Hamm -Die ANOA (Arbeitsgemeinschaft nicht operativer orthopädischer manualmedizinischer Akut-Kliniken) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Vereinigung von 30 Akutkrankenhäusern, die im nicht operativen orthopädisch-unfallchirurgischen, manualmedizinischen und schmerztherapeutischen Bereich tätig sind. Zwölf Monate nach seiner Wahl am 27. November 2019 in Bad Bergzabern hat das ANOA-Präsidium nun auf der in Hamm durchgeführten Mitgliederversammlung eine positive Bilanz für das Jahr 2020 gezogen.
„Bei multifaktoriell bedingten und chronischen Schmerzerkrankungen mit hoher Krankheitsintensität haben sich die multimodalen Komplextherapien als der Goldstandard herausgestellt. Eine sehr erfreuliche Nachricht für unser ANOA-Konzept, das sich im Bereich der nichtoperativen Orthopädie und Schmerzmedizin Deutschlands immer mehr zu einer echten ‚Marke’ entwickelt. Die Wahrnehmung der akutmedizinisch-stationären konservativen Orthopädie in Deutschland konnte gestärkt werden“, so die Bilanz des ANOA-Präsidenten Dr. Jan Holger Holtschmit (Chefarzt im Marienkrankenhaus St. Wendel) am Ende der Mitgliederversammlung.
Als Hauptleistung im Jahr 2020 nannte der ANOA-Präsident die erfolgreiche Überarbeitung des in den vergangenen 19 Jahren sukzessive weiterentwickelten ANOA-Konzeptes. „Wir haben das System der klinischen Behandlungspfade, das einen wesentlichen Bestandteil des Konzeptes darstellt, an die wissenschaftliche Aktualität angepasst und neu strukturiert“, sagte Dr. Holtschmit. „Die ANOA spezifischen Pfade multimodaler nichtoperativer Komplexbehandlungen des Bewegungssystems wurden verschlankt und die spezifischen Grunderkrankungsformen besser in den Fokus gerückt: die Behandlung strukturell- funktioneller Erkrankungen des Bewegungssystems (OPS 8-977), die chronischen Schmerzstörungen mit somatischen und psychischen Faktoren (OPS 8-918) und rheumatologische Komplexerkrankungen (OPS 8-983). Letztere haben wir ganz neu in das Konzept mit aufgenommen.“ Patienten mit Schmerzerkrankungen des Bewegungssystems können so subgruppenspezifisch nichtoperativ multimodal hervorragend behandelt werden.
Das neue ANOA-Präsidium mit Dr. Jan Holger Holtschmit als Präsidenten (Marienkrankenhaus St. Wendel), Dr. Sabine Alfter als 1. Vizepräsidentin (Krankenhaus Lahnhöhe), Dr. Jens Adermann als 2. Vizepräsident (Klinik für Manuelle Therapie Hamm), Martin Gerlach als Schatzmeister (Rommel Klinik Bad Wildbad) und Wolfgang Ritz, Schriftführer (Sana Kliniken Sommerfeld), musste sich im zu Ende gehenden Jahr vielfältigen Aufgaben stellen: Aktualisierung des ANOA-Konzeptes, berufsspezifische Arbeit in den ANOA Arbeitsgruppen, Neustrukturierung des ANOA-Qualitätssicherungssystems ANOACert und auch die Herausforderungen, die durch die Corona-Pandemie bedingt waren. Die 30 ANOA-Kliniken hatten sich den besonderen Gegebenheiten personalintensiver stationärer Komplexbehandlungen unter Corona Bedingungen und der Umsetzung strenger Hygienemaßnahmen zu stellen. Die sehr gute Zusammenarbeit innerhalb der ANOA sowie der regelmäßige Austausch auf Präsidiumsebene sei in dieser Situation sehr hilfreich gewesen, so der ANOA-Präsident. „Oberstes Ziel unserer Fachgesellschaft war und ist es, in der Coronakrise zusammenzustehen und gemeinsam Lösungen zu finden, wie wir unsere Patienten auch weiterhin auf hohem Niveau behandeln können.“ Bei einem Konzept, welches das Arbeiten in interdisziplinären Teams sowie eine hohe Therapiedichte vorsieht, sei das eine echte Herausforderung. Jan Holger Holtschmit: „Doch wir sehen uns hier – im engen Schulterschluss mit allen 30 Kliniken – sehr gut aufgestellt; gerade weil die ANOA ja vor allem auch für eines steht: für die hervorragende Kommunikation und Zusammenarbeit der Mitarbeiter aller medizinischen Berufsgruppen.“
Natascha Kompatzki, ANOA Presse- und Öffentlichkeitsarbeit