Düsseldorf – „Meine Motivation liegt in der Motivation der Kollegen: Nur gemeinsam können wir etwas erreichen.“ Davon ist Dr. Roland Tenbrock überzeugt. Deshalb tritt der BVOU-Landesobmann Nordrhein für die Wahl der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung an.
7 Fragen an Dr. Roland Tenbrock
BVOU.net: Warum kandidieren Sie für die Vertreterversammlung (VV)?
Tenbrock: Ich war schon immer stark berufspolitisch aktiv. Erst während meiner Ausbildung, dann später lokal in Düsseldorf und jetzt im Landesverband des BVOU. Ich sehe es als primäre Aufgabe an, die desolate Honorarsituation in der Orthopädie und Unfallchirurgie in Nordrhein zu ändern. Von außen kann man nur marginalen Einfluss nehmen. Dies funktioniert nur aus dem Inneren der VV heraus beziehungsweise direkt in den entsprechenden Gremien.
BVOU.net: Wofür steht Ihre Liste?
Tenbrock: Für die Stärkung der handwerklichen Versorgerfachärzte bei der Honorarverteilung. Für Änderungen bei den Regressmaßnahmen, im besten Fall eine Vermeidung. Für die Stärkung der Versorgerfachärzte bei Verhandlungen mit den Kassen. Für eine Neuausrichtung der KV Nordrhein, die den Arzt in den Mittelpunkt stellt und auch primär dessen Interessen vertritt. Für eine gute Zusammenarbeit mit den Hausärzten. Und für eine zufriedenstellende Lösung des durch die KV angerichteten Notdienstchaos.
BVOU.net: Wofür wollen Sie sich engagieren, wenn Sie gewählt werden?
Tenbrock: Gerechte Bezahlung unserer geleisteten hochwertigen Arbeit. Die KV soll für die Kollegen arbeiten und nicht gegen diese. Konservativ und operativ tätige Orthopäden und Unfallchirurgen müssen wieder einen angemessenen Stellenwert in der Versorgung bekommen.
BVOU.net: Welches Versorgungsthema wollen Sie dann vor allem vorantreiben?
Tenbrock: Konsequente Integration von Orthopädie und Unfallchirurgie unter einem Dach. Den Stellenwert der Fachdisziplinen muss man hervorheben, besonders hinsichtlich der anstehenden Bedarfsplanung bei der Zusammenfassung von O und U mit der Allgemeinchirurgie.
BVOU.net: Und welches Honorarthema wollen Sie vorantreiben?
Tenbrock: Umsetzung des EBM auf Landesebene durch einen gerechteren HVM.
BVOU.net: Wie wollen Sie es schaffen, Zeit für die Arbeit in der VV zu erübrigen?
Tenbrock: Meine Familie stärkt mich und hält mir den Rücken frei.
BVOU.net: Wie motivieren Sie sich, wenn Sie einmal gar keine Lust auf Berufspolitik haben?
Tenbrock: Erstens durch die positiven Rückmeldungen vieler Kollegen zu meiner bisherigen Arbeit. Zweitens kann ich es einfach nicht verstehen, dass so viele Kollegen die Entwicklungen teilnahmslos hinnehmen, obwohl es um ihre Existenz geht. Meine Motivation liegt in der Motivation dieser Kollegen: Nur gemeinsam können wir etwas erreichen, und ich möchte es wenigstens versucht haben, etwas zu ändern. Mit Dr.med. Andreas Waubke, einem Kollegen aus dem BVOU an meiner Seite, können wir ein schlagkräftiges Orthopädenteam bilden.
Das Interview führte Sabine Rieser. Der BVOU veröffentlicht zurzeit regelmäßig Interviews mit Orthopäden und Unfallchirurgen, die für die KV-Wahlen kandidieren.
Weiterführende Informationen:
KV-Wahlwerbung: Plakate, Slogans, Hillary-Video
Wahlaufruf Nordrhein: „Versorgerfachärzte“ Liste Nr. 4
Weitere Interviews:
KV-Wahlen 2016: Die Kandidaten aus O und U im Gespräch
Bild: Dr. Roland Tenbrock (Quelle: privat)