München – Mittlerweile misst Dr. Nagers Praxis – mitten im Herzen München‘s gelegen – stattliche 800 Quadratmeter. Hier, im Orthopädiezentrum München City, behandelt der Mediziner gemeinsam mit seinen Kollegen in insgesamt acht modernen Untersuchungsräumen Patienten.
Dr. med. Michael Nager ist der erste Arzt mit dem Privileg eines SCS MedSeries® H22 aus der BVOU-Sonderedition 2019. Gemeinsam mit uns blickt er auf die vergangenen Jahre und die fortschrittliche Entwicklung des Praxisgeschehens mit der SCS Bildgebung (nachstehend: DVT) zurück.
Zu Beginn war die Praxis mit einem Ultraschallgerät ausgestattet – solide, aber nicht innovativ. Doch schon bald kam die dreidimensionale Schnittbildgebung hinzu, welche sich schnell als sinnvolle Ergänzung erwies, erzählt Dr. med. Michael Nager: „Wir als Praxis sind nach 2 Jahren immer noch sehr zufrieden. Dies zeigt sich mittels der Bildqualität aber auch mit dem Einsatz am Patienten selbst, bei den Verlaufskontrollen und der Betreuung durch SCS.“
Möglichkeit der dreidimensionalen Visualisierung
Natürlich habe man in den vergangenen Jahren durch die Implementierung des DVTs positive wirtschaftliche Margen erreicht, die ein großer Vorteil seien. Aber, erzählt Dr. Nager, das sei in seinen Augen nicht das stärkste Argument. Für ihn und seine drei Kollegen habe sich die deutlich optimierte Kommunikation mit den Patienten vor Ort als viel wertvoller bewiesen. Besonders die Option der dreidimensionalen Visualisierung ist sehr hilfreich, so Nager. Denn dadurch könne den Patienten als medizinische Laien ihr Gesundheitszustand durch die klare Bildgebung leicht verständlich erklärt werden. Aber auch die Möglichkeit, Aufnahmen unter Belastung durchzuführen, sei etwas, worauf kein praktizierender Arzt verzichten sollte.
Erleichterte Kommunikation mit dem Patienten
Mittlerweile ist das DVT aus dem Praxisbetrieb nicht mehr wegzudenken. Dr. med. Nager und seine Kollegen haben es von Beginn an als ergänzende Bildgebung bei sämtlichen Gelenken erfolgreich eingesetzt. Der größte Mehrwert läge dabei in der Primärdiagnostik, so Nager. Man könne dem Patienten die Aufnahmen viel besser erläutern und die Bilder seien – mit einer viel niedrigeren Strahlenbelastung – viel präziser als bei einem herkömmlichen Röntgenbild.
Aber auch bei der Kontrolle von konservativ behandelten Frakturen könnten Patienten durch das DVT die bestmögliche Therapie erfahren. Im Vergleich müsse man beim Röntgenbild ein „starres Zeitschemata“ verfolgen. Das heißt konkret: Wenn ein konventionelles Röntgenbild zur Diagnostik genutzt wird, dann müssten Patienten meist voreilig sechs Wochen lang einen Gips tragen und für diesen langen Zeitraum auch eine Ruhigstellung des betroffenen Körperteils berücksichtigen. Bei der sofort verfügbaren 3-D-Bildgebung ist das anders. Nager beschreibt: „Dies bietet uns die Möglichkeit, die Behandlungs-, sprich Immobilisationszeiten, für Patienten deutlich zu reduzieren.“ Gerade bei Sportlern, die ihre Routine nicht verlieren möchten, sei dies ein immenser Vorteil.
Vermeidung von nicht zwingend erforderlichen Operationen
Durch das DVT können Mediziner viel genauer diagnostizieren und die Behandlung optimieren. Dazu zählt, dass es seit der Implementierung des DVTs einige Fälle gab, in denen auf eine Operation verzichtet werden konnte – ohne die hochauflösende Bildgebung wäre z.B. eine Fraktur oder Haarriss nicht erkennbar gewesen.
Das folgende Fallbeispiel, welches Dr. Nager für uns rausgesucht hat, zeigt dies deutlich: Bei einem jungen Patienten, den Dr. Nager in der Vergangenheit behandelt hatte, lag eine Radiusköpfchenfraktur nach einem Sturz von einem E-Scooter vor. Wäre ein solcher Bruch durch ein klassisches, konventionelles Röntgenbild diagnostiziert worden, wäre dieser tendenziell operativ behandelt worden. Durch die DVT-Aufnahmen konnte der Mediziner allerdings deutlich sehen, dass nur ein kleines Fragment verletzt und nur eine minimale Stufe am Radiusköpfchen erkennbar war. Dadurch konnte eine Operation vermieden werden – welche der Patient ohnehin nicht gewünscht hätte.
Bessere Nachvollziehbarkeit für die Patienten
Dr. med. Nager kann Patienten eine Bildqualität auf einem hohen Niveau präsentieren. „Solch ein hohes Maß an Qualität erwartet ein Patient eigentlich gar nicht. Das sind Patienten heute kaum gewohnt.“ Eher seien Patienten darauf gepolt, ein konventionelles Röntgenbild vorgelegt zu bekommen, und aufgrund der einfachen Darstellung den Sachverhalt kaum nachvollziehen zu können. Mit dem DVT gäbe es in Patientengesprächen nun eine bessere Nachvollziehbarkeit, die Vertrauen und Verständnis schafft.
Fallbeispiel
Radiusköpfchenfraktur
Patient, männlich, 33 Jahre Sturz mit E-Scooter auf gestreckten rechten Arm.
Diagnose:
Radiusköpfchenfraktur. Patient lehnt operative Behandlung ab, aufgrund der DVT-Aufnahmen konservative Behandlung frühfunktionell mit EB-Orthese vertretbar. Initial starke Schmerzen und fast vollständig aufgehobene Ellenbogengelenksbeweglichkeit, Beweglichkeit in Orthese 0-10-100 Grad und nahezu schmerzfrei. Weitere DVT-Kontrollen bis zur 6. Woche nach Trauma geplant, solange Ruhigstellung in Orthese unter physiotherapeutischer Übungsbehandlung.
Erschienen in: SCS Magazin | Ausgabe 5
Hier als PDF zum Download erhältlich.