Schlagwort-Archive: Orthopädie

CLOU+: Erweitertes Seminar für den nächsten Karriereschritt

Berlin – Das Seminar für Oberärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie, die vor dem nächsten Karriereschritt stehen, wird in diesem Jahr inhaltlich erweitert.

Zusätzlich zu den Karriereoptionen in der Klinik als Chefarzt oder (leitender) Oberarzt wird das Seminar zukünftig auch die Perspektiven der Niederlassung beleuchten. Hier ergeben sich sowohl in der klassischen orthopädisch-unfallchirurgischen (Gemeinschafts-)Praxis, als auch im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) attraktive Perspektiven für Fachärzte in O und U. Hinzu kommen zukunftsweisende, sektorübergreifende Tätigkeiten als Belegarzt und neue Versorgungsformen bis hin zum Consultant-System.

Im Bereich Niederlassung beschäftigt sich das Seminar neben den Voraussetzungen, mit den betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen als Selbständiger. Es geht um Businesspläne, Praxisfinanzierung und Investitionsrechnung. Erfahrene Kollegen berichten aus der eigenen Erfahrung und darüber, warum sie sich ganz bewusst nach einer vielversprechenden Klinikkarriere für die Niederlassung entschieden haben.

Daneben werden wie bisher die bewährten Themenblöcke zur Tätigkeit in leitender Position im Krankenhaus beleuchtet. Es geht um die Bewerbung als Chef- oder leitender Oberarzt, Vertragsverhandlungen sowie die eigene Positionierung im Unternehmen Krankenhaus sowie in regionalen Versorgungsnetzen. Auch hier wird gesundheitsökonomisches Knowhow, vom kleinen Einmaleins der Betriebswirtschaft bis zu wesentlichen Kennzahlen, vermittelt.

Das von der gemeinsamen Akademie AOUC organisierte Seminar richtet sich an alle Kolleginngen und Kollegen, die aus einer Oberarztposition heraus den nächsten Karriereschritt planen und dafür Wissen und Erfahrungen jenseits der fachlichen Expertise anreichern wollen.

Jetzt anmelden: Der CLOU+-Kurs findet vom 13.-14. September 2019 in Berlin statt.

Gastgeber ist in diesem Jahr Prof. Sven Märdian, kommissarischer Leiter des Centrums für Muskuloskelettale Chirurgie der Charité Berlin. Neben intensiven eineinhalb Seminartagen bieten wir einen gemeinsamen Abend zum Erfahrungsaustausch mit Teilnehmern und Referenten an.

Datum: 13.-14.09.2019

Ort:Berlin, Charité Campus Virchow Klinikum

Preis: 450 € für Mitglieder BVOU, DGOU, DGOOC, DGU / 700 € für Nicht-Mitglieder

Autor: Dr. Jörg Ansorg, BVOU-Geschäftsführer

Rücken, BVOU, Orthopädie

Rückenfit: „King Kong“ auf der Schulbank

Berlin – Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) erweitert zum Tag der Rückengesundheit (15.3.) seine Aktion Orthofit um Übungen für einen starken Rücken im Schulkindalter. Ziel ist die aktive Prävention von Haltungsschäden. Dazu werden Übungsvideos für dynamisches Sitzen und gesunde Haltungsübungen während des Unterrichts in der Schule eingesetzt.

Rückenschmerz ist eine Volkskrankheit. Fast zwei Drittel aller Deutschen sind betroffen. „Gezieltes Rückentraining, schon vom Kindesalter an, ist der wirksamste Schutz vor Rückenbeschwerden im Erwachsenenalter“, sagt Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Regensburg und Autor des Patientenratgebers „Gesunder Rücken“.

Gemeinsam mit einer Forschungsgruppe der Universität Regensburg hat er Online-Videos für ein Trainings- und Präventionsprogramm entwickelt, das sich nicht zuletzt durch die einprägsamen Übungsnamen wie „King Kong“ oder „Rückenrodeo“ leicht in den Schulalltag integrieren lässt. Auf diese Weise werden Kindern spielerisch Übungen für dynamisches Sitzen während des Unterrichts vermittelt. Im Idealfall geht diese „Gebrauchsanweisung für einen gesunden Rücken“ in den Alltag über und unterstützt auch im Erwachsenenalter einen starken Rücken.

„Gerade die kindliche Wirbelsäule ist in Wachstumszeiten besonders anfällig für Störungen“, so die Sportwissenschaftlerin Silvia Dullien. Das gemeinsam mit Prof. Dr. Petra Jansen und Prof. Dr. Joachim Grifka entwickelte Rückenprojekt für Schulkinder wurde 2017 mit dem Oskar Medizin-Preis ausgezeichnet.

Mit Einbeziehung in die Aktion Orthofit, die sich bislang mit der gesunden Fußentwicklung bei Schulkindern befasst hat, wird „Rückenfit“ nun einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Videos sind abrufbar unter:


www.aktion-orthofit.de/sonderaktionen/rueckenfit.

Lehrer erhalten zusätzlich Karteikarten und weiteres Material für den Unterricht.

Aktion Orthofit

Immer mehr junge Menschen leiden unter Haltungsfehlern, häufig bedingt durch Bewegungsmangel und fehlende Vorsorgeuntersuchungen. Mit der Aktion Orthofit stellt der BVOU seit zehn Jahren Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt und zeigt auf, wie wichtig kontinuierliche Bewegung und Vorsorge für eine gesunde Fußentwicklung ist, um bleibende Schäden zu vermeiden.

BVOU e.V.

Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Klinik und Praxis tätiger Orthopäden und Unfallchirurgen.

Weitere Informationen:
www.aktion-orthofit.de, www.bvou.net
Ratgeber „Gesunder Rücken“ von Prof. Dr. Dr. J. Grifka, Zuckschwerdt-Verlag, ISBN 978-3-86371-090-3

Ärzte; Arbeitszeit

Unterschiede zwischen angestellten und selbständigen Ärzten

Berlin – Anhand der Daten von 5.762 Praxisinhabern und 613 angestellten Ärzten aus der jüngsten Erhebung des Zi-Praxis-Panels ist erkennbar, wie sich die Wochenarbeitszeiten für angestellte und selbständige Ärzte unterscheiden. Dabei zeigt die Grafik die Verteilung der Wochenarbeitszeiten für ärztliche Tätigkeiten (ohne Zeiten für Praxismanagement und Fortbildungen). Im Durchschnitt arbeiteten angestellte Ärzte in den Praxen des Zi-Praxis-Panels im Jahr 2017 rund 23 Wochenstunden. Dies entspricht etwas weniger als der Hälfte der wöchentlichen Arbeitszeit der selbständigen Ärzte. Letztere lag im Zi-Praxis-Panel im Jahr 2017 bei durchschnittlich 49 Wochenstunden. Mit der stetigen Zunahme angestellter Ärzte in der ambulanten Versorgung geht die durchschnittliche Arbeitszeit je Arzt und die Zeit für Patienten zurück. Dies steht hinter der „Arztzeituhr“, welche die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) am 23. Januar 2019 öffentlich vorstellte. Demnach geht der Versorgung alle vier Stunden ein Arzt „verloren“.
Die Daten aus dem Zi-Praxis-Panel (ZiPP) finden Sie unter:

www.zi-pp.de/veroeffentlichungen.php

In Kürze erscheinen weitere Ergebnisse der ZiPP-Erhebung 2017.

Quelle: Zi

BVOU, Miller, Berufsverband

BVOU-Mitglied Dr. Miller ist neuer LAEK-Präsident BAWÜ

Stuttgart – BVOU-Mitglied Dr. Wolfgang Miller, Spitzenkandidat von MEDI Baden-Württemberg, hat die Wahl zum Präsidenten der Landesärztekammer Baden-Württemberg gewonnen. „Ich bin sehr glücklich und stolz über das Vertrauen meiner Kolleginnen und Kollegen und werde mich meinen neuen Aufgaben mit großer Leidenschaft und Ernsthaftigkeit widmen“, so der Orthopäde und Chirurg.

Oberste Priorität hat für ihn die Weiterbildungsordnung. „Es kann nicht sein, dass qualifizierte Ärztinnen und Ärzte an antiquierten Formalien und Strukturen scheitern“, erklärt der neue Kammerpräsident. Weitere Themen sind für ihn eine bessere Vertretung und Außendarstellung der Kammern im Südwesten, eine sichere und sinnvolle elektronische Vernetzung in den Arztpraxen und der Ausbau der Telemedizin im Land. „Diese Bereiche werden wir mit allen Beteiligten gemeinsam weiterentwickeln: den Ärztinnen und Ärzten und ihren Verbänden, der Kassenärztlichen Vereinigung, den politisch Verantwortlichen und dem Krankenhaussektor. Ich freue mich sehr auf diese Arbeit.“

Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und MEDI GENO Deutschland, gratuliert Miller zum Wahlsieg und sieht in ihm den besten Kandidaten,  die oben genannte Ziele anzupacken: „Ich bin sehr glücklich, dass ein Kollege und Mitstreiter aus unseren Reihen in dieses Amt gewählt wurde.“

Quelle: MEDI

Telematikinfrastruktur, BVOU, Vorstand

Standpunkt des BVOU-Gesamtvorstandes zur TI-Einführung

Berlin – Der BVOU-Gesamtvorstand hat sich auf seiner Januartagung am 26.1.2019 mit der Einführung der Telematik-Infrastruktur (TI) ausführlich befasst. Vertragsärzte sind aufgrund der Regelungen im E-Health-Gesetz bis zu einem bestimmten Datum gesetzlich verpflichtet, ihre Praxis an die TI anzuschließen und als erste Anwendung das Versichertenstammdatenmanagement (VSDM) durchführen zu können.

Diese Einführungsfrist läuft nach mehrmaliger Verlängerung durch den Gesetzgeber derzeit am 30.6.2019 ab, jedoch müssen Vertragsärzte bis spätestens 31.3.2019 die hierfür notwendige Ausstattung für den Anschluss an die TI vertraglich verbindlich bestellen und die Anschaffung gegenüber ihrer Kassenärztlichen Vereinigung nachweisen. Werden diese Verpflichtungen zum Anschluss und zur Durchführung des VSDM ab 1.7.2019 nicht erfüllt, wird Vertragsärzten das Honorar gemäß § 291 Absatz 2b Satz 14 SGB V pauschal um 1 Prozent gekürzt und zwar so lange, bis sie die Prüfung gemäß dem VSDM durchführen.

Nach umfangreicher Diskussion und Abwägung der aktuell verfügbaren Fakten, insbesondere in Bezug auf die Risiken beim Datenschutz und möglicher Hackerangriffe sowie in Bezug auf die mit der TI verbundenen Kosten, ist aus Sicht des BVOU-Gesamtvorstands ein Anschluss an die Telematik-Infrastruktur für seine Mitglieder zum jetzigen Zeitpunkt nicht empfehlenswert. Unter den aktuell gegebenen Umständen vertritt der BVOU-Gesamtvorstand deshalb die Auffassung, dass eher die gesetzlich vorgesehene Honorarkürzung bei nicht fristgerechtem Anschluss in Kauf genommen werden könne, als die mit dem Anschluss an die TI verbundenen und derzeit noch nicht abschließend geklärten Risiken.

Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich die Einschätzung des BVOU-Gesamtvorstands zukünftig ändern kann, sodass dieser keine Verbindlichkeit sowie keine dauerhafte Richtigkeit und Gültigkeit zukommt.

Zudem stellt diese Empfehlung lediglich eine subjektive Meinung des BVOU-Gesamtvorstandes dar, sodass ebenfalls ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass für etwaige rechtliche Konsequenzen, die sich aus der Befolgung dieser Empfehlung für den einzelnen Vertragsarzt ergeben können, keine Haftung vom BVOU übernommen wird.

Denn jeder Kollege muss eine eigene Abwägung aufgrund der konkreten Umstände in seinem Einzelfall vornehmen, sodass es ausschließlich der freien Entscheidung jedes einzelnen Kollegen überlassen bleibt, ob er sich an die TI (fristgerecht) anschließt oder nicht.

Der Gesamtvorstand des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU)

Stand: Februar 2019

IT, Hegemann, Orthopädie, Unfallchirurgie, Berufsverband

Ich bin von Natur aus Innovationen gegenüber aufgeschlossen.

Menden/Essen – „Digitalisierung“ ist in aller Munde und scheint aktuell in jeder Ecke des Gesundheitssystems stattzufinden. Zumindest reden alle darüber. Aber wo sind die konkreten und sinnvollen Anwendungsfelder? Dem interessierten, aber außenstehenden Facharzt ist es kaum möglich, Visionen und Pilotprojekte von konkreten und nutzbaren Angeboten zu unterscheiden, die bereits in den Alltag Einzug gehalten haben. Im Interview berichtet Dr. Bill Hegemann, (Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin, Osteologie und Fußchirurgie) über seine Erfahrungen.

Herr Dr. Hegemann, die Digitalisierung in der Gesundheitsbranche ist in aller Munde. Wie ordnen Sie die Entwicklung ein? Und wie beeinflussen die neuen Möglichkeiten Ihren beruflichen Alltag?
Dr. Bill Hegemann: Grundsätzlich bin ich von Natur aus neugierig und Innovationen gegenüber immer recht aufgeschlossen. Allerdings müssen mich die Dinge dann auch überzeugen. Ich möchte ja nicht nachher irgendwelche Probleme lösen müssen, die ohne die Technik überhaupt nicht entstanden wären.

Welche Neuerungen nutzen Sie bereits?
Dr. Hegemann: Neben den zahlreichen digitalen Lösungen, welche die Telematik-Infrastruktur der Gematik mit sich gebracht hat, haben wir zuletzt eine Online-Terminvereinbarung eingeführt. Außerdem nutze ich die Videosprechstunde – und das erfolgreich seit Einführung im Mai 2017.

Das klingt interessant: wie haben Sie das umgesetzt? Im Allgemeinen steht die Videosprechstunde doch eher noch in den Startlöchern…
Dr. Hegemann: Wir pflegen an unserem Praxisstandort in Menden einen engen Kontakt zu einer benachbarten Physiotherapiepraxis. In Zusammenarbeit mit denen nutzen wir ein Konzept zur konservativen Alternative bei drohenden Operationen, z.B. an Knie oder Hüfte. Dieses Konzept im Rahmen der besonderen Versorgung ermöglicht unter anderem den interdisziplinären Austausch zwischen dem Patienten, dem behandelnden Physiotherapeuten und mir per Videosprechstunde. Das ist unkompliziert und erspart dem Patienten die Anfahrt und viel Zeit.

Darüber hinaus hat es aber auch die Kommunikation zwischen der Physiopraxis und mir verbessert. Und am Ende wird der Patient optimal versorgt und die Zeiten zwischen den einzelnen Termin verkürzen sich – eine klassische Win-Win-Situation.

Win-Win? Für Patient und Physiotherapeut? Oder ist es in Bezug auf Sie als Facharzt Win-Win-Win?
Dr. Hegemann: Im Rahmen der besonderen Versorgung kann man tatsächlich von Win-Win-Win sprechen. Ansonsten ist die Vergütung für mich eher zweitrangig. Mir persönlich geht es darum, meinen Patienten einen guten Service zu bieten. Außerdem ist es mir wichtig, mich frühzeitig als innovativer Gesundheitsanbieter zu positionieren, um die technischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen und die damit verbundenen Entlastungen in Anspruch zu nehmen.

Denn wie sagt man so schön: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit! (lacht)

Und wie sehen Sie die Zukunft der Videosprechstunde? Ändert sich die Bedeutung aus Ihrer Sicht im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung im Gesundheitsmarkt?
Dr. Hegemann: Das Anforderungsprofil des modernen Arbeitsalltages ist im Umbruch: Die Arbeitszeiten werden immer flexibler. Auch die Bindung an einen Arbeitsort weicht auf, gerade jetzt wird das Thema Home-Office immer wichtiger. Bereits heute erfordern viele Jobs ein Höchstmaß an Flexibilität – viele meiner Patienten sind mehrere Wochen am Stück im Ausland oder nur am Wochenende in Menden. Da erleichtert ein virtuelles Aufeinandertreffen den Erhalt langjähriger Arzt-Patienten-Beziehungen doch ungemein.

Insbesondere hier im Sauerland gibt es noch viele ländliche Gebiete mit einer geringen Facharztdichte und damit verbundenen langen Anfahrtswegen.

Daher bin ich der Meinung, dass die Videosprechstunde deutlich an Stellenwert zulegen wird. Bereits jetzt ist es ein echter Mehrwert, dem Patienten bereits nach einer kurzen Konsultation per Videokonferenz sagen zu können, dass er z. B. zunächst eine Bildgebung benötigt. Ich versende dann direkt über die Chatfunktion des Videoprogramms die Telefonnummern oder E-Mailadressen einiger Kollegen aus der Radiologie, damit meine Patienten möglichst schnell einen Termin für ein MRT o.ä. bekommen, falls wir dieses nicht selbst leisten können.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die Zukunft.

Das Interview führte Tim Schneider, Deutsche Arzt AG (DAAG).

Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse

Berlin  Die Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) und die Firma Ottobock vergeben je zwei Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse (FAB) 2019. Die Kurse finden vom 17. bis 22. Juni und vom 25. bis 30. November 2019 in Berlin statt.

Neben der Darstellung des prüfungsrelevanten Wissens bereiten die Referenten die FAB-Teilnehmer in einer simulierten Prüfungssituation auf zu erwartende, konkrete orthopädisch-unfallchirurgische Fragestellungen vor. Bisherige Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer halten die Themen- und Formatvielfalt an den sechs Unterrichtstagen für eine gelungene Vorbereitung.

Interessenten schicken ihre Bewerbung mit Lebenslauf unter Angabe von Zusatzqualifikationen bis einschließlich 30. April 2019 bzw. 30. September 2019 per Mail an: info@institut-ado.de.

„Rückblickend war es ein aufregendes Jahr!“

Berlin/Potsdam –  Vor einem Jahr wählten die BVOU-Mitglieder am 11. November 2017 Dr. Ulrike Fischer zur ersten Landesvorsitzenden Brandenburgs. Die Potsdamer Fachärztin für Orthopädie löste damit Dr. Henning Leunert ab, der das Amt über 16 Jahre innehatte. Während der Brandenburg-Tagung am 10. und 11. November in Döllnsee-Schorfheide zog Dr. Fischer eine erste Bilanz und sprach mit dem BVOU über aktuelle berufspolitische und regionale Themen.

Frau Dr. Fischer, Sie sind seit genau einem Jahr im Amt. Wie fällt Ihr Rückblick aus? Was konnten Sie bewegen? Welche Themen spielten eine größere Rolle? Womit sind Sie zufrieden? Womit nicht?
Dr. Ulrike Fischer: Rückblickend auf das erste Jahr als Landesvorsitzende in Brandenburg kann ich  sagen: Es war ein aufregendes und auch anstrengendes Jahr. Zunächst habe ich mich in das Aufgabenfeld im Amt einarbeiten und damit vertraut machen müssen. Wir haben einen neuen Gesundheitsminister bekommen, wir haben mit einigen Schwierigkeiten und hohem politischem Druck begonnen: Beispielsweise die Telematikinfrastruktur (TI) in den Praxen zu installieren, das TSVG wird diskutiert.

Ich habe an drei Gesamtvorstandsitzungen teilgenommen: an der Januartagung in Berlin, im Mai auf dem VSOU in Baden-Baden und im September in Würzburg. Nach der Januartagung hat sich mein Arbeiten in der neuen Funktion weiter intensiviert und die Sicht auf die Arbeit im Berufsverband positiv verändert.

Ich habe für die Kollegen der Region in und um Potsdam zum Thema: „Fusion von Orthopädie und Chirurgie/Unfallchirurgie“ einen interessanten Stammtisch organisiert, schon seit April des Jahres kümmerte ich mich unter anderem um die Vorbereitung und Organisation der Jahrestagung in Templin. Auf dem DKOU konnte ich weitere Erfahrungen im Tätigkeitsfeld als Landesvorsitzende sammeln.

Um welche Themen wird es 2019 in Brandenburg besonders gehen?
Fischer: Es wird im neuen Jahr weiter um die Themen gehen, wie verläuft die Installation der TI in den Praxen, wie entwickelt sich die Umsetzung der Präsentation der Kollegen auf unserer Seite „Orthinform”. Wir haben auf der Jahrestagung in Brandenburg weitere Mitglieder gewinnen können, sich mit Bild- und Facheinträgen in Orthinform darzustellen. Um zukünftig eine noch breitere öffentlich Aufstellung des Berufsverbandes zur realisieren, ist die Gewinnung von neuen Mitglieder im Berufsverband ein weiteres Thema. Auch 2019 ist eine Jahrestagung für unsere Mitglieder avisiert. Es gilt, neue wissenschaftliche Errungenschaften, berufspolitische Themen und sowie innovative Behandlungsmöglichkeiten und moderne Patientenversorgung zu diskutieren.

Brandenburg ist ein herausforderndes Bundesland: Einerseits gut versorgt im Speckgürtel rund um Berlin, andererseits geprägt durch ländliche, strukturschwache Regionen. Wie nehmen Sie hier Herausforderungen in Bezug auf einen Ärztemangel wahr? Wie sieht es für O und U aus?
Fischer: Ärztemangel in Brandenburg ist ein Problem besonders in den ländlichen Regionen. Im Umland sind Facharzttermine sehr langfristig für die Patienten. Oder der Facharztbesuch ist mit weiter Fahrstrecke verbunden. In den Ballungsgebieten Potsdam, Frankfurt/Oder, Brandenburg an der Havel und auch Cottbus bestehen gute Versorgungsmöglichkeiten in O und U für unsere Bevölkerung.

Während in anderen Bundesländern das Fernbehandlungsverbot so wie vom Deutschen Ärztetag beschlossen gelockert wurde, hält Brandenburg weiterhin an der bisherigen Berufsordnung des Landes fest. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Fischer:
 Genau aus dem Grund der weiten Wege in Brandenburg und auch der fehlenden Facharztniederlassungen in den Umland-Regionen würde ich die Lockerung des Fernbehandlungsverbotes begrüßen. So manches Bild einer Wunde oder auch Gelenkschwellung könnte per Bild- oder Videoübertragung von den Patienten in die Praxis gesendet werden, moderne Medien machen es möglich. Nach erfolgter persönlicher Konsultation könnte eine kurze Abklärung dieser Befunde und Behandlungsempfehlungen dann lange Wartezeiten und Anfahrtswege unseren Patienten ersparen.

Das Deutsche Ärzteblatt machte kürzlich darauf aufmerksam, dass Brandenburg bundesweit die höchste Pendlerquote hat. Welche Folgen sehen Sie in Bezug auf gesundheitliche Risiken, aber auch Chancen – beispielsweise Entlastung durch eine Versorgung in Berlin – für die Bevölkerung?
Fischer: Die Patienten-Pendlerquote von Brandenburg nach Berlin hat Gutes und auch Negatives. Berlin ist nun mal geografisch gesehen von Brandenburg umschlossen. Die Versorgung der Brandenburger Patienten durch Berliner Praxis ist für den Patienten selbst eine gute Variante, kürzere Wartezeiten, kürzere Wege, schnellere Therapie zu realisieren. Der Nachteil für die Kassenärzte in Brandenburg ist der Finanzausgleich der KVen, Das Honorar für diese Behandlungen wird an Berlin eins zu eins bezahlt, damit steht für die Finanzierung der Brandenburger Ärzte weniger in der eigenen KV zur Verfügung, es kommt zur weiteren Unterfinanzierung der Facharztleistungen in Brandenburg.

Frau Dr. Fischer, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Janosch Kuno, Presse BVOU.

Die Landesvorsitzende Dr. Ulrike Fischer und ihr Vorgänger Dr. Henning Leunert während der Brandenburg-Tagung 2018 © BVOU

Knieverletzungen: Prävention durch Aufwärmübungen

Berlin – Auch für Freizeitsportler gilt: vor dem Fußballspielen aufwärmen. Mit speziellen Aufwärmprogrammen lässt sich das Verletzungsrisiko von Knieverletzungen um bis zu 50 Prozent reduzieren. Denn aufgrund der spieltypischen Sprung- und Abbremsbewegungen kommen Kreuzbandrupturen im Ballsport besonders häufig vor. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (DGOU) im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft hin. Geeignet ist ein 20- bis 30-minütiges Zirkeltraining mit Lauf-, Balance-, Sprung- und Kraftübungen. Mit einem Sprungtest können Sportler zudem klären, ob bei ihnen eine funktionelle X-Bein-Stellung vorliegt und damit das  Risiko für eine Knieverletzung erhöht ist. Der Sprungtest und die Präventionsübungen werden in der neuen Broschüre „Stop X“ der DGOU-Sektion Deutsche Kniegesellschaft (DKG) ausführlich beschrieben. Das 30-seitige Programm zur Prävention von Sportverletzungen am Kniegelenk steht kostenfrei zum Download auf der DGOU-Website zur Verfügung. „Prävention im Sport muss noch eine viel größere Beachtung bekommen. Denn damit können Verletzungen deutlich reduziert werden“, sagt DGOU-Präsident Professor Dr. Dr. Werner Siebert.

Eine Verletzung am Knie ist der Alptraum eines jeden Profi-Kickers. Ist das Knie verdreht, das Kreuzband gerissen oder der Meniskus verletzt, hat das weitreichende Folgen: Operation, monatelange Reha, Trainingsausfall und die Ungewissheit, ob und wann das Comeback gelingt. Um Knieverletzungen zu reduzieren, enthält das Training beim Profifußball daher auch immer Aufwärmübungen zur Verletzungsprävention. Beim Amateurfußball sieht das noch anders aus: „Der Verletzungsprävention wird in Deutschland bisher leider noch zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet“, sagt Prof. Dr. Wolf Petersen, DKG-Vizepräsident und Mitautor der Broschüre „Stop X“. Dabei ist eine schwere Knieverletzung, egal ob beim Profi oder beim Hobbysportler, eine lebensverändernde Erfahrung – viele Verletzungen wären vermeidbar.

Das DKG-Programm „Stop X“ zur Prävention von Sportverletzungen am Kniegelenk vereint verschiedene internationale wissenschaftlich etablierte Präventionsprogramme und enthält auch Elemente aus dem Aufwärmprogramm der FIFA mit dem Titel „11+“. Studien zeigen, dass Verletzungen des Kniegelenkes durch regelmäßig durchgeführte Aufwärm- und Präventionsprogramme um 27 Prozent und Rupturen des vorderen Kreuzbandes um 51 Prozent reduziert werden können. Daher betont Professor Dr. Thomas Tischer, Incoming-Präsident der Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) und Leiter der neugegründeten GOTS-Kommission für Prävention: „Wer mit kalten Muskeln an den Ball geht, der riskiert ein Eigentor für seine Gesundheit.“

Oft treten Knieverletzungen beim Landen nach einem Sprung oder bei Drehbewegungen auf: Ist das Knie dabei nach innen geknickt – in der sogenannten X-Bein-Position – und der Körperschwerpunkt befindet sich hinter dem Knie, kommt es zu einer starken Anspannung des Streckmuskels im Oberschenkel. Diese Kraft kann dann zur Ruptur des vorderen Kreuzbandes führen. Das Einbrechen des Kniegelenks nach innen wird begünstigt, wenn Hüft- und Rumpfmuskulatur ungenügend trainiert sind.

Daher raten die Experten von DGOU, DKG und GOTS, es den Profis gleich zu tun und geben folgende Tipps zur Verletzungsprävention:

Sprungtest: Bei einem Sprungtest lässt sich feststellen, ob der Sportler aufgrund einer X-Bein-Position ein erhöhtes Risiko für Knieverletzungen hat. Dazu springt der Sportler von einem Kasten, landet und springt dann mit maximaler Kraft in die Höhe. Beim Landen wird die Stellung der Beine analysiert:

  • X-Bein: Risiko
  • Gerades Bein: geringes Risiko
  • O-Bein: geringes Risiko

Liegt eine X-Bein-Stellung vor, sollte der Patient versuchen, dieses Risiko mit Hilfe eines Präventionsprogrammes auszuschalten.

Folgende Übungen eignen sich für Aufwärmübungen:

Beachte: Alle folgenden Übungen müssen so ausgeführt werden, dass Hüfte, Knie und Fußgelenk in einer Linie stehen – die X-Bein-Stellung wird vermieden.

  1. Für Laufübungen eignen sich: Geradeauslaufen, Laufen mit Hüftdrehung nach außen, Laufen mit Richtungswechsel, Laufen mit Hoch-Weit-Sprüngen
  2. Für Balanceübungen eignen sich: Einbeinstand mit Ball, Einbeinige Balanceübung auf dem Wackelbrett, Einbeinige Balanceübungen auf einem Balancekissen mit gegenseitigem Zuwerfen eines Balles
  3. Für Sprungübungen eignen sich: Sprung auf Weite, Sprung auf Höhe
  4. Für Kraftübungen eignen sich: Kniebeuger, Statischer Unterarmstütz, Dynamischer Unterarmstütz mit wechselndem Anheben der Beine, Seitlicher Unterarmstütz, Abspreizen der Hüfte gegen einen Widerstand, Kniebeugen auf einem Bein mit Partner, Kniebeugen im Ausfallschritt

Alle Übungen werden in der Broschüre ausführlich beschrieben und mit Bildern erklärt.

Referenzen:
1) Wolf Petersen et al., Prävention von Knieverletzungen und VKB-Rupturen, Deutscher Ärzteverlag, Orthopädische und Unfallchirurgische Praxis, 2016;5 (10)
2) Thomas Stoffels, Andrea Achtnich, Wolf Petersen, Prävention von Knieverletzungen – besteht Evidenz?, Elsevier, Sports Orthopaedics and Traumatology 33, 344-352 (2017)

Quelle: DGOU

Digitalisierung

BVOU und DAAG treiben Digitalisierung voran

Gemeinsame Pressemitteilung von BVOU und DAAG

Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie und die Deutsche Arzt AG treiben gemeinsam die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran

Berlin/Essen – In Zusammenarbeit mit dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU) e.V. etabliert die Deutsche Arzt AG (DAAG) die Video-Sprechstunde in orthopädischen Versorgungskonzepten. Video-Sprechstunden zwischen Arzt und Patient bieten zeitliche und räumliche Flexibilität und sparen Zeit und Wege. Im Rahmen des Versorgungskonzeptes „konservative Alternative bei drohenden Operationen“ der Deutschen Arzt AG kann die Zwischenuntersuchung des Orthopäden unkompliziert auch per Video-Sprechstunde stattfinden. In der ortho.sprechstunde.online wird der ebenfalls an der Versorgung beteiligte Physiotherapeut zur Steigerung der Behandlungsqualität eingebunden. Orthopäde und Physiotherapeut besprechen dabei gemeinsam mit dem Patienten per Video die weiteren Schritte der Therapie. Die ersten großen Krankenkassen unterstützen bereits den Einsatz dieser Technologie im Rahmen innovativer Versorgungsverträge.

Ab sofort können Mitglieder des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie mithilfe der ortho.sprechstunde.online ihren Praxisalltag effizienter gestalten und ihre Patienten durch eine persönliche Video-Beratung während der Therapie begleiten. Sowohl Orthopäden als auch Patienten profitieren dabei von einer schnellen, unkomplizierten und direkten Kommunikation.

Als zertifizierter Videodienstanbieter kann die Video-Sprechstunde der Deutschen Arzt AG von Fachärztinnen und Fachärzten gemäß den Vorgaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung auch im Rahmen der Regelversorgung eingesetzt werden.

Durch Integration der Video-Sprechstunde in das persönliche Arztprofil auf Orthinform.de können BVOU-Mitglieder ohne jeden technischen Aufwand sofort mit der Nutzung dieses digitalen Dienstes beginnen. Nutzer des Portals können gezielt nach Fachärztinnen und ärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie mit Video-Sprechstunde suchen und diese kontaktieren.

Über den Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie

Der Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung für mehr als 7.000 in Praxis und Klinik tätige Kollegen und Kolleginnen. Der BVOU entwickelt zum Vorteil der Patienten und des Gemeinwohls gemeinsam mit den wissenschaftlichen Gesellschaften Standards der orthopädisch-unfallchirurgischen Versorgung, prägt die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und gestaltet dadurch die öffentliche Wahrnehmung seiner Mitglieder als Experten für die orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung.

Der BVOU ist Betreiber des Portals Orthinform.de, über das sich die breite Öffentlichkeit über Erkrankungen und Behandlungsmethoden des Bewegungsapparates informieren und Experten aus Orthopädie und Unfallchirurgie in ganz Deutschland finden kann.

Über die Deutsche Arzt AG

Die Deutsche Arzt AG vernetzt als einer der ersten Leistungsanbieter in Deutschland das Gesundheitswesen mithilfe digitaler Lösungen. Dazu zählen die online-Therapie, eine online-Videosprechstunde, die digitale Gesundheitsakte und direkt abrufbare Gesundheitsleistungen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung. Damit gestaltet die Deutsche Arzt AG einen neuen innovativen Zugang zu Gesundheitsleistungen – schneller, unkomplizierter und effizienter, als das im heutigen Gesundheitssystem der Fall ist.