Ratzeburg – Ob aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Versorgung Rheumakranker, die Stärkung der konservativen Inhalte oder die Beteiligung der orthopädischen Rheumatologen im ASV-Kernteam – auch in diesem Frühjahr hat das BVOU-Referat Orthopädischen Rheumatologie viel Neues zu berichten. Die Leiter des Referats, Prof. Wolfgang Rüther und Dr. Uwe Schwokowski, freuen sich auch weiterhin über das Interesse und die rege Beteiligung der BVOU-Mitglieder an künftigen Fortbildungsveranstaltungen und Kongressen, damit das Fach O und U ein unverzichtbarer Bestandteil der Versorgung Rheumakranker in Deutschland bleibt.
Intensivmeeting der DGORh
Das Intensivmeeting der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh) am 4. März in Hamburg wartete mit einem Novum auf: bisher legte die jährliche Veranstaltung ihren Fokus auf die operative ORh, in diesem Jahr wurden nun erstmals auch Themen für konservativ tätige Kollegen angeboten. Es ist ein Anliegen des DGORh-Präsidenten Prof. Wolfgang Rüther, zunehmend auch die nicht-operativen Themen einzubringen und in der Kooperation mit dem BVOU-Referat die Position der konservativen ORh zu stärken. Die konservative Sitzung wurde von den etwa 40 Teilnehmern des Meetings gut angenommen. Kollegen aus Klinik und Niederlassung diskutierten ausführlich über die Frühdiagnostik, die frühe Therapie – „hit hard and early“ – und entsprechende weitere Therapie rheumatischer Erkrankungen – „treat to target“.
12. Rheuma Update in Wiesbaden
Das 12. Rheuma Update fand am 17. und 18. März in Wiesbaden statt und informierte wie schon in den Jahren zuvor ausführlich über den aktuellen Forschungsstand und die entscheidenden Studien aus dem letzten Jahr. Zu den Themen, die dabei auf dem Programm standen, zählten unter anderem die Diagnostik und Therapie der rheumatoiden Arthritis; Arthrose, Schmerztherapie und Fibromyalgie; Bildgebung sowie Spondyloarthritiden. Die dort gewonnenen Erkenntnisse werden in den kommenden Rheuma Refreshern und ADO-Zert-Kursen Thema sein, sodass auch interessierte Kollegen Gelegenheit haben, sich auf den aktuellen Stand der Wissenschaft zu bringen.
Der orthopädische Rheumatologe im ASV-Kernteam
Darüber hinaus brachte das Rheuma Update auch neue Informationen über den aktuellen Stand der Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV): in einem persönlichen Gespräch am Rande der Veranstaltung berichtete der Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen, Dr. Ludwig Kalthoff, über die zukünftige Kooperation mit den Orthopädischen Rheumatologen in der ASV. Der internistische Rheumatologe ist als Teamleiter für die Zusammensetzung des Kernteams zuständig. Er sucht demnach einen Orthopädischen Rheumatologen aus, der in einer Entfernung von unter 30 Minuten von der Teamleitung tätig ist. Eine gemeinsame Sprechstunde von mindestens zwei Kernteam-Mitgliedern kommt auf Wunsch des Patienten zustande, möglicherweise auch auf Wunsch des Teamleiters. Kalthoff begrüßt die Kooperation mit der orthopädischen Rheumatologie ausdrücklich und gab an, dass gerade auch die Patientenvertreter diesen Wunsch dargelegt hätten. Er sieht die Kooperation mit dem ORh insbesondere bei der Fragestellung der OP-Indikation und kann auch den Vorschlag einer begleitenden orthopädie-technischen Versorgung nachvollziehen.
Konstruktive Zusammenarbeit mit den Internisten
Insgesamt hat sich das interdisziplinäre Klima und die konstruktive Zusammenarbeit zwischen orthopädischer und internistischer Rheumatologie deutlich verbessert – wovon nicht zuletzt die Patienten erheblich profitieren können. Die Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Frau Rotraut Schmale-Grede, fordert in einem aktuellen Artikel diese Zusammenarbeit zum Wohle der Rheumapatienten vehement ein. Auch Prof. Rüther berichtet im Hinblick auf die Abstimmungen zur Weiterbildungsordnung über konstruktive Gespräche zwischen der DGORh, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.
Informationen zur ASV-Beteiligung
Nun sind vor allem auch die über 500 orthopädischen Rheumatologen gefragt, sich im Kernteam der ASV Rheuma zu beteiligen. Die endgültige Fassung soll im Mai vom GBA in Berlin beschlossen werden und die Einschreibungen dann kurzfristig erfolgen. Eine Informationsveranstaltung zu diesem Thema wird am 21. Juni im Klinikum Bad Bramstedt stattfinden. Nähere Informationen dazu können beim Team der ADO in Berlin erfragt werden (Tel.: 030-797444-404).
Termine auf dem VSOU in Baden-Baden
Auch beim ADO-Zert-Kurs III am 28. April im Rahmen der VSOU-Frühjahrstagung wird das Thema ASV eine wichtige Rolle spielen. Hier geht es insbesondere um die Schnittstelle konservativ-operativ, denn diese Entscheidung wird gerade vom ORh zu fällen sein. Nach Absprache mit der ADO soll es interessierten ORh eventuell ermöglicht werden, den Kurs nur am Freitag zu Sonderkonditionen besuchen zu können. Weitere Termine im Rahmen des VSOU sind der Rheuma Refresher am 27. April mit den Neuigkeiten vom Rheuma Update in Wiesbaden und eine Session am 28. April zum Thema „Psoriasisarthritis – mehr als nur ein Hautproblem“.
Weitere Termine: RhefO und Psoriasisarthritis
Für RhefOs, die dieses Zertifikat auch für das Jahr 2017 erhalten wollen, besteht neben einer erneuten Teilnahme an einem ADO-Zert-Kurs III auch die Möglichkeit, ihr Wissen beim Rheuma-Super-Refresher im September in Berlin auf den aktuellen Stand zu bringen. Nähere Informationen sind wie immer über das ADO-Team erhältlich.
Außerdem sind weitere Veranstaltungen zum Thema Psoriasisarthritis geplant: am 3. Mai mit Dr. Thomas Gräber in Gütersloh, am 10. Mai in Kooperation mit Prof. Ralph Gaulke an der Medizinischen Hochschule Hannover, am 7. Juni mit Dr. Markus van Emden in Meerbusch, am 9. Juni mit Dr. Christoph Biel am Universitätsklinikum Gießen sowie mit Dr. Philipp Bolze in Ludwigshafen.
Uwe Schwokowski,
Leiter des Referates Orthopädische Rheumatologie im BVOU