Schlagwort-Archive: Orthopädie

Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse (FAB) 2018

Berlin  Die Akademie Deutscher Orthopäden (ADO) und die Firma Ottobock vergeben auch für das nächste Jahr je zwei Stipendien für die Facharztvorbereitungskurse (FAB) 2018. Die Kurse finden vom 2. bis 7. Juli und vom 3. bis 8. Dezember 2018 in Berlin statt.

Neben der Darstellung des prüfungsrelevanten Wissens bereiten die Referenten die FAB-Teilnehmer in einer simulierten Prüfungssituation auf zu erwartende, konkrete orthopädisch-unfallchirurgische Fragestellungen vor. Bisherige Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer halten die Themen- und Formatvielfalt an den sechs Unterrichtstagen für eine gelungene Vorbereitung.

Interessenten schicken ihre Bewerbung mit Lebenslauf unter Angabe von Zusatzqualifikationen bis einschließlich 27. April 2018 bzw. 30. September 2018 per Mail an: info@institut-ado.de.

Warum Achillessehnen so belastbar sind

München – Die Achillessehne ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers. Sie verbindet Fersenbein und Wadenmuskel und hält bis zum Zehnfachen des Körpergewichts aus. Ein interdisziplinäres Forscherteam der Technischen Universität München (TUM) hat nun herausgefunden, was die Verbindung zwischen Fersenbein und Achillessehne so widerstandsfähig macht: eine stabilisierende Übergangsschicht aus extrem dünnen Proteinfasern.

„Obwohl in der Orthopädie tagtäglich Patientinnen und Patienten mit Sehnenverletzungen behandelt werden, wissen wir noch immer sehr wenig über den genauen feingeweblichen Aufbau am direkten Übergang von der Sehne zum Knochen: Die biochemischen Vorgänge, die Mikromechanik und die Mikrostruktur des Gewebes sind bisher kaum erforscht“, berichtet PD Dr. Rainer Burgkart, Oberarzt und Forschungsleiter am Lehrstuhl für Orthopädie und Sportorthopädie der TUM.

Proteinfasern zwischen Sehnen und Knochen

Zusammen mit einem interdisziplinären Team aus Biochemikern und Biophysikern der TU München hat der Mediziner eine Besonderheit der Achillessehne entdeckt: Zwischen Sehnen und Knochen gibt es eine Gewebeschicht, die aus extrem dünnen Proteinfasern besteht und für eine extrem hohe Stabilität sorgt. „Dass die Sehnen direkt am Knochen ansetzen, das war bislang die Annahme. Tatsächlich gibt es jedoch einen Übergangsbereich. Hier spleißt sich das Sehnengewebe auf in Dutzende von feinen Fasern mit einer ganz charakteristischen Zusammensetzung“, erklärt Prof. Andreas Bausch, Inhaber des Lehrstuhls für Zellbiophysik und Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe. „Die dünnen Fasern sind fest in der zerklüfteten Oberfläche des Knochens verankert und mechanisch äußerst belastbar.“

Neuer interdisziplinärer Forschungsansatz

„Die Innovation der Arbeit liegt darin, dass wir verschiedene medizinische, physikalische und ingenieurwissenschaftliche Verfahren kombiniert haben“, sagt Bausch. Dafür wurde zunächst ein Stück Schweineknochen mit Sehne in der Orthopädie sorgfältig präpariert. Mit Hilfe der Multiskalen-Mikroskopie-Technik wurden Dutzende von Aufnahmen von der Grenzschicht erstellt, entlang derer die Sehne mit dem Knochen verwachsen ist. Diese wurden digital zu einem großen Bild zusammengeführt. „Auf diese Weise konnten wir die Struktur der feinen, aufgespleißten Fasern sichtbar machen“, berichtet Bausch.

Im nächsten Schritt verwendete das Team fluoreszierende Antikörper, um bestimmte Proteine zum Leuchten zu bringen. Hier zeigte sich, dass die dünnen Fasern eine andere biochemische Zusammensetzung haben als die eigentliche Sehne. Im dritten Teil des Experiments bewegten die Wissenschaftler die Sehne unter Belastung hin und her und filmten dabei die Fasern. Das Ergebnis: Je nach Belastungsrichtungen sind unterschiedliche Fasern aktiv und stabilisieren den Kontakt.

Mögliche Anwendungen in Medizin und Materialforschung

„Unsere Ergebnisse erlauben es erstmals, die biochemischen und biomechanischen Prozesse in der Kontaktzone zwischen Knochen und Sehne zu verstehen, die unserem Bewegungsapparat seine enorme Stabilität verleihen“, resümiert Bausch.

Mögliche Anwendungen ergeben sich für ihn sowohl in der Materialforschung als auch in der Medizin: Ingenieurtechnisch könnten innovative Verbindungen zwischen festen und weichen Stoffen hergestellt werden. Und in der Orthopädie ließen sich die Erkenntnisse nutzen, um künftig in der Tumorchirurgie Sehnen an Implantate zu refixieren.

Quelle: TUM

FAB-Stipendiat Alsalloum: „Jeder Patient hat etwas Besonderes“

Berlin – Vor zwei Jahren kam Maamoun Alsalloum nach Deutschland. Den FAB in Berlin hat er genutzt, um sich auf die Facharztprüfung vorzubereiten. „Es werden genau die Themen behandelt, die ich brauche“, sagt Alsalloum über den sechstägigen Facharztvorbereitungs-Refresherkurs (FAB), den die ADO (Akademie deutscher Orthopäden des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie) Ende Juni zum 20. Mal veranstaltet hat.

Das Besondere: Alsalloum ist einer von zwei Stipendiaten, deren Kurs die ADO gemeinsam mit ottobock finanziert hat. BVOU.net hat den angehenden Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie von der Aukamm-Klinik Wiesbaden in einer Pause interviewt: zu seinen bisherigen Erfahrungen in der Weiterbildung, dem Stoff im FAB – und seiner Berufswahl.

BVOU.net: Herr Alsalloum, wie war es für Sie, von der Stipendienvergabe zu erfahren?
Alsalloum: Ich habe mich sehr gefreut – ein Dankeschön an die Sponsoren! Aber ich hätte den Kurs auch so gemacht. Mein Chef hat ihn mir empfohlen. Ich stehe kurz vor der Facharztprüfung in Deutschland, und mir fehlte bislang etwas der Überblick, was für die Prüfung hier alles wichtig sein könnte und wie man sich am besten vorbereiten sollte.

BVOU.net: Wie gefällt Ihnen der Kurs?
Alsalloum: Bisher sehr gut. Es werden genau die Themen behandelt, die ich brauche. Und es wird ein sehr guter Überblick gegeben. Der Kurs wird mir sicher für die Prüfung helfen.

BVOU.net: Wie ist Ihre Zeit in der Klinik bisher verlaufen?
Alsalloum: Seit mehr als zwei Jahren arbeite ich in der Helios Aukamm-Klinik Wiesbaden. Es läuft alles wirklich super. Von Anfang an habe ich von meinen Chefs und Kollegen immer sehr viel Unterstützung bekommen. Damit stehe ich jetzt kurz vor der Facharztprüfung.

BVOU.net: Was gefällt Ihnen besonders gut?
Alsalloum: Das Team und die Arbeitsatmosphäre sind einfach toll und sehr freundlich. Auch fachlich empfinde ich meine Klinik als sehr gut. Ich interessiere mich vor allem für die Hüft- und Knieendoprothetik. Dafür bin ich an der Aukamm-Klinik schon richtig. Ich habe in diesem Bereich schon viel gelernt, und es gibt immer noch jeden Tag was Neues zu lernen. Das gefällt mir besonders.

BVOU.net: Was hat bei Ihnen zur Entscheidung geführt, die Weiterbildung in O + U zu machen?
Alsalloum: Für mich war das schon während des Medizinstudiums klar. Ich habe Freunde, die schon in der Weiterbildung O + U waren, und sie haben mir bei der Entscheidung geholfen. Ich finde, in diesem Gebiet von O+U hat jeder Patient, jede Fraktur etwas Besonderes. Das gefällt mir.

BVOU.net: Wie soll es für Sie nach der Facharztprüfung weitergehen?
Alsalloum: Ich möchte mich noch intensiver mit dem Bereich Hüft- und Knieendoprothetik beschäftigen. Und selbstverständlich würde ich mich freuen, in Wiesbaden weiterzuarbeiten.

Das Interview führte Sabine Rieser.

Anmeldung zum nächsten FAB-Kurs

FAB-Stipendiat Hawi im Interview: „Kompletter Ritt durch O + U“

Berlin – Ein FAB in Berlin ist das, was anderswo Druckbetankung heißt: Morgens Schmerztherapie, mittags Kinderorthopädie, nachmittags Wirbelsäulenerkrankungen. „Ich denke, dass ich mich am Ende der Woche schon gut vorbereitet auf die Facharztprüfung fühlen werde“, sagt PD Dr. med. Nael Hawi, einer der Absolventen des sechstägigen Facharztvorbereitungs-Refresherkurses (FAB). Diesen hat die ADO (Akademie Deutscher Orthopäden des Berufsverbandes für Orthopädie und Unfallchirurgie) Ende Juni zum 20. Mal veranstaltet.

Das Besondere: Hawi ist einer von zwei Stipendiaten, deren FAB die ADO gemeinsam mit der Firma ottobock finanziert hat. BVOU.net hat den angehenden Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) interviewt: zu seinen bisherigen Erfahrungen in der Weiterbildung, dem Stoff im Kurs – und wieso seine Berufswahl früh feststand.

BVOU.net: Herr Dr. Hawi, wie war es für Sie, von der Stipendienvergabe zu erfahren?
Hawi: Super! Danke an alle Sponsoren für das Stipendium! Hätte ich es nicht bekommen, hätte ich aber trotzdem an dem Kurs teilgenommen. Ich hatte großes Interesse daran, die vielen Themen des Fachs vor der Prüfung noch einmal sehr kompakt nachzuvollziehen.

BVOU.net: Was haben Sie vom FAB erwartet?
Hawi: Ich habe erwartet, dass der Kurs einen kompletten Ritt durch die Orthopädie und Unfallchirurgie bietet. Gleichzeitig habe ich mir überlegt, wie das eigentlich gehen soll, weil das Fach ja so breit gefächert ist. Aber das Programm ist straff. Wir fangen morgens um acht Uhr an, und die Vorträge gehen dann teilweise bis in die frühen Abendstunden. Es ist viel Stoff. Aber dadurch, dass man die Präsentationen alle noch einmal in digitaler Form bekommt, kann man ihn gut nacharbeiten. Ich denke, dass ich mich am Ende der Woche schon gut vorbereitet auf die Facharztprüfung fühlen werde.

BVOU.net: Haben Sie sich auf ein Thema des Kurses besonders gefreut?
Hawi: Mich hat eher der Überblick gereizt.

BVOU.net: Wie ist Ihre Weiterbildungszeit bisher verlaufen?
Hawi: Ich habe in der Unfallchirurgie der MHH angefangen und so früh das gesamte traumatologische Spektrum kennengelernt. In der MHH hat man zudem die Möglichkeit, sich in der Forschung einzubringen. Hinzu kamen dann Rotationen für jeweils ein Jahr in die Helios Endo Klinik Hamburg und in das Deutsche Schulterzentrum / ATOS Klinik München. Das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie ist sehr vielfältig und facettenreich. Mir haben die verschiedenen Stationen die Möglichkeit gegeben, mich mit verschiedenen Herangehensweisen vertraut zu machen. Letztendlich muss man sich überlegen, welche Schwerpunkte man setzen will. Das führt dazu, dass man mit bestimmten Bereichen weniger Kontakt hat. Ich bin mit meiner Wahl und meinem Weg bisher aber sehr zufrieden und bin meinen jeweiligen Ausbildern dankbar.

BVOU.net: Häufig ist zu hören, die Weiterbildung sei zu unstrukturiert, und es gebe zu wenig Feedback. Und bei Ihnen?
Hawi: Das ist sicher von Klinik zu Klinik unterschiedlich. Für den Facharzt sind teilweise Klinikwechsel erforderlich. Das kann schon dazu führen, dass die Weiterbildung nicht ganz strukturiert verläuft. Im Rahmen der Evaluationsgespräche hat man aber schon die Möglichkeit, Feedback zu bekommen, Defizite anzusprechen und die Weiterbildung zu planen. Vieles hängt jedoch von der Klinikleitung und den vorhandenen Ressourcen ab. Für mich ist es sehr gut gelaufen, ich bin sehr zufrieden.

BVOU.net: Hat Ihnen irgendein Element gefehlt in der Weiterbildung?
Hawi: Zur unfallchirurgischen Klinik der MHH gehört neben dem üblichen unfallchirurgischen und orthopädischen Spektrum mit Notaufnahme, Poliklinik und operativer Versorgung eine eigene, von Unfallchirurgen betreute Intensivstation. Die Klinikmitarbeiter besetzen auch die Rettungsmittel, also Notarzteinsatzfahrzeug und Rettungshubschrauber. Dadurch ist eine sehr breit gefächerte Weiterbildung gewährleistet. Ich fühle mich für den weiteren Weg, vor allem für Notfallsituationen, ganz gut vorbereitet.

BVOU.net: Im ambulanten Bereich sind Sie nicht tätig gewesen?
Hawi: Nein, ich habe meine Ausbildungszeit komplett in Kliniken absolviert.

BVOU.net: Was hat bei Ihnen zur Entscheidung geführt, die Weiterbildung in O + U zu machen?
Hawi: Ich bin familiär geprägt. Durch meinen Vater hatte ich bereits früh Einblick in die Unfallchirurgie und empfand den Bereich als sehr reizvoll. Während des Studiums war bei mir schnell klar, dass es entweder die Unfallchirurgie oder die Orthopädie wird. Daher war es perfekt, dass es dann eine gemeinsame Weiterbildung Orthopädie und Unfallchirurgie gab. Es ist ein immens großes Spektrum, man hat jedoch die Möglichkeit, Schwerpunkte zu setzen. Das macht schon Spaß.

Das Interview führte Sabine Rieser.

Anmeldung zum nächsten FAB-Kurs

 

picturefactory©fotolia.com

VSOU 2016: Workshop Personalführung und Unternehmensstrategie für die Praxis

Workshop Personalführung und Unternehmensstrategie

Ein Angebot vom BVOU für Niedergelassene und Praxisgründer in Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Veranstaltung findet am Samstag, 30.04.2016 in Baden-Baden im Rahmen des VSOU-Kongresses statt.

30.04.2016, 09:00 – 11:30 Uhr
Radisson Blu Badischer Hof Hotel Baden-Baden, Lange Straße 47

In zwei Workshops werden zentrale Herausforderungen in der orthopädisch-unfallchirurgischen Praxis beleuchtet:

  • Erfolgreiche Mitarbeiterführung in der Praxis
  • Unternehmensstrategie und Businessplan

Ziel der Veranstaltung ist es, den  Teilnehmern ein Paket mit praktisch anwendbaren Werkzeugen mitzugeben.

Für diese Workshop-Reihe am Vormittag ist eine Anmeldung erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Den Link finden Sie unten.

Workshop I:
Erfolgreiche Mitarbeiterführung in der Arztpraxis

Workshopleiter
Jens Hollmann, medplus-kompetenz, Hamburg

Das Seminar macht Sie mit Führungsmodellen in Theorie und Praxis für die besonderen Anforderungen einer zukunftsorientierten Praxis vertraut. Sie erhalten in diesem Seminar einen Überblick über aktuelle Personalentwicklungs­instrumente und konkrete Anwendungstipps für Ihren Praxisalltag.

Workshop II:
Unternehmensstrategie und Businessplan

Workshopleiter
Dr. med. Tobias Vogel, München

  1. Was ist ein Businessplan und wie ist er strukturiert?
    Professor Stefan Terkatz, Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft, Bremen
  2. Wozu benötige ich einen Businessplan in der Gründungs- und Entwicklungsphase einer Praxis?
    Florian Sprösser, Filialleiter der Deutschen Apotheker und Ärztebank Rosenheim
  3. Best practice: So sieht ein Businessplan für eine orthopädisch-unfallchirurgische Praxis aus.
    Dr. med. Alexander Rucker, MHBA
    Orthopädie am Altheimer Eck, München

Anschließend Podiumsdiskussion.

Wir erwarten eine lebendige Diskussion sowie praktische Empfehlungen sowie Tipps und Tricks für Praxisgründer und junge Niedergelassene.

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Hier geht es zur Anmeldung.

Diese Veranstaltung wird unterstützt von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.