Greifswald – Die Unfallchirurgen und Kinderchirurgen der Universitätsmedizin Greifswald intensivieren ihre Zusammenarbeit: Gemeinsam planen die Kliniken die Einrichtung eines kindertraumatologischen Zentrums. Damit soll die fachübergreifende Zusammenarbeit bei Kindernotfällen ausgebaut und die Notfallversorgung für Kinder und Jugendliche in der Region weiter verbessert werden.
Der Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Wiederherstellungschirurgie und Rehabilitative Medizin, Prof. Dr. med. Axel Ekkernkamp, begrüßt die Zusammenlegung. „Die Versorgung von Kindern mit Unfallverletzungen erfordert die enge Zusammenarbeit des Traumatologen und des Kinderchirurgen. Das ist auch in großen Klinika nicht immer gegeben. Hier nimmt die Universitätsmedizin Greifswald eine Vorreiterrolle ein. Mit unserem fachübergreifenden Know-how garantieren wir die zügige und kompetente Versorgung nach einem Haushalts-, Freizeit- oder Verkehrsunfall auch für den jüngsten Nachwuchs“, so der Unfallchirurg.
Gemeinsame Erstversorgung in der zentralen Notaufnahme
Bereits seit diesem Sommer werden verletzte Kinder in der zentralen Notaufnahme der Unfallchirurgie von Unfallchirurgen und Kinderchirurgen gemeinsam erstversorgt. In der Notaufnahme gibt es einen separaten Wartebereich und einen Behandlungsraum nur für Kinder und Jugendliche mit Verletzungen, Knochenbrüchen oder Platzwunden. „Es ist immer ein Assistenzarzt vor Ort und ein kinderchirurgischer Facharzt rund um die Uhr verfügbar“, erklärt der Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Prof. Dr. med. Winfried Barthlen.
Ausgenommen von der Neuregelung sind Neugeborene und Säuglinge bis zu einem Alter von einem Jahr. Diese werden auch weiterhin an die kindermedizinische Notaufnahme weitergeleitet. Kinder und Jugendliche sind nach einem Verkehrsunfall auch vorher schon zunächst in der unfallchirurgischen Notaufnahme interdisziplinär versorgt worden. Mit der Erweiterung der Versorgung auf alle Arten von Unfällen im Kindes- und Jugendalter will die Universitätsmedizin Greifswald die Interdisziplinarität der Fachärzte stärken. Auch soll Unfallchirurgen, die in der Notaufnahme arbeiten oder selbst Rettungsdienste fahren, so die Möglichkeit gegeben werden, ihre Kenntnisse in der Behandlung von Kindernotfällen auszubauen.
Interdisziplinäres Symposium für Mediziner und Fachpflegekräfte
Die gemeinsame Erstversorgung sei der erste Schritt hin zu einem interdisziplinären kindertraumatologischen Zentrum, so die Universtätsmedizin Greifswald. Um den Aufbau des Zentrums weiter voranzubringen und Ärzte sowie Pflegekräfte mit den besonderen ambulanten, stationären und operativen Behandlungsstrategien bei Verletzungen im Kindesalter vertraut zu machen, veranstalten die Greifswalder Kinder- und Unfallchirurgen am 5. Oktober 2016 ein gemeinsames Fachsymposium. Neben der Einrichtung des kindertraumatologischen Zentrums wird sich die Tagung insbesondere mit der Versorgung von kindlichen Verbrennungen und Frakturen beschäftigen.
Quelle: Universitätsmedizin Greifswald