Madison, USA – Die aus der buddhistischen Lehre abgeleitete Achtsamkeitsmeditation, die ursprünglich zur Stressbewältigung eingesetzt wurde, zeigte sich in den letzten Jahren in diversen Studien auch als erfolgreiches Mittel zur Bewältigung chronischer Schmerzen. Forscher der Universität von Wisconsin in den USA konnten nun feststellen, dass die Achtsamkeitsmeditation in Kombination mit Elementen der kognitiven Verhaltenstherapie chronischen Kreuzschmerz bei Patienten reduzieren kann, die mit Opioiden behandelt werden.
„Achtsamkeitsmeditation und kognitive Verhaltenstherapie haben das Potenzial die Schmerzintensität bei Patienten mit chronischem Kreuzschmerz, die mit Opioiden behandelt werden, sicher zu reduzieren“, sagt Dr. Aleksandra Zgierska, Assistenzprofessorin für Familienmedizin an der Universität. „Für Patienten, die an dieser einschränkenden Erkrankung leiden, ist der langfristige Einsatz von Opioiden oft nur begrenzt effektiv gegen den chronischen Schmerz und kann zudem schwerwiegende Nebenwirkungen haben, einschließlich Abhängigkeit und Tod.“
In ihrer Studie untersuchten die US-Forscher 35 Patienten mit chronischem Kreuzschmerz, die mit Opioiden behandelt wurden. Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: 21 Patienten nahmen an einem achtwöchigen Kurs zur Achtsamkeitsmeditation und zu ausgewählten Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie teil, die restlichen 14 Patienten bildeten die Kontrollgruppe. Alle Studienteilnehmer erhielten weiterhin ihre Opioid-Behandlung und mussten vor Studienbeginn, unmittelbar nach Studienende, sowie 18 Wochen später eine Einschätzung zur Stärke ihrer Schmerzen abgeben.
Die Patienten in der Meditationsgruppe erhielten acht Wochen lang jede Woche zwei Stunden Training und wurden zusätzlich dazu ermutigt, die Meditation auch zu Hause eigenständig zu trainieren, sechs Tage pro Woche für jeweils 30 Minuten am Tag. Angeleitet wurden die Patienten von zwei in der Schmerztherapie erfahrenen Psychologen.
Unmittelbar nach Studienende berichteten die Patienten der Meditationsgruppe von einer Schmerzreduktion um acht Prozent, die auch bei der Befragung 18 Wochen später noch anhielt. Bei den Patienten der Kontrollgruppe dagegen nahm der Schmerz nach acht Wochen um acht Prozent und nach weiteren 18 Wochen um insgesamt 10 Prozent zu.
„Wir konnten während der Studiendauer zwar keinen statistisch signifikanten Rückgang bei der Einnahme der Opioide feststellen, allerdings ist anzunehmen, dass eine signifikante Senkung der Opioid-Dosis über einen längeren Nachbeobachtungszeitraum oder bei einem größeren Stichprobenumfang erreicht werden könnte“, so Zgierska.
Laut den Forschern sind nun weitere Studien notwendig, um die Effekte und die Wirkungsweise von Meditation und Verhaltenstherapie bei chronischem Kreuzschmerz eingehender zu untersuchen. Die Ergebnisse der Pilotstudie wurden am 10. März in der Fachzeitschrift Pain Medicine veröffentlicht.