Berlin – Wie teuer sind die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen)? Antworten auf diese Frage hat das Deutsche Ärzteblatt (DÄ) veröffentlicht. Danach schwankten die Kosten bei acht KVen, die Angaben dazu machten, im vergangenen Jahr zwischen 88.000 Euro und rund einer Million Euro.
„Sollten die Kosten in den fehlenden KVen sich aber auf einem ähnlichen Niveau bewegen wie bei den anderen, dürften alle KVen bundesweit im vergangenen Jahr damit insgesamt mindestens rund 3,5 Millionen Euro für Aufbau und Arbeit der neuen Terminservicestellen ausgegeben haben“, schreibt das DÄ. Demgegenüber stehen rund 120.000 bundesweit vermittelte Termine, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) erklärte. Hauptsächlich nachgefragt wurden demnach Nervenärzte, Hautärzte, Gastroenterologen und Orthopäden.
KBV: Terminservicestellen sind unnötig
Die KBV wies angesichts der bundesweit derzeit lediglich 120.000 vermittelten Termine bei etwa 580 Millionen ambulanten Behandlungsfällen im gleichen Zeitraum erneut darauf hin, dass die Terminservicestellen unnötig seien, so das DÄ. Wie sich die Kosten, die im vergangenen Jahr unter anderem auch durch den Aufbau der Strukturen erhöht gewesen sein könnten, im laufenden Jahr gestalten würden, sei schwierig vorherzusagen. Denn ab April seien die Terminservicestellen auch für die Vermittlung von Psychotherapeuten zuständig. Gerade dort gebe es aber lange Wartezeiten, was zu einem erhöhten Anrufaufkommen führen könnte.
Die KV Bremen hat nach den Recherchen des DÄ ihre Kosten für die Terminservicestelle mit rund 88.000 Euro beziffert, Hamburg mit 103.000 Euro, das Saarland mit 125.000 Euro und Berlin mit 152.000 Euro. Die KV Niedersachsen, die die Aufgabe an ein Callcenter vergeben hat, veranschlagte 180.000 Euro dafür. In Schleswig-Holstein hat die Terminservicestelle Kosten in Höhe von 200.000 Euro, in Baden-Württemberg von etwa 260.000 Euro ausgelöst. Westfalen-Lippe geht von 375.000 Euro (für 2017) aus. Die KV Hessen gab die Ausgaben für das vergangene Jahr mit rund einer Million Euro an. Statt zehn Mitarbeitern wie beim Start im Januar 2016 hat die Terminservicestelle dort seit Januar 2017 nur noch 6,5 Mitarbeiterstellen.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt