten darüber, ob ein Krankenhaus am EPRD teilnimmt und regelmäßig Daten an das Register liefert. „Wir machen damit transparent, welche Häuser sich besonders für Behandlungsqualität und Patientensicherheit engagieren“, sagt Martin Litsch, Vorstand des AOK-Bundesverbandes.
„Das Endoprothesenregister kann ein wichtiger Schritt hin zu mehr Transparenz, Qualität und Sicherheit bei Gelenkimplantaten sein. Alle rund 1200 Kliniken, die künstliche Knie- und Hüftgelenke einsetzen, sollten dem EPRD beitreten und die notwendigen Daten liefern“, fordert der Vorstandsvorsitzende der Barmer GEK, Dr. Christoph Straub. Im EPRD haben sich bisher 684 Klinken freiwillig registriert.
Informationen zum Endoprothesenregister finden Sie auf den Seiten des Endoprothesenregisters Deutschland (www.eprd.de) oder fortlaufend auf der Website des BQS-Instituts (www.bqs.de).
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V.l.: Kurt M. Lang, Geschäftsführer des BQS-Instituts und Dr. med. Andreas Hey, Geschäftsführer der EPRD gGmbH bei der feierlichen Übergabe der Registerstelle des EPRD. (Quelle: BQS-Institut)