Köln – Mindestens jeder Dritte leidet unter der Volkskrankheit Rückenschmerzen. Traditionell werden diese in spezifische und unspezifische Rückenschmerzen unterteilt. Doch Fachleute wie der Geschäftsführer des „FPZ Rückenzentrums Göppingen“, Matthias Hoppe, mahnen anlässlich einer FPZ-Studie zu einer differenzierteren Betrachtung des unspezifischen Rückenschmerzes.
Die Studie wurde initiiert, um die Relevanz der Muskelfunktion bei der orthopädischen Diagnostik und Therapie herauszustellen. Dazu wurden die Diagnosen von 37.544 Patienten analysiert, welche zwischen Oktober 2010 und August 2015 an dem FPZ-Angebot „Integrierte Versorgung Rückenschmerz“ teilgenommen haben. Die Ergebnisse zeigen, dass nur in seltenen Fällen eine Dekonditionierung oder Dysbalance der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur [M62.98] diagnostiziert wurde. Dennoch verordneten die Ärzte ihren Patienten zumeist die „FPZ Therapie“, welche nachweislich und unabhängig von der Diagnosestellung eine Stärkung der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur und einen Ausgleich muskulärer Dysbalancen im Rumpf- und Nackenbereich bewirkt.
Hintergrund
Nur etwa 20 Prozent der Rückenschmerzfälle basieren auf spezifischen, meist strukturellen, Problemen. Die meisten Beschwerden können dagegen nicht direkt auf eindeutige Ursachen zurückgeführt werden. Beim Gros der Fälle sprechen Fachleute somit vom unspezifischen Rückenschmerz. Hoppe gibt aber zu bedenken: „Häufig weist die Muskulatur der Wirbelsäule Schwächen oder Dysbalancen auf. Damit ist der Rückenschmerz aber eigentlich gar nicht ‚unspezifisch‘, sondern vielmehr durch definierbare Gründe entstanden. Eine umfassende Diagnosestellung wäre sinnvoll. Diese ist allerdings nicht immer möglich. Entsprechende Diagnose-Codes sind mit ‚sonstige Muskelkrankheiten‘ nicht exakt definiert, obwohl zuverlässige Messmethoden extern zur Verfügung stehen.“
Alternative zu bildgebenden Verfahren
Denn es gibt durchaus quantifizierbare Methoden, die in ihrer Qualität einem bildgebenden Verfahren entsprechen und für die Diagnose herangezogen werden können. In über 230 FPZ-Rückenzentren können Diagnosedaten unter Verwendung validierter Geräte und mit Hilfe einer speziellen Software festgehalten werden. Die übergeordnete FPZ GmbH verfügt über die umfangreichste Referenzdatenbank zum Thema. Die Daten wurden seit der Entwicklung der „FPZ Therapie“ im Jahr 1990 erhoben und in zahlreichen Studien wissenschaftlich ausgewertet.
Fazit
Als Konsequenz aus den Studienergebnissen empfiehlt Hoppe, die Muskulatur von Nacken- und Rückenschmerzpatienten von Beginn an in der Diagnosestellung zu berücksichtigen. Eine quantifizierende Methode ist durch das zuverlässige Messverfahren der „FPZ Analyse“ gegeben. Diese bietet bei passender ärztlicher Diagnose eine sinnvolle Ergänzung.
Autor: FPZ GmbH