Berlin – Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V. (SpiFa) begrüßt das Konzeptpapier „Neuer Klinikalltag“ grundsätzlich, warnt aber vor Bürokratie bei der Wiederaufnahme elektiver Eingriffe in den Krankenhäusern.
Das Bundesministerium für Gesundheit hat mit seinem Konzeptpapier „Neuer Klinikalltag“ einen Fahrplan für die Öffnung der Kliniken vorgelegt. Wegen der Corona-Pandemie wurden die Krankenhäuser Mitte März dazu aufgefordert, alle elektiven Eingriffe zu verschieben, um genügend Intensivbetten und Beatmungsplätze für schwere COVID-19-Fälle vorzuhalten. Laut Konzeptpapier empfiehlt man nun, schrittweise und vorsichtig zu einer Regelversorgung zurückzukehren. Der SpiFa hält den Vorschlag eines einheitlichen Stufenplans zur schrittweisen Erhöhung der OP-Kapazitäten mit 14-tägiger Re-Evaluation für völlig sachfremd. Da die Verweildauer von Patienten mit elektiven Eingriffen in der Regel ohnehin 72 Stunden nicht überschreitet, ist eine schrittweise Rückkehr zum regelhaften OP- Betrieb zur Sicherung der intensivmedizinischen Kapazitäten, wie vom BMG vorgesehen, nicht erforderlich. Die jeweiligen Kontrollen für die einzelnen vom BMG vorgegeben Stufen könnten so ebenfalls entfallen und dadurch für weniger bürokratischen Aufwand in den einzelnen Krankenhäusern sorgen. „Jedes Krankenhaus sollte und könnte so selbstverantwortlich darüber entscheiden, welche Operationen durchgeführt werden können, die vom BMG angedachten bürokratischen Vorgaben sind überflüssig und bringen neben mehr auf Aufwand keinen zusätzlichen Nutzen“, so Lars F. Lindemann, Hauptgeschäftsführer des SpiFa e.V., in Berlin.
Quelle: SpiFa