Wiesbaden – Die Krankheitskosten durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen betrugen im Jahr 2015 in Deutschland 46,4 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, entfielen damit knapp 14 Prozent der gesamten Krankheitskosten in Höhe von 338 Milliarden Euro auf diese Krankheitsgruppe, dicht gefolgt von psychischen und Verhaltensstörungen mit 44,4 Milliarden Euro (13 Prozent).
Die dritthöchsten Kosten verursachten mit 34 Milliarden Euro Krankheiten des Verdauungssystems, zu denen auch Kosten für zahnärztliche Leistungen und Zahnersatz gezählt werden. An vierter Stelle folgten Muskel-Skelett-Erkrankungen mit einem Betrag von rund 34 Milliarden Euro. Damit war rund die Hälfte der Kosten auf vier Krankheitsklassen zurückzuführen.
Die Krankheitskosten pro Kopf der Bevölkerung lagen durchschnittlich bei 4.140 Euro. Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren bei Männern mit 600 Euro pro Kopf mit höheren Kosten verbunden als bei Frauen mit 540 Euro. Ein umgekehrtes Bild zeigte sich bei Krankheiten der Psyche und Verhaltensstörungen. Hier lagen die Krankheitskosten pro Kopf bei Frauen mit 670 Euro rund 1,6-mal so hoch wie bei Männern mit 420 Euro.
Mit fortschreitendem Alter nahmen die Krankheitskosten deutlich zu. Etwa die Hälfte entstand allein bei der Bevölkerung ab 65 Jahren. Die höchsten Kosten entstanden bei den 85-Jährigen und Älteren mit 19.790 Euro. Dies war fast fünfmal so viel wie die Durchschnittskosten.
Die Krankheitskostenrechnung schätzt die ökonomischen Folgen von Krankheiten für die deutsche Volkswirtschaft ab. Zu den Kosten zählen die unmittelbar mit einer medizinischen Heilbehandlung, Präventions-, Rehabilitations- oder Pflegemaßnahme verbundenen Ausgaben. Vergleiche zu früheren Ergebnissen sind aufgrund methodischer Veränderungen und neuer Datenquellen nur eingeschränkt möglich. Ausführliche methodische Erläuterungen sind im Qualitätsbericht zu finden.
Quelle: Statistisches Bundesamt