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Deutschland kann Gesundheit! Positionspapier des BVOU zur Bundestagswahl 2025

Deutschland leistet sich im internationalen Vergleich das zweitteuerste Gesundheitssystem der Welt. Viele Leistungen werden stationär erbracht, was durch eine hohe Krankenhausdichte sichtbar ist. Ambulant verzeichnet es überdurchschnittlich viele Arzt-Patienten-Kontakte und hat eine hohe Ausstattung mit Ärzten und Pflegepersonal pro 1.000 Einwohner. Die Gesundheitsausgaben wachsen rapide. Der Reformstau und die zögerlichen Verbesserungsversuche der letzten Bundesregierung führten im Jahr 2025 einerseits zu den höchsten Beiträgen für gesetzlich Krankenversicherte und gleichzeitig ist ein Klinik- und Praxissterben wegen deren Unterfinanzierung kaum noch abwendbar.

Hier muss eine neue Bundesregierung umgehend gegensteuern, um eine qualitativ hochwertige, flächendeckende und wirtschaftlich tragfähige Gesundheitsversorgung in Deutschland sicherzustellen und das deutsche Gesundheitssystem fit für die nächsten Jahrzehnte und die zusätzlichen Herausforderungen durch den demografischen Wandel zu machen.

Vor diesem Hintergrund formuliert der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) zentrale Forderungen für mutige Reformen und wesentliche Maßnahmen, die eine neue Bundesregierung nach der Wahl angehen sollte. Dabei fokussieren wir einerseits auf generelle Reformen des Gesundheitssystems in den Bereichen Finanzierung, Versorgungssteuerung, Ambulantisierung und Entbürokratisierung und haben andererseits die besonderen Belange der Orthopädie und Unfallchirurgie im Auge sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Versorgung.

Zentrale Forderungen stellt der BVOU in den folgenden Bereichen auf:

  1. Flächendeckende Versorgung und Koordination
  2. Reform der Notfallversorgung
  3. Ambulantisierung und vernetzte Versorgung
  4. Entbürokratisierung und mehr Zeit für Zuwendung
  5. Finanzielle Reformen für mehr Zukunftssicherheit
  6. Sicherung des ärztlichen Nachwuchses

Pressekontakt

Janosch Kuno
Tel: 030 797 444 55
eMail: presse@bvou.net

Wahlkampf 2025: Das bieten die Parteien

Ende Februar ist es so weit: Deutschland wählt eine neue Regierung. Wie es künftig um eure Arbeit steht und was die Parteiprogramme für die Medizin bereithalten, hat Richard Hill von DocCheck zusammengefasst.

Der Gesundheitssektor hat vermutlich mehr Baustellen als das Jahr Tage hat. Von Krankenhausreform, Ambulantisierung, Finanzierungsreformen für so ziemlich jeden Gesundheitsberuf, Sicherstellung der GKV-Finanzen, Fragen der Forschung und Arzneimittelversorgung bis zu konkreten Änderungen innerhalb der einzelnen medizinischen Fachbereiche.

Auch wenn Gesundheitspolitik im aktuellen Wahlkampf noch keinen zentralen Platz eingenommen hat, haben die Parteien den Sektor mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf dem Schirm. Die folgenden Zusammenfassungen der Wahlprogramme beziehen sich auf die aktuellen Versionen. Einige Parteien haben bisher noch kein finales Programm. Die ausführlichen Programme zu den Stichpunkten sind hinter den Parteinamen verlinkt.

SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands 

  • Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung 
  • Versicherungsfremde Leistungen sollen verstärkt durch staatliche Mittel finanziert werden 
  • Entbudgetierung von Hausärzten 
  • Erleichterte Gründung kommunaler MVZ 
  • Einführung von Advanced Practice Nurses und Gemeindeschwestern 
  • Notfallversorgung und Rettungsdienste stärker vernetzen 
  • Termingarantie der Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigungen einführen 
  • Gesundheitsdienstleister stärken durch den Ausbau von Telemedizin und Telepharmazie 
  • ePA ausbauen und digitalisierten Datenaustausch stärken 
  • Produktion von Arzneimitteln in Deutschland/Europa verbessern 
  • Prävention psychischer Erkrankungen in den Fokus rücken und Therapieplatz-Angebote steigern

 

Bündnis 90 / Die Grünen

  • Unterschiede von gesetzlich und privat Versicherten verringern 
  • Programme wie Gemeindegesundheitspfleger und „Medizin auf Rädern“ für ländliche Räume 
  • Kapitaleinnahmen sollen zur Finanzierung des Gesundheits- und Pflegesystems herangezogen werden 
  • Notfallversorgung, Rettungsdienst und die Finanzierung der Apotheken reformieren 
  • Verteilung von niedergelassenen Ärzten enger mit der Krankenhausplanung der Länder verknüpfen 
  • Bestehende Trennung der Finanzierungssysteme von ambulanter und stationärer Versorgung überwinden   
  • Sprechstundenanteil für gesetzlich Versicherte erhöhen 
  • Private Kassen zur Krankenhausfinanzierung bringen 
  • Pflege stärken durch: Umsetzung höherer Personalschlüssel, bessere Aufstiegschancen und Ausbildungsbedingungen, Angebote im Quartier etablieren. 
  • Einfluss von Finanzinvestoren auf Gesundheits- und Pflegeversorgung begrenzen 

 

Christlich Demokratische Union – CDU/CSU

  • Duales System der gesetzlichen und privaten Kassen beibehalten 
  • Wettbewerb der Krankenkassen stärken 
  • Planungshoheit der Länder in Krankenhausversorgung garantieren 
  • Notfallversorgung und Rettungsdienste stärken – verbunden mit dem Katastrophenschutz  
  • Haus- und Kinderärzte stärken durch bessere eigene Steuerung der Patienten
  • Frauenheilkunde verbessern in Sachen Prävention, Entstehung, Diagnose, Therapie und der Erforschung von Erkrankungen
  • Engpässe bei Arzneimitteln und Medizinprodukten abbauen, Standort- und Wettbewerbsbedingungen verbessern und die Entwicklung neuer Produkte erleichtern   
  • Digitale Gesundheitsanwendungen, ePA und KI in Einklang mit Datenschutz bringen und ausbauen 
  • Pflege stärken durch: attraktive Arbeitsbedingungen wie planbare Einsatzzeiten und Springerpools zum Abfedern von Belastungsspitzen, Aufstiegsmöglichkeiten, neue Berufsbilder und Anwerbungen im Ausland 

 

Freie Demokratische Partei – FDP

  • Digitalisierung im Gesundheitswesen und Verwaltung durch Gesundheits-Apps, Telemedizin und Wearables 
  • Ambulante Versorgung durch Primärarztsystem stärken 
  • Krankenhäuser, Ärzte und Rettungsdienst in Notfallreform vernetzen 
  • Krankenkassen ermöglichen, für Versicherte, die Vorsorge betreiben, einen reduzierten Zusatzbeitrag einzuführen
  • alle Leistungsausweitungen der letzten zehn Jahre einem Evidenz-, Effizienz- und Wirtschaftlichkeitscheck unterziehen 
  • Arzneimittelstandort Deutschland stärken: Zulassungsverfahren beschleunigen, Regeln der Nutzenbewertung und der Preisverhandlungen prüfen. Bei Therapieerfolg besonders vergüten 
  • Corona-Maßnahmen kritisch aufarbeiten 
  • Pflegekräfte im In- und Ausland anwerben, Anerkennungsverfahren vereinfachen 
  • Pflegeversicherung durch eine kapitalgedeckte Komponente stabilisieren

 

Alternative für Deutschland – AfD

  • Vollständige Abschaffung von Fallpauschalen. Zurück zu individuellen Budgetvereinbarungen 
  • gestaffelte Bonus- bzw. Rückvergütungssysteme, um Bagatellbehandlungen einzudämmen 
  • Fokussierung und Vorrang von Personal mit deutscher Staatsangehörigkeit 
  • Ablehnung von Pflegekammern, Finanzierung des notwendigen „Personalaufwuchses“ 
  • Entlastung des Gesundheitssystems durch Subventions-Aus für erneuerbare Energien 
  • Weitestgehende Einschränkung von Schwangerschaftsabbrüchen. Pubertätsblocker und nicht medizinisch indizierte Eingriffe zur Änderung des Geschlechts verbieten 
  • Nachbesserung des deutschen Heilpraktikergesetzes 
  • Ablehnung einer zentralen Datenbank zur Speicherung von Patientendaten 
  • Austritt aus der WHO, wenn Finanzierung und Pandemievertrag nicht rückgängig gemacht werden
  • Gesetze in Zusammenhang mit Corona prüfen und streichen

 

Die Linke

  • Abschaffung der Zusatzbeiträge und eine stärkere Finanzierung des Gesundheitssystems durch Steuermittel 
  • Krankenhäuser sollen in öffentliche Hand 
  • Schaffung einer solidarischen Gesundheits- und Pflegeversicherung 
  • Fallpauschalen vollständig abschaffen 
  • Reform der Bedarfsplanung für vertragspsychotherapeutische Kassensitze 
  • Befugnisse der Heilberufe (Apotheker, Pflege, Therapeuten, Notfallsanitäter, Hebammen) ausweiten 
  • Einfluss der Pharmakonzerne zurückdrängen. Öffentliche Kontrolle über Arzneimittelforschung. Preise EU-weit vereinheitlichen 
  • Werbe- und Sponsoring-Verbot für Tabak, Alkohol, andere Drogen sowie Glücksspielangebote einführen

 

Bündnis Sahra Wagenknecht – BSW 

  • staatliche „Infrastruktur-Garantie“ für Gesundheit 
  • Zusatzbeiträge abschaffen und die Gesundheitsversorgung stärker staatlich finanzieren 
  • Bürgerversicherung für Gesundheit und Pflege, in die alle Bürger mit ihren Einkommen einzahlen 
  • Zahnersatz und Sehhilfen vollständig in den Leistungskatalog der gesetzlichen Gesundheitsabsicherung zurückholen 
  • Krankenhausreform rückgängig machen 
  • Investoren in Praxen und Kliniken stoppen 
  • Bessere Vergütung für Hausärzte 
  • Pflegevollversicherung, die überwiegend mit Steuermitteln finanziert wird 
  • Medizinstudienplätze schaffen, mehr Pflegepersonal ausbilden und bessere Bezahlung 

 

Quelle: https://www.doccheck.com/de/detail/articles/50195-wahlkampf-2025-das-bieten-die-parteien

Demnächst noch länger auf den Facharzttermin warten? Krankenkassen planen zentralisierte Terminvergabe

Berlin, 27. September 2024 – Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) e.V. lehnt den aktuellen Vorschlag des GKV-Spitzenverbandes zur Einführung eines zentralisierten Terminvergabesystems entschieden ab. Dieser Vorschlag, der Ärzte dazu verpflichten soll, 25 bis 75% ihrer Termine an ein zentrales Portal zu melden, wird das Warten auf einen Facharzttermin noch verschärfen. Stattdessen verweist er auf das Haus- und Facharztvertragssystem in Baden-Württemberg, in dem dieses Problem für gesetzlich Versicherte bereits gelöst ist.

Der Vorschlag eines zentralisierten Systems, wie er jetzt vom GKV-SV präsentiert wurde, würde dagegen zu einer ungesteuerten Belegung von fachärztlichen Kapazitäten führen. Dringend erforderlich ist dagegen die bessere Steuerung durch die vorherige Einschätzung der Dringlichkeit durch die allgemeinmedizinischen Kollegen oder des fachärztlichen Praxisteams.

Benachteiligung vulnerabler Patienten bei Terminvergabe droht

Der Verband verweist zudem auf die hohen No-Show- und Ärztehopping-Raten bei digital vereinbarten Terminen, die nach Schätzungen bei 20 bis 30% liegen. Zu befürchten ist zudem, dass insbesondere die chronisch kranken Patienten, die regelmäßige und aufeinander aufbauende Behandlungen benötigen, durch ein solches System benachteiligt werden.

“Ein zentralisiertes System wird diese Problematik nur verschärfen, ohne die eigentlichen Ursachen der Terminverknappung zu adressieren”, betont Dr. Burkhard Lembeck, Präsident des Berufsverbandes und führt aus:

“Alle Experten sind sich einig: Die Probleme im Gesundheitssystem lösen wir nur durch mehr medizinische Expertise zur Vermeidung von Fehlsteuerung. Mehr Planwirtschaft zur Beseitigung von Mangel – das kann die Lösung nicht sein! Und ketzerisch gefragt: Warum hat man, nicht zuletzt auf Betreiben des GKV-SV, eigentlich die Entbudgetierung bei Neupatienten erst vor kurzem wieder abgeschafft?”

Weiterhin würden solche dirigistischen Maßnahmen einen deutlichen Eingriff in die ärztliche Freiberuflichkeit und die persönliche Arzt-Patienten-Beziehung darstellen.

“Ärzte sind keine Befehlsempfänger”, erklärt Dr. Lembeck. “Ärzte üben einen freien Beruf aus, der es ihnen ermöglicht, basierend auf medizinischer Notwendigkeit und Dringlichkeit zu entscheiden, welche Patienten wann behandelt werden. Im Kassenarztsystem steht diese Freiberuflichkeit durch Budgets, Regresse und sonstige Gängelungen schon auf der Kippe – bei weiteren Vorgaben wird der Nachwuchs sich sicher nicht mehr in Haus- oder Facharztpraxis niederlassen.”

Vermittlung von Terminen weiterhin in fachärztlicher Hand

Der Berufsverband fordert stattdessen, die Ursachen der Terminverknappung zu beseitigen, indem Budgets abgeschafft und die Vermittlung von Facharztterminen durch Praxisteams und Ärzte geregelt werden.

Dass dies gelingen kann, zeigen die Haus- und Facharztversorgungsverträge in Baden-Württemberg: Für über eine Million gesetzlich Versicherter existieren keine überlangen Wartezeiten auf den Facharzttermin, da die Koordination durch den Hausarzt erfolgt und der Facharzt keine Kontingentierung kennt. “Lösungen können so einfach sein, wenn sie gemeinsam entwickelt werden”, so Dr. Lembeck.

Dazu ist der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie immer bereit und arbeitet weiter lösungsorientiert.

Über den BVOU:

Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Praxis und Klinik tätige Kollegen und Kolleginnen. Der BVOU setzt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder durch, indem er zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls gemeinsam mit den wissenschaftlichen Gesellschaften den Standard orthopädisch-unfallchirurgischer Versorgung entwickelt, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen prägt und dadurch die öffentliche Wahrnehmung seiner Mitglieder als Experten für orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung gestaltet.

Pressekontakt:
Janosch Kuno
Straße des 17. Juni 106 – 108
10623 Berlin
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Auch in diesem Jahr: Assistenzärztinnen und -ärzte kostenfrei zum DKOU

Berlin – Haben junge Medizinerinnen und Mediziner ihre Approbation in der Tasche, warten große Herausforderungen zum Karrierestart. Da heißt es plötzlich, den Stationsalltag mit der ganzen Verantwortung für die Patienten und der Administration im Krankenhaus zu meistern. Viele junge Ärztinnen und Ärzte planen bereits die nächsten Schritte und organisieren ihre Facharztweiterbildung – und das alles neben der starken Belastung als Berufsneuling. Hier können Berufsverbände und Fachgesellschaften wie BVOU und DGOU eine gute Unterstützung sein, denn sie helfen Assistenzärzten und -ärztinnen gezielt bei der Facharztweiterbildung und fördern sie mit speziellen Weiterbildungsprogrammen. Darüber hinaus bieten sie ein Netzwerk zum Austausch über berufliche und wissenschaftliche Themen. Damit Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten das Fach O und U in seiner ganzen Breite kennenlernen und sich mit Gleichgesinnten treffen können, bieten der BVOU und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) auch 2024 kostenfreuen Eintritt für Assistenzärzte und -ärztinnen. 

Freier DKOU-Eintritt bei Doppelmitgliedschaft

Weiterzubildende, die vor Kongressbeginn am 24. Oktober 2024 ihre Mitgliedschaft in beiden Gesellschaften vorweisen können, erhalten freien Eintritt zum DKOU.

Das Angebot gilt für Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildung, die bislang weder Mitglied in der DGOU noch im BVOU sind. Ebenfalls gilt es für bereits bestehende BVOU-Mitglieder, die dann allerdings zusätzlich die DGOU-Mitgliedschaft erwerben müssen.

 

Für Doppelmitglieder spezieller Registrierungslink

Weiterzubildende, die bereits in BVOU und DGOU Mitglied sind, können den speziellen Anmeldelink zum DKOU nutzen und sich so direkt den kostenfreien Eintritt sichern. Für die Registrierung werden die jeweiligen Mitgliedsnummern von BVOU und DGOU sowie ein entsprechender Nachweis über den Weiterbildungsstatus benötigt, z. B. die aktuelle Ermäßigungsbescheinigung, die den Mitgliedsstatus als Arzt oder Ärztin in Weiterbildung ausweist.

 

Zukunft wollen. Zukunft machen.“ Unter diesem Motto steht der DKOU 2024

Zahlreich sind die Veränderungen und Weichenstellungen in Medizin, Wissenschaft und Gesundheitspolitik der letzten Jahre. Noch zahlreicher die Vorschläge und Wünsche der verschiedensten Interessengruppen.

Um die optimale Behandlung unserer Patienten auch zukünftig zu gewährleisten, treiben wir den medizinisch-wissenschaftlichen Fortschritt voran, entwickeln neue Behandlungsmethoden, verfeinern die bekannten und bewährten Konzepte und bilden unseren Nachwuchs aus. Doch die politischen Rahmenbedingungen, der demographische Wandel und Krisen mit weltweiten Auswirkungen machen es uns im Alltag schwer. Wie ist der medizinisch-wissenschaftliche Fortschritt zu finanzieren? Wie lässt sich die medizinische Behandlung einer alternden Gesellschaft für Jede und Jeden realisieren? Wie gewinnen und halten wir den Nachwuchs, speziell in unserem Fach?

Kurz gesagt, wie lässt sich Orthopädie und Unfallchirurgie nachhaltig, zukunftsweisend und zum Wohle unserer Patienten und Patientinnen gestalten und entwickeln? Sinnvolle und innovative Konzepte müssen im Konsens von Gesellschaft, Politik und uns Leistungserbringern erarbeitet werden. Wenn wir auch in Zukunft in Patientenversorgung, Wissenschaft und Aus- und Weiterbildung exzellent sein wollen, müssen diese Konzepte heute umgesetzt und implementiert werden.

Es geht also ums Machen! Dies wollen wir auf dem DKOU 2024 u.a. mit Hauptthemen wie „Ambulant vor Stationär?“, „Digitalisierung und Big Data“, „Evidenz in konservativer und operativer Behandlung“ und „Nachwuchs gewinnen, Nachwuchs halten“ vorantreiben. Dabei lohnt der Blick zu unseren unmittelbaren Nachbarn. Zusammen mit unseren Gastnationen Dänemark und Schweiz wollen wir diesen Blick wagen.

Wir danken unseren Fachgesellschaften, Berufsverbänden, Sektionen, Arbeitsgemeinschaften, Akademien, Teams, Industriepartnern und Kongressorganisatoren für ihre große Unterstützung, ohne die Europas größter Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie nicht seit vielen Jahren so erfolgreich wäre.

Ein Kongress wie der DKOU lebt aber in erster Linie von Ihren Inhalten, Präsentationen, Programmen, Ausstellungen und den Begegnungsmöglichkeiten mit Ihnen. Nutzen Sie diese hervorragende Gelegenheit, um sich zu informieren, fortzubilden, die Ergebnisse Ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu präsentieren und sich fachlich und kollegial im direkten Gespräch auszutauschen. Wir wollen gemeinsam auch Spaß dabei haben!

Kommen Sie im Oktober 2024 auf den DKOU nach Berlin! Wir freuen uns auf Sie!

Umfrage: Folgen der Ambulantisierung nach § 115f SGB in der operativen O&U

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Ambulantisierung wird zu erheblichen strukturellen Veränderungen in der Krankenhauslandschaft aber auch bei den Praxen und ambulanten OP-Zentren führen. Im Spannungsfeld der Einführung von Kontextfaktoren, Hybrid-DRGs, AOP- Katalogs sowie weiterer KH-Reformvorschläge mit Bildung von Leistungsgruppen bei zunehmender Ambulantisierung führt zu einem radikalen, noch nicht kalkulierbaren Strukturwandel bei den Krankenhäusern, die meistens nur wenig darauf vorbereitet sind.

Hiervon sind auch die für uns sehr wichtigen Kooperationskrankenhäuser betroffen in denen wir endoprothetische, wirbelsäulenchirugische und weitere komplexe operative Eingriffe durchführen und zum Teil auch ambulante Operationen leisten.

Wie reagieren nun die Krankenhäuser? Einige haben den Kooperationsärzte zeitnah gekündigt oder das Operationsspektrum geändert (nur noch lukrative Ops), andere KH fahren auf Sicht solange die MD-Prüfungen der Kontextfaktoren noch nicht überall scharf gestellt ist.

Wie reagieren die operativen Praxen und oder auch die konservativen, schmerztherapeutischen Praxen auf die veränderte Situation, z.B. OP Neubau, respektive Aufrüstung, Praxisklinik mit Übernachtungsmöglichkeiten, Röntgenbildwandleranschaffung?

Diese Themenkomplexe möchten wir in der folgenden Umfrage beleuchten und möchten Sie herzlich bitten, sich 3-5 min Zeit zu nehmen um den Fragenkatalog auszufüllen.

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit, wir werden die Ergebnisse in unserer BVOU Presse und auch auf dem VSOU und DKOU präsentieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gerd Rauch
Dr. Alexander Rucker

Aktion: Assistenzärztinnen und -ärzte kostenfrei zum DKOU 2023

Berlin – Haben junge Medizinerinnen und Mediziner ihre Approbation in der Tasche, warten große Herausforderungen zum Karrierestart. Da heißt es plötzlich, den Stationsalltag mit der ganzen Verantwortung für die Patienten und der Administration im Krankenhaus zu meistern. Viele junge Ärztinnen und Ärzte planen bereits die nächsten Schritte und organisieren ihre Facharztweiterbildung – und das alles neben der starken Belastung als Berufsneuling. Hier können Berufsverbände und Fachgesellschaften wie BVOU und DGOU eine gute Unterstützung sein, denn sie helfen Assistenzärzten und -ärztinnen gezielt bei der Facharztweiterbildung und fördern sie mit speziellen Weiterbildungsprogrammen. Darüber hinaus bieten sie ein Netzwerk zum Austausch über berufliche und wissenschaftliche Themen. Damit Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten das Fach O und U in seiner ganzen Breite kennenlernen und sich mit Gleichgesinnten treffen können, starten der BVOU und die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) eine besondere Aktion.

Freier DKOU-Eintritt bei Doppelmitgliedschaft

Weiterzubildende, die vor Kongressbeginn am 24. Oktober 2023 ihre Mitgliedschaft in beiden Gesellschaften vorweisen können, erhalten freien Eintritt zum DKOU.

Das Angebot gilt für Ärzte und Ärztinnen in Weiterbildung, die bislang weder Mitglied in der DGOU noch im BVOU sind. Ebenfalls gilt es für bereits bestehende BVOU-Mitglieder, die dann allerdings zusätzlich die DGOU-Mitgliedschaft erwerben müssen.

Für Doppelmitglieder spezieller Registrierungslink

Weiterzubildende, die bereits in BVOU und DGOU Mitglied sind, können den speziellen Anmeldelink zum DKOU nutzen und sich so direkt den kostenfreien Eintritt sichern. Für die Registrierung werden die jeweiligen Mitgliedsnummern von BVOU und DGOU sowie ein entsprechender Nachweis über den Weiterbildungsstatus benötigt, z. B. die aktuelle Ermäßigungsbescheinigung, die den Mitgliedsstatus als Arzt oder Ärztin in Weiterbildung ausweist.

 

 

Schwerpunktthemen des DKOU 2023

Der DKOU 2023 findet vom 24. bis zum 27. Oktober in Berlin unter dem Motto „Kompetent in Qualität und Fortschritt“ statt. Die diesjährigen Schwerpunktthemen sind:

  • Dienstag: Sektorenübergreifende Notfallversorgung in O&U
  • Mittwoch: Zwischen Science-Fiction und Klinikalltag – KI-gestützte Anwendungen in O&U – Chancen, Grenzen und Verantwortung
  • Mittwoch: Nachwuchsförderung & Podium
  • Donnerstag: Nachhaltigkeit in O&U – wie sollen wir damit umgehen?

Speziell für den medizinischen Nachwuchs organisiert das Junge Forum O und U weitere Veranstaltungen, unter anderem diese:

  • Mittwoch: Tag der Studierenden, Jubiläumssitzung 20 Jahre Junges Forum, Science Slam, Rookie-Night
  • Donnerstag: „Meet and Eat“ für interessierte Weiterzubildende

Das komplette Kongress-Programm steht online zur Verfügung.

FAB: Komprimierte Vorbereitung auf die Facharztprüfung

Die Facharztvorbereitungskurse der ADO finden zweimal jährlich statt.

Über unsere O&U Events App realisieren wir bei diesem Seminar folgende Zusatzangebote:

  • Interaktive Prüfungsfragen (Live-TED-System)
  • Zusatzmaterial: Leitlinien, BVOU Webinare, 
  • Alles auf dem Smartphone oder auf dem PC: Vortragsfolien, Zusatzmaterialien sowie TED und Chat

Das von uns konzipierte Vorbereitungsseminar soll Sie vor der Facharztprüfung komprimiert mit dem zu erwartenden Themenstoff vertraut machen. Die hinter Ihnen liegenden praktischen Erfahrungen aus Ihrer Weiterbildung in der Klinik und Praxis bilden das wichtigste Element für Ihre Tätigkeit als Facharzt. Für die Prüfungssituation ist es jedoch sinnvoll, bestimmte Themen, mit denen man während seiner klinischen Tätigkeit nur am Rande in Berührung gekommen ist, noch einmal theoretisch aufzuarbeiten: zum Beispiel Kinderorthopädie, Kindertraumatologie, Rheumatologie aber auch konservative Orthopädie und die operative Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen. Darauf ist dieses Seminar abgestimmt.

Teilnehmende werden mit dem zu erwartenden Themenstoff an sechs Unterrichtstagen vertraut gemacht. Neben der Darstellung des prüfungsrelevanten Wissens bereiten wir die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einer simulierten Prüfungssituation zu konkreten orthopädisch-unfallchirurgischen Fragestellungen vor. Die vielen positiven Rückmeldungen von Fachärztinnen und Fachärzten geben uns die Gewissheit, mit unserer Kurswoche eine optimale Vorbereitung für die erfolgreiche Prüfungsteilnahme anzubieten.

Termine:
Kommende Facharztvorbereitungskurs – zur Anmeldung

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Nachbericht zum 26. FAB  in Berlin: “Gesamtüberblick und Fokus auf das Wesentliche”

Neben der Darstellung des prüfungsrelevanten Wissens, bereiten die Referenten die Teilnehmer des Facharztvorbereitungskurses in einer simulierten Prüfungssituation auf zu erwartende, konkrete orthopädisch-unfallchirurgische Fragestellungen vor. Bisherige Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer halten die Themen- und Formatvielfalt an den sechs Unterrichtstagen für eine gelungene Vorbereitung. So auch Assistenzärztin Dr. Damaris Essing aus Münster. Sie nahm an dem einwöchigen Kursformat im November teil.

Wo haben Sie Ihre Weiterbildung absolviert? Wo und wie möchten Sie danach arbeiten?

Dr. Damaris Essing: Ich habe meine Weiterbildung in der Raphaelsklinik in Münster begonnen. In der dortigen Klinik für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie habe ich meine unfallchirurgische Zeit inklusive des Common Trunks absolviert. 2015 wechselte ich in die MediaPark Klinik in Köln. Hier konnte ich mein orthopädisches Spektrum sowohl im Bereich der konservativen als auch der operativen Behandlung erweitern. Im Juli dieses Jahres habe ich in einer chirurgisch-orthopädischen Gemeinschaftspraxis („COP Telgte“) in der Nähe von Münster zu arbeiten begonnen.

Nach dem Ende meiner Weiterbildungszeit möchte ich in der konservativen Orthopädie in der Niederlassung bleiben. Neben der Arbeit in der Praxis würde ich zudem gerne meine Tätigkeit als Sportärztin der Nationalmannschaft der Rollstuhlbasketball-Damen fortführen.

Warum hatten Sie sich für den FAB angemeldet? Was sollte er Ihnen bringen?

Essing: Um mich nun auf das Ende meiner Weiterbildung und entsprechend auf die Facharztprüfung vorzubereiten, wollte ich gerne den Vorbereitungskurs absolvieren, um neben dem selbstständigen Lernen noch einmal die wichtigen Schwerpunkte komprimiert zu wiederholen.

Bei welchen Themen hatten Sie das Gefühl, Sie würden diese gern noch vertiefen?

Essing: Dadurch, dass ich schon zu Beginn meiner Weiterbildung wusste, dass ich in der konservativen Orthopädie und Sportmedizin landen will, ist für mich der Bereich der Unfallchirurgie und dort insbesondere der großen Frakturversorgung noch zu vertiefen. Im Rahmen des Kurses ist es allerdings nicht möglich, auf die Schwächen des Einzelnen näher einzugehen. Das Feld der Orthopädie und Unfallchirurgie ist einfach zu groß. So können viele Themen nur angerissen werden.

Welche Aspekte von O und U sind in Ihrer Weiterbildung zu kurz gekommen? Was hätte Sie persönlich noch mehr interessiert?

Essing: In meinem Fall ist die Unfallchirurgie zu kurz gekommen. Das war aber meine persönliche Entscheidung, da ich wusste, wo ich landen möchte. Man hat als Assistenzarzt ja schon viele Möglichkeiten, seine eigenen Interessen zu vertiefen. Man muss sich leider früh darüber im Klaren sein, wo der Weg mal hinführen soll, um so entsprechend seine Stellen auszusuchen und den Bereich, der für einen selber im Vordergrund steht, erweitern zu können.

Was hat Ihnen am FAB gefehlt?

Essing: Ich könnte jetzt gar nichts nennen, was mir gefehlt hat. Es ist eben ein Anriss jeder Thematik, und dann muss man eigenverantwortlich weiter lernen und seine Schwächen aufarbeiten.

Was würden Sie am Kursformat anders strukturieren?

Essing: Die Struktur war insgesamt durchdacht, so dass ich keine tolle Idee hätte, wie man es besser machen könnte oder sollte. Nach den knapp sechs Tagen raucht der Kopf. Wir wurden mit Fakten geradezu überschüttet, aber dies war auf keinen Fall negativ und ist in solch einem großen Fachgebiet auch einfach nicht zu verhindern.

Was hat Ihnen gut gefallen am FAB? Welche Themen, Referenten, Details?

Essing: Der Kurs war insgesamt sehr gut. Es waren nur sehr wenige Referenten, die ihre Themen nicht optimal vermittelt haben. Die meisten Dozenten haben jahrelange Erfahrung, was man sofort merkt, da sie die wichtigen Dinge direkt auf den Punkt bringen können und ihrer Struktur treu bleiben.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Janosch Kuno.

Berufsverband erinnert an Gründung vor 70 Jahren

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) e.V. wurde auf der Insel Reichenau ein Baum gepflanzt, um unter Bezug auf das Berufssymbol der Orthopäden und Unfallchirurgen eine nachhaltige Würdigung an das Verbandsjubiläum zu schaffen.

Der BVOU ist heute ein festes Standbein in der berufspolitischen Interessensvertretung für mehr als 7.000 in Klinik und Praxis tätiger Orthopäden und Unfallchirurgen. Er richtet unter anderem Europas größten Fachkongress aus. Der BVOU setzt die beruflichen Interessen seiner Mitglieder durch, indem er zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls, den Standard orthopädisch-unfallchirurgischer Versorgung entwickelt.

Anlässlich des Gründungstages am 29. April 1951 pflanzten die Anwesenden, Dr. Wolfgang Zoll (Bürgermeister Reichenau), Dr. Johannes Flechtenmacher (BVOU-Präsident und Orthopäde) und Dr. Jörg Mutschler (Sohn des damaligen Gründungsmitglieds und Orthopäde), am Sonntag eine Schwarzpappel auf der Bodenseeinsel Reichenau.

In seiner Ansprache erinnerte Dr. Flechtenmacher an die Geschichte des Orthopädie-Bäumchens, dessen Stamm die fehlgeformte Wirbelsäule eines Kindes und der Stab ein Korsett darstellt. Begriff und Abbildung gehen auf den Pariser Kinderarzt Nicolas Andry (1658 – 1742) zurück, der mit seinem 1741 geschaffenen Werk „L’orthopédie ou l’art de prévenir ou corriger dans les enfants les difformités du corps“ (Orthopädie oder die Kunst, Körpermissbildungen bei Kindern zu verhüten und zu korrigieren), den Begriff Orthopädie erstmals prägte. Er setzt sich aus den griechischen Wörtern Orthos (gerade) und Pädion (Kind) zusammen. Am gepflanzten Baum erinnert eine Hinweistafel an diesen Zusammenhang.

Dr. Wolfang Zoll, studierter Theologe und seit 2019 Bürgermeister Reichenaus, freute sich über die Baumspende. Dr. Jörg Mutschler erläuterte, wie er als Kind die Verbandsgründung erlebte, zu der sein Vater, Dr. Hans-Heinz Mutschler (Konstanz) und Dr. Walter Baumann (Stuttgart), zuerst 1949 nach Konstanz eingeladen hatten. Nach weiteren Treffen kam es am 29. April 1951 zum Beschluss der Doppelgründung des Wirtschaftsrings Deutscher Orthopäden als BVOU-Vorgänger und der Vereinigung Südwestdeutscher Orthopäden. Die Gründungsversammlung fand im Strandhotel Löchnerhaus statt.

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Janosch Kuno
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Willkommen im Löchnerhaus – Gründungsort des BVOU

Berlin – Für den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) ist der Gründungstag der 29. April 1951. Doch bereits zwei Jahre zuvor fanden erste Treffen südwestdeutscher Orthopäden in Konstanz statt, um Berichte über einen Prozess gegen die Kassenärztliche Vereinigung zu hören. Damals hatte die KV die Fallpauschale bei Fachärzten für Orthopädie von 10,- DM auf 6,- DM herabgesetzt. Der Prozess ging damals verloren, schreckte aber viele Fachkollegen auf.

Das erste Treffen in Konstanz im Jahr 1949 hatte jedoch so viel Anklang gefunden, dass man sich ein Jahr später erstmalig auf der Insel Reichenau im Hotel Löchnerhaus traf und erneut gemeinsame Probleme besprach, von denen es genügend gab. Dr. Walter Baumann (Stuttgart) und Dr. Hans-Heinz Mutschler (Konstanz) waren dabei treibende Kräfte. Am 29.4.1951 fand das nächste Treffen an gleicher Stelle auf der lnsel Reichenau statt. Die dort versammelten Orthopäden beschlossen an diesem Tag die Gründung des Wirtschaftsringes Deutscher Orthopäden. Wenigen BVOU-Mitgliedern ist wahrscheinlich heutzutage bewusst, dass es sich beim Hotel Löchnerhaus um einen Ort mit einer bewegten Vergangenheit handelt. Die Hoteldirektorin Maren Baumgärtel erläutert: „Das Strandhotel Löchnerhaus hat bereits eine lange und sehr interessante Geschichte hinter sich. Unser Haus wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf der sonnigen Südseite der Insel Reichenau gebaut. Es ist bis heute die wohl schönste Lage, die die Insel zu bieten hat, mit Blick auf das imposante Hegau-Panorama, den spektakulären Sonnenuntergängen und der Schweiz vis à vis. Wir freuen uns sehr, dass der BVOU Teil dieser Geschichte ist und sich heute daran erinnert! Wir wünschen dem BVOU alles Gute für die nächsten 70 Jahre!“

Anfänge des Löchnerhauses

Vor etwa 100 Jahren wurde der heutige Mittelteil des Kurhauses Reichenau erbaut. Das Kurhaus war bis in die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts in Betrieb, ehe es geschlossen und zum Verkauf angeboten wurde. Im Januar 1925 entschloss der Vorstand des Württembergischen Lehrervereins e.V. (WLV e.V.) den Erwerb des Gebäudes.

Es erfolgte die Erweiterung um den Ost- und Westflügel. Außerdem wurde die damals noch offene Terrasse durch eine große Markise überdacht. Mit 60 Fremdenzimmern verfügte das Strandhotel nunmehr über 100 Betten.

Durch Zukauf vergrößerte der Verein in den nächsten acht Jahren seinen Grundbesitz. Diesen damals geprägten, sich der einmaligen Landschaft anpassenden Charakter, hat das Haus über die Zeiten bis heute bewahrt.

Kriegsjahre

Schwierige Zeiten kündigten sich mit der Machtübernahme der Nazis im Januar 1933 an: Der Württembergischen Lehrervereins e.V. (WLV e.V.) wurde liquidiert, doch wurde die Liquidation des Vereins von den bestellten Liquidatoren beim Registergericht – aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen – nicht durchgeführt. Das sollte sich nach 1945 als ein Glücksfall für die Lehrerschaft Württembergs erweisen.

Am 23. Oktober 1935 wurde im Grundbuch zunächst die NS-Erzieherhilfe, am 20. September 1939 auf Grund des Reichsgesetzes vom 27. Mai 1937 der NS-Lehrerbund in Bayreuth als Eigentümer eingetragen.

Nach 1945 wurde das Anwesen von der französischen Besatzungsmacht als vermeintliches NS-Vermögen beschlagnahmt. Am 2. November 1949 bestellte das Amtsgericht Stuttgart auf Initiative weniger alter Mitglieder des WLV e.V. den damaligen Vorsitzenden des Württembergischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e.V., Martin Widmann, den letzten Schriftführer des WLV e.V. vor 1933, und Walter Fäustle zu neuen Liquidatoren des Vereins.

Nach Zustimmung aller ehemaliger, noch erreichbarer Mitglieder konnte der WLV e.V. seine Tätigkeit wieder aufnehmen und beantragte nach umfangreichen Vorarbeiten am 25. Mai 1951 beim Badischen Finanzministerium in Freiburg auf Grund des sogenannten Heimfallgesetzes vom 21. Juni 1949 die Rückgabe des Strandhotels, die dann gemäß Beschluss der vorläufigen Regierung des Landes Baden-Württemberg am 13. April 1953 erfolgte.

Wiedereröffnung und Modernisierung

Das Grundbuchamt Reichenau teilte am 15. Juli 1953 die im Wege der Grundbuchberichtigung erfolgte Überschreibung auf den WLV e.V. mit.  Schon drei Jahre vor der Grundbuchberichtigung ging das Haus in die Verwaltung des WLV e.V. auf Mietbasis über. Am 13. Mai 1950 erfolgte die Wiedereröffnungsfeier im Löchnerhaus. Die Familie Bleckert, die schon seit 1930 das Hotel für den WLV e.V. betreute, führte den Hotelbetrieb weiter.

Im Jahre 1966 konnte durch die Aufnahme eines größeren Darlehens das Personalwohngebäude und die Fahrstuhlanlage gebaut werden. Mitte der 70er Jahre zeigte sich, die Leitung des Hauses lag schon seit 15. März 1954 in den Händen des allseits geschätzten Direktorehepaares Leissner, dass das Haus stufenweise modernisiert werden musste, um dem jeweils notwendigen Standard zu entsprechen.

Mit dem Architekten Gerhard Janasik wurde ein Fachmann gefunden, der die Vorstellungen von der Gestaltung des Hauses ideenreich umsetzen konnte. Mit der Inbetriebnahme des neuen Küchentraktes und des umgestalteten Eingangsbereichs 1986/87 war das ganze Haus von Grund auf saniert.

Zwischen 1987 und heute wurde das Haus wiederholt renoviert, der Eingangsbereich umgestaltet, Flure und Zimmer modernisiert. Die im Oktober 2002 begonnene Renovierung mit Neumöblierung der Zimmer und Erneuerung der Außenfassade wurde im Jahr 2003 abgeschlossen.

Familie Rühmann verabschiedete sich zum 25. Oktober 2009 nach 20 Jahren erfolgreichen Wirkens im renommierten Strandhotel Löchnerhaus und ging in den wohlverdienten Ruhestand. Der Neffe von Herrn Rühmann, Martin Baumgärtel und seine Ehefrau Maren führen das Haus seither in bewährter Tradition weiter.

In dieser Zeit wurde jeweils in den Winterpausen zwischen November und Februar größere Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen unternommen. So wurde zum Beispiel das Foyer neu gestaltetet, die Zimmer renoviert und die Tagungsräume erweitert. Im Winter 2015/16 erfolgte die Umgestaltung der beiden Seerestaurants.

Eine große bauliche Veränderung wurde im Winter 2016/17 durchgeführt. Hierbei wurde die Terrasse angehoben und man kann seitdem von erhöhter Position den herrlichen Blick auf den See noch mehr genießen. Als großflächige Überdachung der gesamten Terrasse dient eine große Markise.

Heute verfügt das Löchnerhaus über 40 Zimmer mit 75 Betten.

Quelle: Löchnerhaus

Formulierungshilfe EpiLage-Fortgeltungsgesetz

Berlin – Der SpiFa hat die anliegende Stellungnahme zur Formulierungshilfe für die Fraktionen der CDU/CSU und SPD für einen aus der Mitte des Deutschen Bundestages einzubringenden Entwurf eines Gesetzes zur Fortgeltung der die epidemische Lage von nationaler Tragweite betreffenden Regelungen (EpiLage-Fortgeltungsgesetz) an die Abgeordneten der Fraktionen der CDU/CSU und SPD sowie deren zuständige stellvertretende Fraktionsvorsitzende übermittelt.

Der SpiFa e. V. begrüßt darin ausdrücklich die Absicht, den Schutzschirm für die vertragsärztliche Versorgung zeitlich anknüpfend an die zum 1. Januar 2021 ausgelaufene Regelung zu verlängern. Zugleich fordert der SpiFa e. V. ausdrücklich wirkungsgleiche Regelungen auch für pandemiebedingte Ausfälle extrabudgetär vergüteter Leistungen in das EpiLage-Fortgeltungsgesetz aufzunehmen und diese Ausgleichzahlungen außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung zu finanzieren. Vor dem Hintergrund, dass ein nicht unerheblicher Teil fachärztlicher Leistungserbringer überwiegend extrabudgetäre vertragsärztliche Leistungen erbringt, die außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung finanziert werden, ist es aus Sicht des SpiFa e. V. nicht hinnehmbar, dass diese Leistungserbringer bei nicht von ihnen zu vertretenden Fallzahlrückgängen in einem die Fortführung der Arztpraxis gefährdendem Umfang, ohne vergleichbar schützenden Ausgleich bleiben sollen.

Quelle: SpiFa