Wo Privatabrechnung drauf steht, ist noch lange kein wirtschaftlicher Erfolg drin. Kann Fortbildung hier einen Beitrag leisten? Und welches Wissen zählt wirklich? Gertrud Deitz, Marketingleiterin bei der PVS Südwest, stellte sich unseren Fragen.
Sie veranstalten seit einiger Zeit Kurse für Ärzte zum Thema “Abrechnung”. Welche Inhalte vermitteln Sie den Kursteilnehmern?
Gertrud Deitz: „Im Kern geht es immer darum, dass die orthopädische Praxis die von ihr erbrachten privatärztlichen Leistungen in angemessener Art und Weise bezahlt bekommt. Dabei legt ein Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Inhalten erst einmal großen Wert auf die „Art und Weise“, also wie funktioniert die GOÄ eigentlich? Das sind eher die Anfänger in Sachen GOÄ. Der andere Teil hadert dagegen eher mit der Angemessenheit der Bezahlung und sucht nach weiteren Auslegungsmöglichkeiten der GOÄ. Sie wünschen, dass ihrem Aufwand bei der ärztlichen Leistungserbringung ein adäquates Honorar gegenübergestellt werden kann.
Beiden Anforderungen müssen wir in unseren Seminaren gerecht werden. Beginnen müssen wir jedoch mit der Pflicht: Die GOÄ bzw. die korrekte, rechtskonforme Übersetzung der privatärztlichen Leistung in eine Rechnung nach Gebührenordnung.
Ziel ist hier immer, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst zu befähigen, aus der vollständigen Dokumentation der erbrachten ärztlichen Leistungen eine Rechnung zu erstellen, die die Möglichkeiten der GOÄ in vollem Umfang ausschöpft.
Einen großen Raum innerhalb des Seminars nehmen aber auch die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein. Hier werden alternative Abrechnungsmöglichkeiten vorgestellt, diskutiert, auf Rechtskonformität geprüft und die Aussicht auf die Vergütung durch die Versicherungen eingeschätzt.
An dieser Stelle fließt das umfassende Know How der PVS Südwest als Abrechnungsdienstleister in die Inhalte der Seminare mit ein, denn genau in der Auseinandersetzung mit diesen Fragen liegt die Kernkompetenz der PVS.
Wie gestalten Sie Ihr Kursformat bzw. den Ablauf?
Deitz: „Unsere Fortbildungsveranstaltungen sind heute – mit Ausnahme der Seminare auf Kongressen – zu fast 100 Prozent live im Internet ausgestrahlte Online-Schulungen. Für alle Beteiligten hat sich das inzwischen wohl als die einfachste pragmatische Lösung herausgestellt. Der Zuspruch ist seitdem deutlich höher und den im Online-Format sicher reduzierten sozialen Kontakt versuchen wir durch viele Gesprächsangebote vor, während und nach den Veranstaltungen zumindest etwas auszugleichen.
Darüber hinaus differenzieren wir die Inhalte und Abläufe unserer Fortbildungen gezielt nach den unterschiedlichen Vorkenntnissen und Anforderungen. Das Spektrum reicht von der GOÄ-Grundlagenschulung für Neueinsteiger über die vertiefende 2-teilige GOÄ-Intensivschulung für Fortgeschrittene und die spezifische GOÄ-Fachgruppenschulung z. B. auch für die Orthopädie bis zur GOÄ-Individualschulung für ganze Praxen oder Klinikabteilungen.“
Welche Rückfragen und Unsicherheiten während des Kurses sind dabei besonders häufig?
Deitz: „Darauf gibt es aus meiner Sicht keine pauschale Antwort. Wenn man zu zwei typische Behandlungsfällen aus der orthopädischen Praxis fragt, wie diese richtig abzurechnen sind, bekommt man aus den unterschiedlichsten Gründen die unterschiedlichsten Antwort. Ihre Leser:innen können das gerne selbst einmal ausprobieren: Auf unserer Website finden sie einen entsprechenden kleinen GOÄ-Wissenstest zur freien Verwendung (URL und QR-Code).
Eine solche Fokussierung auf einzelne Tipps und Tricks wäre aber auch gefährlich, weil sie die Illusion vermittelt, mit wenigen Handgriffen eine optimale Abrechnung erreichen zu können. Leider funktioniert das nicht. Wenn man wirtschaftlich wie rechtlich das Bestmögliche will, braucht es das gesamte GOÄ-Wissen. Und genau deshalb ist die Zusammenarbeit in der Privatabrechnung mit uns als ausgelagerter GOÄ-Spezialist vielleicht nicht der einzige, aber sicher der einfachste Weg zum Ziel.“
Warum sollte man Ihre Kurse nicht verpassen?
Deitz: „Zwei Gründe: Zum einen haben wir immer beide Seiten der Medaille – sowohl die vollständige als auch die korrekte Abrechnung – im Blick. Bei uns geht es nicht nur um Optimieren auf Teufel komm raus, sondern den erfolgreichen Balanceakt zwischen berechtigten wirtschaftlichen Interessen, rechtssicherer Durchsetzbarkeit der Forderungen und Schutz des Arzt-Patienten-Verhältnisses. Wir vermitteln Wissen zum Manövrieren statt Wissen um seiner selbst willen.
Zum anderen haben wir unsere Schulungen konsequent auf Effizienz getrimmt. Wo Ärzte und Personal im heutigen Praxisalltag unter höchster Dauerbelastung stehen, ist jede Chance, Administrationsaufwand zu reduzieren, das Gebot der Stunde. GOÄ-Fortbildung bei der PVS Südwest schafft hier Freiräume, indem sie sich auf das wirklich Notwendige konzentriert und damit die in der Praxis anfallenden Prozesse rund um die Privatabrechnung gezielt entlastet.“
Das Interview führte Janosch Kuno, BVOU-Pressearbeit.
Das Seminarprogramm der PVS Südwest für Orthopäden:
UV-GOÄ / Abrechnung mit den Unfallversicherungsträgern | Mittwoch, 27. April 2022 15:00 – 18:00 Uhr3 Fortbildungspunkte |
online |
GOÄ-Abrechnung in der Orthopädie | Mittwoch, 11. Mai 2022 15:00 – 18:00 Uhr3 Fortbildungspunkte |
online |
GOÄ-Grundlagen | Mittwoch, 18. Mai 2022 15:00 – 18:00 Uhr3 Fortbildungspunkte |
online |
GOÄ-Abrechnung Intensiv | Mittwoch, 22. und 29. Juni 2022 15:00 – 18:00 Uhr3 Fortbildungspunkte |
online |
GOÄ Orthopädie (konservativ) | Donnerstag, 28.04.2022, 08.30 – 10.00 Uhr | VSOU Kongress Baden-Baden https://doo.net/veranstaltung/99250/buchung |
GOÄ Orthopädie (operativ) | 28.04.2022, 11:00 – 12:30 Uhr | https://doo.net/veranstaltung/99255/buchung |
Quelle: PVS