Berlin – Eine medizinische Rehabilitationsmaßnahme erhöht die Chancen Betroffener deutlich, im Anschluss wieder ins Erwerbsleben einsteigen zu können. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor.
Demnach zeigen die Zahlen für die Jahre 2013 bis 2015 (die aktuellsten verfügbaren), dass nur 15 Prozent der Personen nach einer medizinischen Rehabilitation aus dem Erwerbsleben ausscheiden. „Bei dem weitaus größten Anteil der Rehabilitanden wird das Ziel einer dauerhaften Erwerbsfähigkeit erreicht“, heißt es weiter. 84 Prozent seien innerhalb der ersten 24 Monate nach Ende der Reha-Maßnahme wieder erwerbstätig, heißt es in der Antwort.
Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) wurden im Jahr 2016 rund 741.000 Reha-Maßnahmen vorgenommen. Diese Zahl umfasst ambulante und stationäre Maßnahmen inklusive Anschluss-Reha sowie medizinische Reha für Mütter und Väter. Die Kosten beliefen sich auf rund 2,4 Milliarden Euro. Die Statistiken für das Krankengeld beinhalten keine separaten Daten für den Bereich Rehabilitation. Die Krankengeldausgaben insgesamt betrugen 2016 etwa 11,7 Milliarden Euro.
Reha-Kliniken tragen durch Forschung zur Weiterentwicklung bei
Gefragt hatten die Grünen auch, was die Bundesregierung unternimmt, um Studien zur Wirksamkeit von Reha zu fördern. In der Antwort wird für den Bereich der Bundesagentur für Arbeit auf die Finanzierung eines Reha-Prozessdatenpanels verwiesen. Bei der Deutschen Rentenversicherung befasse sich ein eigener Bereich mit Forschung zu Reha und Erwerbsminderung. Weiter heißt es: „Die 90 rentenversicherungseigenen Reha-Kliniken tragen durch ihre Forschungstätigkeit ebenfalls zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Rehabilitation bei. Viele dieser Reha-Kliniken sind an entsprechenden Projekten beteiligt, oft im Rahmen von Kooperationen mit universitären Einrichtungen.“
Die Antwort enthält auch Angaben zur Gesamtzahl von Bewilligungen. Für Maßnahmen medizinischer Reha sind diese seit Jahren relativ konstant und lagen 2017 bei rund 1,1 Millionen Bewilligungen. Die Bewilligungen von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben stiegen hingegen von rund 270.000 im Jahr 2008 auf etwa 309.000 im Jahr 2017.
Die Bundesregierung weist darauf hin, dass Prävention, Rehabilitation und Nachsorge in einer älter und länger arbeitenden Bevölkerung immer wichtiger werden. Psychische Beeinträchtigungen hätten einen zunehmenden Stellenwert in der medizinischen Reha. Sie würden zu vergleichsweise höheren Kosten führen.