Ratzeburg – Dr. Uwe Schwokoski, BVOU-Referatsleiter zieht ein Fazit aus dem Jahr 2019 und gibt Ausblick, welche Termine 2020 anstehen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Jahr 2019 neigt sich dem Ende, das Weihnachtsfest steht vor der Tür. Im Rahmen einer Umfrage des ZDF-Barometers hörte ich gestern (und war positiv überrascht): 75 Prozent der deutschen Bevölkerung waren mit dem Verlauf des Jahres 2019 zufrieden. Können wir (Sie) dies auch sein? Aus unserer berufspolitischen Sicht uneingeschränkt! Die novellierte Zusatzweiterbildung Orthopädische Rheumatologie (ORh) hat weitere, letzte Hürden überwunden. Übergangsbestimmungen sind dabei von der Bundesärztekammer (BÄK) angedacht und besonders interessant: in der Leitlinie zum Management der frühen Rheumatoiden Arthritis (RA) wird erstmalig auch der Orthopäde mit einbezogen!
DKOU 2019: Gebündelte Themen aus unserem Fach
Viele konservativen Themen der O und U wurden durch die Organisation der Task Force Orthopädische Rheumatologie, wie bereits beim VSOU 2019, in einem Vortragsraum gebündelt. Eine Kooperation und Absprache der Task Force mit dem BVOU und der IGOST wird in Zukunft die Fokussierung auf konservative Themen weiter stärken und damit die großen Kongresse für die niedergelassenen Kollegen noch attraktiver machen. Für mich persönlich hatte dieser Kongress im Vorfeld eine besondere Bedeutung: Mir wurde als BVOU-Anerkennung für außerordentliche Verdienste um die Deutsche Orthopädie und Unfallchirurgie im Rahmen des Präsidente-Empfangs im Französischen Dom in Berlin die Hubert-Waldmann-Plakette verliehen. Das freut mich sehr, ich bin auch ein wenig stolz. Mein besonderer Dank neben dem Vorstand des BVOU, gebührt insbesondere Ihnen, die sich über viele Jahre immer wieder über die verschiedenen Angebote der ADO und des BVOU zur Orthopädischen Rheumatologie fortgebildet haben und damit die rheumatologische Versorgung in Deutschland entscheidend verbessert haben.
Übergangsbestimmungen zur Zusatz-Weiterbildung (ZWB) Orthopädische Rheumatologie
Die Bundesärztekammer hat die DGOU aufgefordert, Empfehlungen für Übergangsbestimmungen zur novellierten ZWB Orthopädische Rheumatologie zu erarbeiten. Die Task Force, unter der Leitung von Prof. Wolfgang Rüther wird im Januar 2020 zusammenkommen und für die beteiligten Fachgruppen entsprechende Vorschläge erarbeiten und dann einreichen.
Interdisziplinäre Leitlinie zum Management der frühen rheumatoiden Arthritis – 2019
Das kam doch sehr überraschend und ist für uns äußerst erfreulich. Wurde doch bislang der Facharzt für O und U, teilweise sogar der ORh in Strukturverträgen und Leitlinien nicht mit einbezogen, sieht dies bei der aktuellen Leitlinie zu frühen rheumatoide Arthritis (RA) ganz anders aus.
Nach Aussagen dieser neuen Leitlinie ist auch der Facharzt für O und U eindeutig in Diagnostik und Therapie der frühen RA eingebunden. Und er sollte dies zur Verbesserung des Versorgungsdefizites in der Rheumatologie, bei bestehenden sehr langen Wartezeiten bei internistischen Rheumatologen, auch wahrnehmen!
Interdisziplinäre LL zur frühen Rheumatoiden Arthritis
Diagnosestellung
1. Ggf. Diagnosesicherung
2. Identifikation und Überweisung der Patienten, die einer spezialisierten Diagnostik oder Therapie bedürfen
3. Erkennung von Notfällen
Versorgung
1. Bei gesicherter Diagnose ggf. Einleitung einer ersten DMARD-Therapie, um das „Window of Opportunity“ zu erreichen
2. Beratung von Patienten vor und während einer Therapie sowie vor und nach Konsultationen von Spezialisten, Beobachtung und Förderung der Patientencompliance, Behandlung von Begleit- und Folgeerkrankungen,
3. Durchführung notwendiger Kontrollen bei laufender Therapie
Erkennung und Erstversorgung von Notfällen und Komplikationen
Nachhaltigkeit – Rhefo-Experten Meeting
Diese Zeilen fügen sich nahtlos an die vorherige Aussage an. Über 500 Teilnehmer beim ADO-Zert-Kurs III zum RhefO – und das seit 2012! Der Einstieg in die Rheuma-Basis-Therapie, die weitere medikamentöse Versorgung (s.o) ist das zentrale Thema. Damit sind wir der neuen Leitlinie zeitlich schon weit voraus. Aber – wie sieht es in der Praxis aus? Bei den Refresher-Kursen bekennt sich ein geringer Teil der Teilnehmer zur Rheuma-Basis-Therapie! Ursache: Unsicherheit, Angst vor dem Beginn, Ägste vor Fehlbehandlungen u.a.? Erstaunlich untergeordneter Grund – Regressängste! Nach intensiven Diskussionen bei den Kursen zum DKOU haben wir Folgendes mit den Teilnehmern beschlossen: Nachhaltigkeit durch regelmäßige Rhefo-Experten-Meetings. Geplant als Kleingruppe mit 10 bis 12 Teilnehmern: Die Kursteilnehmer stellen Kasuistiken aus ihrer Praxis vor, dies wird untereinander und mit mir diskutiert und vermutlich zu einem positiven Ergebnis gebracht. Die Teilnahme ist kostenfrei!
Bei Interesse bitte kurzfristige Rückmeldung (nur geringe Teilnehmerzahl) bei der ADO über Anette Köhler 030-797444404 / ado@bvou.net oder über den Button unten.
Weitere Meetings sind zu späteren Zeitpunkten in Berlin-Hamburg und Frankfurt geplant.
Termine I-2020
Das DGORh-Intensiv-Meeting am 21.03.2020 in Lübeck beinhaltet einen kostenfreien RhefO-Refresher 2020. Der erste RhefO wird dort über seine Erfahrungen der letzten Jahre berichten. Über viele Teilnehmer in meiner Heimatstadt würde ich mich sehr freuen! Ich möchte auch auf den RhefO I Kurs am 28.03.20 in Frankfurt/Main hinweisen, weitere Informationen über die ADO im bvou.net.
Nun bleibt mir nur noch übrig, Ihnen eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für das Jahr 2020 zu wünschen, und – bleiben Sie gesund!
Ihr Dr. Uwe Schwokowski