Neubrandenburg – Faire Bezahlung fürs ambulante Operieren, Ausbau sinnvoller Selektivverträge – dafür will sich Dr. Matthias Träger unter anderem einsetzen, falls er zum zweiten Mal in die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Mecklenburg-Vorpommern gewählt wird. Der Inhaber einer Einzelpraxis in Neubrandenburg engagiert sich vielfältig berufspolitisch: Er ist nicht nur in der KV tätig, sondern auch stellvertretender BVOU-Landesvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des NAV-Virchowbunds in Mecklenburg-Vorpommern.
7 Fragen an Dr. Matthias Träger
BVOU.net: Warum kandidieren Sie für die Vertreterversammlung (VV)?
Träger: Zum einen bin ich überzeugt: Wer aufgibt, hat schon verloren. Durch die aktive Mitarbeit in der KV haben wir die Möglichkeit, der Politik die Stirn zu bieten. Zum anderen finde ich es immer gut, über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich zu engagieren. Die Selbstverwaltung muss stark sein und braucht aktive Kollegen, um sich gegen politische Strömungen und die Krankenkassen behaupten zu können.
BVOU.net: Wofür steht Ihre Liste?
Träger: Unsere gemeinsame Liste ist eine fachübergreifende Liste. Wir wollen uns zusammen dagegen wehren, dass die Freiberuflichkeit durch die Gesetzgebung weiter beschnitten wird. Viele Gesetze wirkten sich zuletzt auch zu Lasten der Fachärzte aus. Hier muss weiterhin ein deutlicher Gegenpol geschaffen werden, damit wir nicht geopfert werden.
BVOU.net: Wofür wollen Sie sich engagieren, wenn Sie gewählt werden?
Träger: Es gibt eine Vielzahl von Entscheidungen und Abstimmungen in der KV, insbesondere zur Honorarverteilung. Wichtig erscheint mir vor allem die Arbeit in den Ausschüssen, da dort zum großen Teil die Weichen für Anträge in der VV gestellt werden. Weiterhin stehe und engagiere ich mich für eine gute Öffentlichkeitsarbeit.
BVOU.net: Welches Versorgungsthema wollen Sie dann vor allem vorantreiben?
Träger: Ich bin ambulanter Operateur und will mich dafür einsetzen, dass tatsächlich gilt: ambulant vor stationär, und zwar in der Praxis. Das ambulante Operieren dort muss allerdings fair bezahlt werden. Außerdem will ich Selektivverträge vorantreiben, beispielsweise Osteoporose-Verträge wie den mit der Barmer GEK.
BVOU.net: Und welches Honorarthema wollen Sie vorantreiben?
Träger: Die Honorarverteilung in Mecklenburg-Vorpommern hat in den letzten Jahren eine positive Entwicklung genommen. Dieser Trend soll durch unsere aktive Mitarbeit weiter vorangetrieben werden.
BVOU.net: Wie wollen Sie es schaffen, Zeit für die Arbeit in der VV zu erübrigen?
Träger: Zeit für die Berufspolitik muss ich mir schaffen. Das geht nur durch den Rückhalt in der Familie. Meine Familie hat Verständnis für meine Arbeit und hält mir hier auch den Rücken frei.
BVOU.net: Wie motivieren Sie sich, wenn Sie einmal gar keine Lust auf Berufspolitik haben?
Träger: Erfolge in der Berufspolitik motivieren zum Weitermachen.
Das Interview führte Sabine Rieser. Der BVOU veröffentlicht zurzeit regelmäßig Interviews mit Orthopäden und Unfallchirurgen, die für die KV-Wahlen kandidieren.
Weiterführende Informationen:
KV-Wahlen 2016: Die Termine für ganz Deutschland
Weitere Interviews:
KV-Wahlen 2016: Die Kandidaten aus O und U im Gespräch
Bild: Dr. Matthias Träger (Quelle: privat)