Berlin – Der PVS-Verband ist in einer Ausarbeitung der Frage nachgegangen, welche konkreten Auswirkungen der – mit der Einführung einer Bürgerversicherung verbundene – Honorarwegfall für die Ärzte, die medizinische Infrastruktur und letztlich die Versicherten haben würde. „Die Ergebnisse zeigen: Im Fall eines einheitlichen Vergütungssystems entspräche der Verlust bei den Arzthonoraren im Schnitt einem Minus von mehr als 49.000 Euro für jeden in Deutschland ambulant niedergelassenen Mediziner. Besonders hart trifft der Einnahmenrückgang den fachärztlichen Bereich“, heißt es in der Studie. Praxisinvestitionen würden damit kaum mehr finanzierbar sein, heißt es weiter. Die fachärztliche Versorgung würde in die Krankenhäuser verlagert werden müssen, da eine klassische Facharztpraxis nicht mehr tragbar wäre.
Die Möglichkeit einer Großen Koalition von Union und SPD beziehungsweise einer Minderheitenregierung hat die Befürchtungen wieder anwachsen lassen, es könne zu einer Bürgerversicherung kommen. Dazu hatten sich verschiedene Verbände und Organisationen im Gesundheitswesen geäußert. So erklärte Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery: „Wer die Bürgerversicherung will, der startet den Turbolader in die Zwei-Klassen-Medizin. Noch gehört unser Gesundheitssystem zu den besten der Welt, mit freier Arztwahl und einer Medizin auf hohem Niveau. Alle Umfragen zeigen, dass die Bürgerinnen und Bürger unser Gesundheitswesen als gut bewerten und erhalten wollen.“
Quellen: PVS-Verband, BÄK