Berlin – Das PraxisBarometer Digitalisierung 2019 ist die zweite Befragung dieser Art in der vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Versorgung. Sie soll in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, um so die Entwicklung der Digitalisierung in den Praxen abbilden zu können. Die Ergebnisse werden anonymisiert veröffentlicht.
Ziel der Erhebung ist die Erfassung des Verbreitungsgrades digitaler Anwendungen und die Frage, welchen Nutzen die Niedergelassenen diesen Anwendungen zuschreiben.
Mit dem ersten PraxisBarometer hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) 2018 die bis dato umfassendste repräsentative, wissenschaftlich begleitete Befragung von Ärzten und Psychotherapeuten zum Stand der Digitalisierung vorgelegt. Ein Ergebnis war auch damals schon, dass die Niedergelassenen der Digitalisierung durchaus aufgeschlossen gegenüberstehen.
Generell kommt es für die Befragten vor allem darauf an, dass die Praxis daraus konkreten Nutzen für die Organisation und die Patientenversorgung ziehen kann.
PraxisBarometer zum Stand der Digitalisierung
- 91 Prozent der Arztpraxen mit digitalen medizinischen Geräten haben diese mindestens teilweise an ihr Praxisverwaltungssystem angebunden
- 76 Prozent der Arztpraxen haben die Patientendokumentation mehrheitlich oder vollständig digitalisiert
- 67 Prozent der Hausärzte nutzen eine digitale Anwendung zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit
- 47 Prozent der Ärzte und Psychotherapeuten in Einzelpraxen und 55 Prozent in großen Praxen haben in den vergangenen drei Jahren an einer Fortbildung zur Digitalisierung teilgenommen
- 46 Prozent aller befragten Praxen sind bereit, ihre Patientendokumentation auf einheitliche digitale Standards umzustellen
Chancen und den größten Nutzen der Digitalisierung sehen Ärzte und Psychotherapeuten zu:
- 59 Prozent im elektronischen Medikationsplan
- 56 Prozent im Notfalldatensatz
- 51 Prozent in digitalen Verordnungen
- 46 Prozent in digitalen Pässen, wie Impf- und Mutterpass
- 43 Prozent in einer arztverwalteten Patientenakte
- 56 Prozent versprechen sich Verbesserungen in der Kommunikation mit Krankenhäusern, 52 Prozent in der Kommunikation mit Niedergelassenen und 52 Prozent im Praxismanagement
Die größten Hemmnisse für die Digitalisierung sehen Ärzte und Psychotherapeuten zu:
- 85 Prozent in Sicherheitslücken in der IT
- 81 Prozent im hohen Umstellungsaufwand
- 79 Prozent in einem ungünstigen Kosten-Nutzen-Verhältnis
Quelle: KBV