Qualitätszirkel spielen eine wichtige Rolle im BVOU. Diese regelmäßigen Treffen bieten die Möglichkeit, sowohl niedergelassene als auch in der Klinik tätige Kolleginnen und Kollegen zusammenzubringen. Die regionale Präsenz in den Landesverbänden bis hin zu den einzelnen Bezirken ist die Stärke unseres Verbandes, denn: Eine bessere Möglichkeit zur Vernetzung und Kommunikation vor Ort gibt es nicht. Die Fort- und Weiterbildung bildet schließlich ein Pfeiler des Arztberufes. Der folgende Leitfaden bietet eine Inspiration für Landesvorsitzende und soll gleichzeitig als Motivation dienen, eigene Qualitätszirkel ins Leben zu rufen.
Regelmäßige Treffen vor Ort bieten den Teilnehmern die Gelegenheit, aktuelle Themen und Herausforderungen im Fachgebiet sektorenübergreifend zu diskutieren. Bei den Treffen vor Ort lassen sich persönliche Erfahrungen aus? dem Arbeitsalltag teilen und Best Practices erarbeiten. Zusätzlich bieten sie die Möglichkeit, voneinander zu lernen. Der fachliche Austausch soll in einem vertrauten Rahmen gefördert werden, um die Qualität und Sicherheit von Behandlungen zu verbessern, gemeinsame Weiterentwicklung von Behandlungsstandards zu ermöglichen, berufspolitisch up-to-date zu sein und die Vernetzung unter den Kollegen zu stärken.
Themenwahl: Inhaltliches Gerüst eines Qualitätszirkels
Zunächst sollten geeignete Referenten aus verschiedenen Praxen, Kliniken und sogar möglichst Experten aus angrenzenden Fachgebieten eingeladen werden, um eine vielfältige Perspektive und breites fachliches Wissen zu gewährleisten.
Die Auswahl der Themen für die Qualitätszirkel ist essenziell, da ein breitgefächertes Programm ein breiteres Publikum anspricht und zur Teilnahme motiviert. Die Themenwahl sollte sektorenübergreifend und somit interessant für Kliniker und Niedergelassene sein. Das könnte beispielsweise konkret die Behandlung von spezifischen Verletzungen des Bewegungsapparates betreffen. Außerdem können thematische Schwerpunkte gesetzt werden, wie die Anwendung neuer Technologien und Verfahren, die Verbesserung von Arbeitsabläufen und Prozessen des beruflichen Alltags, die Analyse und Aufarbeitung von Behandlungsfehlern oder die Implementierung von Leitlinien und Standards beziehen. Auch berufspolitische Themen sollten die Teilnehmer auf den neuesten Stand bringen. Aktuelle Herausforderungen und Problemstellungen sowie Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmer können auch im Vorfeld eruiert werden. Dies kann beispielsweise durch eine Umfrage oder Diskussion innerhalb der Teilnehmergruppe erfolgen, oder aber, um die Qualität und den Erfolg der Treffen zu gewährleisten, ist es ratsam, erfahrene Moderatoren oder Fachexperten einzuladen, die die Diskussion leiten und den fachlichen Austausch fördern können.
Datum
Es ist wichtig, sich auf feste Termine zu einigen, um eine regelmäßige Teilnahme bei den Mitgliedern zu gewährleisten. Dies kann beispielsweise ein fester Tag im Monat oder im Quartal sein. Tag und Uhrzeit sollten mit Bedacht und in Rücksichtnahme auf Sprech- und Dienstzeiten gewählt werden. Nur so kann sich bei den Mitgliedern in den Landesverbänden eine gewisse Routine einspielen. Ziel ist es, die Qualitätszirkel zu einem festen Selbstläufer in den Kalendern der Mitglieder zu machen.
Veranstaltungsort
Die Wahl des Veranstaltungsortes ist ebenso entscheidend für einen erfolgreichen Qualitätszirkel. Der Treffpunkt sollte gut erreichbar sein und über ausreichend Platz für die Teilnehmer verfügen. Dies kann beispielsweise in Kliniken, großen Praxen oder Tagungsräumen von Hotels sein, die über die nötige technische Ausstattung für z.B. Präsentationen haben. In manchen Fällen stellt auch die lokale Kassenärztliche Vereinigung Räumlichkeiten zur Verfügung.
Raum für Nachfragen, Diskussion und Netzwerk
Selbstverständlich ist es wichtig, am Ende des offiziellen Rahmens bei jedem Treffen Zeit für den persönlichen Austausch, das Networking und die offene Diskussion einzuplanen. Dieser informelle Teil ist oft der größte Vorteil der Teilnahme vor Ort und ebenso die Stärke unseres Berufsverbandes. Fragen können direkt geklärt, Ideen ausgetauscht und konkrete Lösungsansätze erarbeitet werden. Der persönliche Austausch ermöglicht es den Teilnehmern, Kontakte zu knüpfen, sich über neue Entwicklungen zu informieren und die kollegiale Zusammenarbeit zu stärken. Dieser informelle Teil des Treffens ist ebenso wichtig wie der formelle Teil – er stärkt die Bindungen und fördert eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre und die kollegiale Freundschaft.
Tue Gutes und rede darüber: Bewerbung der Veranstaltung
Der Erfolg von Qualitätszirkeln hängt maßgeblich von einer guten Organisation, einem strukturierten Zeitplan und einer klaren Kommunikation ab. Es ist wichtig, die Treffen im Vorfeld zu bewerben und die Teilnehmer regelmäßig an die Termine zu erinnern, um eine hohe Teilnahmequote zu gewährleisten. In den Landesgruppen im BVOU.net (interner Bereich) oder über die BVOU-App können Termine ganz einfach angekündigt werden. Aus den Nachrichten in dem BVOU-eigenen Netzwerk generiert sich dies fast wie von selbst. Hier lassen sich sogar Programmflyer, Präsentationen und andere Dateien hochladen.
Unterstützung durch Ihr BVOU-Geschäftsstellenteam
Dem BVOU-Geschäftsstellenteam ist es ein großes Anliegen, den Qualitätszirkel oder die Landesveranstaltung zu einem Erfolg zu machen. Sollten Landes- oder Bezirksvorsitzende oder QZ-Leiter Unterstützung benötigen, können Sie sich jederzeit bei Frau Dittmann per eMail (isabel.dittmann@bvou.net) oder telefonisch unter 030 797 444 44 melden. Unser Mandatsträgerservice unterstützt Sie bei der Erstellung von Rundmails, Einladungsflyern und der Abwicklung von Sponsorenleistungen. Auch die Anmeldung der Teilnehmer kann auf Wunsch organisiert werden. Und natürlich können Sie bei Bedarf auch auf eigene Zoomkonferenze zurückgreifen, wenn Sie eine Veranstaltung einmal komplett online anbieten oder Experten für einen Vortrag aus der Ferne zuschalten möchten.
Fazit
Regionale Treffen und Qualitätszirkel bieten den Teilnehmern die Gelegenheit, über den Tellerrand zu schauen, voneinander zu lernen und neue Perspektiven in O&U zu gewinnen. Der informelle Austausch fördert das Verständnis für die verschiedensten berufspolitischen Sichtweisen und Knackpunkte und die regionale Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen aus Praxis und Klinik.
Qualitätszirkel und Landesveranstaltungen sollen zu einer umfassenden und ausgewogenen Auseinandersetzung mit verscheiden Themen, die unseren Berufsverband und dessen Mitglieder beschäftigen, beitragen.
Dr. Jörg Ansorg
Janosch Kuno