Die Verordnung über eine spezielle sektorengleiche Vergütung ist zum 01.01.2024 in Kraft getreten und gilt vorerst für ein Jahr.
Im Vorfeld gab es im November 2023 dazu ein Treffen des BVOU mit Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach im BMG, wo wir die handwerklichen Fehler der bestehenden RVO klar aufgezeigt haben. Eine Ambulantisierung mit der jetzigen Hybrid DRG RVO wird scheitern, das haben wir dem Minister klar gemacht.
Unserer Kritikpunkte damals und heute sind:
- Fehlende Transparenz bei der INEK-Kalkulation
- Falsche Systematik der bestehenden Kalkulation mit massiver Unterbewertung der DRG- und EBM- Honorare
- In der Konsequenz zu niedrige Hybrid DRG Preise insbesondere bei komplexeren und sachkostenlastigen Eingriffen
- Keine rechtliche Klarstellung bei der Abrechnung über EBM (die gewollt ist)
- Fehlende Klarstellung bei beidseitigen Eingriffen usw.
Nun ist seit dem 01.01. wiederum die gemeinsame Selbstverwaltung, bestehend aus Vertretern des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen (GKV-SV), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) sowie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), aufgefordert, einen neuen, sogar erweiterten Katalog einzubringen.
Der BVOU hat dazu einen eindeutige Position:
- Keine Aufnahme von komplexeren Eingriffen, wie z.B. Schulterarthroskopien
- Bereinigung des bisherigen Kataloges um die Eingriffe bei denen das EBM Honorar über der Hybrid DRG liegt, insbesondere im Vorfußbereich.
Diese Eingriffe haben wir der KBV mitgeteilt. Wir halten es auch in anderen Bereichen für fahrlässig, Eingriffe wie lap. Hernien im Katalog zu belassen, die klar unterfinanziert sind.
Die handwerklichen Fehler der ersten Verordnung gehören klar ausgemerzt.
Wir erwarten, dass die KBV unsere Forderungen in der Selbstverwaltung vertritt, der Gesetzgeber die bisherigen RVOs bzw. Gesetze überarbeitet, damit die Ambulantisierung endlich ins Laufen kommt.
Mit dem Wiesbadener Modell haben wir vernünftige Kataloge, Preise für über 700 Eingriffe veröffentlicht.
Wir hoffen bis zuletzt, dass Sachverstand und konstruktive Modelle sich durchsetzen und werden diesen Weg der konstruktiven Kritik weiter gehen. Alle Neuigkeiten finden Sie auch in unserem BVOU-Dossier zum Thema.
Dr. Burkhard Lembeck, BVOU-Präsident