Gütersloh – Das Internetportal wikipedia.org halten Ärztinnen und Ärzte für vertrauenswürdiger als andere Portale, die den Anspruch haben, evidenzbasierte Medizin laiengerecht aufzubereiten. Das schließen die Bertelsmann Stiftung und die Krankenkasse Barmer GEK zumindest aus einer Online-Umfrage. Das gilt selbst für die Seite patienten-information.de, einen Service des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ). Das ÄZQ wird von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung getragen.
Für die Online-Befragung gaben rund 800 ambulant tätige Ärztinnen und Ärzten Auskunft. Abgefragt wurden unter anderem Kenntnisse und Einstellungen zu zehn Internetangeboten, deren Inhalte die Autoren der Befragung für seriös halten. BVOU.net hat zusammengestellt, was sechs der Portale bieten und welche Informationen sie zu O + U bereithalten.
* www.patienten-information.de: Die Internetseite der ÄZQ für Patienten. Zum eigenen Anspruch heißt es: „Neben laienverständlichen Broschüren zu ärztlichen Leitlinien, sogenannten Patientenleitlinien, erstellen wir kompakte, zweiseitige Kurzinformationen für Patienten. Außerdem bieten wir Checklisten zu allgemeinen Gesundheitsthemen an, die Orientierung im Gesundheitswesen bieten.“ Unter anderem findet man Kurzinformationen zu akutem und chronischem Kreuzschmerz.
* www.gesundheitsinformation.de: Die Internetseite des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Zum eigenen Anspruch heißt es: „Mit der Veröffentlichung von Gesundheitsinformation.de erfüllt das IQWiG einen Teil seines gesetzlichen Auftrages zur Aufklärung der Öffentlichkeit in gesundheitlichen Fragen. Die Website richtet sich mit einem breiten Themenspektrum an erkrankte wie gesunde Bürgerinnen und Bürger.“ Es gibt ein eigenes Themengebiet Muskeln, Knochen und Gelenke. Dort finden sich Informationen von Achillessehnenriss bis Verstauchung des Sprunggelenks.
* www.patientenberatung.de: Die Internetseite der Unabhängigen Patienteninformation Deutschlands (UPD), finanziert von den Krankenkassen. Zum eigenen Anspruch heißt es: Die UPD möchte Interessierte und Patienten zu unterschiedlichen Themen aus den Bereichen Gesundheit, Gesundheits- und Sozialrecht informieren, beraten und aufklären. Die Beratung durch die geschulten Experten/Berater der UPD und die vermittelten Informationen sollen Sie in die Lage versetzen, Ihre eigenen Überlegungen anzustellen und selbstständige persönliche Entscheidungen zu treffen.“ Jeden Monat wird ein aktuelles Themenspecial auf der Homepage veröffentlicht. Im März ging es zum Beispiel um Bandscheibenvorfälle.
* www.krebsinformationsdienst.de: Das Internetportal des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Zum eigenen Anspruch heißt es: „Sie haben Fragen zu Krebs? Wir haben Zeit für Sie, wenn Sie erkrankt sind, oder wenn Krebs das Leben Ihrer Familie verändert. Bei uns finden Sie aktuelles Wissen und Hilfe bei der Krankheitsbewältigung. Am Telefon oder per E-Mail stellen wir für Sie individuelle Informationen zusammen. Und wir sagen Ihnen, wie Sie sich vor Krebs schützen können.“
* www.weisse-liste.de: Das Portal der Bertelsmann Stiftung. Zum eigenen Anspruch heißt es: „Die Weisse Liste hilft Ihnen bei der Suche nach einem passenden Arzt, Krankenhaus und bei der Auswahl der geeigneten Pflegeleistung – unabhängig und leicht verständlich. Das Portal ist ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen. Die Weisse Liste ist kosten- und werbefrei.“
* www.washabich.de: Ursprünglich das Portal von Medizinstudierenden für Patienten – mittlerweile werden auch Ärzte und IT-Spezialisten in Vollzeit gesucht. Zum eigenen Anspruch: „Hier können Sie Ihren ärztlichen Befund kostenlos von Medizinstudenten in eine für Sie leicht verständliche Sprache übersetzen lassen. Bitte beachten Sie, dass Ihre Einsendung nur einen Befund umfassen darf, der einen Umfang von maximal zwei DIN-A4-Seiten hat.“ Zusätzlich bietet „washabich“ aber auch Online-Kurse an, in denen Medizinstudierende lernen, wie man komplexe medizinische Befunde so erklärt, dass jeder sie versteht. Außerdem gibt es ein Projekt Patientenbrief. Ziel ist ein leicht verständliches und individuelles Entlassdokument für Patienten am Ende ihres Krankenhausaufenthalts.
Weitere Informationen zur Online-Umfrage der Bertelsmann Stiftung und der Barmer GEK finden Sie hier.